Der Wassertänzer

Buch von Ta-Nehisi Coates, Bernhard Robben

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Wassertänzer

Bisher kannte Hiram Walker nichts als ein Leben in Ketten. Aufgewachsen in der Sklaverei, musste er als kleiner Junge miterleben, wie seine Mutter verkauft wurde und für immer verschwand. Doch sie hat ihm eine seltene Gabe vererbt. Als diese ihn vor dem Ertrinken rettet, beschließt er aus der Gefangenschaft zu fliehen. So beginnt für Hiram eine abenteuerliche Reise von den Tabakplantagen West Virginias über geheime Guerillazellen in der Wildnis des amerikanischen Südens nach Philadelphia, wo ihn ein völlig neues Leben in Freiheit zu erwarten scheint. Doch zuvor muss er noch eine alte Rechnung begleichen und die Frau, die er liebt, und die, die ihn aufzog, in die Freiheit führen.
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Bewertungen

Der Wassertänzer wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Wassertänzer

    Schon seit seiner Geburt ist der junge Hiram Walker Sklave auf der Plantage Lockless. Als unehelicher Sohn des weißen Plantagenbesitzers erfährt er jedoch eine etwas bessere Behandlung als seine Leidensgenossen und zieht schließlich sogar in das Herrenhaus ein, um seinem Halbruder als Diener zur Seite zu stehen. Dort bemerkt man seine Intelligenz und seinen besonderen, wachen Verstand und so wird er in Zukunft auch vom Hauslehrer Mr. Fields unterrichtet. Hiram ist zwiegespalten: außer Vater und Halbbruder besitzt er keine leibliche Familie mehr. Von seiner Mutter, die bereits vor Jahren verkauft wurde, ist ihm nur eine besondere, übernatürliche Fähigkeit geblieben, die in Zukunft noch mehrmals sein eigenes Leben und das anderer Menschen retten soll. Als ihn dann eines Tages die Sklavin Sophia, in die er heimlich verliebt ist, zur Flucht anstiftet, stürzt dies Hiram in einen Konflikt: Kann er einfach seine Ziehmutter Thena zurücklassen, um sich selbst ein besseres Leben zu verschaffen? Und was bedeutet es eigentlich, wirklich frei zu sein?
    Der Grundtenor von Ta-Nehisi Coates' neuestem Roman ist sicherlich interessant. In "Der Wassertänzer" verbindet er eine klassische Geschichte aus dem Zeitalter der Sklaverei in den USA mit einem fantastischen Element. Dieses mag zwar in dem Glauben der so genannten "Verpflichteten" verankert sein, wirkt aber etwas fehl am Platze. Möglicherweise hätte der Autor sich hier besser auf einen Aspekt der Handlung beschränkt, den historischen oder den übersinnlichen - so bleibt diese über lange Strecken verwirrend, an anderer Stelle hingegen wiederholen sich immer gleiche Elemente. Der Protagonist Hiram soll sich durch seine Art zu denken plakativ von den anderen Sklaven unterscheiden, seine Handlungen jedoch sprechen eine andere Sprache. Er bleibt hinter den Erwartungen des Lesers zurück, lässt sich zu viel von anderen um ihn herum beeinflussen und redet oft altklug daher. Zu einigen Menschen ist er bedingungslos (und unverdient?) loyal, andere lässt er immer wieder im Stich. Das mag natürlich auch seinem jugendlichen Alter geschuldet sein, dennoch wirkt er inkonsequent gestaltet.
    Überhaupt erscheint in diesem Roman viel Potenzial verschenkt. Interessant ist einzig Hirams Flucht von der Plantage und seine anschließende Zeit im "Untergrund" - zumindest so lange, bis auch hier sich immer gleiche Szenen und Gespräche wiederholen. Es stellen sich zudem die verschiedensten Fragen: Ist Hiram in seinem neuen Leben wirklich so viel freier als zuvor? Ist es in Ordnung, im Zuge seiner Freiheit, auch Mitgefühl für andere und ein Stück weit auch seine Moral hinter sich zu lassen? Eine befriedigende Antwort gibt Ta-Nehisi Coates hier nicht, sondern ergeht sich vor allem gegen Ende in rührseligen spirituellen Szenen, in der unser Protagonist endlich zu seiner vererbten Superkraft findet. Mehr Historie, weniger Fantastik - das hätte diesem Roman gutgetan.
    Fazit: Ein Buch mit großem Potenzial, das am Ende zu viel auf einmal will
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Ausgaben von Der Wassertänzer

Hardcover

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 544

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

Besitzer des Buches 9

Update: