Der Himmel ist ein Fluss

Buch von Anna Kaleri

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Ein Buch, dass mit sehr vielen Gefühlen spielt.

Bewertungen

Der Himmel ist ein Fluss wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Himmel ist ein Fluss

    Anna Kaleris Geschichte um Minna, die junge Landarbeiterin aus Masuren, und Gwidon, den sanften Vogelkundler aus der Stadt, hatte in ihren Grundzügen schon das Potenzial, berührend zu werden. Gelungen ist es ihr in meinen Augen nicht.
    Schon von Anfang an fand ich nur schwer Zugang zu der Geschichte und der Sprache, in der sie erzählt wurde. Anna Kaleri verlor sich seitenweise in der Beschreibung der Natur und Ruhe Masurens, was mich schnell zu langweilen drohte. Bisher bin ich nur auf einen Autor gestoßen, dem dies in einer Weise gelang, die nicht einschläfernd wirkte - und das war Ian McEwan mit seiner Abbitte. Kaleri verkaufte ihre Naturverbundenheit nicht ganz so überzeugend, genauso wie auch ihre Protagonisten:
    Minna und Gwidon blieben mir die ganze Zeit über fremd. Sie waren nicht markant genug, nicht stark genug in ihrer Rolle als Protagonist und Protagonistin. Ja, ihre Liebe war in diesen dunklen Zeiten verboten. Ja, sie hielten dennoch aneinander fest. Ja, es gab tragische Momente in den 200 Seiten der Geschichte - dennoch berührte sie mich an kaum einer Stelle so sehr, dass ich mitgefiebert hätte. Nur einmal spürte ich so etwas wie emotionale Verbundenheit zu ihrer Geschichte und das war, als ein älterer, vom Krieg gezeichneter Mann aus dem Dorf Minna eine Kuh schenkte, nachdem sie wieder heimgekehrt war. Als sie nach dem Preis für diese fragte, hielt er kurz inne und sagte mehr zu sich selbst als zu ihr, er sei ihrem Vater noch einen Gefallen schuldig. Dieser wäre ein ehrenhafter, tüchtiger Mann gewesen, der ihm damals beim Bau seiner Scheune geholfen habe. Dann schwieg er und zum ersten Mal im Laufe des Buches - diese Unterhaltung ereignete sich schon fast an seinem Ende - berührte mich ein Dialog sehr.
    Insgesamt fehlte es mir in dem Roman an menschlicher Nähe und Herz. Dabei hätte er diese beiden Dinge, ist er doch so eng mit der Familiengeschichte Anna Kaleris verbunden, wie von selbst haben müssen.
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  • Rezension zu Der Himmel ist ein Fluss

    Seitenzahl: 216
    Autorenportraits:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Anna Kaleri wurde 1974 im Ostharz geboren. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Seit 2002 arbeitet sie als freie Autorin und Journalistin. "Der Himmel ist ein Fluss" ist ihr drittes Buch.
    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Minna ist eine junge masurische Landarbeiterin, die den anderen hochmütig erscheint, weil sie davon träumt, der Enge des Dorflebens zu entkommen. Eines Tages, noch vor dem Krieg, lernt sie auf einem ihrer Streifzüge durch die Wälder den Vogelkundler Gwindon kennen. Er ist polnisch, katholisch und verheiratet. Trotzdem üben die beiden aufeinander eine immer stärker werdende Faszination aus. Um dauerhaft in seiner Nähe zu sein, zieht Minna schließlich nach Allenstein, wo Gwidon lebt, und nimmt dort eine Stelle als Kindermädchen an. Wieder beginnen die beiden, sich heimlich zu treffen: in verlassenen Gärten am wilden Ufer der Alle. Sie begeben sich dabei in große Gefahr, denn die Liebe zwischen einer Deutschen und einem Polen ist zu diesen Zeiten unmöglich...
    Meine Meinung:
    In diesem Roman erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Großmutter, so wie die sein könnte...
    denn es gibt keine Zeugen, die berichten könnten, wie das kurze Leben der Großmutter tatsächlich verlaufen ist...
    Eine selbstbewusste einfache Landarbeiterin, ein interessanter Mann, der sich für die Vogelkunde interessiert, begegnen sich - was könnten sie schon gemeinsam haben? Und doch entwickelt sich eine starke Anziehung zwischen den beiden...
    Eine Liebe, die nicht sein dürfte...
    Die Gestaltung des Romans ist sehr gelungen. Ein schöner Titel, der romantisch und poetisch klingt. Auch das Cover, das wunderbar zu der Liebesgeschichte in der Zeiten des 2. Weltkrieges, passt, wie auch die Schwarz-Weiß-Bilder, die jeweilige Kapiteln ankündigen und ebenfalls die Atmosphäre der vergangenen Jahre wiedergeben. Ganz interessant fand ich die Idee mit dem Auszug aus dem Blog der Autorin am Anfang jedes neuen Teils.
    Die Sprache der Autorin ist klar und aufs Detail bedacht.
    Leider, hat mich die Geschichte selbst nicht all zu sehr angesprochen.
    Die Protagonisten wirkten auf mich distanziert und nicht greifbar. Ich konnte mir die Personen kaum vor meinem geistigen Auge vorstellen und blieb als Leserin eine unbeteiligte Beobachterin, was nicht meinem Lesegeschmack entspricht. Mir fehlte beim Lesen die emotionale Beteiligung, obwohl die Geschichte tragische Momente hat.
    Die Darstellung des ländlichen Lebens, der Natur und dörflichen Gegend sind dagegen gut gelungen.
    Alles in allem eine bewegende Geschichte, die sicher einigen Lesern sehr gut gefallen würde.
    Von mir
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Ausgaben von Der Himmel ist ein Fluss

Hardcover

Seitenzahl: 223

E-Book

Seitenzahl: 224

Besitzer des Buches 8

Update: