In Chinatown, wo ich versuche, in der Masse der illegalen Einwanderer nicht entdeckt und zurückgeschickt zu werden, denn ich bin nur ein "paper son", einer der vielen erfundenen Söhne, die hier mit falschen Namen herumlaufen. Werde ich damit durchkommen?
An welchem Ort (in eurem Buch) befindet ihr euch gerade?
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Noch immer in Akkon. Dieses Mal aber auf der anderen Seite der Stadtmauer. Es wird wie wild um das Lösegeld der Stadtbewohner verhandelt.
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Ich bin zurück von meiner Reise nach Ost-Galizien, in das Geburtsdorf meines Großvaters, und
dort mache ich eine Entdeckung, die alles ändert. Und mich traurig macht.
Unrecht, Verrat, falsche Anschuldigungen - ein ganzes Kaleidoskop an Bitterkeit tut sich vor mir auf.
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Salzburg: Ich wurde überfallen und entführt. Jetzt befinde ich mich in einer Halle, es ist groß, es ist dunkel, und es ist aus Beton.... Keiner Ahnung wo ich bin. Der Täter hat mir ein Notebook mit einem Satz auf dem Bildschirm hinterlassen, natürlich keine Internetverbindung, und ein Glas Wasser war auch da.
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In Glasgow. Ich habe hier eine Stelle als Chirurg übernommen. Zu der Zeit forsche ich an einem Antiseptikum... Und ja, ich habe es gefunden. Meine ersten Patienten, die ich damit behandelt habe, überlebten.
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Meiner Großmutter werden die Füße gebrochen und mit Tüchern eingeschnürt. Nur wer kleine Füße hat und Tippelschritte macht, entspricht dem Schönheitsideal und darf sich Hoffnungen auf eine gute Partie machen.
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Bei mir im Haus: Ich habe einen Notruf zu meiner Nachbarin gerufen, weil ich dachte, sie hat einen Asthmaanfall,
dabei hatte sie einfach einen Kerl zu Besuch....
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Meiner Großmutter werden die Füße gebrochen und mit Tüchern eingeschnürt. Nur wer kleine Füße hat und Tippelschritte macht, entspricht dem Schönheitsideal und darf sich Hoffnungen auf eine gute Partie machen.
Furchtbare Vorstellung, immer wenn ich so eine Stelle in einem Buch habe, gruselt es mich. Was muss bloß im Sinn haben, um so grausam zu sein...
Tradition hin oder her....
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Meiner Großmutter werden die Füße gebrochen und mit Tüchern eingeschnürt. Nur wer kleine Füße hat und Tippelschritte macht, entspricht dem Schönheitsideal und darf sich Hoffnungen auf eine gute Partie machen.
Furchtbare Vorstellung, immer wenn ich so eine Stelle in einem Buch habe, gruselt es mich. Was muss bloß im Sinn haben, um so grausam zu sein...
Tradition hin oder her....
Immer wenn ich höre oder lese: "Das ist Tradition", regt mich das tierisch auf. Das heißt doch: Das haben wir immer so gemacht und machen es auch weiter so. Und es ist ein vorgeschobener Grund, Anderen (meistens Frauen) legal und offiziell Leid zufügen zu können (verbal oder körperlich).
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Furchtbare Vorstellung, immer wenn ich so eine Stelle in einem Buch habe, gruselt es mich. Was
Das wird mit einem Stein gemacht und damit ist es ja nicht ausgestanden. Diese Prozedur dauerte viele Jahre und breitet höllische Schmerzen.
Im Buch wird auch erzählt, das sie ihre Mutter angefleht hat, die Tücher zu lockern, aber natürlich ohne Erfolg. Denn das Mädchen war das einzige Kapital des Vaters und sollte gewinnbringend verschachert werden. Und die Brauteltern haben sich immer zuerst die Füße angeschaut, die diesem Ideal entsprechen mussten.
Grausam ist das.
Immer wenn ich höre oder lese: "Das ist Tradition", regt mich das tierisch auf. Das heißt doch: Das haben wir immer so gemacht und machen es auch weiter so. Und es ist ein vorgeschobener Grund, Anderen (meistens Frauen) legal und offiziell Leid zufügen zu können (verbal oder körperlich).
Bitte nicht falsch verstehen, es ist meine Ansicht, aber Mädchen/Frauen waren (oder zum Teil sind), nicht viel wert.
Es war eben so, dass nur ein männlicher Nachkomme den Familiennamen weitergeben konnte. Gab es nur weibliche Nachkommen, starb die Familie aus, was als große Schande den Ahnen gegenüber, empfunden wurde.
Die Mädchen bekamen nicht einmal Namen, dass wird auch im Buch geschildert.
Leider hat sich das kaum gebessert, auch wenn die Maßnahmen heute weniger drastisch sind. Noch zu Zeiten der "Ein Kind" Politik wurden Mädchen getötet, oder gleich abgetrieben. Die Leute brauchten die Genehmigung für ein neues Kind und alle wollten einen Jungen.
Und auch ich kenne das ein wenig: Jungs sind die absoluten Prinzen und alles was sie machen ist toll und super. Mädchen dagegen machen nur Probleme und sowieso nichts richtig. Zum Glück ist meine Mom modern eingestellt, zumindest nach unseren Maßstäben.
Heute werden Frauen aber teilweise immer noch als Verfügungsmasse angesehen. Durch einen Job, wo ich als Dolmetscherin gearbeitet habe, lernte ich einen älteren chinesischen Mann kennen. Seitdem macht er mir irgendwelche Avancen, schickt teure Geschenke usw. Würde ich in China leben und meine Familie das Angebot gut finden, oder er hätte genug Einfluss, um Druck auf sie auszuüben - wovon ich übrigens überzeugt bin - hätte ich ein großes Problem. Weigern könnte ich mich kaum, schon wegen dem Wohl der Familie. Als Frau hast Du immer Pech gehabt, vor allem weil Dinge wie Liebe häufig als närrisch angesehen werden. Wenn sich die Eheleute verlieben, gut, wenn nicht...Schicksal eben.
Bei den Traditionen bin ich dagegen etwas im Zwiespalt. Denn ich finde sie schon wichtig, als Teil der kulturellen Identität bzw. des Erbes.
Wie ich das sehe, bin ich zwar ein Individuum, aber auch Teil einer der ältesten Kulturen der Menschheit. Und das wiederum bringt auch die Pflicht mit sich, Dinge zu bewahren. Selbst wenn mein Anteil daran noch so klein ist.
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Immer wenn ich höre oder lese: "Das ist Tradition", regt mich das tierisch auf. Das heißt doch: Das haben wir immer so gemacht und machen es auch weiter so. Und es ist ein vorgeschobener Grund, Anderen (meistens Frauen) legal und offiziell Leid zufügen zu können (verbal oder körperlich).
Tradition bedeutet in dem Fall, dass Mütter ihre Töchter als Ware für den Heiratsmarkt zurechtquälen und ihnen signalisieren: ich will nicht, dass du ein freieres unabhängigeres Leben führst als ich.
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In Chinatown, wo ich versuche, in der Masse der illegalen Einwanderer nicht entdeckt und zurückgeschickt zu werden, denn ich bin nur ein "paper son", einer der vielen erfundenen Söhne, die hier mit falschen Namen herumlaufen. Werde ich damit durchkommen?
Toll, dass Du das liest
Kennst Du "Kleine Feuer überall" schon?
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Vielen Dank für deine Anmerkungen Sushan . Habe ich gerne gelesen, auch wenn das meiste davon mich doch zu Weißglut bring. Es ist sehr schwierig richtige Einblicke in die fremde Kultur zu bekommen, und auch diese vielleicht ansatzweise zu verstehen. Ich ärgere mich immer, wenn ich so etwas lese, aber ich verstehe auch, dass es einen kulturellen Hintergrund hat, es hat bestimmte Tradition im Hintergrund, ob es mir gefällt oder nicht, ob es richtig oder falsch ist, das gibt es einfach. Auch wenn ich viel dafür geben würde, wenn alle Mädchen auf dieser Welt in Gleichberechtigung und gefahrlos aufwachsen dürften.
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In Chinatown, wo ich versuche, in der Masse der illegalen Einwanderer nicht entdeckt und zurückgeschickt zu werden, denn ich bin nur ein "paper son", einer der vielen erfundenen Söhne, die hier mit falschen Namen herumlaufen. Werde ich damit durchkommen?
Toll, dass Du das liest
Kennst Du "Kleine Feuer überall" schon?
Beide Bücher lagen schon länger auf dem eSUB und ich frage mich, warum ich nicht viel früher nach denen gegriffen habe! "Kleine Feuer überall" werde ich dann sicher auch bald lesen.
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Ich habe Besuch bekommen auf meiner Insel Aiaia. Ein junges Paar bittet mich ein Reinigungsritual durchzuführen. Ich tue es, aber mir entgeht nicht, dass die Frau sorgsam ihr Gesicht vor mir verbirgt.
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"Kleine Feuer überall" werde ich dann sicher auch bald lesen.
Super! Ich fand das sogar noch besser als "Was ich euch nicht erzählte"!
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Vor Troja. Mit der Gesandtschaft, bestehend aus Odysseus, Aias und Phoinix, im Lager des Achilleus. Aber der ist immer noch zornig auf Agamemnon.
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Vor Troja.
Wie findest Du die Lempp-Übersetzung?
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Vor Troja.
Wie findest Du die Lempp-Übersetzung?
Manchmal vielleicht etwas schmucklos. Aber er scheint auch nicht den Fehler zu machen, etwas drögere Passagen (z.B. lange Aufzählungen) besonders geschmeidig zu übersetzen. Was schwergängig im Original, das sei auch schwergängig in der Übersetzung. Wobei ich den Lempp weder mit dem Original, noch mit anderen Übersetzungen verglichen habe. Ich wollte eine leicht lesbare Prosafassung. Und tatsächlich: Er liest sich flüssig weg! Plus eine überschaubare Menge an Fußnoten.
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Was schwergängig im Original, das sei auch schwergängig in der Übersetzung.
Das Original habe ich auch nicht gelesen, sondern nur die Voß-Übersetzung, altmodisch, ja, aber mir hat die Sprache gefallen. Vor allem, als ich die Ilias als Aufführung gesehen habe, in voller Länge, ungemein beeindruckend und lebendig.
Viel Spaß beim Weiterlesen - oder liest Du vor?