World's End

Buch von T. C. Boyle, Werner Richter

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu World's End

Ein fulminanter Generationenroman von einem der sprachmächtigsten Autoren der Gegenwart »Walter wußte Bescheid. Er war selbst ein entfremdeter Held ... ein Mann aus Eisen und Tränen ... Es war völlig undenkbar, jetzt nach Hause zu fahren, zu dem gefüllten Hähnchen, dem Spargelsalat und der glänzenden Mousse au chocolat, die seine Adoptivmutter für ihn gemacht hatte. Völlig undenkbar, jetzt dankbar das Geschenk seiner Freundin Jessica auszupacken - ein neuer Helm, bronzefarben wie die Sonne und dekoriert mit seinem Namen aus Blümchenaufklebern ...« In der Nacht seines 22. Geburtstags rast Walter Van Brunt betrunken und bekifft mit seinem Motorrad gegen eine Gedenktafel. Die Vergangenheit holt ihn ein, sein Vater, der vor zwanzig Jahren die Freunde verriet, sein Vorfahr aus dem 17. Jahrhundert, ein holländischer Neusiedler und Pachtbauer, von dem es heißt, er habe in der Auseinandersetzung mit dem reichen Grundherrn feige versagt. »>World's End< ist ein listiges Gesellschaftsbild, das raffiniert mit der amerikanischen Geschichte changiert. T. Coraghessan Boyle ist ein großartiger Schriftsteller« (Die Presse), »die literarische Entdeckung Amerikas« (Die Zeit), »der Dickens des 20. Jahrhunderts« (Publishers Weekly).
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Bewertungen

World's End wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu World's End

    Dies ist mein zweites Buch von T.C. Boyle nach Wassermusik und wieder bin ich völlig begeistert, obwohl World's End deutlich anstrengender zu lesen ist. Neinnein, keine Angst! Es geht nicht um Schachtel- oder Bandwurmsätze, überdurchschnittlich viele Fremdworte (obwohl, wenn ich so überlege... - naja, vielleicht doch ein bisschen) oder hochgeistige Gedankengänge. Die Sprache ist gut verständlich und überaus bildhaft, sodass bestimmte Szenen einem wohl für länger (wenn nicht sogar immer) im Gedächtnis bleiben werden. Was die Lektüre anstrengend macht, ist die Vielzahl von Personen und die steten Zeitsprünge.
    Boyle beschreibt die Geschichte zweier Familien in einem Abstand von rund 300 Jahren, sodass es vier verschiedene Erzählstränge gibt, die sich jedoch immer wieder überschneiden. Dass die Personen teils über die Jahrhunderte hinweg die gleichen Namen aufweisen, erschwert das Ganze noch etwas. Doch das Alles ist so herrlich lebhaft und bunt erzählt, dass ich mir gerne die Mühe machte, wiederholt im Stammbaum nachzuschauen, der glücklicherweise im hinteren Teil abgedruckt ist. Da die Geschichte zudem immer wieder auf realen Begebenheiten beruht, die ich selbst aber nur unvollständig (oder kaum) kannte, habe ich mich auch wiederholt über die tatsächlichen Vorgänge informiert, da Manches schlicht kaum zu glauben ist. Somit ist die Lektüre dieses Buches nicht nur unterhaltsam, sondern ganz nebenbei erfährt man noch eine Menge über die Anfänge der Besiedlung in den USA ebenso wie über die Hippiezeit. Dennoch ist es kein wirklich realistisches Buch wie es auch schon 'Wassermusik' nicht war. Vieles ist stark überzeichnet und/oder ins Groteske gezogen, doch nie so, dass es unglaubwürdig wirkt. Boyle beherrscht es wie kein Zweiter, Dinge auf die Spitze zu treiben und sie dennoch überzeugend wirken zu lassen.
    Wer lieber einer geradlinig verlaufenden Geschichte folgt, die nah an der Realität bleibt, wird sich mit diesem Buch wohl schwer tun. Allen Anderen aber kann ich dieses Buch nur empfehlen!
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  • Rezension zu World's End

    In der letzten Zeit stelle ich immer wieder fest, dass es mir sehr schwer fällt vorhersehen zu können, ob mir ein Buch gefallen wird oder nicht, aber T.C. Boyles World's End gehört definitiv zu den Büchern, die mir sehr gut gefallen.
    Für mich resultiert dieses Buch seltsamerweise als nahezu perfekt, wobei die nicht vorhandene chronologische und genealogische Geradlinigkeit sicherlich eine große Rolle spielt, denn so liest sich die Geschichte wesentlich weniger langweilig als viele andere Familiensagas. Außerdem empfinde ich die ineinander verschlungenen Episoden als gekonnt erzählt.
    Gerade die erzählerischen skurrilen „Schnörkelchen“, die hier im Thread als negativ kommentiert wurden, sind für mich ein weiterer Pluspunkt.
    Und dann der Aspekt, dass hier ein Stück Geschichte New Yorks erzählt wird, und das Wichtigste von allem: Aspekte von Feudalismus /Kapitalismus /Sozialismus in der amerikanischen Geschichte: wie Boyle das in die absurde Frage von „Vererbung“ hineinarbeitet (erinnert uns das nicht an das gesellschaftliche und wirtschaftspolitische Manko unserer Zeit schlechthin: die wenigen Reichen werden immer reicher, und die vielen Armen werden immer mehr und immer ärmer?).
    Ganz ehrlich: wenn ich so ein Buch in die Finger kriege, das mir solche triftigen Themen in solch gekonnter schriftstellerischer Ausarbeitung liefert wie T.C. Boyle das hier mit spürbarer Leidenschaft in World’s End tut, und das Ganze auch noch, ohne dass er den Leser in eine vorgefertigte Antwort hineinzupressen versucht dann kann ich einfach nur applaudieren. Das war mal wieder eine richtig gute Leseerfahrung.
    Noch ein Aspekt am Rande: Boyle ist einer der wenigen Autoren, die meiner Meinung nach gute Bettszenen schreiben – wohldosiert, knapp, aber treffende und vor allem sinnliche Ausdrucksweise - dies nur, weil die Matratzenakrobatik, die ich letztens bei Murakami, aber auch bei Ortheil und Th. Bayer gelesen habe, eine ausschließlich emetische Wirkung auf mich ausübt – in dieser Hinsicht sticht T.C. Boyle für mich sehr positiv heraus.
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  • Rezension zu World's End

    “World’s End” ist mein erster Roman von T.C. Boyle und ich muss ehrlich gestehen, alleine hätte ich mich da gerade am Anfang nur schwr durchgebissen. Meine Ausgabe hat am Anfang ein Personenverzeichnis, und obwohl ich immer versuche, ohne auszukommen, wenn Romane so etwas haben – hier ging es nicht. Bis ich mich eingefunden hatte in die vielen verschiedenen Figuren in den verschiedenen Zeitebenen (die Handlung im 20. Jahrhundert wird parallel zu der im 17. Jahrhundert erzählt), hat es schon eine Weile gedauert, und für mich war es deswegen gut, dass ich diesen Roman nicht allein gelesen habe.
    Aber es lohnt sich, dranzubleiben, man kann es nicht anders sagen. Denn Boyle hat eine Art zu erzählen, die ziemlich mitreißend ist, so düster und pessimistisch auch das ist, was seine Figuren erleben müssen. Schnell wird klar, einfache Lösungen gibt es hier nicht, Glück ist nie von langer Dauer und Beziehungen zwischen Menschen sind immer kompliziert. Der eigenen Familiengeschichte zu entkommen, nicht die Fehler zu wiederholen, die schon die Generationen vor einem gemacht haben, alte Antipathien abzulegen, das ist ebenfalls nicht einfach und kaum einer der Figuren in diesem Roman gelingt es.
    Es ist toll zu sehen, wie sich immer mehr Zusammenhänge auftun, wie der Roman aufgebaut ist, und wie Boyle gerade dann, wenn man denkt, man wüsste, was er mit seinen Lesern vorhat, genau etwas Anderes geschehen lässt. Das hat mir beim Lesen sehr gut gefallen. Bis zum Ende hin (das ich richtig gut fand) hatte ich keine Ahnung und auch keine Idee, wie dieser Roman überhaupt enden könnte.
    Die Figuren sind schwer zu beschreiben – sie sind interessant, aber es gab niemanden, den ich so wirklich mochte. Mit einigen hatte ich Mitleid, andere mochte ich zeitweise beim Lesen, aber bis auf Tom Crane, der mich eigentlich nicht enttäuscht hat, waren viele der Figuren einfach nicht so, dass man sie hätte mögen können, und das Schlimme daran ist, dass das oft daran lag, dass sie sich sehr menschlich verhalten haben. Helden gibt es hier nicht, jeder verfolgt seine Interessen, jeder versucht mal, etwas zu verheimlichen oder zu vertuschen,
    Ein Roman, auf den man sich wirklich einlassen muss, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
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  • Rezension zu World's End

    Völlig zugedröhnt donnert Walter Van Brunt nach seiner eigenen Geburtstagsfeier mit dem Motorrad gegen eine Gedenktafel und erwacht im Krankenhaus, ohne seinen rechten Fuß. Nach diesem traumatischen Ereignis beginnt er, sich noch stärker mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen als bereits zuvor. Sein Vater verschwand, als Walter noch klein war, seine Mutter starb nicht viel später und er wuchs bei liebevollen Adoptiveltern auf, die sich jedoch stets bedeckt hielten, wenn es um die Vergangenheit und insbesondere Van Brunt senior ging. Während Walter versucht, sich mit seiner Behinderung abzufinden, fragt er sich gleichzeitig, ob sein Vater wirklich so ein Mistkerl war, wie immer zwischen den Zeilen anklingt, oder ob die Wahrheit vielleicht ganz anders aussieht.
    Parallel erzählt Boyle die Geschichte, die zu der schicksalsträchtigen Gedenktafel am Straßenrand führte, die Geschichte der ersten Van Brunts, die sich im 17. Jahrhundert als holländische Einwanderer im heutigen Staat New York niederließen und in ärmlichen Verhältnissen lebten. Jeremias, der älteste Sohn, steht hier im Mittelpunkt, der sich unter widrigsten Umständen durchs Leben schlug und dabei kaum eine Auseinandersetzung scheute. Eng verflochten mit dem Schicksal der Van Brunts ist auch dasjenige der Mohonks, einer Kitchawanken-Indianerfamilie, deren letzter verbleibender Nachfahre wiederum plötzlich in Walters Leben auftaucht.
    Boyle schreibt wie eine dreckigere, krassere Version von John Irving. Kein menschlicher Abgrund scheint ihm fremd zu sein, es geht ordentlich zur Sache in diesem Buch - Blut und andere Körpersäfte fließen reichlich, es wird gesoffen und gehurt und exzessiv gefressen, verraten, gekämpft und getötet. Einiges nimmt beinahe märchenhafte Züge an, manche Figuren wirken farcehaft überzeichnet, was ich eigentlich gar nicht so mag, und das Leid häuft sich insbesondere bei Jeremias schon in hiob-artiger Weise, aber Boyle hat es irgendwie hingekriegt, dass mich diese prallvolle Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen nach leichten Anlaufschwierigkeiten ziemlich gepackt hat.
    Es ist ein bissiges, böses Gesellschaftsporträt, das hier gezeichnet wird, mit zwei Hauptfiguren, Walter in der Gegenwart und Jeremias in der Vergangenheit, die beileibe nicht immer richtig handeln, in ihrer Menschlichkeit dabei aber nie unsympathisch werden. Grundthemen beider Handlungsstränge sind universelle Themen wie gesellschaftliche Abhängigkeiten und Aufstiegsmöglichkeiten, der Umgang mit der eigenen Familiengeschichte, Leben mit körperlichen Handicaps (wobei ich es in Walters Geschichte als medizinischer Laie doch einigermaßen optimistisch fand, dass er und natürlich auch die Liebe, auch wenn die bei Boyle natürlich nicht auf rosaroten Wölkchen dahergeschwebt kommt.
    Sicherlich nicht jedermanns Sache, dieses Buch, aber mir hat es (im zweiten Anlauf nach 15 Jahren - ich glaube, beim ersten Durchgang war ich noch etwas zu jung) sehr gut gefallen, auch wenn es stellenweise zwischendurch ein wenig zäh wurde.
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  • Rezension zu World's End

    Das Buch schwirrt in meinem Kopf, hat dort nichts anderes als Verwirrung hinterlassen. Die einzelnen Geschichten um die verschiedenen Personen sind originell, unterhaltsam, mitunter äußerst amüsant oder spannend. Trotzdem: Ich habe die Übersicht über die Personen total verloren. Wer in welcher Generation was mit wem hatte und wo sich bei welchen Nachkommen was ereignet hat ... irgendwann habe ich den Faden verloren. Es tauchten Namen auf, die ich irgendwo in den hunderten von Seiten vorher schon mal gelesen hatte ... aber nicht mehr wiederfinden konnte. Es wurde Bezug genommen auf ein Ereignis, das nur noch bruchstückhaft in meiner Erinnerung war. Und neben den Hauptgeschichten um Walter, bzw. Jeremias werden ungezählte Seitenstränge aufgebaut, Nebengeschichten erzählt, wieder neue Personen eingeführt. 400 Seiten habe ich mich zu konzentrieren versucht, um wenigstens die Hauptsachen mitzubekommen, den Rest habe ich einfach nur gelesen, um zum Ende zu kommen.
    Im Anhang ist zwar ein kleines Personenregister; Stammbäume wären hilfreicher. Ein Glossar für die niederländischen Dialektausdrücke, bzw. die Worte aus der Indianersprache fehlt leider auch.
    Gut, dass es nicht mein erster Boyle war, die Abschreckung wäre perfekt gewesen.
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  • Rezension zu World's End

    Klappentext:
    »Walter wußte Bescheid. Er war selbst ein entfremdeter Held... ein Mann aus Eisen und Tränen... Es war völlig undenkbar, jetzt nach Hause zu fahren, zu dem gefüllten Hähnchen, dem Spargelsalat und der glänzenden Mousse au chocolat, die seine Adoptivmutter für ihn gemacht hatte. Völlig undenkbar, jetzt dankbar das Geschenk seiner Freundin Jessica auszupacken - ein neuer Helm, bronzefarben wie die Sonne und dekoriert mit seinem Namen aus Blümchenaufklebern.. .« In der Nacht seines 22. Geburtstages rast Walter Van Brunt betrunken und bekifft mit seinem Motorrad gegen eine Gedenktafel. Die Vergangenheit holt ihn ein, sein Vater, der vor zwanzig Jahren seine Freunde verriet, sein Vorfahr aus dem 17. Jahrhundert, ein holländischer Neusiedler und Pachtbauer, von dem es heißt, er habe in der Auseinandersetzung mit dem reichen Grundherrn feige versagt. » World's End ist ein listiges Gesellschaftsbild, das raffiniert mit der amerikanischen Geschichte spielt. T. Coraghessan Boyle ist ein großartiger Schriftsteller« (Die Presse, Wien), »die literarische Entdeckung Amerikas« (Die Zeit, Hamburg), »der Dickens des 20. Jahrhunderts« (Publishers Weekly, USA).
    Mit „World´s end“ hat T. C. Boyle definitiv gehalten, was er mit “Riven Rock” vesprochen hat. Eine wunderbar phantasievolle, weitreichende Erzählweise, ein hervorragender Schreibstil und eine umfangreiche, durchdachte Geschichte.
    Die Geschichte switcht zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert und da es ziemlich dick ist, war es zwischendurch ein bisschen verwirrend für mich, in welcher Zeitepoche ich mich grade befinde. Dass am Ende ein Personenverzeichnis ist, habe ich leider erst nach Beendigung gesehen – für alle, die das Buch noch lesen wollen, sei dies hier ein wertvoller Hinweis!
    Sehr fasziniert hat mich die Persönlichkeit des Jeremias Van Brunt. Seine rebellische Art mit der er sich gegen seinen Pachtherren auflehnt bis hin zu seinem Zusammenbruch um seine Familie im allgemeinen und seinen Sohn im speziellen zu schützen.
    Das Buch zeigt politische und gesellschaftliche Entwicklung, die Verfeindung und teilweise Annäherung zweier Familien, das Leben der Indianer, der Hippies, der Reichen und der Armen. Es weist darauf hin, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen, wenn man Geschichten nämlich aus zwei Perspektiven hört.
    Walter Van Brunt macht sich Ender der 1960er-Jahre auf den Weg nach Alaska um seinen Vater, der ihn verlassen hat, als Walter noch ein Kind war, zu suchen. Sein Leben lang hat ihn der Gedanke daran, dass sein Vater ein Verräter war, belastet. Was er von ihm erfährt, ist nicht das, was er erwartet/erhofft hatte.
    Was ich ein bisschen... nicht grade störend, aber doch überflüssig fand, waren die Visionen von Walter. Ich verstehe nicht ganz, welche Bedeutung sie für die Geschichte haben.
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Ausgaben von World's End

Taschenbuch

Seitenzahl: 624

Hardcover

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 682

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