Welche Bücher lest Ihr momentan, die Ihr mit mindestens 4,5 Sternen bewertet.

  • Die Protagonistin finde ich sehr sympatisch und so macht es auch noch mehr Spaß in jedem Band, sowie auch hier, mehr aus ihrem Privatleben zu erfahren.

    Das freut mich so sehr, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat. :friends: Macht immer Freude, wenn andere Leser auch zufrieden sind . :drunken: Vielleicht kopierst du noch deine Meinung in Rezi-Thread, wäre ja schade, wenn es hier verloren geht. :D

    Ach ja, wieso ich diese Stelle von dir zitiert habe: Ich mag die Protagonistin auch so gern. Eine taffe, intelligente Frau, die logisch denken kann, und auch zupacken kann. Und dabei so herzlich und familiär. O:-)

    Den ersten Teil hatte ich vor längerer Zeit im Original gelesen und gar nicht mehr weiter verfolgt, dass es auch schon in Übersetzung mit der Serie weiter gegangen ist. Danke für den Hinweis, habe jetzt gleich mal in der onleihe reserviert...

  • Streng genommen, ist das Buch einfach eine absolut unglaubwürdige Räuberpistole.

    Aber wie der Autor das macht - ich hatte einen Mordsspaß mit dem Buch! Es ist gespickt mit Zitaten z. B. aus den Balladen und anderer Lyrik von Goethe und Schiller, aus ihren Dramen, aus Wilhelm Meister, natürlich aus Faust (da geht ja beim Zitatesammeln kein Weg dran vorbei), aus Kleists Käthchen von Heilbronn, aus Achim von Arnims romantischer und vaterländischer Dichtung, und und und. Und wie die Zitate gesetzt sind, das macht einfach nur Spaß.


    Natürlich darf die Diskussion Klassik vs Romantik nicht fehlen, und ich muss immer noch lachen bei der Zusammenfassung, die es witzig auf den Punkt bringt: Marmor oder Mauerbruch?

    Spaß hatte ich auch bei den Szenenbeschreibungen, die gelegentlich einem Bild Caspar David Friedrichs nachgestellt waren.

    Wirklich ein witziges Buch!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Streng genommen, ist das Buch einfach eine absolut unglaubwürdige Räuberpistole.

    Aber wie der Autor das macht - ich hatte einen Mordsspaß mit dem Buch

    So lange wurde dieser Autor nicht mehr erwähnt. Danke dir. Spotify bietet die Geschichte als Hörbuch an. Mal reinhören ob sie zum hören, ideal für unterwegs, genau so gut funktioniert.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • ... und ein zweites Buch, das mir sehr gut gefallen hat.


    Tove Janssen legt soviel kurze Geschichten vor, wie das Jahr Monate hat, und die Symbolkraft der 12 suggeriert Vollkommenheit im Sinne von Ganzheit und Einheit.

    Mit dieser Messlatte bin ich an den kleinen Band herangegangen, und die wirklich kunstvolle Komposition dieses Buch wäre mir sonst vielleicht nicht so deutlich geworden.

    Wen es interessiert: hier mein ausführlicherer Leseeindruck!


    Tove Jansson ist eine Meisterin des Erzählens. Sie hat einen scharfen Blick für menschliche Unvollkommenheiten, aber was mir so sehr gut gefällt, ist ihre Art, davon zu erzählen: niemals bewertend, sondern immer verständnisvoll und mitfühlend. Und das alles in einer leichten und treffsicheren Sprache.

    Einen halben Punkt Abzug gab es für das wiederholte Wort "schmeißen": ein Mensch "schmeißt" sich ins Gras. Da hat der Übersetzer zu tief in die Umgangssprache gegriffen.

    Ansonsten: Ein Lese-Genuss!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • So lange wurde dieser Autor nicht mehr erwähnt.

    Das verstehe ich, weil das Buch meiner Meinung nach nicht einfach zu lesen ist. Der Witz erschließt sich wirklich erst, wenn man bisschen textkundig ist. Mir ging es ansatzweise wie bei der Lektüre von Ulysses von James Joyce: hätte ich nicht parallel dazu wieder einmal die Odyssee gelesen, hätte ich nur halb soviel Lesespaß gehabt!

    Manchmal sind es nur so kleine Sachen, die einen erheitern. Zum Beispiel hat Schiller einen Wanderstock, den er auch zum Kämpfen benutzt - und das ist dann der Klopstock :lol: !

    Es gibt auch noch einen 2. Teil, der mir viel Spaß gemacht hat.

    Du meinst den Hamlet-Band?

    Den muss ich mir auch gönnen!

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Dieses Buch werde ich hoch bewerten. :thumleft: Es ist ein wahrer Pageturner. Die Seiten fliegen nur so dahin. Ich habe in der Nacht fast die Hälfte gelesen. Die Geschichte ist simple und nicht allzu anspruchsvoll. Doch geschrieben ist es gekonnt in John Marrs Manier. :thumleft: Interessant, rasante Entwicklung, psychologische Einblicke und Spannung pur... :applause: Für mich gerade, wo meine Gedanken abschweifen, genau das Richtige. :D

    Bei so vielen positiven Bewertungen hier im BT bin ich auch davon ausgegangen. :dance:

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Nochmal Tove Jansson: Sommer auf einer finnischen Schäre, fein beobachtet, poetisch, mit herbem Humor und ohne rosa Zuckerguss. :applause:

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Mir hat der Thriller "A Flicker In The Dark" von Stacy Willingham sehr gut gefallen. Ja, ich bin wieder zurück bei den Serienkillern und ja, der Plott klingt vielleicht auch schon etwas bekannt, im Bezug auf Nachahmer. Aber trotzdem war es ein besonderes Buch, kaum ein Wort zu viel geschrieben, alles trug zur Stimmung und Entwicklung bei. Einige mögliche Verdächtige und immer wieder wechselnde Verdachtsmomente. Allerdings habe ich es im Original gelesen, aber es ist jetzt auch schon in der Übersetzung "Das siebte Mädchen" erschienen.

  • Ein toller Urlaubskrimi, der die Landschaft und Sprache miteinbezieht.

    Von mir gab es 5 Sterne

  • Ich habe mal wieder ein Buch für diesen Thread.

    In diesem Buch geht es um Leopoldine von Habsburg, als Ehefrau von Dom Pedro später die erste Kaiserin von Brasilien.

    Ungewöhnlich: es handelt sich um einen Briefroman. Briefeschreiber sind Leopoldine, ihre Schwester Maria Louise (Frau von Napoleon), ihre (fiktive) Erzieherin und Freundin Gräfin Lazansky, deren Schwester, dem Marquis von Marialva (der auf brasilianischer bzw. portugiesischer Seite die Heirat eingefädelt hat), und Fürst Metternich.

    Die Geschichte der bedauernswerten Leopoldine, die praktisch in die Hölle verheiratet wurde, war mir schon aus Thea Leitners Buch über "Habsburgs verkaufte Töchter" bekannt. Es ist eine Sache, von ihrem Schicksal aus einem Sachbuch (populärwissenschaftlich) zu erfahren, oder diese junge Frau auf ihrem Weg zu begleiten, in ihren eigenen Worten (wenn auch fiktiv) zu erfahren, wie hoffnungsvoll sie lange Zeit noch ist, und dann der Absturz in die Hölle. Wie verschiedene Personen zwar schon ahnen und wissen, wie Dom Pedro und die Lage in Brasilien wirklich ist, aber vor dem Kaiser und Leopoldine die Wahrheit verschwiegen wird, nur um die Heirat durchzusetzen.

    Metternich, der schon Maria Louise an Napoleon "verkauft" hatte, wird zwischendurch recht sympathisch dargestellt, aber in einigen Briefen kommt er doch recht skrupellos rüber.

    Mich hat am Ende wirklich erschüttert,

    Ein absolut empfehlenswertes Buch, für das ich die Höchstwertung mit 5 :bewertung1von5: gegeben habe.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • Dieses Buch ist ein Kandidat für die volle Punktzahl.

    Es geht um die Entfremdung zwischen Einwanderern und ihren in der neuen Heimat geborenen Kindern. Und auch, was es bedeutet, seine Wurzeln zu verlieren und zwischen zwei Kulturen zu leben.

    Sehr fesselnd geschrieben.

    Anyone who stops learning is old, whether at twenty or eighty. Anyone who keeps learning stays young. The greatest thing in life is to keep your mind young.

    - Henry Ford-

  • Aber wie der Autor das macht - ich hatte einen Mordsspaß mit dem Buch!

    Das steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Jetzt hab ich es mal direkt bestellt, damit ich es nicht wieder vergesse.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Oh, das Buch hab ich auch auf meinem SuB und es hört sich sehr interessant an. Das rutscht jetzt ein ganzes Stückchen nach oben. Vielleicht nach dem Urlaub. Im Urlaub hab ich soviel Trubel (wir sind mit 4 Familien unterwegs) da brauch ich was leichtes. Aber danach dann.

    Wir brauchen Geschichten.
    Wer möchte denn nur ein Leben führen, wenn er das von vielen besuchen kann?
    Sabrina Qunaj - Das Blut der Rebellin

  • Dieses Buch ist ein Kandidat für die volle Punktzahl.

    Es geht um die Entfremdung zwischen Einwanderern und ihren in der neuen Heimat geborenen Kindern. Und auch, was es bedeutet, seine Wurzeln zu verlieren und zwischen zwei Kulturen zu leben.

    Sehr fesselnd geschrieben.

    Ich habe etliche Bücher der Autorin gelesen und sie haben mir außerordentlich gut gefallen

  • es handelt sich um einen Briefroman

    Oh! JUHU! Da werde ich sofort hellhörig und freue mich - landet sofort auf der Wunschliste! Danke! :)

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • >>> Ich freue mich, dass ich so schnell wieder in diesem Thread gelandet bin. <<<


    Ein Psychothriller der Extraklasse. Einer der den Namen "Psychothriller wirklich verdient hat.


    Hier merkt man mal wieder, wenn der/die Richtige am Werk ist, dass es inhaltlich nicht so viel braucht um durchweg eine fast unerträgliche Spannung zu erzeugen.

    Viele Charaktere gibt es in dem Buch nicht, oder sie leben einfach nicht lange genug, aber mehr ist ist auch gar nicht nötig.


    Auf der einen Seite einen durchgeknallten, widerwärtigen psychopathischen Serienkiller und auf der anderen Seite das Opfer "Chyna", die durch ihre extrem schlimme Kindheit schon vorbelastet ist.

    Es wird abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt. Man taucht ein in die abgedrehte Gedankenwelt des Killers und erlebt alles aus seiner Sicht hautnah. Auf der anderen Seite erlebt man die Gefühlswelt des Opfers so intensiv, das es kaum zu ertagen ist. Man spürt ihre Ängste, Sorgen, aber auch ihre Resignation. :cry:

    Zusätzlich lässt sie uns in ihre grauenvolle Kindheit eintauchen. Es gibt immer mal wieder Rückblicke aus dieser Zeit, was mich jedesmal unglaublich traurig gemacht hat, da ich richtig mitfühlen und nur noch mit dem Kopf schütteln konnte, weil es so unglaublich ist. [-(


    Ein sehr realistisch Thriller, ohne Superheldinnen und Übertreibungen.


    Die Verbindung zwischen sehr wenig Zeit und sehr detaillierten Beschreibungen einzelner Handlungen und Aktionen steigert die Spannung noch zusätzlich. An einigen wenigen Stellen waren mir die detaillierten Beschreibungen allerdings ein wenig zu viel, so dass ich dafür einen halben Stern abziehe, .....aber dass ist jetzt schon meckern auf hohem Niveau.



    >>> Insgesamt gesehen, merkt man dass hier ein Meister dieses Genres am Werk war. <<<



    Von mir ganz tolle 4,5 Sterne für diesen außergewöhnlichen Psychothriller. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Nach der ersten der drei in dem Buch "Fahles Pferd und fahler Reiter" (1939) enthaltenen Novellen beurteilt, ist das ein klarer Kandidat für mehr als viereinhalb Sterne. :queen: Katherine Anne Porter ist ein Klassiker der US-Literatur. Hierzulande ziemlich vergessen. Wer Willa Catcher mag, sollte sich bei ihr wohlfühlen.


    Die erste Novelle "Das Leiden unsrer Sterblichkeit/Old Mortality" ist ein 27 Jahre umspannender Text in drei Abschnitten über die Enge der Familie, wenn die Jungen eingesponnen sind in die familiären Geschichten, die immer auch vorgegebene Erinnerungen, Romantisierungen, Beschönigungen und quasi "moralische" Handlungsanweisungen sind, wie man sich zu verhalten habe. Fremde Welterklärungen. Das Trauma der Erinnerung, das eigenes Erleben und eigene Fehler nicht zulässt.


    Ein umwerfender Text, scharf beobachtet, leistet sich zwischendurch erschreckend traurige Einblicke in fremde Lebenslügen und verpfuschte Leben. Mit Trotz, aber auch viel Ambivalenz. Eine sich aus verschiedenen Perspektiven zusammensetzen Wahrheit, die genauso unvollkommen sein könnte, wie alle Verfälschungen und Überspielungen zuvor. :thumleft:

    White "Die Erkundung von Selborne" (115/397)

    Kellendonk "Buchstabe und Geist" (83/170)

    Figura/Mizielińscy "Wölfe" (89/262)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińscy (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 59 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Danke Jean!

    :queen:Katherine Anne Porter ist ein Klassiker der US-Literatur. Hierzulande ziemlich vergessen. Wer Willa Catcher mag, sollte sich bei ihr wohlfühlen.

    Willa Cather, oder?