Der Vorzugsschüler

Buch von Joseph Roth, Stefan Rogal

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Vorzugsschüler

Roths am 10. September 1916 in ›Österreichs Illustrierter Zeitung‹ erschienener kurzer Text erzählt die Lebensgeschichte des Klassen- Primus Anton, der trotz gesellschaftlichen Erfolgs geplagt ist von Bindungslosigkeit, Fremdheit, Leere und Verlorenheit: Er stellt im Leben fast alles richtig an, nur das Lachen und Lieben versagt er sich bis zu seinem Ende. Schon in diesem Frühwerk beleuchtet Roth also ein Thema, das für ihn schriftstellerisch und existenziell von immenser Bedeutung bleiben sollte. Der Text eignet sich in seiner Kürze und Eingängigkeit vorzüglich für den schulischen Unterricht.
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Bewertungen

Der Vorzugsschüler wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Vorzugsschüler

    Der Vorzugsschüler, erschien erstmals im September 1916 im Wiener Blatt Österreichs Illustrierte Zeitung und ist somit eines der früheren Werke Joseph Roths.
    Der Autor:
    Joseph Roth, 1894 in Brody (Ost-Galizien) geboren, entstammt einem bürgerlichen Elternhaus galizischer Juden, studierte Literaturwissenschaften in Wien und Lemberg und nahm am Ersten Weltkrieg als Soldat teil. Ab 1918 arbeitete er als Journalist in Wien, dann Berlin, 1923-1932 war er Korrespondent der renommierten Frankfurter Zeitung. Am 30. Jan 1933, dem Tag von Hitlers Machtergreifung, verliess Roth Deutschland und emigrierte nach Paris. Dort starb er im Mai 1939 im Alter von nur 45 Jahren.
    In seinen beiden wohl bekanntesten Werken "Radetzkymarsch" und "Kapuzinergruft" schildert Roth den Untergang der österreichischen k.u.k. Monarchie als Sinnbild für eine verloren gegangene Heimat.
    Inhalt:
    Es handelt sich hier eher um eine Kurzgeschichte, die in meinem Sammelband mit Joseph Roths Erzählungen 18 Seiten umfasst.
    Die Geschichte handelt vom Leben Anton Wanzls.
    Anton ist ein Musterschüler: klug, brav, nie aufsässig, ehrgeizig, fleissig, tugendhaft, trägt stets tadellos lackierte Hosen und saubere Hemden. Dass er sich nicht ablenken lässt liegt daran, dass er keine Vorlieben hat. Keine Freunde, keine Interessen, keinen Spass im Leben. In der Schule, im Gymnasium, im Militär und im Geschäftsleben fällt das nicht auf, beziehungsweise ist es nicht nur egal, sondern begrüssenswert. Der fleissige Junge macht Karriere. Klug und strebsam überflügelt er seine Kommilitonen in der Schule und Kollegen auf der Arbeit, mögen sie ihn auch Stubenhocker und Langweiler nennen – er zeigt ihnen, wie man Karriere macht, zur Not muss «man es geschickt anstellen». Verständlicherweise hat auch die Liebe nicht so recht einen Platz in Antons Leben; aber eine Frau an seiner Seite, die man führen kann, das wird von der Gesellschaft einfach erwartet. Aber auch sowas lässt sich planen und «geschickt anstellen»…
    In dieser Geschichte hat übrigens Mizzi Schinagl ihren ersten grossen Auftritt, bevor sie in Roths Spätwerk «Die Geschichte von der 1002. Nacht» sozusagen ihre eigene Erzählung erhält.
    Die Erzählung selbst hat mich nun nicht sonderlich mitgerissen. Zu abgehackt waren die einzelnen Stationen im Leben des Anton beschrieben. Die Novelle ist einfach zu kurz, es fehlt an überraschenden Wendungen. Dennoch ist sie für Fans des Autors einigermassen interessant, schliesslich ist sie, neben den journalistischen Texten, so ziemlich die erste publizierte Erzählung von Joseph Roth. Und das Thema des obrigkeitshörigen, zielstrebigen, charakterlosen Emporkömmlings, der rücksichts- und empathielos agiert, usw – nun ja, das ist nicht sonderlich neu oder einzigartig aufbereitet, aber eben doch spannend, wenn man es als «Vorarbeit» zu Roths kurz darauf folgenden Roman «Das Spinnennetz» betrachtet oder mit anderen Erzählungen mit ähnlichem Motiv (Karriere eines Spiessbürgers, oder Typus von späteren, volkstreuen Beamten in Nazideutschland) vergleicht.
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Ausgaben von Der Vorzugsschüler

Hardcover

Seitenzahl: 64

E-Book

Seitenzahl: 12

Besitzer des Buches 3

Update: