Beiträge von Azrael

    Ich kann mich den positiven Meinungen üer das Buch nicht anschließen - ich fand es furchtbar - das gleich mal vorweg.
    Was Sie über Restaurants nie wissen wollten" lautet der Untertitel. Dabei ist gar nicht so sehr der Inhalt das Desaster an dem Buch. Vielmehr ist Bourdains Schreibstil so entsetzlich, dass ich nur vereinzelte Kapitel lesen konnte und die anderen nur kurz überflogen habe. Ich hatte mir kein literarisch anspruchsvolles Werk erwartet, aber DAS auch nicht! Bourdain schreibt immer wieder richtig derb, wirkt wie ein Prolet und war mir von Beginn an als Mensch unsympathisch. Warum? Hier ein Beispiel: als er als Tellerwäscher in einem Lokal gearbeitet hat, hat der Chefkoch von einem Gast ein unmoralisches Angebot für einen Quickie bei den Mülltonnen bekommen - und angenommen. Und von da an wußte er, er will Chefkoch werden. Na toll. :roll:
    Die interessanten Kapitel hielten sich sehr in Grenzen. Ich werde das Buch mit Sicherheit nicht mehr anrühren und kann es keineswegs weiterempfehlen.

    "Cupido" im Ich lese gerade-Teil ist zwar viel länger, aber ich poste trotzdem mal hier..
    Ich fand das Buch auch klasse und sehr spannend. Den Täter hab ich zwar schon recht früh erraten, aber ich fand die Verhandlung toll und die Art, wie Bantling dargestellt und beschrieben wurde im Gericht auch sehr interessant. (Wobei ich dazu sagen muß, dass ich solche Gerichtsszenen generell sehr mag).


    Es gab nur eine Sache, die mich gegen Schluß gestört hat, eigentlich ja mehr ein Detail, aber trotzdem:


    Über das Motiv hätte ich auch gern mehr gewußt, aber trotzdem fand ich es all in all sehr spannend und lesenswert.

    Ich sehe Ladylike mit gemischten Gefühlen.
    Gut gefallen haben mir die Charaktere, allen voran Anneliese und Lore, die unterschiedlicher nicht sein könnten und trotzdem gut "zusammenpassen". Auch toll fand ich die Gedanken zum Altern an sich
    Beispiel? So stellen die Protagonisten fest, dass sie alle möglichen Verbrechen begehen könnten, weil 1) keiner würde sich an sie erinnern - sie werden im Alter einfach nicht mehr wahrgenommen, und 2) keiner würde es ihnen zutrauen, weil sie im Alter niemand mehr für voll nimmt.
    Noll geht an dieses Thema also bitterböse, ironisch und mit einem klaren Blick heran, sie bebachtet und gibt dies unverfälscht und teilweise sehr scharfzüngig wieder.


    Die negativen Aspekte? Stellenweise war das Buch doch recht zäh.


    Ich habe sicher schon schlechtere oder fadere Bücher gelesen, aber eigentlich hätte ich von Ingrid Noll mehr erwartet. Nett für zwischendurch, aber nicht unbedingt mehr.

    Ich habe das Buch soeben fertig gelesen und kann mich der allgemeinen Begeisterung anschließen. Das Buch hatte keine Längen, der Plot war sehr interessant und das Ende.. überraschend.


    Für mich bleibt nur noch eine Frage offen:


    Jetzt warte ich schon voller Neugier auf den nächsten Teil der Serie.

    "Stolz und Vorurteil" ist ein unglaublich toller Roman. Jane Austen schreibt über Liebesverwicklungen und wird dabei nie kitschig oder übermäßig romantisch. Austen schildert die gesellschaftlichen Konventionen zu jener Zeit höchst amüsant und durchaus auch mit einem Quentchen Ironie. Schon der erste Satz hat mich zum Schmunzeln gebracht: "Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringenderes braucht, als eine Frau!", ebenso die geistlosen Kommentare der Mutter..
    Meine Empfehlung: UNBEDINGT LESEN!

    fensterfisch: Es mag sicher stimmen, dass bei Büchern oft autobiographishe Details hineinfließen. Dieses hier liest sich aber stellenweise aber eher wie die Aufarbeitung von Irvings Lebensgeschichte:


    Spoiler, da sonst zu viel übers Buch verraten werden würde:


    Deshalb finde ich es hier auch wirklich hervorhebenswert, dass dieser Roman starke autobiographische Züge trägt.


    Und zur Taschenbuchausgabe: nachdem das HC gerade erst erschienen ist, wird es sicher noch 1 1/2 Jahre dauern, schätz ich mal.

    Kurzbeschreibung:
    Jack Burns Leben ist geprägt durch Reisen. Als Kind wird er von seiner Mutter, einer Tätowiererin quer durchs ganze Land geschleppt - auf der Suche nach seinem Vater, dem tintensüchtigen Organisten Jack Burns. Vieles ist dem damals 4-jährigen unverständlich bei dieser Reise, die abrupt und ohne Ergebnis endet. Als Jack dann Schauspieler und
    erwachsen(er) ist, tritt er die Reise und die Suche nach seinem Vater noch mal an und zwar "Bis ich dich finde".

    Meine Meinung:

    Zuerst mal vorweg: "Bis ich dich finde" soll stark autobiographisch beeinflusst sein. Der Roman handelt von einer dominierenden Mutter, einem fehlenden Vater, eigenartigen Freundschaften, Mißbrauch und vielem mehr und ist mit seinen 1139 Seiten wirklich ein Schmöker.
    Die Geschichte beginnt schon recht skurril (was sich auch mit fortlaufender Seitenzahl nicht ändert) und überrascht durch eine /einige große, nicht vorhersehbare Wendung(en). (Achtung: diese Wendungen treten erst gegen Mitte Ende ein - Ungeduldige werden also nicht unbedingt ihre Freude mit dem Buch haben). Lediglich das Ende hat mir inhaltlich nicht ganz zugesagt - für mich hat es nicht so recht zur Grundstimmung des Buchs gepasst. Die Personen sind - in gewohnter Irving-Manier - allesamt ein wenig skurril, eigensinnig.
    Nachdem mich "Die vierte Hand" sehr enttäuscht hat, habe ich diesen Roman wieder mit Genuß gelesen.

    Die Geisha war ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat: zuerst mal war die Geschichte ausgesprochen interessant, ich habe viel neues über die japanische Kultur erfahren. Arthur Golden hat einen tollen Schreibstil, seine Beschreibungen (sowohl Personen auch Plätze, Riten, etc.) waren sehr bildlich und ließen mich völlig in die "andere Welt" eintauchen. Einzig der Schluß hat mir nicht zugesagt, ich hätte diese Liebesgeschichte nicht gebraucht..

    Zitat

    ...der hier betroffene menschliche Sinn ist bei mir auch sehr ausgeprägt, so dass ich mir für mich eine ähnliche Reaktion unter den gleichen Umständen auch vorstellen könnte :mrgreen:

    Ausnahmsweise finde ich sogar den Titel der deutschen Ausgabe sehr gelungen.


    :twisted::mrgreen: Dieser Sinn scheint bei mir dann eher verkümmert zu sein :wink:
    Den Titel der deutschsprachigen Ausgabe fand ich allerdings auch gelungen (vermutlich ist er sogar besser als der englische).


    Zur Übersetzung kann ich nicht viel sagen, da ich Rendells Stil nicht wirklich kenne. Ich hab bis jetzt nur ein Rendell-Buch gelesen, und das ist schon Jahre her. Da ich aber nicht mal mehr den Titel weiß noch mich an den Inhalt erinnern kann, kann ich mit ruhigem Gewissen behaupten: ihr Stil hat mich auch damals nicht angesprochen.
    Aber probiert es doch einfach mal, die Tatsache, dass mich der Roman nicht angesprochen hat heißt ja zum Glück nicht, dass es euch auch so gehen muß. Ich bin auf jeden Fall auf eure Meinungen gespannt!

    Meine Meinung:
    Ich war vom 1. Band rund um Leo Magozzi und Gino Rolseth, Spiel unter Freunden, ja schon sehr begeistert. Und auch diesen Band hab ich verschlungen. Der Spannungsbogen hält sich durch die ganze Geschichte, es gibt immer wieder überraschende Wendungen und die Figuren werden toll geschildert. Abgesehen davon besticht das Buch durch originelle und witzige Formulierungen (ich hab mehrmals laut aufgelacht, schuld waren die Beschreibungen einiger Personen, die ich mir nur allzu gut vorstellen konnte), und man trifft einige alte Bekannte wieder. Ich hab das Buch jedenfalls in einem Rutsch ausgelesen und freu mich schon sehr auf den nächsten Teil - Mortifer, der im Juni erscheinen soll!

    Originaltitel: The Rottweiler


    Inhalt (laut Amazon):
    Eine schreckliche Mordserie erschüttert die Londoner Öffentlichkeit. Soeben ist bekannt geworden, dass bereits eine dritte junge Frau erdrosselt aufgefunden wurde. Der Täter behält von seinen Opfern immer einen persönlichen Gegenstand – offenbar als Souvenir. Als sich bei einer der Ermordeten eine Bisswunde im Nackenbereich findet, hat die Boulevardpresse ihre Schlagzeile: Ab sofort heißt der unheimliche Mörder nur noch »der Rottweiler« …
    Eigentlich wollte Inez Ferry lediglich das Schaufenster ihres kleinen Londoner Antiquitätenladens neu dekorieren. Da entdeckt sie inmitten ihrer Auslagen ein silbernes Kreuz, das tags zuvor noch nicht da gelegen hat. Aber Inez hat den Anhänger schon einmal gesehen – auf einem Fahndungsfoto der Polizei: Ein solches Kreuz soll der mysteriöse Frauenmörder seinem letzten Opfer abgenommen haben. Inez wird von Entsetzen gepackt: »Der Rottweiler« muss in ihrem Laden gewesen sein! Ist er etwa einer ihrer Kunden – oder gar einer der Mieter aus den Wohnungen über ihrem Geschäft? Doch »der Rottweiler« befindet sich längst auf seinem Weg in den Abgrund. Denn jemand hat seine Identität aufgedeckt und beginnt, die grausame Bestie zu erpressen.


    Meine Meinung:
    So spannend die Story klingt, so langatmig wird sie mE leider erzählt. Das liegt gar nicht wirklich daran, dass man schon so früh erfährt, wer der Mörder ist, wie er in diese Geschichte eingegliedert ist und was er über seine Morde denkt - vielmehr bedient sich Ruth Rendell in den Personenbeschreibungen vieler Klischees, die Geschichte weist keine wirklichen Überraschungen auf und dümpelt so dahin. Und die Geschichte rund um das Motiv (ich möchte hier nicht zu viel verraten..) fand ich ausgesprochen unglaubwürdig. Schade, ich hätte mir viel mehr erwartet und werde nun sicher nicht mehr so schnell zu einem Rendell-Buch greifen!