wörtliche Reden, die gelacht werden
Wenn Du Dreizehn- bis Sechzehnjährige unterrichten musst, bekommen solche Sätze eine ganz reale Bedeutung.
Aber in Büchern möchte ich sie auch nicht lesen.
wörtliche Reden, die gelacht werden
Wenn Du Dreizehn- bis Sechzehnjährige unterrichten musst, bekommen solche Sätze eine ganz reale Bedeutung.
Aber in Büchern möchte ich sie auch nicht lesen.
Was für ein schöner Thread! Ich hoffe nicht, dass er durch die Kritik im Sande verläuft, denn ich denke, dass so schwülstige Sätze durchaus zur Unterhaltung beitragen. Ich mag das und würde mich über mehr solcher "Ergüsse" freuen. Die Schlager der Literatur. @Mirielle, ich glaube nicht, das sich jemand auf den Schlips getreten fühlen muss und ich glaube auch nicht, dass das deine Absicht war. Also bitte! ruhig weiterposten!
Ich fand @Marie s Beispiele aus "Honigtot" schon so großartig.
O.k., dann ziehe ich mich von diesem Thread zurück und bedauere, ihn eröffnet zu haben.
Oh bloß nicht! Weder zurückziehen noch bedauern - ich schließe mich der Aussage von @Susannah voll und ganz an!
... wenn Körperteile selbstständig agieren wie lachende Augen,
Toller Thread der doch einiges zum Schmunzeln bietet, man jedoch nicht zu ernst nehmen darf.
Denn schon Lew Tolstoi hat in seinem Werk Krieg und Frieden welches unbestreitbar zur Weltliteratur gehört von solch wunderbare Wortschöpfungen Gebrauch gemacht.
Zitat von Lew Tolstoi"»Hahaha!« lachte der Franzose und klopfte Peter auf die Schulter. »Wunderbarer Witz! Paris!... Nun, Paris ... Paris ...« »Paris ist die Hauptstadt der Welt«, ergänzte Peter. Der Kapitän sah Peter an, er hatte die Gewohnheit, mitten im Gespräch zu verstummen und den anderen mit lachenden, freundlichen Augen starr anzublicken. Unter dem Einfluß des Weines und nach den letzten, einsam mit seinen düsteren Gedanken verlebten Tagen empfand Peter unwillkürlich Vergnügen"
wenn Körperteile selbstständig agieren wie lachende Augen, gierige Hände oder wandernde Lippen
Mhh, lachende Augen kann ich mir nur schwer vorstellen. Allerdings kann ich mir sowohl was unter gierige Hände und wandernde Lippen vorstellen.
Zitat von Peter SwansonDas Bild von Donnie Jenks stieg in seinem Geist auf wie eine aus dem Meer ragende Haifischflosse.
S. 69
Am 9.April 2012 hatte ich schon mal im "Druckfehler"-Thread einen missglückten Satz von Petra Hammesfahr in ihrem Buch Ein fast perfekter Plan gepostet, weil es diesen Thread hier noch nicht gab. Dieser unsinnige Satz hätte damals wesentlich besser in einen Thread wie diesem hier statt bei den Druckfehlern hineingepasst:
Zitat von Petra HammesfahrAndere wurden rot vor Wut, Hartmut wurde immer weiß, wenn er sich schwarzärgerte.
Also Danke, @Mirielle von meiner Seite
Ich finde Eure "flüssige Lava"-Beispiele u.ä.m. in dem Stil einfach Klasse, weil ich mich über solche Sätze auch immer ganz gut amüsiere.
Es ist mir aber auch schon das Gegenteil passiert, und zwar in Jean Echenoz' 14 - auch wenn andere Leser hin und weg sind von der sprachlichen Gestaltung, habe ich mich ziemlich abgestoßen gefühlt, weil der Sprachstil auf mich wie ein seltsam pompös-manierierter Sachbuch-Stil gewirkt hat; ich werde nie den vorletzten Satz vergessen:
Zitat von Jean EchenozEr legte sich dicht neben sie, nahm sie in seinen Arm, dann penetrierte und befruchtete er sie.
Übertriebene Romantik kann man dem Autor hier wirklich nicht vorwerfen
Übertriebene Romantik kann man dem Autor hier wirklich nicht vorwerfen
wirklich nicht Willkommen zurück, Du hast mir hier gefehlt
@Hypocritia
Du hast mir den Abend gerettet! Deine beiden Zitate sind herrlich, ich habe immer noch ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
Die äußerst sachliche Penetration und Befruchtung hat zwar schon Klasse, was die mißglückte Forumulierung angeht, aber am besten gefällt mir der Farbenwechsel bei Hartmut. Wie lange man wohl als Autor nachdenken muss, bis man sowas hinkriegt?
Übertriebene Romantik kann man dem Autor hier wirklich nicht vorwerfen
Wahrlich nicht. Dabei war doch der Anfang sogar noch ganz in Ordnung. "Well, that escalated quickly" fällt mir dazu nur ein.
Schön, dass Du mal wieder reingeschaut hast.
Wobei ich den Farbwechsel schon wieder wirklich gut finde.
Übertriebene Romantik kann man dem Autor hier wirklich nicht vorwerfen
In der Tat, sachliche Romanze.
Wow... In 17 Worten vom Ankuscheln zur Befruchtung. Da ist keine Zeit die Socken auszuziehen
... und betrachtete die bunten Blüten der Clematis, denen die Hebamme Sonne auf die Welt half,....
Ach du Sch.....
Ach du Sch.....
Genau das dachte ich auch gerade ..... Hebamme Sonne.
Bei mir war kürzlich irgendein Gefühl (ich glaube, "anger" ), "stitched across his face". Aua!
Zitat von Tracy ReesDenn darum ging es doch in der Liebe, dass sie ihren Weg zu den eingestürzten, zerfetzten Orten des Herzens fand, sich um Felsbrocken und Grenzen herum stahl, durch Ritzen quetschte und eine Möglichkeit fand, zu grünen und zu blühen wie Blumen, die aus den Mauern einer Bergruine sprossen.
S. 371
Eigentlich gefällt mir das Buch.
Das hier fand ich sehr amüsant:
ZitatEr küsste sie wieder, drängte sie dieses Mal dazu, den Mund zu öffnen, und schob seine Zunge hinein. »Heirate mich. Werde meine Ehefrau. Ich will niemanden außer dir. ...«
... und so redete er weiter und weiter. Ihm hat wohl niemand gesagt, dass man nicht mit vollem Mund spricht. Ob sie seine Liebeserklärung überhaupt verstanden hat - so genuschelt?
ZitatDas Weihnachtsfest war wunderschön. Alex und ich haben zuerst die Kirche besucht und dann den Baum angezündet und uns einen ganz romantischen Abend gemacht, nur wir zwei.
Haltet mich für kleinelich, aber ich hab lauthals losgelacht und mir das romantische Inferno vorgestellt