Kurzbeschreibung von Amazon
Geliebter Mörder? Atemlos spannend - ein Meisterwerk von Antonia Michaelis.
Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich - eine ganz neue Antonia Michaelis.
Als erstes muss ich sagen Wow... Dieses Buch berührt und wirkt nach... Ich musste diese Rezi gleich verfassen , denn in mir waren so viele Eindrücke die ich einfach aufschreiben musste.
Über den Autor
Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie in Augsburg, wo sie im Alter von fünf Jahren bereits anfing zu schreiben. Nach dem Abitur arbeitete sie in Südindien ein Jahr lang als Lehrerin. In Greifswald studierte sie anschließend Medizin, trieb sich zwischendurch ein wenig in Nepal, Peru und Ghana herum, und begann Geschichten für Kinder und Jugendliche zu veröffentlichen. Heute lebt die Autorin mit Mann, kleiner Tochter und 3000 Quadratmeter Brennnesseln in der Nähe der Insel Usedom. Hühner besitzt sie allerdings keine .
Meine Meinung zu diesem wunderbaren Buch :
„Der Märchenerzähler“ ist für mich kein Thriller wie man ihn von bekannten Thrillerautoren gewohnt ist, es ist eher ein Jugendthriller mit poetischem, märchenhaften, erstem Inhalt, somit tat ich mich etwas schwer es in eine eindeutige Kategorie zu legen. Es ist ein Roman und Drama, ein Jugendbuch und Thriller . Ich entschied mich für die Kategorie Jugendbuch.
Dieses Buch wird ab 14 Jahren empfohlen, doch ich denke eher ,dass 16 ein besseres Alter wäre , damit man die ernsten und emotionalen Themen in diesem Buch verstehen und deuten kann.
Das Cover ist ein wahrer Hingucker und wenn man es ablegt , erwartet einen kein langweiliges unifarbenes Buch sondern fast die gleiche schöne Covergestaltung.
Der Trailer zum Buch war so mysteriös und undurchsichtig, dass es mich sehr neugierig auf dieses Buch machte.
Nach dem Lesen wirkt und erlebt man den Trailer ganz anders , die Musik wirkt dann sehr passend, die Bilder erkennt man,denn man hat sie sich beim lesen schon im Kopf gebildet und es ergibt nun alles einen Sinn und berührt einen dann noch stärker.
Der Prolog, sehr eindrucksvoll geschrieben, lässt einen bis zum Ende grübeln wer die Person darin ist, doch am Ende , als es sich aufklärt und man den Prolog noch einmal liest ,wird alles deutlich und auch die Sätze gewinnen an noch mehr Kraft und Eindringlichkeit.
Man fühlt mit, man verliert sich in diesem Buch, so das man, wenn man es liest alles um sich herum vergisst. Man taucht ein , denn die Charaktere sind so echt und authentisch , so dicht gewebt, dass man gar nicht mehr auftauchen möchte.
Dieses Buch muss man langsam lesen, denn jedes Wort, jeder einzelne Satz hat eine Bedeutung und verbirgt Hinweise. Es lässt einen nachdenken und setzt sich am Ende in den Gedanken des Lesers hartnäckig fest. Man grübelt, überlegt, lässt die Geschichte noch einmal Revue passieren ob es wirklich so kommen musste, ob es nie einen anderen Weg gab .
Mich hat dieses Buch sehr berührt, was bisher nur wenigen Büchern gelang.
Antonia Michaelis schafft es den Leser in in eine Welt des Märchenerzählers zu ziehen und nicht mehr los zu lassen.
Mich erinnerte die bildliche Sprache der Autorin ein wenig an „Die Bücherdiebin“ ,denn das Buch war auch so außergewöhnlich. Ja ich nenne „ Der Märchenerzähler“ außergewöhnlich. Ein Buch das unter die Haut geht.
Eine wunderbare Sprache vereint in einem Jugendbuch mit ersten realen Inhalt.
Zitate zeugen von der besonderen Schreibweise, dem zauberhaften Stil Dinge zu beschreiben, so dass man es nur Poesie nennen kann.
„Er kniet im Blut. Er hat nicht gewusst, dass es so rot ist, so hellrot: große herabgefallene, zerborstene Blutstropfen gleich Mohnblumen. Sie sind schön, schön wie ein Frühlingstag auf einer sonnigen Wiese, draußen beim Wald....“
„ Jemand hatte ein Licht zwischen den Sätzen angezündet.“
„Der Raureif im Garten war ein Mantel aus Zugvogelflaum und die Schatten der Büsche am Abend glichen den Wogen einer unendlichen See.“
" ...aber am liebsten hätte sie Anna in eine kleine , weich gepolsterte Tasche direkt neben ihrem Herzen gesteckt, wo sie warm und sicher war, und wo ihr nichts geschehen konnte."
„Der Lauch war so grün.Die Kürbisse waren so unglaublich orange.Die Tomaten unfassbar rot und der Feldsalat erstaunlich feldsalatfarben. Nie war Anna aufgefallen, dass Gemüse so schön sein konnte.“
Ich liebe die Art der Autorin Dinge so zu beschreiben und damit ihre Wichtigkeit und Deutlichkeit hervorzuheben .
Die gewählten Songtexte/ Lieder von Leonard Cohen, die die Autorin immer wieder in die Geschichte einwebt, passen zu der Gedankenwelt der Protagonisten und es lohnt sich diese Musik anzuhören.
Einige Szenen waren meiner Meinung nach vielleicht überflüssig oder passten nicht noch wie ich es mir wünschte und ich war nicht so ganz glücklich wie eine der Hauptpersonen darauf reagierte, denn es war schwer für mich das nachvollziehen. Da wollte ich schon einen halben Stern abziehen, doch dann war ich schon wieder so gebannt von den Geschehnissen, dass dieses Manko vergessen war.
Und nach diesem aufwühlenden, bewegenden Ende waren für mich 5 Sterne klar.
„Der Märchenerzähler“ hinterlässt einen Abdruck im Herzen, der sich nicht so schnell wieder füllen wird. Oft werde ich an Abel, Anna und Micha, an ihr Märchen zurückdenken und es , was ich sonst nie mache, ein zweites Mal lesen.
Ein Buch-Highlight für mich, das so schnell nicht getoppt werden kann.
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