Auf dem Planet Äquatoria, mehrere Milliarden Jahren in der Zukunft. Ich denke über die Hypothetische nach... Es ist ein kompliziertes Thema, das bis jetzt mehr Fragen aufwirft als Antworten liefert. Ist es ein Wesen? Oder ist es doch eine Maschine? Ist es organisch oder mechanisch? Wie kommt es zu schlüssigen Ergebnissen, ist es intelligent? Merkt es uns Menschen überhaupt?
An welchem Ort (in eurem Buch) befindet ihr euch gerade?
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21. April 1848, HMS Erebus.
Diese Nacht, Karfreitag, ist die letzte, die wir an Bord des Schiffes verbringen. Order Nr.11 der Admiralität besagt, die Schiffe haben unbedingt zusammenzubleiben. Das tun sie. Die Erebus und die Terror werden morgen zusammen mit dem Eis treiben, den Elementen überlassen.
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10. Februar 1933
In München macht sich Thomas Mann bei den Nazis gerade noch unbeliebter als er es ohnehin schon ist. In seinem Vortrag über Wagner im Audimax der Universität attackiert er die "großen Männer", die Hitler zeitgleich im Berliner Sportpalast feiert. Er nennt sie, nach einem hellsichtigen Wort Wagners, "häßliche, kleine gewaltsame Naturen, unersättlich - weil sie so gar nichts in sich haben [...]." -
Es ist frisch, windig und das Wasser noch recht kühl, obwohl Juni ist. Ich stehe zwischen zwei Dünen und begutachte einen Schuhabdruck und Reifenspuren und frage mich, wer hierhin kommt, um einen Mord zu begehen?
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Auf der Wiese, bei der Augustmaht.
Ich weiß nicht wieviel Uhr wir genau haben, Landarbeit richtet sich nur nach Licht und Wetter. Die Disteln sind brauchbare Sonnenuhren. Hitze und Staub. Auf dem Teil, der noch gemäht werden muss, krabbelt und flattert es vor Schmetterlingen. Eine Taube gurrt hypnotisch aus der Tiefe der Esche.
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Im Hof von Canterbury Hall.
Ich fühle mich nicht besonders wohl im Moment, was daran liegt, daß irgendwer auf mir draufsitzt, den ich nicht sehen kann, weil Stoffstreifen um meine Augen gebunden sind. Ich würde meiner Empörung Luft machen, kann aber den Knebel nicht ausspucken, der in meinem Mund immer größer wird. Gerade hat mir jemand eine Ohrfeige gegeben, dass ich alle Sterne des Himmels in ihrer ganzen Pracht sehe, obwohl es dunkel ist um mich...
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Es riecht nach Jasminblüten, Gewürzen und altem Holz. Die Rufe der Muezzins dringen durch die Gassen, prallen von den Wänden ab und erklingen, vielfach verstärkt, in den Schlafzimmern der Bewohner Damaskus'. Die Apotheker, Bäcker und Tischler der Stadt haben heute viel zu erzählen: Es geht das Gerücht um, dass Nura, die schöne Tochter eines bekannten Gelehrten, geflüchtet sei.
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In Devon. Mein Sohn ist sehr krank, hat immer wieder Krampfanfälle. Aus Sorge um ihn schlafe ich kaum noch, dann lausche ich den Rufen der Schleiereulen. Ich lasse mich von ihnen herauslocken, in die mondhelle Nacht, beobachte ihren Flug.
[ich weiß noch nicht, wie gut mit die Verknüpfung von Eulen-Content und der Geschichte der Autorin gefällt...]
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Immer noch in Devon. Neben den leckeren Currys, die mein Mann immer kocht, lagert jetzt eine tote Eule in meiner Tiefkühltruhe. Wir haben sie bei der Inspektion eines Nistkastens gefunden und der Mann von der Eulenschutzgesellschaft hat sie mir gegeben, damit ich sie studieren kann. Meine Tochter hat jetzt die Schubladen in unserem Froster beschriftet: Currys, Currys, tote Eule, Currys, ...
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Ich bin in London. Meine Familie und ich sind bei meinen Eltern. Wir erzählen ihnen, dass wir umziehen wollen - auf's Land, ca. 1 1/12 Autostunden entfernt. Sie reagieren in etwa so interessiert, wie wenn wir ihnen erzählt hätten, wir würden eine neue Waschmaschine kaufen. Es interessiert sie nicht, dass sie ihre Enkel nur noch sehr selten sehen werden.
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Auf dem Weg zu einer Waldlichtung.
Ich habe gehört, dass gewisse Personen ein Gerücht über meine verschwundene Tochter in die Welt gesetzt haben. Nun versuche ich die beiden zu finden und nähere mich einer Party mitten im Wald. Was mich da wohl erwartet?
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Mein Handy klingelt, dadurch wurde ich wach. Bei der Frau die wir gestern befragt haben und die so auf ihre Sicherheit bedacht war mit Sicherheitskette an der Tür und Waffe auf dem Couchtisch, steht die Tür offen. Der Zeitungsjunge hat es gesehen und er bekam Angst. Sein Vater rief auf der Dienststelle an.
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In Grönland, in der Einöde, auf dem Weg zu einem verlassenen Camp. 👻
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Mit Julia auf einem schwarzen Walzer. Dort habe ich jemanden getroffen, mit dem ich so garnicht gerechnet hatte…
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In Paris. Habe mir gerade in einer Bar so einen langweiligen Typen abgeschleppt, um nicht an Man Ray denken zu müssen. Hat nicht geholfen
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Ich bin noch immer in Los Angeles (1943) und bin geschockt, weil mein Mann in den Krieg ziehen wird
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Ich bin den Tieren auf der Wiese noch nie so nah gewesen - der Wanze, die sich mit grimmigem Griff am fallenden Halm festklammert, dem Frosch, der davonzuhüpfen beschließt, dem großen Ochsenauge, das Nektar aus dem Weißklee schlürft, obwohl die Sense naht, dem Kaninchen, das in einer Mulde liegt und wie ein weißschwänziger Blitz davonschiesst.
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Straße nach Oxford, 1365
Stoffe zu färben ist eine Kunst und die englischen Färber sind bekannt für ihr Grün.
Sie können sehr verschiedene Grüntöne herstellen, in dem sie das Blau des Färberwaids mit dem Gelb des giftigen Schöllkrauts mischen. Das Ergebnis ist ein Grün, wie das eines frischen Eichblatts im Frühsommer.
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[...] dem großen Ochsenauge, das Nektar aus dem Weißklee schlürft, obwohl die Sense naht [...]
Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
Trotz, eil daher in einem Schnitt.
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
In den himmlischen Garten,
Auf den alle wir warten.
Freu dich, schöns Blümelein.Aus: "Es ist ein Schnitter, heißt der Tod", findet sich in "Des Knaben Wunderhorn" und wurde auch schön vertont, kennst du ja garantiert - an dieses Lied muss ich beim Mähen oft denken... Hier findet sich der vollständige Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Es_ist_ein_Schnitter
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[...] dem großen Ochsenauge, das Nektar aus dem Weißklee schlürft, obwohl die Sense naht [...]
Trotz! Tod, komm her, ich fürcht dich nicht,
Trotz, eil daher in einem Schnitt.
Werd ich nur verletzet,
So werd ich versetzet
In den himmlischen Garten,
Auf den alle wir warten.
Freu dich, schöns Blümelein.Aus: "Es ist ein Schnitter, heißt der Tod", findet sich in "Des Knaben Wunderhorn" und wurde auch schön vertont, kennst du ja garantiert - an dieses Lied muss ich beim Mähen oft denken... Hier findet sich der vollständige Text: https://de.wikipedia.org/wiki/Es_ist_ein_Schnitter
Ein wunderbares Lied aus dem Dreissigjährigen Krieg, Sarange, sehr gut vertont als "Schnitter Tod",von dem Trio "Liederjan" auf dem Album "Liederbuch".