Hotel Savoy
Buch von Joseph Roth
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Buchdetails
Titel: Hotel Savoy
Joseph Roth (Autor)
Verlag: Dearbooks
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 104
ISBN: 9783954559343
Termin: November 2017
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Hotel Savoy
Im Sommer 1919 strömen immer mehr Kriegsheimkehrer in die von Arbeiterprotesten erschütterte polnische Metropole Lodz, darunter auch der mittellose Gabriel Dan, der sich im 7. Stock des Riesenhotels Savoy einquartiert. Hier oben hausen die Habenichtse, während sich unten in den luxuriösen Hotelsälen die Reichen bei Nackttanzdarbietungen, Glücksspielen und Alkoholgelagen vergnügen. Die Lage eskaliert zusehends, alle Hoffnungen richten sich auf die Ankunft eines ominösen amerikanischen Milliardärs. Als der endlich erscheint, ist es bereits zu spät: Es kommt zu einem Volksaufstand, Revolutionäre besetzen das Savoy, schließlich gerät das Hotel in Brand.
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Bewertungen
Hotel Savoy wurde insgesamt 11 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Hotel Savoy
- Marie
Klappentext:Weiterlesen
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verschlägt es Gabriel Dan in ein polnisches Städtchen. Dort lebt er in einem Hotel, das von einer bunten Ansammlung Gestrandeter bevölkert ist – Soldaten, Bankrotteure, Kommunisten, Möchtegernkünstler und leichte Mädchen. Niemand weiß, wie es weitergeht, aber alle warten auf den sagenhaften Milliardär Bloomfield, der aus Amerika eintreffen soll. - Amazon
Zum Autor:
Joseph Roth, geboren 1894 als Sohn jüdischer Eltern in Galizien. Nach Studienjahren in Wien und Lemberg war er im Ersten Weltkrieg Soldat. Danach lebte er, zunächst als Journalist und später auch als Schriftsteller, in Wien und Berlin. 1933 emigrierte Joseph Roth nach Paris, wo er 1939 verarmt und alkoholkrank starb. - Amazon
Allgemeine Informationen:
geschrieben 1924
zunächst erschienen als Fortsetzungsroman im gleichen Jahr in der Frankfurter Zeitung, bei der Roth als Feuilletonjournalist arbeitete
Ich-Perspektive Gabriel Dans
138 Seiten
Meine Meinung:
Der Roman wird bevölkert von Leuten, die sich irgendwie durchschlagen, Kriegsheimkehrern, Arbeitslosen, Flüchtlingen, und von wenigen, die anscheinend auf der besseren Seite stehen, Fabrikbesitzer und deren Familien. Die Stockwerke des Hotels bilden die gesellschaftliche Hierarchie ab: Wer im Parterre wohnt, besitzt Geld genug, um seine Suite zu bezahlen, und im obersten siebten Stock müssen die Mieter ihre Koffer verpfänden und Frauen mit der bekannten Währung bezahlen. „Ich sah, dass keiner von ihnen freiwillig im Hotel Savoy wohnte. Jeden hielt ein Unglück fest. Jedem war Hotel Savoy das Unglück, ...“ (S. 120)
Roth schreibt wie ein Maler, und beim Lesen entstehen farbige Tableaus im Kopf, auf denen sich seine Personen bewegen. Mit drei, vier Worten umfasst Roth das individuelle und unverwechselbare einer Figur. „Einmal traf ich … Abel Glanz, einen kleinen schäbig gekleideten, unrasierten Menschen, der furchtsam zusammensank, wenn man ihn ansprach, und die Fähigkeit hatte, automatisch kleiner zu werden, durch irgendeinen rätselhaften Mechanismus der Natur. …“ (S. 36 / 37) Sieht man diesen Mann nicht sofort vor sich? Und weiß, wie er sich in folgenden Situationen verhalten wird?
Ein anderer ist „… gesund bis zur Gottlosigkeit, und er kannte keine andere Macht außer seiner eigenen.“ (S. 80) So beschreibt Roth einen Lebenskünstler.
Gabriels Lebensumstände sind wie die der meisten Personen hier lausig. Sie fristen ihr Dasein, hangeln sich von einem grauen Tag zum nächsten und warten. Auf Arbeit, auf Geld, auf einen Menschen. Oft vergebens, manchmal ist der Tod schneller. Passend dazu das Wetter: „Es regnet nun schon eine Woche … Es passt zum Regen, dass in diesen Tagen die Flut der Heimkehrer sich … heranwälzt. ... Es ist, als hingen sie mit dem Regen zusammen. Grau wie er sind sie und beständig wie er.“ (S. 128)
Trotz allem ist „Hotel Savoy“ kein jammernder Abgesang auf ein verlorenes Leben. Unbegreifliches ist geschehen, und jeder versucht, so gut es geht, damit klar zu kommen. Möglich, dass bessere Zeiten kommen, möglich, dass einige Leute lernen, ihren Reichtum zu teilen. Aber auch möglich, dass alles noch schlimmer wird.
Zumindest eines ist am Ende sicher: Das Hotel Savoy wie Gabriel es kennt, gibt es nicht mehr.
(Die Zitate habe ich hier nach den derzeit gültigen Regeln der Rechtschreibung geschrieben, obwohl meine Ausgabe des Buches denen der alten folgt.)
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