Jodi Picoult . Die Wahrheit meines Vaters

  • Delia Hopkins ist Anfang dreißig. Sie hat mit Eric eine Tochter und will ihn in kürze heiraten. Sie wuchs behütet auf, allerdings ohne Mutter. Die starb als Delia noch ein kleines Kind war. Ihr fehlte es eigentlich an nichts, denn der Vater überhäufte sie mit seiner Liebe, versuchte, die Mutter zu ersetzen. Aber in ruhigen Momenten, fragte sich Delia doch, wie es wäre, eine Mutter zu haben. Dann wird ihr Vater wegen Kindesentführung festgenommen und ihre gesamte Vergangenheit in Frage gestellt. Auf ihre Frage, wen er denn entführt hätte, antwortet er: „Dich!“. Da ist es doch günstig, dass Eric Anwalt ist und die Unschuld des künftigen Schwiegervaters beweisen will. Dann stellt es sich noch heraus, dass die Mutter gar nicht tot ist, sondern der Vater dies nur als Notlüge gebrauchte.


    Dies ☺ist das zweite Buch, das ich von Jodi Picoult gelesen habe und meine Erwartungen daran wurden nicht erfüllt. Der Grundgedanke an sich, ein Vater holt seine Tochter aus der Obhut seiner alkoholkranken Ex-Frau, war nicht schlecht. Aber dann wurden neben der Alkoholproblematik der Ex-Frau auch noch das Alkoholproblem von Eric, esoterische Einflüsse einer Indianerin, die Suche Delias nach ihrem neuen Ich, eine Dreiecksbeziehung zwischen Delia, Eric und Fitz, die Erlebnisse des Vaters während dessen Gefängnisaufenthalt, die Gerichtsverhandlung und weitere Dinge thematisiert, die ich hier nicht aufführen kann, weil sie deutliche Hinweise auf das Ende gäben. So wirkte der Roman inhaltlich überfrachtet. Weniger wäre in diesem Fall deutlich mehr gewesen. Die 5 verschiedenen Perspektiven, aus denen diese Geschichte geschildert wurde, waren für meinen Geschmack auch zu viele. So kam es zu Wiederholungen, die dazu führten, dass ich manche Stellen als etwas langatmig empfand. Auch die Rührseligkeit, mit der die Autorin die Handlung würzte, hat mir nicht gefallen. Der gewollte Druck auf die Tränendrüsen, erzeugte bei mir eher genervtes Stirnrunzeln.


    Mein Fazit:„Die Wahrheit meines Vaters“ empfand ich als ein von Themen überladenes, kitschig anmutendes Buch. Wenn ich nicht wüsste, dass aus der Feder der Autorin deutlich bessere Bücher stammen, würde ich zu ihren anderen nach dieser Lektüre wohl eher nicht greifen.


    Broschiert: 537 Seiten * Verlag: Piper * ISBN-13: 978-3492251723

  • „Die Wahrheit meines Vaters“ empfand ich als ein von Themen überladenes, kitschig anmutendes Buch.

    Ganz genau so habe ich es auch empfunden :) Meine Rezension dazu...
    Es war mein erstes Buch von JP und wird auch das letzte gewesen sie, da mir einfach die Lust auf diesen unerträglich langatmigen und kitschigen Schreibstil vergangen ist

  • Es war mein erstes Buch von JP und wird auch das letzte gewesen sie, da mir einfach die Lust auf diesen unerträglich langatmigen und kitschigen Schreibstil vergangen ist


    Schade, dabei kann die Autorin auch ganz anders schreiben, wie es auch Karthause schon erwähnt hat. Vielleicht kann dich ja eines ihrer anderen Bücher doch noch überzeugen, wie zum Beispiel "19 Minuten". Zu diesem Buch gibt es ja bereits schon eine Rezension im Forum, vielleicht kannst du dich damit anfreunden. Ich habe erst zwei Bücher von Jodi Picoult gelesen und fand sie sehr gut. Aber ich muss auch sagen, dass mich inhaltlich nicht jedes ihrer Bücher anspricht.


    :flower:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • "19 Minuten" habe ich mir aus der Bibliothek mitgebracht und "Beim Leben meiner Schwester" werde ich im kommenden Jahr lesen. Die sollen ja deutlich besser sein.


  • Schade, dabei kann die Autorin auch ganz anders schreiben, wie es auch Karthause schon erwähnt hat. Vielleicht kann dich ja eines ihrer anderen Bücher doch noch überzeugen, wie zum Beispiel "19 Minuten". Zu diesem Buch gibt es ja bereits schon eine Rezension im Forum, vielleicht kannst du dich damit anfreunden. Ich habe erst zwei Bücher von Jodi Picoult gelesen und fand sie sehr gut. Aber ich muss auch sagen, dass mich inhaltlich nicht jedes ihrer Bücher anspricht.

    Nee, dazu hab ich ehrlich gesagt keine Geduld. Wenn mich ein Buch eines Autors so gar nicht anspricht, dann liegt die Wahrscheinlichkeit bei vllt 5%, dass ich nochmal ein anderes als "zweite Chance" lese. Frau Picoult hats bei mir wohl ein für alle mal verbockt, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in den anderen Büchern einen komplett anderen Stil hat.

  • Das kommt davon, wenn man sich nicht an seine eigenen Vorsätze und die Meinungen hier hält , aber als ich das Buch ganz neu und frisch eingebunden in der Bücherei sah, überwiegte die Hoffnung. Jetzt habe ich es nach ca. 120 Seiten abgebrochen.


    Picoults Romane sind durchtränkt von einer Liebe im Sinne von Aufopferung, die immer stets das Beste für den anderen will. Wenn ich beim Lesen das Gefühl habe, dass ein Autor in erster Linie ein Mitgefühl erreichen will, das nichts anderes als Rührung über das ach so schlimme Schicksal ist und damit an der Oberfläche bleibt - etwas, das viele amerikanische Familiengeschichten auszeichnet - dann ärgere ich mich über mich selbst, dass ich schon wieder reingefallen bin.
    (Eigentlich könnte ich keine Bewertung abgeben, weil ich das Buch nicht ganz gelesen habe, aber Büchern, die ich aus welchen Gründen auch immer abgebrochen habe, gebe ich 1 Stern.)


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich war auch versucht, nach ca. 120 Seiten abzubrechen. Allerdings wollte ich nicht schon wieder ein Buch ungelesen lassen und habe mich deshalb ein bisschen gezwungen weiter zu lesen.
    Ich muss sagen, zum Schluss hat es mir doch gut gefallen. Die Szenen im Gerichtssaal, die Wahrheiten die noch so ans Licht kamen und vielleicht doch keine Wahrheiten waren usw.
    Ich gebe allerdings auch zu, dass es einige Teile im Buch gab, die man auch hätte weg lassen können. Der Teil in dem Ruthann dazu kommt und sich mit Sophie beschäftigt ist ok, aber alle weiteren Erzählungen über sie fand ich überflüssig. Einige Szenen fand ich auch recht kitschig und völlig aus der Luft gegriffen aber nun gut - es hätte auch gereicht, wenn das Buch nur 400 Seiten gehabt und sich somit auf das Wesentliche beschränkt hätte.

  • Mein Eindruck ist ganz anders als eurer, wie ich gerade feststelle. Als ich das Buch beendet habe, dachte ich: Wahnsinn! Dies ist mit Abstand das beste Buch, das ich bisher von Jodi Picoult gelesen habe! :thumleft:
    Natürlich gab es Szenen, die mir überflüssig erschienen, und von den fünf verschiedenen Perspektiven war ich auch nicht sehr begeistert. Zwei hätten durchaus gereicht, vielleicht ab und zu noch eine dritte. Außerdem fand ich

    Doch ich muss dazu sagen, dass ich meine Erwartungen nach "Auf den zweiten Blick", "Neunzehn Minuten" und "Beim Leben meiner Schwester" (in dieser Reihenfolge gelesen) sehr niedrig geschraubt waren, weil besonders Beim Leben meiner Schwester einfach nicht geschafft hat, den Funken Begeisterung in mir zu wecken, nach dem ich gesucht habe, schließlich haben schon so viele Leute von dem Buch und auch von dem Film geschwärmt. "Auf den zweiten Blick" fand ich ganz akzeptabel, Neunzehn Minuten noch einen Tick besser, aber BLMS (ich kürze es ab, damit ich nicht die ganze Zeit den Titel ausschreiben muss) hat mich doch sehr enttäuscht, denn es heißt ja, es sei der beste Roman von Jodi Picoult. Die Wahrheit meines Vaters (DWMV) hat mich dann etwas positiver gestimmt; Delia und Eric waren für mich so ein schönes Paar, wenn auch natürlich nicht perfekt, schließlich ist Eric


    Fazit: Von mir gibt es :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von fünf Sternen.

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Mir ging es ähnlich mit dem Buch. So hab ich es damals rezensiert:


    Delia Hopkins hatte eine glückliche Kindheit, obwohl sie ohne Mutter aufgewachsen ist - ihr Vater hat sie nach deren Tod mit Liebe überhäuft und den Verlust mehr als wettgemacht. Heute hat Delia selbst eine vierjährige Tochter und steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Jugendfreund Eric, einem Rechtsanwalt. Auch beruflich ist sie sehr erfolgreich: mit ihrer Hündin Greta ist sie Expertin darin, verschwundene Personen aufzuspüren, insbesondere Kinder.


    Ein Besuch der Polizei legt ihre heile Welt in Scherben. Ihr Vater hat sie angeblich nach der Scheidung von ihrer Mutter als vierjähriges Kind entführt und mit ihr unter neuen Namen ans andere Ende der USA gebracht. Andrew Hopkins wird verhaftet und nach Arizona überführt, wo sich die Tat damals ereignet haben soll.


    Delia kann es kaum glauben, dass ihr Vater sie so lange belogen haben soll und vor allem, dass ihre Mutter, nach der sie sich immer so gesehnt hat, am Leben ist. Mit ihrer ganzen Familie reist sie ihrem Vater nach. Eric fungiert auf Andrews Bitte hin als sein Verteidiger, und als Journalist ist auch Fitz, der dritte im Freundschaftsbunde neben Eric und Delia, mit von der Partie.


    Andrew muss sich im harten Gefängnisalltag zurechtfinden, Eric hat Angst, mangels Erfahrung den Prozess in den Sand zu setzen, Fitz ein schlechtes Gewissen, weil er für seine Zeitung über das Verfahren berichten soll, und Delia selbst weiß nicht, wem sie noch vertrauen kann und wie sie ihrer Mutter gegenübertreten soll.


    Spannend ist das Buch, keine Frage. Auch die bei Picoult bewährte Erzählweise aus den Blickwinkeln verschiedener Hauptpersonen lässt ein farbiges, vielschichtiges Gesamtbild entstehen, und die Hauptfrage des Buches, ob es moralisch vertretbar ist, das Gesetz zum Wohle eines anderen Menschen, eines Kindes, zu übertreten, hat mich während des Lesens genauso beschäftigt wie Delia und ihr Umfeld.


    Allerdings fand ich das Buch gerade zum Ende hin etwas überfrachtet. Die übersinnliche Geschichte um die Hopi-Indianerin Ruthann, die Delia in Arizona kennenlernt, die Schilderungen des brutalen Gefängnisalltages und Andrews Anpassungsversuche, die Alkoholikerproblematik und ein weiteres Tabuthema, das ich hier nicht erwähnen möchte, um nicht zu spoilern, war mir ein bisschen zuviel für ein Buch. Möglicherweise hätte in diesem Fall etwas "weniger" gutgetan.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Magdalenas Rezension entspricht genau meinen Gedanken: Es war alles viel zu viel....


    - zuviel Alkoholprobleme: Delias Mutter, Erics Mutter, Eric
    - zuviel Gefängnis"alltag" - das finde ich überhaupt weit hergezogen und komplett unnötig, zu beschreiben, in welche Geschäfte Andrew da hineingezogen wird bzw. mitspielt.
    - zuviel "drumherum". Zwar fand ich die Beschreibungen der Hopi-Rituale recht interessant, aber es hatte überhaupt nichts mit dem Buch zu tun


    Mit dem Ende konnte ich mich dann gar nicht mehr mit dem Buch und Delia anfreunden (sicherheitshalber unter Spoiler)


    Für eine gute Grundidee und die ersten paar Seiten gibts 2 Sterne - aber mehr nicht.

  • Zum Glück habe ich die Kommentare nicht vor dem Lesen des Buches gesehen, sonst hätte ich vielleicht gar nicht mit dem Lesen angefangen. Ich fand das Buch gar nicht schlecht. Das war mein erstes Buch von Jodi Picoult und víelleicht wird es erst so uninteressant, wenn man andere Bücher der Autorin kennt.

  • Das war mein 4. Roman von Jodi Picoult und für mich der leider bisher schwächste, eine echte Enttäuschung...


    Dabei fing es vielversprechend an, das Thema war wie immer gut gewählt und barg viel Konfliktpotential. Aber wie schon viele meiner Vorschreiber geäußert haben, es war einfach "überfrachtet". Zu viele Perspektiven, zu viele Leute, zu viele angeschnittene Themen und Konflikte. Dazu kam, dass mir das Handeln der Hauptperson oftmals unverständlich und teilweise auch unsympathisch war. Die Krönung war der Schluss:


  • "Die Wahrheit meines Vaters" war auch mein viertes Buch von Jodi Picoult, aber im Gegensatz zu O´Hara fand ich das Buch nicht enttäuschend. zugegeben, es hat ein wenig geschwächeld und an ihrer Kritik ist auch was dran, aber das hat mich beim lesen weniger gestört. Im großen und ganzen hat mir das Buch ganz gut gefallen. Der Schreibstil und die Handlung war wieder einmal so spannend, das ich immer weiterlese wollte, um zu erfahren, ob ich mit meinen Vermutungen richtig lag.

    "Wünsche wie die Wolken sind, schiffen durch die stillen Räume, wer erkennt im lauen Wind, ob´s Gedanken oder Träume sind?"


    "Leben heißt mehr Träume zu haben, als die Realität zerstören kann."

  • Oh Gott, das mache ich in Zukunft besser nicht mehr, dass ich mich in den Bücherthreads umsehe, wie die Bücher bewertet sind, die rich als nächstes lesen möchte. #-o Der Klappentext klingt eigentlich ganz spannend... na, ich werde mich nach den ersten 120 Seiten zu Wort melden, das scheint eine magische Abbruchgrenze bei diesem Roman zu sein. :wink:

  • Jetzt habe ich die ersten 120 Seiten gelesen.
    Ich werde das Buch zuende lesen, aber ich kann verstehen, was euch an diesem Roman nicht gefallen hat. Ich finde die Grundidee für die Geschichte gar nicht schlecht, aber mich stört diese Geballtheit menschlicher Schicksale, die alle etwas mit Alkoholismus zu tun haben. Schon auf den ersten Seiten erfährt man, dass Eric Alkoholiker ist, dass seine Mutter Alkoholikerin war, und dass Delias Mutter alkoholkrank war, wird auch relativ schnell klar. Mag sein, dass Delia Eric helfen will, dass sie koabhängig ist und dass sie unterbewusst etwas für ihn tun will, weil sie die Hilflosigkeit ihres Vaters im Zusammenleben mit der Mutter erinnert. Aber: Der Vater, der sein Kind entführt hat, um es der alkoholabhängigen Mutter zu entziehen, sieht seelenruhig zu, wie seine Tochter einen Alkoholiker heiratet? Auch wenn Delia und Eric versuchen, seine Abhängigkeit zu verschleiern, kommt es mir ziemlich komisch vor, dass jemand, der mit ihnen zusammen lebt und der für das Thema mehr als sensibilisiert ist, nichts merkt!
    Irgendwie hätte ich nach 120 Seiten, immerhin mehr als einem Fünftel des Romans, auch erwartet, dass mir eine der Figuren besonders sympathisch wäre, aber das ist nicht der Fall. Was ich außerdem irgendwie besser gefunden hätte, wäre, wenn sich die unterschiedlichen Ich-Erzähler auch irgendwie sprachlich unterscheiden würden. Sie kommen mir irgendwie alle so ähnlich vor, was bei so vielen Perspektiven nicht gerade günstig ist.
    Nun gut, ich bleibe dran. :wink:

  • Nach 320 Seiten brauchen das Buch und ich eine Paartherapie. :uups: Alle tun sich immer selbst so leid, alle sind eigentlich solche Gutmenschen, trotzdem verheimlichen und lügen sie ohne Ende, aber natürlich immer zum Wohl der Anderen. :puker: Ich finde es superanstrengend, die Geschichte zu lesen. Ich habe außerdem das Gefühl, dass mir viele dieser "Insider"-Infos über das Leben in Gefängnissen schon in "Das Herz meiner Tochter" begegnet sind. :roll: Trägt auch irgendwie alles nicht so richtig zum Fortgang der Handlung bei.
    Na ja, über die Hälfte geschafft, da wird jetzt nicht mehr geschwächelt. :wink:

  • Dass ich kein Buch mehr von Picoult lesen möchte, liegt an Die Macht des Zweifels. Danach hatte ich zwar noch "Beim Leben meiner Schwester" gelesen, fand es aber auch nicht überzeugend.

    genau an diesen beiden Büchern liegt es, dass ich von Jodi Picoult kein Buch mehr anrühre und wenn ich hier so eure Meinungen lese, weiss ich, ich habe Recht damit getan.
    Liebe Grüsse Mara

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Geschafft! :applause:
    Hier meine abschließende Meinung:
    Dieser Roman hat mir nicht gefallen. Die Idee fand ich gut, interessant und auf den ersten Seiten schien das Ganze auch noch ein lesenswerter und unterhaltsamer Roman zu sein. Aber dann: die Geschichte wird insgesamt von fünf verschiedenen Ich-Erzählern erzählt. Das ist viel, aber in dem Fall auch wirklich entschieden zu viel, denn alle erzählen so ähnlich. Sie unterscheiden sich in keiner Weise voneinander und das ist anstrengend. Außerdem sind aber auch wirklich alle wichtigen Figuren des Romans absolute Gutmenschen, die einander alles verzeihen und sei es noch so schlimm. Du bist in meine Freundin verliebt? – Kein Problem! Du bist Alkoholikerin und hast mich als Kind verwahrlosen lassen? – Ich verzeihe dir. Du hast mich achtundzwanzig Jahre lang belogen? – Hey, du hattest deine Gründe! Schrecklich unglaubwürdig und auf die Dauer unheimlich anstrengend zu lesen, wie jeder immer nur Verständnis für jeden hat.
    Die Handlung wird immer wieder davon unterbrochen, dass sich unterschiedliche Charaktere an die Vergangenheit erinnern. Das an sich ist in Ordnung und zuweilen nicht uninteressant (aber ach, das Selbstmitleid all dieser Figuren…), aber andere Nebenschauplätze sind für die Handlung völlig belanglos und bedienen nur Klischees: die Hopi-Indianerin, die an alten Traditionen festhält und die irgendwelche indianischen Zaubereien verwendet, die dann auch noch zum Teil helfen; der Schwarze mit dem guten Herzen, der im Knast sitzt und Geld spart, damit sein Sohn es mal besser hat, … braucht man nicht.
    Das ist leider auch mein Fazit für diesen Roman: gute Idee, aber die Umsetzung… :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Dieses Buch von Jodi Picoult hat mir nur mittelmäßig gefallen.
    Das Thema an sich fand ich interessant, ist zwar nichts Ungewöhnliches, einige Aspekte der Geschichte kommen doch recht oft in Familienromanen vor, aber es hat mich interessiert.
    Auch der Titel hat mich angesprochen.
    Nur leider, ist es der Autorin nicht gelungen, die Geschichte etwas spannender zu erzählen. Die ständige Unterbrechungen der Handlung durch die Erinnerungen der Protagonisten haben mich eher gestört. Dadurch konnte ich Interesse an dem Geschehen nicht aufrecht erhalten, irgendwann wurde es sogar langweilig.
    Die Charakteren wurden, meiner Meinung nach, oberflächlich skizziert, ohne in die Tiefe zu gehen.
    Der Roman ist an mir vorbei gerauscht, ohne tiefere Eindrucke zu hinterlassen.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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