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Den Tod muss man nicht fürchten. Er ist nämlich, wie er als Ich-Erzähler von sich selbst in einer Vorbemerkung sagt, „bemüht, dieser ganzen Angelegenheit eine fröhliche Seite zu verleihen“. Nur hätten die meisten Menschen „einen tief sitzenden Widerwillen, der es ihnen unmöglich macht, mir zu glauben, so sehr ich auch versuche, sie davon zu überzeugen“. Mit einem weiteren Vorurteil räumt der Tod gleich zu Beginn auf, dass ihm nämlich die Menschen gleichgültig seien. Im Gegenteil. Ab und zu, so erfahren wir, braucht er sogar eine Auszeit, um sich abzulenken. „Ihr wollt wissen“, fragt er, „wovon ich mich ablenken muss? (…) Es sind die übrig gebliebenen Menschen. Die Überlebenden.“ Eine solche Überlebende, „eine Expertin im Zurückbleiben“ ist die neunjährige Liesel Memminger. Von ihr handelt dieses wunderbare Buch. Zum ersten Mal begegnet der Tod der neunjährigen Liesel 1939 am Grab ihres kleinen Bruders, wo sie auch ihre Karriere als Bücherdiebin beginnt: Mit Hilfe des Handbuchs für Totengräber lernt sie das Lesen und muss fortan immer wieder Bücher stehlen. Sie „rettet“ auch welche -- vor den Flammen der Nazis. Und hin und wieder bekommt sie auch welche geschenkt. Ihre Liebe zu Büchern muss es sein, die den Tod, der sich selbst hier als großer Erzähler erweist, die Liesel lieb gewinnen lässt. Während um sie herum Bombenhagel alles in Schutt und Asche legen, findet sie Schutz im Keller – und in ihren Büchern.
Der Autor schreibt in kurzen, sehr prägnanten Sätzen. Doch es klingt nie abgehackt, stumpf oder langweilig. Ich liebe die Sprache dieses Buches, so einfach und doch so poetisch. Die Charaktere dieses Buches sind mir wirklich ans Herz gewachsen, allen voran Rudi Steiner. Die Freundschaft zwischen Rudi und Liesel wird auf so einfache und doch eindrucksvolle Art beschrieben, eindringlich, mitreißend und sehr bewegend und genau das trifft auf das ganze Buch zu. Ein Buch, das mich nachdenklich gemacht und sehr berührt hat.
ZitatDoch noch gingen Rudi und Liesel die Himmelstrasse entlang. Im Regen.
Er war der Verrückte, der sich schwarz angemalt und die Welt besiegt hatte.
Sie war die Bücherdiebin ohne Worte.
ZitatÜberall Bücher! Die Wände waren mit überfüllten, doch ordentlichen Regalen bestückt. Den Wandanstrich konnte man fast nirgends sehen. Die Schrift auf den Buchrücken war überall unterschiedlich, geschwungen und gerade, groß und klein. Die Buchrücken selbst waren nicht nur schwarz, rot und grau; sie wiesen jede vorstellbare Farbe auf. Der Anblick gehörte zu den schönsten, die Liesel Meminger je gesehen hatte.
Zu diesem Buch existiert bereits ein "Ich lese gerade" Thread der englischen Originalausgabe.
The book thief