Lolita

Buch von Vladimir Nabokov, Dieter E. Zimmer, Helen Hessel, Maria Carlsson, Weitere s. u.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Lolita

Der vielumstrittene, längst zu Weltruhm gelangte und zweifach verfilmte Roman einer tragischen Passion: Ein Vierzigjähriger verfällt dem grazilen Zauber einer kindlichen Nymphe und erfährt die Liebe als absolute Macht über Leben und Tod.
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Bewertungen

Lolita wurde insgesamt 42 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Lolita

    […]
    Liebe Buchkrümel, ich stimme mit Dir überein, dass Lolita keine unbedingt angenehm zu lesende oder leichte Lektüre darstellt, die außerdem ganz und gar nicht leicht zu deuten ist - deshalb ist ja wohl auch schon so viel darüber geredet worden ...
    Um auf meinen eigenen Kommentar zurückzukommen: Im Nachwort von Nabokov über das Buch Lolita findest Du, wenn Du Dir vielleicht doch noch einmal die Lektüre zur Hand nehmen möchtest, wörtlich:
    […]
    Mit diesem Zitat wird meines Erachtens nach die Aussage aus meinem Beitrag bestätigt. Kein weiterer Kommentar hierzu.
    […]
    Buchkrümel, grundsätzlich ist es leichter, wenn Du direkt den Link in Deinem Beitrag einfügst, auf den Du Bezug nimmst, dann müssen andere nicht erst suchen. Ich nehme an, dass Du Dich auf dieses Interview auf der Seite der FAZ mit Herrn Marcel Reich-Ranicki über Nabokov beziehst: "MRR" über Nabokov (Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du mit einer Abkürzung wie „MRR“ diesen Herrn Kritiker meinst?)
    Worüber Herr Reich-Ranicki redet, nämlich diese wirre physische und emotional einseitige Beziehung, ist meiner Meinung nach ein ganz anderer Punkt. Die Darstellung der emotionalen Seite hat doch gar nichts mit der schriftstellerischen Ausarbeitung der physischen Details zu tun, oder?
    [Off Topic: An und für sich höre ich nur ungern zu, wenn Herr Reich-Ranicki von bedeutenden Emotionen oder gar Liebe redet (und auch von anderen Punkten, um ganz ehrlich zu sein); sein Gehabe wirkt auf mich etwas lächerlich mit seiner forciert anmutenden Indignation und dem gepressten Geplärre und Gefuchtele (Entschuldigung, seine Stimme wirkt auf mich persönlich wirklich gepresst und geplärrt – ist mein persönlicher Eindruck, OK?): Er scheint stets auf Show und weniger auf Ernsthaftigkeit abzuzielen. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck, und sicherlich hätte er als gemessener Charakter mit diskreterem Auftreten weitaus weniger Aufmerksamkeit auf sich gezogen; er wäre demzufolge wahrscheinlich als entsprechend weniger geeignet für Fernsehauftritte eingeschätzt worden (es geht ja schließlich um Einschaltquoten, das kennen wir ja schon zur Genüge …).]
    „MRR“, wie Du ihn so schön abkürzt, wird im FAZ-Interview wie folgt zitiert:
    […]
    Damit beschreibt Herr Reich-Ranicki ganz grob in einem Satz den Handlungsfaden und seiner Meinung nach das zentrale Thema, aber eben nur ganz grob. Dann geht es im Interview weiter mit:
    […]
    Wie Herr Reich-Ranicki das jetzt genau meint und miteinander in Einklang bringt, nachdem er drei Sätze zuvor bescheinigt hat, dass das Mädchen erst zwölf Jahre alt war und er Humberts Ausführungen ein pathologisch-exzentrisches Beispiel nennt, liebe Buchkrümel, das ist mir relativ schleierhaft - aber wie gesagt, bei Herrn Reich-Ranicki ist mir persönlich das auch ziemlich egal. Das müsstest Du in dem Falle eben ihn selbst fragen …
    Aber genauso wäre (oder bin) ich Dir überhaupt nicht böse, wenn Dir persönlich jetzt meine Meinung egal ist – in diesem Thread sind, wie in vielen anderen Threads auch, einfach mehrere Meinungen zusammen gekommen, und ich denke, da ist eine Meinung so viel wert wie die nächste oder vorhergehende, und man kann gerne einmal unterschiedlicher Meinung sein. Wie siehst Du das, Buchkrümel?
    Noch zu einem Punkt im Interview, in dem es wörtlich heißt:
    […]
    Hier wieder meine Frage: wie passt diese Aussage Reich-Ranickis zu seinem vorhergehenden Satz (siehe oben), dass nämlich Humbert sich an dem Mädchen nicht vergriffen habe, dass nicht er Lolita verführt habe, sondern sie ihn?
    Weiter im Interview:
    […]
    Auch hier stimme ich Herrn Reich-Ranickis Kommentar nicht uneingeschränkt zu - der Punkt, „dass am Ende sie ihn verlässt“, scheint mir unrichtig oder zumindest sehr unglücklich formuliert; ich persönlich hatte den Eindruck, dass Lolita von von Humbert Humbert regelrecht davongerannt, also geflüchtet, ist.
    Ich hoffe, liebe Buchkrümel, Dir ein bisschen weitergeholfen und Dich nicht noch mehr verwirrt zu haben.
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  • Rezension zu Lolita

    […]
    Zunächst einmal - wow du hast du dich aber mit diesem Roman auseinander gesetzt - das erzeugt ja mächtigen Druck Klasse!
    Jetzt mal zu den Empfindungen, wenn man das Spiel von Nabokov durchschaut hat, und du, weil du ja ein anständiges Mädchen bist - wie etwa 99% der Leser/innen, die einen solchen Klassiker lesen (Ich weiß nicht, ob man "Lolita" aus sexueller Begierde heraus lesen möchte/liest. Mein Mann hat das Buch noch nie gelesen, weil er befürchtet Details zu finden, die er nicht lesen möchte. Und ich erst recht spät, weil das auch nicht so Ding gewesen wäre.) - also genauer gesagt, eben Leser, die sich nicht ein wenig sexuell erregen möchten bei der Lektüre, die also diesen Fingerzeig nicht brauchen ... Das habe ich doch so richtig verstanden, oder?
    Also kurz gesagt - aus diesem Grund fand ich diesen Roman emotional ekelhaft! Mich turnt das nicht an, mich stößt das ab - und so konnte ich auch die Ironie - nein Zynismus - nicht als unterhaltsam (lustig?) finden. Ich weiß aber genau was du meinst, und unterstütze deine These, alles andere wäre für Nabokov auch zu plump/platt gewesen.
    Edit: Da ich den letzten Kommentar noch nicht gelesen hatte, ergibt sich hier doch eine Art von unterschiedlicher Auffassung. Und nun? Also bleibt doch letztlich die Sinnfrage offen: Warum hat Nabokov diesen Roman geschrieben, oder was will uns der Roman sagen. Antwort: Für die Mehrheit der Masse, wie beispielsweise eben dann auch für "Die Wanderhure"? Aber gibt es bei den Lesern überhaupt eine Mehrheit der Masse?
    Persönlich hatte ich ja noch gedacht, ich würde die Innensicht von Männern erklärt bekommen, die auf kleine Mädchen stehen - das hätte ich interessant gefunden - naiv gedacht - oder?
    In einem anderen Forum habe ich erst letztlich geschrieben, Nabokov wollte sich auch immer irgendwie profilieren. So betrachtet tut er dies dann auch bei "Lolita", nicht nur bei "Ada" - und deshalb kann ich wenig mit diesen Autor anfangen
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  • Rezension zu Lolita

    Auch ich habe das Buch vor ein paar Tagen zu Ende gelesen und will nun meine Meinung kundtun:
    Dieses Buch fällt mir schwer irgendwie einzuordnen. Gelesen habe ich es, weil es ein bekannter Klassiker ist und man schon viel Gutes über dieses Werk von Nabokov gehört hat. Doch das Thema dieses Buches war kein leichter Tobak und die Umsetzung noch weniger. Kindesmissbrauch ist nie ein einfaches oder leichtes Thema, doch wenn man die Geschehnisse aus der Sicht des Täters erzählt bekommt, wird es sehr schwierig die Gedanken nachzuvollziehen. Wenn der Mann dazu noch ein sehr gebildeter und freundlicher Mensch ist und er immer wieder seine aufrichtige Liebe beteuert, kommt man schnell in einen Zwiespalt.
    Am Anfang war ich der Hauptperson negativ eingestellt. Nach ca. 100 Seiten wusste ich nicht, was ich von der Hauptfigur und vom ganzen Roman halten sollte. Aber danach, im zweiten Teil begann der Hass und Ekel. Anders kann ich es nicht beschreiben. Auch der Spannungsbogen war in diesem Roman nicht gleichbleibend. Der Anfang war sehr spannend und interessant. Die männliche Hauptfigur erzählt aus seinem Leben und über seine erste Begegnung mit Lolita, die damals 12 Jahre alt war. Und hier beginnt es schon recht happig zu werden. 12 Jahre! Das ist wirklich noch sehr jung und nichts auf der Welt kann mir die sexuelle Sehnsucht des Protagonisten zu diesem Mädchen einleuchtend machen. Es war an manchen Stellen wirklich schwer weiter zu lesen. Im Gedächtnis blieb mir die Stelle als Humbert Lolita auf den Schoß hatte und dabei einen Orgasmus bekommen hat. Dann heiratet Humbert Lolitas Mutter und wird zu ihrem Stiefvater. Die richtige Tragödie entsteht aber erst, als Lolitas Mutter stirbt. Sie wird von einem Auto überfahren, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr Ehemann sexuelle Fantasien gegenüber seiner Tochter hegte. An dieser Stelle setzt der zweite Teil ein, der meiner Meinung nach nur ekelerregend und langweilig zugleich war. Hier habe ich beim Lesen eine Pause gemacht und kam bis zum dritten und letzten Teil nur schleppend voran. Im zweiten Teil führen Lolita und ihr Stiefvater ein Vagabunden-Leben und fahren über ein Jahr von einem Ort in den nächsten. Während dieser Zeit führen die beiden eine so genannte „Liebesbeziehung“, die auch sexuellen Verkehr mit einschließt. Ich bin der Meinung, dass Lolita jedes mal vergewaltigt wird, obwohl am Anfang der Affäre dem Leser das Gefühle gegeben wird, dass Lolita den sexuellen Verkehr auch möchte, weil sie schon vorher nicht unerfahren war und sich auch nie richtig währt. Doch zu diesem Zeitpunkt ist sie 13 und ich bin der Meinung, dass sie Humbert auf einer völlig anderen Ebene liebt als er sie und sie auch deswegen in dem Geschlechtsakt eine andere Funktion sieht. Wenn man den Roman weiter liest, merkt man schnell die wachsende Abneigung gegenüber ihrem Stiefvater und oft verweigert sie ihm den Beischlaf. Humbert wird immer mehr abhängiger von ihr. Und als sie schließlich in einer Stadt bleiben und Lolita zu Schule geht, hat Lolita ein gestörtes Verhältnis zur Sexualität und eine verlorene Kindheit und Humberts Liebe wird immer exzessiver und eifersüchtiger.
    Der dritte Teil ist dann der Showdown und gewinnt wieder an Spannung. Zur Lolitas Seelenverfassung kann man während des Buches und vor allem zum Schluss folgendes feststellen: Sie wollte eigentlich seit dem ersten Mal nicht mit Humbert wirklich schlafen. Sie wollte einen Vater und nicht einen Geliebten. Als in einer Szene ihre Schulfreundin ihren Vater ganz kindlich umarmt, wirkt Lolita verzweifelt und man merkt, dass sie einen ganz normalen Vater möchte. Am Ende des Romans sagt Humbert sogar selbst, dass Lolita nach dem Sex oft geweint hat und währenddessen immer einen leeren Blick hatte. Diese Gedanken erfährt der Leser erst zum Schluss, weil Humbert sie früher einfach verdrängt hatte. Zur Sprache muss man sagen, dass sie wirklich hervorragend ist. Man hat niemals das Gefühl, dass man einen Schundroman lesen würde, weil die Sprache überhaupt nicht anzüglich ist. Doch trotzdem kann sie vom Thema nicht wegtäuschen, auch wenn sie sehr bildreich und atmosphärisch ist.Ich gebe dem Roman 3,5 Sterne und bleibe nach dem Ende der Lektüre mit einem unguten Gefühl zurück.
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Ausgaben von Lolita

Taschenbuch

Seitenzahl: 528

Hardcover

Seitenzahl: 344

E-Book

Seitenzahl: 604

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