Mein böses Herz

Buch von Wulf Dorn

  • Kurzmeinung

    SiriNYC
    Krimi für Teenager, Idee und Auflösung solide, aber sprachlich gefiel es mir leider gar nicht.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Mein böses Herz

Traue niemandem – nicht einmal dir selbst! Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie? Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...
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Über Wulf Dorn

Der deutsche Autor Wulf Dorn wurde 1969 im schwäbischen Ichenhausen geboren. Nachdem er zunächst Ausbildungen als Industriekaufmann und Fremdsprachenkorrespondent absolvierte, arbeitete er zwanzig Jahre als Betreuer in einer Psychiatrie. Mehr zu Wulf Dorn

Bewertungen

Mein böses Herz wurde insgesamt 40 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Krimi für Teenager, Idee und Auflösung solide, aber sprachlich gefiel es mir leider gar nicht.

    SiriNYC

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mein böses Herz

    Zwischen Wahn und Wirklichkeit...
    bewegt sich das Leben der 16-jährigen Doro nach dem Tod ihres kleinen Bruders Kai. Sie hatte ihn am Hochzeitstag der Eltern widerwillig betreut, um ihren Eltern einen freien Abend zu ermöglichen. Am nächsten Morgen wurde der kleine Junge tot in seinem Kinderbett gefunden, als Todesursache wurde ein geplatztes Aneurysma festgestellt, dennoch gibt Doro sich die Schuld an seinem Tod, kann sich aber überhaupt nicht an die Todesnacht erinnern. Stattdessen wird sie von Wahnvorstellungen gequält und muss schließlich stationär in eine psychiatrische Klinik.
    Nach ihrer Entlassung zieht sie mit ihrer Mutter - die Ehe der Eltern ist inzwischen gescheitert - nach Ulfingen.
    Dort begegnet sie eines Nachts im Schuppen ihres Gartens einem bleichen, verängstigten Jungen mit einer Kopfverletzung, der sie um Hilfe anfleht. Während sie ins Haus eilt, um einen Krankenwagen zu rufen, verschwindet dieser Junge spurlos. In Anbetracht von Doros Vorgeschichte ist es nicht verwunderlich, dass niemand, nicht einmal ihre Mutter, ihr glaubt, besonders als sich herausstellt, dass dieser Junge kurz vor Doros Umzug nach Ulfingen Selbstmord begangen hat. Doro muss nun bei Dr. Nord, einem in der Nachbarschaft lebenden Psychotherapeuten, ihre Therapie wieder aufnehmen und sie erhält Psychopharmaka.
    Obwohl sie sich dessen bewusst ist, dass sie immer wieder Halluzinationen hat, in denen ihr Bruder eine wichtige Rolle spielt, zweifelt sie nicht an der Realität der nächtlichen Begegnung mit dem "Selbstmörder" und ermittelt mit ihren Freunden Julian, dem Sohn ihres Therapeuten, und David auf eigene Faust. Immer wieder geschehen dabei Dinge, die Doro schließlich an ihrem Verstand zweifeln lassen, sodass sie sich selbst nicht mehr trauen kann. Bruchstückweise kommen aber auch ihre Erinnerungen an die Nacht, in der ihr Bruder starb, zurück.
    "Mein böses Herz" ist als Ich-Erzählung der Protagonistin Doro geschrieben und in 73 oft recht kurze Kapitel und einen Epilog untergliedert. Der Leser versetzt sich in Doro hinein und weiß genauso wenig wie sie selbst, inwieweit ihre Halluzinationen wirklich nur Wahnbilder oder fragmentierte Erinnerungen sind. Durch die kurzen Kapitel, die oft von der Gegenwart zu Szenen aus der wiederkehrenden Erinnerung wechseln, wird es fast unmöglich, eine Lesepause einzulegen. Dazu tragen auch der jugendlich-authentische Sprachstil, der geschickte Spannungsaufbau ohne großes Blutvergießen und vor allem die gelungene Charakterisierung der Romanfiguren bei. Es gibt keine Schwarz-Weiß-Malerei, keine Helden und Schurken, sondern vielmehr besteht die Zentralaussage des Romans darin, dass jeder Mensch auch eine dunkle Seite in sich trägt. Dieses "böse Herz" kann unter bestimmten Umständen die Herrschaft übernehmen.
    Im Nachwort erklärt der Autor, dass der konkrete Inhalt dieses Romans zwar erfunden, aber doch von realen Fällen inspiriert ist.
    "Mein böses Herz" ist ein Jugendthriller. Obwohl ich längst nicht mehr zur Adressatengruppe zähle, hat mich dieses Buch total gefesselt und ich freue mich schon auf die weiteren Bücher von Wulf Dorn.
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  • Rezension zu Mein böses Herz

    Die 17jährige Doro leidet seit dem Tod Ihres kleinen Bruders Kai zwei Jahre zuvor unter schlimmen Wahnvorstellungen. Sie sieht ihren toten Bruder, sie hört Stimmen. Nach einem schweren Nervenzusammenbruch verbringt sie einige Zeit in der Psychiatrie und nimmt auch jetzt noch Psychopharmaka, die ihre Wahnvorstellungen eindämmen sollen.
    Nach der Trennung der Eltern zieht Doro mit ihrer Mutter in den Ort Ulfingen. Ein Neubeginn und ein wenig Abstand vom Erlebten. Aber Doro kommt nicht zur Ruhe. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, die Doro an sich selbst zweifeln lassen. Während einer stürmischen Nacht erwacht Doro vom Schlagen der Gartenlaubentür. Sie entdeckt in der Laube einen verängstigten Jungen, der sie verzweifelt um Hilfe bittet. Sie holt Hilfe und verlässt die Laube für einige Minuten. Als sie wiederkommt, ist der Junge verschwunden. Wenig später erkennt sie den Jungen auf einem Bild wieder und erfährt, dass er wenige Tage zuvor Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass die Krankheit ihr schon wieder böse mitgespielt hat und sie begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit (dem Bösen?) und sich selbst.
    Das Buch ist 73 relativ kurze Kapitel unterteilt. Einige Kapitel enden mit einem unvollendeten Satz und werden im nächsten Kapitel fortgeführt. Diese Art habe ich bisher in der Form noch nicht gelesen, hat mir aber sehr gut gefallen, weil es mich zum Weiterlesen geradezu angetrieben hat. Nach einem Kapitel, das so endet, schlägt man kein Buch zu.
    Die Geschichte ist aus der Sicht der Protagonistin Doro in der Ich-Form geschrieben. Ich finde, dass der Autor sich sehr viel Mühe gemacht hat, Doros Charakter bis ins kleinste Detail herauszuarbeiten. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und habe bis zu letzten Seite mitgelitten. Ihr Verhalten und ihre Reaktionen waren nachvollziehbar. Die anderen Personen werden leider etwas vernachlässigt. Ich hätte gerne mehr über die ein oder andere Person erfahren.
    Wulf Dorn ist der Wechsel vom Erwachsenenbuch zum Jugendbuch gut gelungen. Aber auch Erwachsene werden Gefallen an diesem tollen Buch finden. Die Spannung bleibt auf einem gleichbleibend hohen Niveau und die Stimmung ist stellenweise immer ein wenig mysteriös.
    Das Ende! Was soll ich sagen? Teilweise war ich überrascht, teilweise auch nicht.
    Mir ist nicht klar, warum das Interview mit Wulf Dorn vor der eigentlichen Geschichte gedruckt wurde. Es verrät Hintergründe und Absichten des Autors und ich bin froh, dass ich dieses Interview erst nachher gelesen habe.
    Unabhängig davon habe ich mich über ein paar spannende Stunden gefreut. Eine klare Empfehlung für Jugendliche und Erwachsene.
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  • Rezension zu Mein böses Herz

    Klappentext
    Seit dem Tod ihres Bruders wird Doro von Halluzinationen verfolgt. Eigentlich dachte sie, die Warnbilder im Griff bekommen zu haben, doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert und verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe - und ist dann spurlos verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen haben soll...
    Inhalt und Aufau
    Der vorliegende Thriller beginnt mit einem Zeitsprung in die Vergangenheit von vor zwei Jahren. So erfahren wir, dass die damals noch 15-jährige Doro nach einem heftigen Streit mit ihren Eltern, an den sie keinerlei Erinnerungen hat, am nächsten Morgen nach ihrem Bruder sehen muss. Doch als sie sein Zimmer betritt und in sein Bett sieht, erhält sie den Schock ihres Lebens, denn ihr kleiner Bruder liegt tot im Bett und sie hat keinerlei Erinnerungen an das, was letzten Abend passiert ist, an dem er umgekommen ist. Nach diesem Schockzustand leidet sie immer mehr an Wahnvorstellungen und Halluzinationen, wird sogar für mehr als ein Jahr in die Psychatrie eingeliefert. Nach der Entlassung, und dem gemeinsamen Umzug aufs Land, scheint sich die Lage aber zu bessern.
    Nun ist Doro 17, bereitet sich auf ihren Abschluss vor und würde ihre Vergangenheit am liebsten hinter sich lassen. Doch sie quält nach wie vor der Gedanke, dass sie keinerlei Erinnerungen an die Nacht hat, in der ihr Bruder umkam. Sie gibt sich die Schuld, obwohl der Gerichtsmediziner feststellen konnte, dass er durch keinen gewaltsamen Tod umgekommen ist, sondern durch eine Hirnblutung, die unentdeckt war.
    Als Doro an ihrem neuen Wohnort ankommt und sich nach und nach einrichtet, scheinen die Wahnvorstellungen aber wieder zurückzukommen, denn auf einmal sieht sie ihren kleinen Bruder wieder vor sich, hört seltsame Stimmen und sieht sogar ihren eigenen Doppelgänger, der aussieht wie der Teufel selbst. Aufgrund dieser Entwicklung geht sie wieder in Therapie und lernt dort den Sohn ihres Therapeuten, Julian, kennen, mit dem sie sich sofort versteht. Aber es scheint, als ob dieser Junge etwas zu verbergen hätte, etwas, was ihn sehr belastet und auch sein Vater weist Doro daraufhin, dass sie sich von ihm besser fern halten sollte, weil ihre Familie gerade durch eine Hölle geht. Genau in der selben Nacht wird sie aber durch ein Geräusch geweckt und stellt fest, dass es die Tür vom Gartenschuppen ist, als sie nachsehen will, was das Geräusch verursacht, entdeckt sie dort einen abgemagerten Jungen, der im Wahn spricht und sie um Hilfe bittet. Doch als Doro zurückrennt, um Hilfe zu holen, ist der Junge verschwunden und die Polizei geht zusammen mit dem Therapeuten davon aus, dass es sich wieder um eine Halluzination Doros handelt. Aber dieses Mal ist sie davon überzeugt, dass der Junge echt war, denn wie hätte sie ihn denn berühren können?
    Am nächsten Tag erfährt sie, dass derselbe Junge vor kurzem Selbstmord begangen hat und sich in seinem Wagen verbrannte. An dieser Stelle fängt sie an, an ihrem Verstand zu zweifeln, doch eine innere Stimme sagt, dass es dieses Mal viel mehr ist als eine Halluzionationen. Doch weder ihre Mutter, noch jemand anders glaubt ihr. Hinzu kommt noch, dass ihre früheren Halluzionationen vermehrt auftauchen und sie dabei ist, wirklich den Verstand zu verlieren. Als sie zusammen mit dem Sohn ihres Vorgesetzen, David, den Lieblingsort von Kevin (dem toten Jungen) aufsucht, findet sie dort einen Spind, der abgeschlossen ist. Doch als David sich auf die Suche nach einer Brechstange macht, überkommt Doro eine Welle von Erinnrungen, sodass sie kurz das Bewusstsein verliert und als sie wieder zusich kommt, ist David verschwunden. Später entdeckt sie ihn zusammengeschlagen im Korridor und ruft die Polizei. Leider wird sie als Hauptverdächtige identifiziert und weil Doro keine Erinnrungen an diese bestimmte Sequenz hat, glaubt ihr niemand, als sie ihre Unschuld beteuert. Es scheint so als ob in ihrem neuen Wohnort jemand versuchen würde, sie wie eine verrückte abstempeln zu lassen, denn ihr glaubt niemand. Aufgrund ihrer turbulenten Vergangenheit fängt sie sogar selbt an zu zweifeln und die Stimmen kommen immer wieder zurück. Eines Abends geht sie dann zusammen mit ihrer Mutter auf das Benefizkonzert von Julians Vater und dort bekommt sie erneut einen Anfall, der dieses Mal viel schlimmer ist, denn ihr toter Bruder taucht erneut auf und dieses Mal kommt sie der Erinnerungen nahe, was an jenem Abend wirklich geschehen ist und was das Geheimnis um den toten verschwundenen Jungen sein könnte...
    Eigenen Meinung
    Dieser Thriller gehört auf jeden Fall zu den Highlight des Jahres 2012, denn selten habe ich ein Buch gelesen, dass den Leser permanent bei Spannung hält. Man fiebert von Beginn an mit Doro mit und weiß aber nie richtig, ob sie wirklich verrückt ist oder ob sie das vemeindliche Opfer einer Verschwörungstheorie sein könnte. Denn der Autor schafft es immer wieder für beide Seiten Beweise und Gegenbeweise zu liefert. Der Roman enthält weiterhin eine Fülle an ungelösten Geheimnisse:
    Zum einen das Geheimnis um
    Sie hat keinerlei Erinnerungen an diesen Abend und geht davon aus, dass der Verstand dies mit Absicht macht, um sie vor der Wahrheit zu schützen. Nach und nach kommen einem als Leser Bilder aus der Vergangenheit, doch das endgültige Geheimnis wird erst zum Schluss gelüftet. Zum anderen gibt es noch das Geheimnis um Kevin, der schon länger tot sein soll, dessen Person sie aber in ihrem Garten wiederfindet. Man weiß als Leser nicht, ob Kevin jetzt wirklich dort gewesen ist oder ob es sich um eine weitere Wahnvorstellung von Doro handelt. Ich fand es umglaublich spannend, immer mitzufiebern, als stets neue Geheimniss kamen. Neben diesen ungelösten Mysterien, kommt es immer wieder zu seltsamen Vorfällen in Doros Leben. So fühlt sie sich immer verfolgt, hört Stimmen, sieht Bilder, die nicht da sein können. Die Spannung wird immer beibehalten. Obwohl ich nicht leicht zu erschrecken bin, hatte ich bei diesem Werk immer wieder Angst, denn der Autor schafft es wirklich einen dazu zu bringen, Gänsehaut zu bekommen. Vor allem, wenn Doro wieder Halluzinationen hat und beschreibt, was sie sieht. Doch hier muss ich hinzufügen, dass die Halluzinationen nicht aus der Luft gegriffen sind. So sieht sie entweder immer ihren Bruder, hört seltsame Schreie oder Geräuscht. Sie sieht keine Monster oder ähnliches, und deswegen wirken diese Bilder umso gruseliger, da sie sehr authentisch rüberkommen.
    Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen und bin mir sicher, dass dies nicht mein letzter Roman von WUlf Dorn gewesen ist. Dieser Autor ist eine richtige Bereicherung für die Bücherwelt
    Dieses Buch bekommt von mir seine verdienten 5 Sterne
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  • Rezension zu Mein böses Herz

    Ich habe bisher alle Thriller von Wulf Dorn mit Begeisterung gelesen und wenn mir jemand die Aufgabe gegeben hätte, mir auszudenken wie ein Jugendthriller von ihm sein könnte, dann hätte ich ihn mir genauso vorgestellt wie er ihn nun auch mit "Mein böses Herz" abgeliefert hat: Spannend, rasant voranschreitend, mysteriös, flott zu lesen und eine Vermischung von Phantasie und Wirklichkeit. Nur eben mit jugendlichen Darstellern und etwas zurückhaltender, so dass die jungen Leser nicht gleich von Albträumen geplagt werden. Allerdings gab es trotzdem so einige gruselige Szenen. Vor allem die Wahnvorstellungen von Doro, die mich an die Geister aus dem Film "The Grudge" erinnert haben, hatten es ganz schön in sich und haben mir so einige Schauer über den Rücken gejagt.
    Ein Geniestreich war die schrittweise Auflösung von Doros Vergangenheit. Das war einfach großartig, da man neben der eigentlichen Handlung ja auch noch wissen wollte, warum Doro sich nicht mehr an die Nacht erinnern kann als ihr Bruder gestorben ist und ob es auch etwas mit dem Heute zu tun hat. So hat man immer voller Spannung sowohl nach vorne als auch nach hinten blicken können.
    […]
    Da bin ich voll und ganz Deiner Meinung! Und deswegen mag ich Wulf Dorn auch so gerne. Er packt zwar immer einige Wendungen in die Handlung, die es in sich haben, aber es wirkt nie zu abgehoben.
    […]
    Doro war ein toller Charakter, keine Frage, aber ich konnte mit dem Ende eigentlich gut leben.
    Wenn es etwas Negatives gab, dann die Tatsache, dass zu lange an einem bestimmten Handlungsstrang festgehalten wurde, bei dem jeder, der schon mal einen Thriller gelesen hat, eigentlich sofort gewusst hat, dass es mit Sicherheit SO nicht ist:
    Ein wunderbarer Jugendthriller, der von mir fast die Höchstwertung bekommt:
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  • Rezension zu Mein böses Herz

    Autor: (Quelle: Autorenhomepage)
    Wulf Dorn ist 1969 geboren und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten sind in Anthologien und Zeitschriften erschienen und wurden mehrfach ausgezeichnet. Die Faszination für das Unheimliche und Geheimnisvolle führte ihn zunächst in das Horror- Genre, ehe er die Spannbreite des Thrillers für sich entdeckte. 2009 veröffentlichte der Heyne-Verlag Dorns Debütroman "Trigger”, der binnen weniger Wochen zum Bestseller wurde. Weitere Thriller im Heyne-Verlag sind „Kalte Stille“ (2010) und „Dunkler Wahn“ (2011).
    Mit „Mein böses Herz“ hat sich Wulf Dorn dem Jugendbuch zugewandt und ein sensibles und spannendes Werk geschaffen.
    Inhalt: (Quelle: Verlagsinfo)
    Ein abgründiges Verwirrspiel um dunkle Geheimnisse – und die Angst vor dem »Bösen« in der eigenen Seele
    Was tust du, wenn du nicht mehr weißt, was Realität ist und was Fantasie?
    Seit dem Tod ihres Bruders wurde Doro von Halluzinationen verfolgt, aber eigentlich dachte sie, das in den Griff gekriegt zu haben. Doch als sie mit ihrer Mutter aufs Land zieht, scheint die neue Umgebung erneut etwas in ihr auszulösen. Stimmen verfolgen sie. Und eines Nachts sieht Doro in ihrem Garten einen Jungen: verstört, abgemagert, verzweifelt. Der Junge bittet sie um Hilfe – und ist dann verschwunden. Wenig später erfährt Doro, dass er schon vor ihrer Begegnung Selbstmord begangen hat. Doro kann nicht glauben, dass sie sich den Jungen nur eingebildet hat. Doch die Suche nach der Wahrheit wird schnell zum Albtraum. Und tief in Doros Seele lauert ein dunkles Geheimnis ...
    Meine eigenen Gedanken:
    In diesem Jugendbuch macht sich der Leser aus der Sicht der 16 jährigen Doro auf die Suche nach ihren Erinnerungen, die sie schwer belasten und erlebt mit, wie sie damit fertig wird.
    Mit dem Tod ihres Bruders ist für Doro das Leben aus den Fugen geraten. Sie musste ihren kleinen Babybruder babysitten, während ihre Eltern ausgegangen sind. Am Morgen ist ihr Bruder tot und Doro kann sich überhaupt nicht mehr an die Nacht erinnern. Sie wird von Schuldgefühlen geplagt und leidet unter Halluzinationen, was dazu führt, dass Doro in einer Jugendpsychiatrischen Klinik behandelt werden muss. Da in der Folge des tragischen Todesfalls auch die Ehe ihrer Eltern in die Brüche geht, wagt die Mutter mit Doro einen Neustart. Sie ziehen in ein kleines Haus im ländlichen Ulfingen. Das bildet die Ausgangslage dieses Buches.
    Wir erleben wir, wie Doro Stück für Stück ihre Erinnerung an die schreckliche Nacht wieder findet und verarbeitet. Da sie noch immer unter Halluzinationen leidet, traut sich oft ihrer Wahrnehmung nicht, beziehungsweise sie hat Probleme damit, von ihrer Umgebung ernst genommen zu werden. Das Vorurteil, ein Freak zu sein, verfolgt sie Tag für Tag. Als sie in einer Nacht in ihrer Gartenlaube einen Jungen trifft, von dem sie später erfährt, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits hätte tot sein sollen, begibt sie sich auf die Suche nach dem Jungen, um sich und ihrer Umwelt zu beweisen, dass sie nicht verrückt ist.
    Der Leser wird sehr lange im Unklaren gelassen, ob sich Doro nicht doch einiges „einbildet“, aber spätestens als ihr Freund und Begleiter niedergeschlagen wird, ist klar, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als die Flausen eines Freaks.
    Dieser Thriller ist sehr angenehm geschrieben und lässt sich von Jugendlichen sicher leicht lesen. Allerdings ist es inhaltlich nicht gerade leichte Kost. Es ist an keiner Stelle so richtig gruselig, dass man es weglegen muss. Aber die Bilder und Geräusche, die Doro in ihrem Kopf sieht und hört, sind nicht immer ganz leicht verdaulich. Durch den Ich-Erzählstil wird dieses Gefühl noch verstärkt. Das Buch zeigt in meinen Augen gut, wie man sich Halluzinationen vorstellen kann und bewegt sich geschickt an der Grenze, wo man unsicher ist, ob das Erlebte in der Realität geschieht oder ob diese Grenze überschritten ist und es sich um innere Bilder handelt oder gar tatsächlich um Magie oder Geister?
    Eine sensible, leise Geschichte mit angenehmem Spannungsfaktor.
    Ich vergebe:
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  • Rezension zu Mein böses Herz

    Inhalt:
    Nach den schrecklichen Ereignissen, die sich in Doros Familie zugetragen haben, zieht der Teenager mit seiner Mutter in den kleinen Ort Ulfingen. Hier wollen die beiden zur Ruhe kommen, nachdem schlimme Schicksalsschläge ihre Familie erschüttert haben: Doros kleiner Bruder Kai ist gestorben, als sie eines Nachts auf ihn aufpassen sollte – und Doro fehlen die Erinnerungen an diese Nacht vollkommen. Die Schuldgefühle haben das sensible Mädchen in eine psychische Krankheit getrieben und erst seit kurzer Zeit ist Doro nicht mehr in der Klinik. Die Ehe ihrer Eltern ist am Schicksal der beiden Kinder zerbrochen – und so wird es jetzt nicht nur für Doro, sondern auch für ihre temperamentvolle Mutter Zeit, dass ein Neuanfang den beiden glückt. Das verschlafene Ulfingen scheint der ideale Ort dafür zu sein, und die Praxis von Doros Therapeuten liegt gleich gegenüber dem neuen Zuhause der beiden Frauen.
    Doch das Leben in Ulfingen ist nicht das, was Doro und ihre Mutter erwartet hatten. Doro leidet immer noch unter Wahnvorstellungen und weiß oft nicht, ob sie sich trauen kann. Als sie eines Nachts in ihrem Gartenhäuschen einen Jungen entdeckt, der schlimm zugerichtet aussieht und sie um Hilfe anfleht, ergreift Doro die Chance sich zu rehabilitieren und ruft die Polizei. Doch als diese eintrifft, fehlt von dem Jungen jede Spur – und noch schlimmer wird alles, als ans Licht kommt, dass der Junge, den Doro gesehen haben will, sich das Leben nahm, noch bevor sie in Ulfingen lebte. Ist Doro nun wirklich “verrückt”?
    Um sich selbst zu beweisen, dass sie sich selbst noch trauen kann, beginnt Doro mit ihren Nachforschungen um den Jungen, den sie gesehen haben will. Doch das ist nicht nur alles Andere als einfach, wenn im Dorf jeder denkt, dass sie ein “Freak” ist – Doro weiß ja oft nicht einmal selbst, was real ist und was nicht…
    Meine Meinung:
    Wulf Dorns Jugendthriller liegt der Gedanke zugrunde, dass jeder Mensch in einer bestimmten Situation dazu in der Lage ist, Böses zu tun. Das bedeutet nicht, dass solche Menschen von Grund auf böse sind, sondern dass sie das Dunkle in sich nicht unterdrücken können und sich in eine Lage bringen, aus der sie nicht einfach so wieder herauskommen. Im Affekt geschehen Verbrechen, die sich hinterher nicht einmal der Täter selbst erklären kann. Die Vorstellung, dass Menschen so die Kontrolle verlieren können, ist beängstigend. Und am Beispiel von Doro zeigt Wulf Dorn deutlich, wie schwer es sein kann, mit sich selbst klarzukommen, nachdem so etwas geschehen ist.
    Auch als Leser weiß man absolut nicht, ob man Doros Wahrnehmung trauen kann. Zu oft geschehen ihr Dinge, die nicht erklärbar sind, zu oft hat sie Wahnvorstellungen, die deutlich als solche erkennbar sind. Ihre Mutter ist mit der Situation vollkommen überfordert, auch wenn sie sich alle Mühe gibt, die Tochter zu unterstützen. Die Situation ist absolut undurchschaubar und wird von Wulf Dorn auf beeindruckende Weise erzählt.
    Dadurch, dass Doro die Ich-Erzählerin ist, ist man noch stärker in der Geschehen eingebunden. Ihre Schlussfolgerungen wurden zunächst immer zu meinen eigenen, bis ich dann anfing, Doros Wahrnehmung zu hinterfragen. Man möchte ihr so gern glauben, aber es ist nicht einfach.
    Am Schluss hätte ich mir, auch wenn ich das Ende absolut gut gelungen und stimmig fand, gewünscht, dass man in einer Art Epilog erfährt, was aus Doro und ihrer Mutter wird. Ein solches Bedürfnis habe ich selten, wenn eine Geschichte gut abgeschlossen ist, aber Doro ist einfach etwas Besonderes und sie wird sicher sehr vielen Leserinnen und Lesern lange in Erinnerung bleiben.
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Ausgaben von Mein böses Herz

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 417

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:27h

Besitzer des Buches 102

Update: