Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Lucy Gayheart

Neuausgabe zum Jubiläum am 7.12.2023: 150. Geburtstag der Autorin Zum 150. Geburtstag der Pulitzer-Preisträgerin am 7.12.2023 Der Roman «Lucy Gayheart» von 1936 ist das liebevolle Porträt einer jungen Frau, die zu neuen Ufern aufbricht: das erste eigene Zimmer, die erste große Liebe und die ewige Frage, warum man nie den Mann will, den man haben könnte. Jeder im amerikanischen Städtchen Haverford sagt Lucy Gayheart eine glänzende Zukunft voraus: Sie ist jung, hübsch und musisch hochbegabt – eine ausgezeichnete Klavierspielerin. Doch Lucy wünscht sich mehr als das langweilige Kleinstadtleben und den wohlhabenden, doch allzu bodenständigen Harry, der sich im Geheimen schon als ihr Ehemann sieht. Also zieht sie zum Musikstudium nach Chicago, wo sie das Großstadtleben und ihre neugewonnene Unabhängigkeit fern der Heimat genießt. Mit dem berühmten, schon wesentlich älteren Tenor Sebastian erlebt sie schließlich die Aufregungen und das Glück der ersten Liebe. Als Harry jedoch plötzlich in Chicago auftaucht und Lucy einen Heiratsantrag macht, erfindet sie aus der Not heraus eine Lüge, die ihrer beider Leben für immer verändern wird.
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Bewertungen

Lucy Gayheart wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Lucy Gayheart

    Klappentext
    Der Roman «Lucy Gayheart» von 1936 ist das liebevolle Porträt einer jungen Frau, die zu neuen Ufern aufbricht: das erste eigene Zimmer, die erste große Liebe und die ewige Frage, warum man nie den Mann will, den man haben könnte.
    Jeder im amerikanischen Städtchen Haverford sagt Lucy Gayheart eine glänzende Zukunft voraus: Sie ist jung, hübsch und musisch hochbegabt – eine ausgezeichnete Klavierspielerin. Doch Lucy wünscht sich mehr als das langweilige Kleinstadtleben und den wohlhabenden, doch allzu bodenständigen Harry, der sich im Geheimen schon als ihr Ehemann sieht. Also zieht sie zum Musikstudium nach Chicago, wo sie das Großstadtleben und ihre neugewonnene Unabhängigkeit fern der Heimat genießt. Mit dem berühmten, schon wesentlich älteren Tenor Sebastian erlebt sie schließlich die Aufregungen und das Glück der ersten Liebe. Als Harry jedoch plötzlich in Chicago auftaucht und Lucy einen Heiratsantrag macht, erfindet sie aus der Not heraus eine Lüge, die ihrer beider Leben für immer verändern wird.
    Mein Lese-Eindruck:
    Am 7. Dezember würde Willa Cather 150 Jahre alt, und der Manesse-Verlag kann seinen Lesern dazu kein schöneres Geschenk machen, als diesen wunderbaren Roman einer grandiosen Erzählerin neu aufzulegen.
    Vom ersten Satz an lässt Willa Cather ihren Leser nicht mehr los. Wie kleine Tupfer und mit „leisester Rhetorik“, wie George Saunders das Verfahren nennen würde, setzt sie Spannungsmomente ein, die den Leser unmerklich und unaufhörlich in den Bann dieser Geschichte ziehen.
    Lucy Gayheart ist, wie der Name schon sagt, eine fröhliche, liebenswerte und temperamentvolle junge Frau, die der Enge einer kleinen und provinziellen Präriestadt entfliehen will und in die Großstadt zieht, um ihr musikalisches Talent auszubilden. Auf bittere Weise verliert sie jedoch ihre Illusionen, ihr werden die Flügel gestutzt, und auch die Hoffnungen und Pläne anderer Figuren scheitern.
    Wir begegnen klar konturierten Figuren, die psychologisch differenziert gezeichnet werden. Immer wieder hätte die Autorin die Möglichkeit gehabt, in eine triviale Schwarz-Weiß-Zeichnung abzugleiten; dieser Versuchung widersteht sie souverän und bleibt dem gemischten Charakter treu. Keine der Figuren ist eindeutig gut oder böse, und der Leser beobachtet daher ihr Handeln kritisch. Das Handeln dieser Charaktere erklärt sich stets aus ihrer Psyche und ihren Werten. Dadurch gerät der Leser in eine Gratwanderung zwischen Sympathie und Kritik, was jedoch die Figuren lebensecht und überzeugend macht. Und so verfolgt er gebannt, wie zwangsläufig sich ungeahnte Folgen aus unbedachten Handlungen ergeben können, und wie in einem antiken Drama empfindet er „Jammer und Schauder“ wegen der inneren Notwendigkeit der Handlung.
    Schon im ersten Satz entwickelt die Autorin den elegischen Grundton, der den ganzen Roman durchzieht. Hier schaut ein Erzähler zurück auf Lucys vergangenes Glück, und damit legt sich ein besonderer wehmütiger Glanz auf diese Geschichte, der in den letzten Absätzen – auch hier wieder ein Blick zurück – aufs Neue beschworen wird. Und es wird deutlich: eines der Themen ist die Zeit und die Vergänglichkeit. Nicht nur, dass Lucys Vater Uhrmacher ist und von daher mit dem Verstreichen der Zeit beschäftigt ist; auch im Erzählerischen wird das Vergehen der Zeit durch verschiedene Zeitsprünge deutlich. Und es geht um das Aufhalten der Zeit durch die Spuren der Erinnerung.
    Sprachlich kommt der Roman mühelos, leichtfüßig und elegant daher, aber niemals tappt die Autorin in die Falle der Geschwätzigkeit. Jedes Bild, jede Szene ist sprachlich reduziert und daher ungemein wirkungsvoll. Am Einsatz der Motive sieht man zudem die kunstvolle Komposition des Romans. Motive wie Sterne, Vogel, Eis, Wasser, Wetterphänomene u. a. verdeutlichen nicht nur die Schönheit der Prärie, sondern sie spiegeln auch die Gestimmtheiten der Figuren wider. Je nach Kontext bieten sie auch Vorausdeutungen an. Hier sind besonders die wehmütigen Liederzyklen Schuberts zu nennen, die Lucys Glück in der Großstadt eine wehmütige und unheilvolle Note beimengen. Gleichzeitig bilden die Motive durch ihren Einsatz einen unaufdringlichen Rahmen um das Geschehen, der zugleich die Illusion der inneren Notwendigkeit verstärkt.
    Fazit: ein Highlight. Chapeau!
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Ausgaben von Lucy Gayheart

Hardcover

Seitenzahl: 304

Taschenbuch

 

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