Dass Jodi Picoult gute Bücher schreiben kann, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. In ihren Geschichten geht es um außergewöhnliche und tragische Schicksale, von denen man hofft, dass man sie nie am eigenen Leib erleben muss. Das ist auch in diesem Fall nicht anders, aber auch mich hat dieses Buch nicht vom Hocker gehauen, wenngleich ich es auch nicht ganz so schlecht fand, wie offenbar einige meiner Vorgänger. Insgesamt kann ich aber auch einigen Meinungen eindeutig nicht widersprechen:
ch finde die Grundidee für die Geschichte gar nicht schlecht, aber mich stört diese Geballtheit menschlicher Schicksale
Auch ich fand, dass man in dieser Geschichte mit zu vielen Problemen auf einmal konfrontiert wurde und gar nicht wusste, wo einen das alles hinführen sollte. Ich fühlte mich manchmal ein wenig überfordert und hatte das Gefühl, dass in dieser Geschichte mindestens der Stoff von zwei, wenn nicht drei oder mehr Büchern verarbeitet worden ist. Schade eigentlich, besonders da die Grundidee, wie Strandläuferin ja auch schon sagte, wirklich alles andere als schlecht ist.
die Geschichte wird insgesamt von fünf verschiedenen Ich-Erzählern erzählt. Das ist viel, aber in dem Fall auch wirklich entschieden zu viel, denn alle erzählen so ähnlich. Sie unterscheiden sich in keiner Weise voneinander und das ist anstrengend.
Manchmal war ich mir nicht mehr sicher, wer eigentlich gerade am Erzählen ist. Der Einzige, der sich etwas von den anderen abhebt, war - meiner Meinung nach - Andrew, da er seine Tochter quasi immer wieder angesprochen hat.
Sehr irritiert wurde ich dann auch, als man erfahren hat, dass Fitz
Delias Geschichte für sich erzählt und der Anfang seiner Version auch der Anfang des Buches von Picoult ist. Ich weiß jetzt einfach nicht mehr, ob die Geschichte wirklich von fünf Ich-Erzählern erzählt wird oder ob es die Gesichte ist, die Fitz geschrieben hat. Das verwirrt mich wirklich zutifets...
Die Charakteren wurden, meiner Meinung nach, oberflächlich skizziert, ohne in die Tiefe zu gehen.
Und dabei gab es da so viel Potenzial. Und vor allem kann diese Autorin auch ganz anders.
Insgesamt hätte man aus dem Stoff also eindeutig viel mehr machen können, als es Jod Picoult am Ende gelungen ist, obwohl sie durchaus eine begabte Erzählerin ist, wie sie in anderen Büchern bewiesen hat. Da ich die Geschichte zwar teilweise verwirrend und überladen fand, aber dennoch immer wieder von den Ereignissen gepackt wurde, habe ich insgesamt zwar keinen überragenden, aber auch keinen allzu schlechten Eindruck von diesem Buch.