20. Lesenacht am Samstag, den 3. Dezember

  • wir werden sehen... kommt darauf an, wann ich mich vom punschstand losreißen kann und ob ich dann müde ins bett falle oder nicht :tongue:

    [...] Schließlich war es ja genau das, was man in Büchern suchte: große, nie gefühlte Gefühle, Schmerz, den man hinter sich lassen konnte, indem man das Buch, wenn es allzu schlimm wurde, zuschlug [...]
    "Tintentod" von Cornelia Funke

  • Ich werde bei der heutigen Lesenacht auch dabei sein oder zumindest gelegentlich vorbeischauen. Dank Amazon habe ich seit heute morgen auch etwas Interessantes zum Lesen: 3 Bände der jüngst begonnenen "Mythen"-Reihe. Ziel der Reihe, an der weltweit 30 Verlage beteiligt sind, ist es, alte Mythen von modernen Autoren neu erzählen zu lassen. Zu den bislang für die Reihe verpflichteten Autoren gehören u.a. AS Byatt, David Grossmann, Donna Tartt, Chinua Achebe. Derzeit liegen die ersten 4 Bände vor:


    Die Last der Welt von Jeanette Winterson
    Der Schreckenshelm von Victor Pelewin
    Die Penelopiade von Margaret Atwood
    Eine kurze Geschichte des Mythos von Karen Armstrong


    Ich habe mich noch nicht entschieden, welchen meiner drei Bände ich zuerst lesen werde, tendiere momentan aber zu Karen Armstrong.


    Gruß
    Ute


    P.S.: @Bonprix - ich hoffe doch sehr, daß nicht noch etwas dazwischen kommt, denn es wäre wirklich schön, Dich wieder einmal dabei zu haben.
    :bounce:

  • Ich bin gerade nass und durchfroren von der samstäglichen Einkaufstour gekommen. Nach einer warmen Dusche und einer Tasse Tee bin ich nun soweit aufgewärmt, dass ich es mir mit dem Buch für den heutigen Nachmittag/Abend gemütlich machen werde:

  • Ein herrlich schräges Buch! Ein Mandarin, der 1000 Jahre in die Zukunft springt und (freiwillig) in unserer Zeit und (unfreiwillig) am anderen Ende der Welt landet: in der Stadt Min-chen im Land Ba-Yan.


    Und allein der Gedanke, einen Dichterkreis Neunundzwanzig moosbewachsene Felswände zu nennen, bringt mich zum :mrgreen:

  • Hallo Lesenachtler


    Alles klar, ich bin dabei! :D Keine unvorhersehbaren Ereignisse stören meine Lesenacht. :mrgreen:
    Kuifje ist gerade "ausgeflogen" (sie hatte Dienst bis um 17.00h und ist nun zu einer Freundin); wir haben noch gemütlich zusammen gegessen, ich habe meine Küche wieder in Ordnung gebracht, die grosse letzte Runde mit "Charly" ist auch gelaufen, und ich habe endlich mal wieder Zeit für unsere Lesenacht. :cheers:
    Ich habe mich heute abend für ein Büchlein von Uwe Wandrey >Heilig Abend zusammen< Ein garstiges Allerlei(1982) entschieden. Ah.....wie passend :wink:


    Zu diesem Buch: (Klappentext)
    Zitat: >Heilig Abend zusammen.....< - dieser burschikose Gruss in die Runde (Dieter Süverkamp) trifft vielleicht die flotte Manier, mit der man sich von Weihnachten davonstiehlt. Für ein paar Stunden kommt man unter dem Familienbaum zusammen, erfreut, dass der vorweihnachtlich Trubel vorbei ist, hoffend auf einen ungestörten Schlaf. Wie deplaciert man unter festlich Ritualen ist, stösst einem spätestens auf, wenn die Gänsekeule sich im Hals verkeilt oder die Strophen nur noch gestammelt über die Lippen wollen (Früher ging doch alles viel tiefer.....)
    Das sie nicht mehr singen können, haben die meisten Autoren dieser Sammlung mit Gefängnisinsassen, Asylanten, Behinderten, einer wachsenden Minderheit von Abgeschobenen gemeinsam. Wer wagt noch, wenn es ihm auch noch so schlecht ginge, hungernd, frierend an eine fremde Tür zu pochen?
    Was ist aus dem Fest der Liebe geworden? Konsumrausch? Profitstress? Falscher Weihrauch? Feuerpause mit frommen Sprüchen? Ein paar freie Tage zum Zwecke der Familienzusammenführung? Oder nehmen wir uns schon einmal die Zeit für Bilanz und ehrliche Vorsätze? Viele ermuntert Weihnachten zu streitbaren Christentum. Im Zeichen des kommerziellen Bergabs, unter dem sinkenden Stern der Fortschrittsgläubigkeit, wo einem täglich vermeldet wird, wie die >Weihnachtsmannschaft<, die über dem Lande herrscht, abschlafft - wird nun der Tannenbaum zum Symbol immergrüner Naturfreunde und radikal-demokratischer Friedenskämpfer?
    Der Ruf der Menschen war seit Kriegsende noch nie so laut, die Kriegsgefahr noch nie so nah wie heute. Liebe statt Hiebe - der Weihnachtsmann sollte wohl besser Rute und Gewehre im Sack lassen.


    Uwe Wandrey erlernte das Schiffbauerhandwerk, arbeitete danch als Konstrukteur. Abendabitur, Bundeswehrdienst, Studium der Germanistik, Philosophie, Geschichte. Lebt als Jugendbuchlektor für den Rowohlt-Verlag und als freier Schriftsteller in Hamburg.


    Ich habe bereits ein paar der Kurzgeschichten gelesen, und sage euch....ganz schön satirisch, aber wahr. Obwohl das Buch, wie weiter oben erwähnt, aus dem 1982 stammt, hat es m.M. nach nichts an Aktuallität verloren.
    Später (ich muss um 20.00h mal eben die Tagesschau ansehen) werde ich euch eine kleine Kostprobe der Geschichten hier wiedergeben. Einige davon sind wirklich gut! :lol:


    Gruss Bonprix :wink:


    :arrow: Edit: Da hatte ich doch die ISBN vergessen. #-o

  • Hallo!


    Ich hab es mir jetzt auch gemütlich gemacht, eine große Tasse Kaffee darf nicht fehlen. Ich werde jetzt noch ein Kapitel (Nr. 13) von Jane Eyre lesen und mich dann auf den Zauberberg stürzen.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ach ja, den Zauberberg - den hab ich auch mit großem Vergnügen gelesen.


    Die Briefe lesen sich phantastisch, sie sind satirisch, komisch, nachdenklich machend und einfach herrlich geschrieben.

  • So....wie versprochen, die erste kleine Geschichte von Carmen Kotarski.


    "Weihnachtliche Fragen" :santa:

    Maria und Joseph waren damals ganz allein im Stall. Hat denn der Joseph bei der Geburt geholfen? Konnten das damals die Ehemänner? Oder hat es Maria allein geschafft, aber wie? Und wo hatten die warmes Wasser her, und vor allem die Tücher.
    Na, sie haben sich mit Josephs Gewändern beholfen. Keimfrei waren die allerdings nicht. Und dann das Neugeborene in dieser Krippe. Gab es denn schon Sagrotan zu diesen Zeiten, :mrgreen: und die Besucher, die Knechte und Könige, womit haben sie ihre Hände desinfiziert? Überhaupt so viele Besucher, gleich in den ersten Tagen, und die Tiere, alles Keimträger. Wie ging es mit dem Stillen, hat Maria die Zeiten richtig eingehalten, wo doch ständig fremde Leute herumstanden, und wer hat ihnen die Waage gegeben, um das Gewicht des Kindes zu kontrollieren? Nach dem Hunger, den Strapazen (diese Odyssee ist uns ja überliefert) kann die Mutter unmöglich genügend Milch gehabt haben, womit fütterte man nach? Haben die Kühe......? Das vertragen nur die stärksten Kinder mit einer robusten Veranlagung. Und das Jesuskind war zart.
    Dem Himmel sei Dank, dass unser Herrjesu unter solchen Umständen am Leben bleiben konnte! Was würden unsere Ärzte sagen, wenn wir heute so schlampig gebären wollten.
    Nochmals gesagt, bitte die Geschichten nicht allzu ernst nehmen! :wink:


    Bis später..... :D

  • Ich habe heute schon ein wenig gelesen, denn nach dem ich vom Gassi-Gehen nach Hause kam, hatte ich richtig Lust auf einen heißen Kakao und mich unter die Decke zu kuscheln. Brrr, war das ein kalter Wind draußen. Aber Klecks hatte große Freude, er hat eine Spielkameradin getroffen und getobt.
    Nun habe ich den Zauberberg bis zum Vierten Kapitel durch, und werde wohl wieder Reich-Ranicki "Mein Leben" lesen. (Oder wieweit lesen wir heute Abend den Zauberberg, Rosalita?)


    Diese Biographie ist großartig geschrieben, Reich-Ranicki hält an einer Idee fest, erzählt sie bis zum Schluss, und kommt dann wieder an den Punkt wo er abgedriftet ist. So entstehen zahlreiche kleine Geschichten. Was mich verwundert hat, dass er sich nicht wohlwollend über das Judentum auslässt, sondern dass ihm die ganzen Dogmen stören, ja unvernünftig findet. Zum Beispiel den Sabbat, wenn ein streng gläubiger Jude einen nicht so streng gläubigen Juden so auffordert das Licht anzuschalten: "Es ist dunkel geworden." :wink:


    So, bis gleich ...

  • Hallo,


    die ersten 100 Seiten des Buches "Wenn Hitler tot ist, tanzen wir" von Heinrich Thies habe ich nun in einem Schwung gelesen, da dachte ich, jetzt ist es Zeit für eine kurze Pause. :wink:


    Inhalt:


    Im Oktober des Jahres 1941 befindet sich die deutsche Landarbeiterin Hilde Meyerhoff auf einer Geburtstagsfeier, Alkohol gibt es reichlich und aus dem Volksempfänger dröhnt sogar Tanzmusik.
    Hilde wird von dem polnischen Zwangsarbeiter Eugeniusz zum Tanzen aufgefordert. Als pflichtbewusstes Mitglied des BDM weiß Hilde natürlich, dass sie auf keinem Fall mit einem Polen tanzen darf, sie dürfte außerhalb ihren Arbeitszeiten nicht einmal mit ihm reden. Da ihr der junge Pole sehr sympathisch ist, möchte sie ihn nicht grob vor den Kopf stoßen und formuliert ihren Korb mit den Worten: "Wenn Hitler tot ist, können wir meinetwegen tanzen. Aber noch ist es nicht so weit"
    Wegen diesen unbedachten Worten wird Eugeniusz gehenkt und Hilde kommt in ein Konzentrationslager...


    Die Lebensgeschichte von Hilde Heart beginnt mit einem Treffen im Wartezimmer, zwei Menschen, die sich beinahe sechzig Jahre nicht gesehen haben, treffen sich in unserer Zeit wieder, beide schwer vom Alter gezeichnet. Allein durch diesen Anfang möchte ich als Leser mehr über die Geschichte von Hilde Heart erfahren.
    Das Buch liest sich bisher sehr gut, man erfährt mehr über das Leben der Menschen in den ersten Kriegsjahren und über die Lebenssituation im Dritten Reich. Die Schilderungen über den Alltag im KZ sind sehr beklemmend und stimmen mich traurig.
    Besonders interessant für den Leser ist Hildes innere Zerissenheit, einerseits genießt Adolf Hitler bei ihr einen sehr hohen Stellenwert, andererseits verzweifelt sie beinahe an ihrer Situation. Aber sie tröstet sich auch damit, dass der Führer sicher nichts von den schlimmen Umständen im Konzentrationslager weiß, sonst würde er ja sicher etwas daran ändern...


    Ich bin sehr gespannt, wie sich die Lebensgeschichte dieser Frau noch entwickelt.


    Bis später, :wink:


    Wilaja

  • Hallo,


    so und sind wir vom Weihnachtsbummel zu Hause und ich konnt mir den Platz vor dem PC erkämpfen.


    Ich lese heute abend:


    Stolz und Vorurteil von Jane Austen


    Buchbeschreibung (aus Amazon kopiert):


    Die Familie Bennet hat fünf Töchter. Eine Heirat mit einem möglichst begüterten Mann ist die einzige Karriere, die ihnen das Leben zu bieten hat. Klar, daß es jede Menge Aufregung gibt, als zwei junge Männer von Vermögen in die Gegend ziehen.

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

  • Ich muss noch die Inhaltsangabe nachreichen, kopiert von amazon:


    Ein Mandarin aus dem China des 10. Jahrhunderts versetzt sich mit Hilfe eines »Zeit-Reise-Kompasses« in die heutige Zeit. Er überspringt nicht nur tausend Jahre, sondern landet auch in einem völlig anderen Kulturkreis: in einer modernen Großstadt, deren Name in seinen Ohren wie Min-chen klingt und die in Ba Yan liegt. Verwirrt und wißbegierig stürzt sich Kao-tai in ein Abenteuer, von dem er nicht weiß, wie es ausgehen wird. In Briefen an seinen Freund im Reich der Mitte schildert er seine Erlebnisse und Eindrücke, erzählt vom seltsamen Leben der »Großnasen«, von ihren kulturellen und technischen Errungenschaften und versucht Beobachtungen und Vorgänge zu interpretieren, die ihm selbst zunächst unverständlich sind.

  • Hallo!


    Ich bin jetzt doch bei Thomas Mann ein Stückchen weitergekommen, hatte noch einen super Gute-Nacht-Plausch mit Heidi Hof und werde mich jetzt mit dem Zauberberg in die Federn begeben.


    Schöne Nacht noch!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Tja Wilaja, wir haben hier die Stellung gehalten und du hast gefehlt!!!! Leg dir schon mal eine gute Entschuldigung parat!!


    Ansonsten war es wirklich wieder eine tolle Lesenacht. Wenn auch weniger da waren, als angekündigt.


    Ich bin mit meinem Buch recht weit gekommen. In die Sprache muss man erst ein wenig reinfinden. Aber dann liest es sich wirklich gut.

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

  • @ Andrea2208: Die bereits ausformulierte Entschuldigung gibt es heute Abend im Chat! :wink:


    Ich habe heute Morgen mein Buch zu Ende gelesen und es hat mir, wie es sich bereits bei den ersten Seiten angedeutet hatte, sehr gut gefallen.


    Hilde Heart, die in Wirklichkeit Else Hunt heißt, muss über ihr gesamtes Leben die Schrecken des KZs in sich tragen. Und als ob dies noch nicht genug wäre, wird sie auch noch mit der Schande konfrontiert, im KZ gewesen zu sein. Natürlich ist ihre Familie froh, dass Hilde überlebt hat und freigelassen wurde, dennoch wurde es in den Wirren des zweiten Weltkrieges als Schande gesehen, wenn man ins KZ geschickt wurde. Besonders für eine junge Frau, die sich beim Bund deutscher Mädel positiv hervorgetan hat.


    Mich hat schwer beeindruckt, wie diese Frau mit den schrecklichen Erinnerungen und diesem furchtbaren Gefühl, nun eine ausgestossene Person zu sein, gelebt hat. Es hat mich sehr beschämt, wie die Menschen damals reagierten, aber dies war wohl auch ein Teil des Regimes.
    Auch wurde sehr einfühlsam beschrieben, wie sich der Mensch Hilde Heart nach ihrem Gefangenenaufenthalt verändert hatte, beispielsweise erlebte sie Befriedigung darin, wenn Tiere geschlachtet wurden, auf der anderen Seite ekelte sie sich vor Säuglingen.


    Sehr schockierend ist auch, dass der polnische Zwangsarbeiter Eugeniusz sein Leben auf so tragische Weise verlieren musste, er wollte doch nur tanzen...


    Viele Grüße
    Wilaja

  • und mir kam leider auch etwas blödes dazwischen.
    bei der nächsten versuche ich es wieder!!!!


    lg
    lee

    liebe grüße lee :dwarf:
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    ich :study: gerade: "der herr der ringe - die gefährten" von j.r.r. tolkien