Nacht ist der Tag

Buch von Peter Stamm

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nacht ist der Tag

Gillian ist eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, sie ist eine schöne Frau, sie führt eine abgesicherte Beziehung mit Matthias, sie hat ihr Leben unter Kontrolle. Eines Nachts hat das Paar nach einem Streit einen Unfall, ihr Wagen rammt auf nasser Straße ein Reh. Matthias stirbt, sie erwacht im Krankenhaus. Mit einem zerstörten Gesicht. Erst langsam setzt sich ihr Leben wieder zusammen und eine Geschichte aus der Vergangenheit wird zu einer möglichen Zukunft. Eindringlich, mit leisen Worten und unausweichlichen Bildern erzählt Peter Stamms neuer großer Roman von einer Frau, die ihr Leben verliert, aber am Leben bleiben muss – eine Tragödie, die zu einem Neuanfang wird.
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Bewertungen

Nacht ist der Tag wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nacht ist der Tag

    Der Rückzug in die Einsamkeit nach einer persönlichen Katastrophe – ein Klassiker für Romanschriftsteller. Da kann er alles hineinpacken, was er an Widerstand und Ergeben, an Auflehnung und Akzeptanz, an Abwehr und Demut in seinem Zettelkasten hat.
    Warum widmen sich Autoren immer wieder diesem anscheinend dankbaren Stoff? Der eine, der Mitfühlende, um seine Leser zum Weinen zu bringen. Der andere, der Realtäter, um seine Leser mit einem „Wenn mir dasselbe …“ zu erschrecken. Und der dritte, der Geschichten-Erzählen, um seiner Passion zu frönen.
    Mir ist übrigens der Geschichtenerzähler der liebste. Zu denen gehört Peter Stamm mit diesem Buch. Trotzdem: So richtig begeistern kann er mich nicht, im Gegenteil.
    Was passiert mit Gillian, nachdem ihr Mann tödlich verunglückt und sie selbst entstellt wurde? Sie wechselt die Schreibweise ihres Vornamens, den Wohnsitz und den Beruf. Das wars. So einfach kanns gehen, mit einem fürchterlichen Schicksalsschlag fertig zu werden.
    Das Feuilleton überschlägt sich vielfach. Begriffe wie „distanziert“, „spröde“ und „kühl“ werden als Lobeshymnen zweckentfremdet.
    Und der Leser? Findet keinen Zugang zu den Figuren. Weder zu Gillian noch zum armen Maler Heinrich, der seine Schaffenskrise zum Lebensprinzip aufbläht.
    @tom leo, verfolgen wir uns?
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  • Rezension zu Nacht ist der Tag

    Nacht ist der Tag
    Nach der hier eingestellten Rezi, und meinem eher positivem Vorbehalt gegenüber Stamm, zumindest in den von mir sehr geschätzten Kurzgeschichtenanthologien, griff ich nach langem SUB-Aufenthalt endlich zu diesem Buch und erwartete das Beste ! Und 'ne Empfehlung von Denis Scheck gab's auch ! Na dann dar ich wohl nichts Negatives sagen?
    Nun, das Ganze las sich gut an : Mir gefiel die in sich schon verschwommene Beschreibung des Dämmerzustandes zwischen Wachen, Dösen und Halluzinieren der aufwachenden Gillian auf den allerersten Seiten. Da dachte ich schon, dass Stamm ohne Gefühlsduselei etwas empathischer geworden ist… Doch der distanzierte Ton war wie immer bei ihm schon da, doch die Beschreibung weckte anfangs bei mir schon Zustimmung. Doch dann missfiel mir später dieser distanzierte, nüchterne Ton immer mehr.
    Der Ausgangspunkt also : erfolgreiche Moderatorin muss oder müsste ihr Leben umkrempeln ?! Interesssant. Nicht nur Tragödie, meines Erachtens, sondern echte Chance. Aber…
    Der Klappentext geht meines Erachtens echt fehl. Zitat :
    […]
    Ist das nicht Quatsch ? Wird eigentlich nicht klar, dass diese Frau mit Bildern von sich selbst lebte (gut herausgefeilt von Stamm?!). Sich auf dieses « neue Gesicht einzulassen » erscheint fast als Möglichkeit die leeren Hüllen und Hülsen hinter sich zu lassen. Ja, eine Chance. Doch sie wird vertan, oder ? Den ganz grossen Neuanfang kann ich persönlich nicht entdecken, auch nicht am Ende des Stückes. Sie hat nicht nur ihren Matthias verloren, sondern im Prinzip ist ihr auch schon der Hubert dann egal. Von einer Leere zur anderen…. Das ist postmoderne Absurdität: ohne Auflehnung, ohne Sinn - eben Leere.
    Der Rückblick aus einer späteren Jetztzeit auf die Entstehungsgeschichte der Beziehung mit Hubert, dann der zweite Teil über Hubert, bzw aus seiner Sicht, sind beides in gewissem Sinne Zerfallsgeschichten. Darstellung, Bild hier, Realität dort. Nacktsein als sich zeigen wollen wie man ist, oder als Eingeständnis der Selbstentfremdung ? Darf ich sein wie ich bin, oder muss ich mich darstellen ?
    Es ist kein erbauliches Stück, und mich konnte nach einem verheissungsvollen Ausgangsthema das Ganze nicht begeistern. Eher im Gegenteil.
    Ich bleibe bei Stamm wohl eher bei seinen Erzählungen ! Denn die mag ich.
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  • Rezension zu Nacht ist der Tag

    Der Klappentext verspricht: >>Mit leisen Worten und eindringlichen Bildern erzählt Peter Stamms neuer Roman von einer Frau, der das ganze Leben genommen wird, die aber doch am Leben bleiben muss – eine Tragödie, die zu einem Neuanfang wird.<<
    Und höchstwahrscheinlich hat diesmal der Autor so leise erzählt, dass man von der Eindringlichkeit nicht viel gemerkt hat. Die Tragödie wird gar nicht transportiert, eigentlich nur Lethargie, und diese dann auf allen Ebenen: Protagonistin, Handlung und Geschichte – leer.
    Gillian führt mit ihrem Mann keine gute Ehe, als er dann ihre Aktfotos findet, kommt es auf der Silvesterparty zum Streit, und später zum Unfall, wobei Michael stirbt und Gillian schwer verletzt wird.
    Der Roman beginnt dann in der Klinik, mit dem Erwachen und Realisieren was geschehen ist. Ihr fehlt das halbe Gesicht, und die Handlung beschränkt sich lange nur rein körperlich auf den Genesungsprozess. Danach wird eigentlich direkt die Perspektive gewechselt, Hubert schildert danach den Verlauf der Geschichte, der Aktfotograf. Erst ganz zum Schluss kommt wieder Gillians Sicht.
    Dadurch entwickelt das Buch keinen Sog, die Figuren bleiben nur schemenhaft, ihre Gefühle werden nicht transportiert – außer der Leere. Aber ein Buch der Leere liest sich nicht gerade gehaltvoll. Peter Stamm auf Abwegen!
    Peter Stamm, geboren 1963, studierte einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie. Er lebt mit seiner Familie in Winterthur. Er arbeitete in verschiedenen Berufen, u.a. in Paris und New York. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und Journalist. Er schrieb mehr als ein Dutzend Hörspiele. Seit seinem Romandebüt ›Agnes‹ 1998 erschienen vier weitere Romane, vier Erzählsammlungen und ein Band mit Theaterstücken. Zuletzt 2009 der Roman ›Sieben Jahre‹ und 2011 die Erzählungen ›Seerücken‹.
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Ausgaben von Nacht ist der Tag

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 256

Besitzer des Buches 16

Update: