Fred Vargas – L’armée furieuse
Original: Französisch, Mai 2011
ZUM INHALT:
Kommissar Adamsberg und seine Brigade ermitteln gleichzeitig in verschiedenen Fällen, die dennoch miteinander verbunden werden: in einem Dorf der Normandie ist eine „wütende Armee“ unterwegs, die – so die Überlieferung aus dem 11. Jahrhundert – regelmäßig auf ihrer Wanderschaft unter den schlechten Elementen aufräumt. Es kommt zu einem ersten Mord, woraufhin Adamsberg eingeschaltet wird. Während das Dorf halb im Aberglauben versinkt, auch gegen den eigenen Willen, suchen Adamsberg und seine Kollegen, wer hier seine Hand im Spiel hat. Etwa die „Seherin“ und Verkündigerin der Prophezeiungen selbst? Oder andere dunkle Gestalten?
Gleichzeitig kam es in Paris zu einem Autobrand. Doch leider saß ein großes Tier darin, und nun suchen gewisse Leute schnell, die Sache Momo in die Schuhe zu schieben, dem Adamsberg sehr wohl Autobrände zutraut, doch keinen Mord. Wer will hier was verstecken?
Gleichzeitig wird so nebenbei ein Mord an einer alten Frau aufgeklärt und ermittelt Adamsberg ebenfalls, wer einer Taube mit einem Band die Füße derart zusammenschnürte, dass sie des Hungers, des Durstes gestorben wäre, wenn sich ihrer nicht die Brigade angenommen hätte...
BEMERKUNGEN:
Wer es schon mit diesem Kommissar zu tun hatte wird wohl nicht auf eine Inhaltsangabe warten, sondern sich einfach auf dieses nächste Buch der Serie stürzen. Und was man von Vargas und Adamsberg erwarten darf, das findet man auch: seltsame Situationen; fast mysteriöse Hintergründe, die halb im Aberglauben gründen, aber vor allem die immer herrlich schrägen Typen in der Brigade selbst, aber auch im Umfeld der Tat. Wie könnte man sie nicht lieben.
Und Vargas versteht es, immer wieder voller Humor diese Menschen zu zeichnen. In ihrer Sprache finden wir einen Witz, einen Sinn für Situationskomik und überraschende Dialoge, manchmal mit tieferem Sinn. Die Geschichte wirkt zunächst vollkommen verrückt und irreal, doch unser Kommissar geht es mit seinen intuitiven und irgendwie auch logischen Vorgehensweisen an, dass es ein Vergnügen ist. Dabei ergänzen einander die verschiedenen Akteure der Brigade durch ihre verschiedenen Talente.
Das Buch mit 426 Seiten in der französischen Originalausgabe ist in 57 Kapitel unterteilt, was durchschnittlich 7-8 Seiten pro Kapitel ergibt und das Lesen gliedert und leicht macht.
LESEN!
ZUR AUTORIN:
Fred Vargas [fʀɛd vaʀ'ɡaz] ist der Künstlername der französischen Schriftstellerin, Historikerin, Mittelalterarchäologin und Archäozoologin Frédérique Audoin-Rouzeau (* 7. Juni 1957 in Paris). Das Pseudonym entstand aus der Abkürzung ihres Vornamens und dem Nachnamen der Filmfigur „Maria Vargas“ (Ava Gardner im Film „Die barfüßige Gräfin“). Fred Vargas lebt mit ihrem Sohn im Pariser Stadtteil Montparnasse und arbeitet als Archäologin (Spezialgebiet Archäozoologie mit Schwerpunkt Mittelalter) beim CNRS. Seit 1986 schreibt sie in ihrer Ferienzeit Kriminalromane, distanzierte sich dabei später von ihrem Erstlingswerk „Les Jeux de l'amour et de la mort“, nachdem sie mit ihrem zweiten Roman, „L'homme aux cercles bleus“, 1991 ihren eigenen Stil gefunden hatte.
Zahlreiche Auszeichnungen.
Broschiert: 426 Seiten