Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

Buch von Michael Winterhoff, Carsten Tergast

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

Kleinkinder außer Rand und Band, Zehnjährige, die Eltern und Lehrern keinen Respekt entgegenbringen: Unter dem Deckmantel eines »partnerschaftlichen« Umgangs werden Kinder überfordert, erhalten weder Struktur noch Orientierung und entwickeln sich deshalb zu kleinen Tyrannen. Nur wenn unsere Kinder wieder wie Kinder behandelt werden, können sie lebensfähig und glücklich werden. Ein Buch für alle, die wollen, dass unsere Gesellschaft ihre Kinder lieben kann …
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Bewertungen

Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit wurde insgesamt 19 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

    Dank meinem wahnsinnig trotzigem fast Dreijährigen und weil ich das Buch nun endgültig verscherbeln möchte, habe ich es nun nochmals gelesen. Meine Meinung zum Buch hat sich nicht verändert Das Buch ist eine wissenschaftliche Abhandlung aber kein Ratgeber oder ein "Helferbuch" wie es andere Autoren bringen. Nützliche Ratschläge findet man nicht, dafür viele viele negative Beispiele und natürlich die allseits beliebten "so nicht"-Szenen.
    Und wieder habe ich mich gefragt: wer hat die beiden Kinder von Winterhoff aufgezogen und ERZOGEN? Liegen die Mängel der heutigen Kinder/Jugendlichen tatsächlich in "zu wenig Bewegung", Faulheit (Stichwort Buggyboard für ältere Geschwister - dieser Absatz hat sich vermutlich für lange lange Zeit in mein Gehirn eingebrandt)? Ich muss nicht ständig und ununterbrochen mit meinem Kind diskutieren (ich halte auch nichts von den Ratgebern die da sagen "auf Augenhöhe gehen und erklären" - wenn das Kind trotz oder wenn etwas zu machen ist, dann ist das so. Aber dieser befehlstonartige Tonfall den Winterhoff da anschlägt oder den die Eltern anschlagen sollen ("wenn ich das will, dann ist das so") gefällt mir trotzdem nicht.
    Nur in einem stimme ich Winterhoff zu: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen.
    Ich kann das Buch mit gutem Gewissen auf den Flohmarkt geben und hoffe, dass es der nächste Leser ähnlich sieht wie ich.
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  • Rezension zu Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

    Inhalt:
    Warum sind Kinder heute so, wie sie sind: narzisstische, egozentrische kleine Tyrannen?
    Michael Winterhoff, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, berichtet in seinem Buch "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" über seine Beobachtungen aus seinem Berufsalltag und stellt Theorien auf, warum dies so ist. Mithilfe von Beispielen aus Schule, Alltag und aus seiner Praxis versucht er, die Erziehungsmethoden und -fehler der heutigen Eltern.
    Angefangen wird das Buch mit einem Zitat von Pink Floyd: "We don't need no education, we don't need no thought control, no dark sarcasm in the classroom, teachers, leave them kids alone".
    Danach erklärt Winterhoff innerhalb von neun Kapiteln den aktuellen Stand der Erziehung der Kinder, zieht dazu Beispiele hinzu und stellt Lehrer vor, welche in ihrem Alltag überfordert sind.
    Dann stellt Winterhoff die Wichtigkeit einer geregelten psychischen Entwicklung vor, und dass diese Entwicklung gewährleistet sein muss, da sonst schwere Fehlentwicklungen auftreten.
    In den nächsten Kapiteln stellt er seine Theorie über diese Fehlentwicklungen vor: "Von der intuitiven Erziehung zur Symbiose" (Kapitel 4).
    Dazu geht es von verschiedenen Stufen der Beziehungsstörung zwischen Eltern und Kind aus: Partnerschaftlichkeit, Projektion und Symbiose. Dazu wird die These erläutert und mit vielen Beispielen untermauert, u.a. erklärt Winterhoff, wie es zu Gewalt gegen Kinder kommen kann und wie Cyberbulling zustande kommt, und wie die Zukunft aussehen könnte.
    Meine Meinung:
    Obwohl dies sich nun so anhört, als würde der Autor nur auf den Eltern, Lehrern und Erziehern rumhauen, ist dies nicht so. Denn auch die Gesellschaft trägt einen Teil zu diesen Fehlentwicklungen dar.
    Insgesamt ist das Buch sehr interessant und sehr logisch aufgebaut. Dadurch, dass er selbst Kinder- und Jugendpsychiater ist, kennt er die Thematik nur zu gut. Dieses Buch zeigt eine erschreckende Entwicklung in der Psyche der Kinder auf, aufgrund einer Erziehung, die sich äußerlich positiv entwickelt hat, innerlich jedoch sehr große Schäden zulässt und es niemand verhindert. Nichtmal verhindern will, sondern dieses Verhalten wird sogar noch von Staat, Schule und Kindergarten unterstützt. Daher ist dieses Buch schon längst überfällig!
    Genug Beispiele findet man ja selbst im Alltag oder im Fernsehen: Man muss nur Sendungen wie "Die Super-Nanny" oder "Die Schulermittler" einschalten und man findet sehr viele Paradebeispiele, welche sehr gut zu diesem Buch passen würden.
    Was mich an dem Buch jedoch etwas stört ist der Gedanke, dass er vielleicht seine Schweigepflicht verletzt. Er führt in diesem Buch viele Beispiele aus seinem Berufsalltag an, teilweise mit Namen und Alter. Auch werden viele Beispiele übernommen, wo ich nicht genau weiß, ob die Namen geändert worden sind oder ob sie einfach nur erfunden sind.
    Vielleicht sollten viele Eltern dieses Buch lesen, um vielleicht etwas durch ihre Kinder durchzublicken und ihre Kinder wieder kindgerecht zu erziehen. Jedoch ist die in diesem Buch "normale" Entwicklung eines Kindes, welches bis zu einem gewissen Lebensjahr über keine Persönlichkeit verfügt und meistens aus Lust und Laune heraus agiert, gesellschaftlich häufig sehr geächtet.
    Die Prognose, die Micheal Winterhoff aber abgibt, scheint keinerlei Verbesserungen zu zeigen, sondern nur, dass es nur schlimmer wird. Aber die Zukunft wird es zeigen...
    Bewertung:
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  • Rezension zu Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

    So, heute zur Abwechslung einmal eine etwas andere Rezension und eine Lanze, die ich für Winterhoff breche.
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    Winterhoff zeigt in seinem Buch sehr wohl Lösungsansätze auf. Natürlich schildert er in erster Linie Situationen und beschreibt, das Verhalten der Eltern, dass zum unmöglichen Verhalten der Kinder führt. Der aufmerksame Leser sollte jedoch selbst seine Rückschlüsse ziehen können, was da anders laufen muss. Das ist nämlich genau das Problem, das Winterhoff anprangert. Man hat selbst keine Vorstellung, wie es sein soll, also diagnostiziert man und schiebt die Kleinen zu den Psychologen/Erziehern/Lehrern ab, die es dann richten sollen. Am liebsten wäre manchen Eltern wohl eine Art Gebrauchsanweisung für das Kind, die beschreibt, was wann am besten zu tun ist (und auch das erwähnt Winterhoff indirekt in seinem Buch).
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    Natürlich. So etwas nennt sich Anstand, den man den Kindern in jungen Jahren auch erst beibringen muss. Dazu gehört eben nicht nur, dass es lernt DANKE und BITTE zu sagen, sondern auch andere Regeln des Zusammenlebens. Das Kind steht eben NICHT immer und überall im Mittelpunkt, sondern muss auch einmal lernen warten zu können, bis es an der Reihe ist.
    Man stellt sich gar nicht vor, welche Defizite nicht wenige Kinder und Jugendliche hier aufweisen. Ich erlebe das in der Schule jeden Tag. Kinder sind eben keine gleichberechtigten Partner neben den Erwachsenen in allen Bereichen, sondern müssen auch lernen, wo ihr Platz ist, was sich gehört und was nicht. Man nennt das Erziehung.
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    Genau so sollte es sein. Wenn der Kuchen spricht, dann haben die Krümel Pause. Kinder sind Kinder und Erwachsene sind Erwachsene. Sie auf die gleiche Ebene mit den Erwachsenen zu stellen ist genau das Problem, das Winterhoff sieht. Es geht sicherlich nicht darum, die Kinder böse abzuweisen, aber es sollten klare Grenzen aufgezeigt werden, damit sich die Psyche des Kindes entsprechend entwickeln kann.
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    Das hat Winterhoff auch nicht gemeint. Von "weniger wert" ist in dem ganzen Buch nichts zu finden. Sicher warten die Erwachsenen aus Höflichkeit heraus, weil sie es nämlich in ihrer Kindheit von ihren Eltern auch so gelernt haben, was höflich ist und was nicht (s. o. mehr als DANKE und BITTE). Manche Erwachsene können das jedoch auch heute noch nicht. ich zum Beispiel kann es gar nicht ab, dass jemand einfach hineinplatzt, wenn ich mich mit jemand anderem unterhalte. das gehört sich einfach nicht. Wenn man schon dringend stören muss, dann kann man wenigstens vorher kurz "Entschuldigung" sagen.
    Aber woher soll ein Kind solche Dinge denn wissen, wenn man es ihm nicht sagt und beibringt? Wenn man ihm nicht klare Regeln vorschreibt und Grenzen zieht? Von selbst wird es im alter von 3-5 Jahren sicher nicht drauf kommen zu wissen was höflich ist und was nicht. Ist ja auch normal. ES SIND KINDER.
    Dem Kind Regeln aufzuzeigen hat bestimmt nichts mit "weniger wert" zu tun. Umgekehrt ist es genau DAS große Problem. Das Kind soll in seiner Entwicklung nicht gleichwertig wie ein Erwachsener gesehen werden. Es soll Kind bleiben können und die Dinge von den Erwachsenen lernen, die ihm als Erwachsener später nützen.
    […]
    Jeden Tag habe ich die in der Schule, in jeder Klasse, in jeder Unterrichtsstunde. Zwar nicht die Masse der Schüler, aber doch auch nicht wenige. Das geht bis in die höheren Klassen (9./10.) hinauf, in denen man eigentlich vermuten sollte, dass die Jugendlichen eine bestimmte geistige Reife mitbringen.
    […]
    Ich denke, dass beides seine Berechtigung hat. Sowohl die Motivation, als auch (angemessene) Sanktionen. Es ist schon erschreckend, was manche Eltern ihren Kindern heutzutage alles durchgehen lassen. Das schlimme dabei ist noch, dass diese Eltern es als ganz normal betrachten, wie ihre Kinder sich verhalten und keinen Bedarf darin sehen überhaupt etwas zu ändern. Diese Eltern hätten mit Winterhoffs Buch sicherlich so ihre Probleme: "Wie kann man nur den armen Kleinen etwas vorschreiben...?"
    […]
    Google am besten mal nach "Gebrauchsanweisung für Kinder". Vielleicht findest Du dann was passendes.
    Im Ernst. Es gibt sicher nicht die ultimative Lösung für alle möglichen Alltagssituationen mit Kindern, genausowenig, wie es hierfür Gebrauchsanweisungen gibt (obgleich Erziehungsberater reißenden Absatz finden).
    Es würde jedoch schon helfen, wenn man versucht seine eigenen Schlüsse aus dem Buch zu ziehen und umzusetzen. Wenn Winterhoff zum Beispiel das Problem des "Bekletterns" beschreibt, das Erwachsene einfach ignorieren, weil sie das Kind als (Körper-)Teil von sich betrachten (-> Symbiotische Eltern-Kind-Beziehung), wie könnte man da wohl als Erwachsener reagieren? Ich denke die Lösung hierfür sollte man recht einfach selbst finden können...
    […]
    Unserem Lehramtsseminar (angehende Studienräte) wurde dieses Buch (und auch die anderen Bücher von Winterhoff) im Rahmen der psychologischen Ausbildung von der Schulpsychologin als Lektüre nahegelegt. Das Buch ist sehr gut und beschreibt anhand von vielen Beispielen die Problematik. Dabei gibt es auch Hinweise, wie Probleme gelöst werden können, allerdings keine explizite Gebrauchsanweisung, die sich viele Eltern wahrscheinlich wünschen würden. Aber das wäre sicher auch nicht möglich, weil es hier um Menschen geht und die sind nunmal sehr verschieden.
    […]
    Der Schreibstil ist alles, nur nicht krampfhaft wissenschaftlich. Er ist, im Gegenteil, sehr einfach gehalten und klar verständlich. Winterhoff reiht auch nicht einfach Dinge unkommentiert aneinander, sondern die Beispiele stehen im Zusammenhang mit seinen Erläuterungen der Problematik in den Kapiteln davor und danach. Es stimmt, dass er nicht auf alle Situationen näher eingeht. Da man diese jedoch als Beispiele für seine Ausführungen zu sehen sind, ist das auch nicht immer nötig. Es sind einfach nur begleitende Beispiele.
    Mein Fazit:
    Die im Buch beschriebenen Probleme und die damit verbundene Thematik scheint zwar nichts Neues zu sein, dennoch bringt Winterhoff sie auf den Punkt und legt die psychologischen Hintergründe für delinquentes Verhalten bei Kindern/Jugendlichen dar. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, enthält eine Vielzahl von Beispielen aus Winterhoffs beruflicher Praxis, bietet dem Leser/der Leserin jedoch keine vorgefertigten Lösungsansätze. Letztere sind jedoch auch kaum möglich, da die Situationen im Alltag und die Beteiligten Personen viel zu verschieden sind, als dass man ein allgemeingültiges Rezept zur Problembewältigung geben könnte. Das Buch ist ein guter Ratgeber und ich kann es jedem empfehlen, der privat und/oder beruflich mit der Erziehung von Kindern zu tun hat.
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  • Rezension zu Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

    Oder: Die Abschaffung der Kindheit
    Inhalt (von amazon):
    Kleinkinder außer Rand und Band, Zehnjärige, für die Respekt vor Eltern und Lehrern ein Fremdwort ist, 17-jährige, die nicht mehr arbeitsfähig sind - Kinder an die Macht?
    Gesellschaftliche Fehlentwicklungen und eigene Probleme von Erwachsenen verhindern, sich abgegrenzt und strukturierend gegenüber dem Kind zu verhalten und diesem dadurch eine normale Entwicklung seiner Psyche zu ermöglichen. Stattdessen wird es zunächst partnerschaftlich, dann symbiotisch vereinnahmt und kann niemals eine eigene Persönlichkeit entwickeln.
    Der Autor:
    Dr. med. M. Winterhoff, geb. 1955, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte Humanmedizin in Bonn und ist als Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie seit 1988 in eigener Praxis niedergelassen. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit dem aktuellen Störungsbild der psychischen Entwicklungsstörungen im Kindes- und Jugendalter aus tiefenpsychologischer Sicht. Winterhoff analysiert Familiensysteme auch auf dem Boden gesellschaftlicher Veränderungen. Als Sozialpsychiater hat er sich darüber hinaus im Bereich der Jugendhilfe einen Namen gemacht.
    Mein Eindruck:
    Meine Tante gab mir das Buch mit den Worten: "Ich bin nun seit 24 Jahren Lehrerin; doch nach dieser Lektüre habe sogar ich noch etwas dazugelernt."
    Mit dementsprechend hohen Erwartungen ging auch ich an das Buch heran.
    Vorweg muss ich erwähnen, dass ich eher abgeneigt gegenüber Erziehungsratgebern bin. Im Nachhinein habe ich festgestellt; dass das vorliegende Buch keineswegs unter diese Kategorie fällt, was meiner Abneigung aber keinen Abbruch tut.
    Die Kernaussage des Buches ist, dass man Kinder wieder Kinder sein lassen soll. Viel zu oft werden sie wie kleine Erwachsene behandelt; in diverse Entscheidungsprozesse miteinbezogen, was zu einer Überforderung der Kinder führt. Vielmehr sind klare Strukturen, Abgrenzungen, Regeln gespickt mit Zuwendung bedeutend wertvoller.
    Der die letzen Jahre "vorherrschende" Antiautoritäre Erziehungsstil führt laut Winterhoff dazu, dass diese Kinder als Erwachsene beziehungs- und arbeitsunfähig werden und sich nicht in die Gesellschaft eingliedern können.
    Ist das wirklich die große Neuigkeit?
    Das Buch hat einen eher negativen Beigeschmack; zeigt uns die schlimmsten Szenarien und Folgen.
    Einige Fallbeispiele aus seiner Praxis sind im Buch enthalten; jedoch zeigt uns der Autor keine Lösungsansätze. Diese Tatsache hat mich bis zum Schluss geärgert; doch im letzen Satz weist Winterhoff explizit darauf hin.
    Am interessantesten waren die letzten beiden Kapiteln. Hier hat der Autor das Thema in sehr verständlicher Weise zusammengefasst und meiner Meinung nach würde es genügen, diese zu lesen.
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Ausgaben von Warum unsere Kinder Tyrannen werden: Oder: Die Abschaffung der Kindheit

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hardcover

Seitenzahl: 191

E-Book

Seitenzahl: 193

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:20h

Besitzer des Buches 61

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