Antonia Michaelis - Der Märchenerzähler

  • Über dieses Buch musste ich lange nachdenken, bevor ich etwas dazu sagen konnte. Es hat großen Eindruck hinterlassen und ist meiner Meinung nach nicht gerade leichte Kost. Es geschehen Dinge, die mich haben schlucken lassen und die man nicht eben mal so wegsteckt oder überliest und schnell weiterblättert, um zu wissen wie es weitergeht. Man fragt sich, wie man selbst in diesem Fall reagiert hätte und ich muss auch ehrlich sagen, dass ich teilweise mit Unverständnis reagiert habe.


    Ich vergebe vier Sterne für eine beeindruckende Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
    (Jorge Luis Borges)

  • Das Buch ist einfach weltklasse :thumleft: .
    Es ist so komplex,spannend und wunderschön,das ich gar nicht weiß wie ich das mit Worten ausdrücken soll.
    Aber ich versuchs mal :wink: .


    Der schöne.poetische und fließende Schreibstil der Autorin zieht einem von der ersten Sekunde an in den Bann und das bleibt
    auch bis zur letzten Seite so. Die Geschichte beginnt sofort sehr spannend und das bleibt sie die ganze Zeit über.
    Das Märchen,das sich durch das ganze Buch zieht,ist geheimnisvoll und schön erzählt und so stark mit der Wirklichkeit verstrickt,dass es einem
    immer miträtseln lässt und einem die ganze Zeit über fesselt.
    Die Charaktere von Anna und Abel fand ich sehr schön ausgeschmückt und man konnte ihre Handlungen,zumindest von ihrem Standpunkt aus,
    auch immer irgendwie nachvollziehen.Die Autorin hat sie mit ihren Worten richtig zum Leben erweckt.
    Über die Handlung selbst will ich gar nicht mehr verraten als ohnehin schon von den anderen gesagt,denn sonst nimmt
    man einfach zu viel vorne weg.
    Ich will jetzt nur noch etwas spoilern:




    So,zum Schluss will ich noch sagen,wie ja schon mehrere erwähnt haben,dass ich das Buch nicht als Jugendroman bezeichnen würde,denn
    dafür ist zu viel Gewalt drinnen und zu extreme Situationen.
    Ich würde sagen eher,dass das Buch ab 16 oder 17 Jahren geeignet ist und nicht ab 14 Jahren.


    Für diesen aufregenden und lange im Gedächtnis bleibenden Roman vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Rezension
    Die Geschichte:
    Es ist schon ein paar
    Tage her, dass ich das Buch beendet habe und immer noch fällt es mir
    schwer, darüber eine Rezension zu schreiben.

    Man erlebt das Leben von
    Anna, das eigentlich ganz gewöhnlich ist. Doch durch mehrere Zufälle
    kommt es, dass sie Abel, den verschlossenen Drogendealer, näher
    kennenlernt. Schnell merkt sie, dass hinter ihm mehr steckt, als er nach
    Außen hin zeigt. Er kümmert sich liebevoll um seine kleine Schwester
    und verarbeitet sein Leben und die Geschehnisse in einem Märchen, das
    immer wieder im Buch weiter erzählt wird. So kommen immer mehr
    Geheimnisse ans Licht und ich habe mich oft gefragt, was davon wirklich
    passiert ist. Es ist verworren und die Autorin hat mich immer wieder auf
    die falsche Spur geführt.


    Das Märchen, das viel
    von dem Buch ausmacht, ist wunderbar erzählt und die Metaphern zum
    richtigem Leben nachvollziehbar und mitreißend. Dazu ist es
    philosophisch wertvoll. Dieses Märchen hat dazu geführt, dass ich das
    Buch verschlungen habe.

    Irgendwie wollte ich das Rätsel um Abel lösen.
    Dabei hat es mir sehr gut gefallen, dass die Geschichte in Deutschland spielt.
    Obgleich mir das Buch wunderbar gefallen hat, war ich vom Ende ganz erschlagen. Es hat mich
    tief berührt und lässt mich auch jetzt nicht ganz los.

    Allerdings (und das ist der große Nachteil des Buches) enthält das für ein Jugendbuch völlig
    falsche Wertvorstellungen. Es vermittelt, dass man aus Liebe alles
    vergeben kann, egal wie schlimm es ist. Außerdem stellen die
    Protagonisten sich nicht der Realität und ziehen Konsequenzen daraus.
    Sie fliehen lieber. Es ist für mich sehr schwer, diesen Kritikpunkt zu
    beschreiben, ohne zu viel zu verraten. Dennoch möchte ich deutlich
    machen, dass ich es für kein Jugendbuch ab 14 Jahren halte, da
    Jugendliche sich vielleicht daran orientieren könnten. Natürlich ist da
    jeder Jugendliche unterschiedlich, aber ich würde es eher Erwachsenen
    empfehlen, die das Buch objektiv und kritisch beurteilen können.


    Die Figuren:
    Anna ist definitv zu
    naiv. Ich bin bis zum Schluss mit ihr nicht ganz warm geworden. Sie
    verzeiht alles und zwar wirklich alles aus Liebe. Ich finde, das darf
    man auf keinen Fall. Durch so eine Einstellung werden Frauen gequält und
    vergewaltigt und bleiben trotzdem bei dem Mann. Grausam...

    Abel ist verschlossen
    und gibt nicht viel von sich preis. Man merkt, er hat viele Geheimnisse.
    Er ist mir von Grund auf unsympathisch. Allerdings sind seine Märchen
    wirklich toll und es hat mich bewegt, wie er sich um seine kleine
    Schwester Micha kümmert.

    Micha ist ein typisches
    Grundschulkind und liebt ihren Bruder über alles. Sie hat mir von Anfang
    hat am besten gefallen. Ich konnte mich direkt in sie hineinversetzten,
    auch wenn sie noch so jung ist.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist das
    Beste an dem ganzen Buch. Antonia Michaelis schafft es in einer
    Geschichte eine Geschichte (das Märchen) einzufügen und damit die
    Geschehnisse mit Metaphern und bildlichen Darstellungen zu beschreiben.
    Es ist wunderschön geschrieben. Dazu emotionsgeladen und spannend.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist
    wunderschön und zeigt ein Foto von einer Frau am Wasser. Da Anna viel
    an's Meer geht um nachzudenken, ist das sehr passend. Es wirkt stimmig.

    Der Buchtitel passt wunderbar zu der Art, wie die Geschichte voran geht. Abel, als Märchenerzähler, verpackt so sein Leben.


    Fazit:
    Ein wundervoll geschriebenes Buch, das mich sehr berührt hat. Ich empfehle es
    allerdings keinen Jugendlichen, da es völlig falsche Wertvorstellungen
    enthält.

  • Die Inhaltsangabe hinten auf dem Buch ähnelt vielen anderen Jugendbüchern: ein Zitat, das fast gar nichts über das Buch erzählt und mich zudem mehr davonjagt als zum Lesen zu reizen - und eigentlich hätte ich es niemals gelesen, wenn es mir nicht empfohlen worden wäre (Gruß an Girl from Mystic Falls :winken: ). Als ich es dann gelesen habe, war ich total überrascht, wie gut und wie mitreißend der Roman tatsächlich ist. Die Sprache ist wunderbar poetisch und die Handlung fesselnd; zwar störte mich, wie Anna Abel anfangs regelrecht nachstellt und sich in sein Leben hineindrängt, aber das ist ja nur der Anfang. Danach entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, die auch den Leser sehr berührt. Der langsame Aufbau und dann der erste Kuss - zauberhaft.


    Normalerweise kann ich eine Geschichte in einer Geschichte nicht leiden, doch diesmal handelt es sich um eine goldene Ausnahme. Das Verweben in die Realität war einfach so gut gelungen, dass das Märchen mir sehr angetan hat.


    Eine Kleinigkeit, die mir sehr missfiel, war, dass Anna kaum mit ihren Eltern spricht und ihre Eltern mir beide nie sympathisch wurden, besonders ihr Vater. Jugendliche können sehr wohl ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern haben. Auch dass die Schule zum Ende hin nur so an ihnen vorbeirauscht, störte mich durch die dadurch entstehende Atmosphäre. - Dennoch sind das eher kleine Dinge, die nur leicht zur Abwertung beitragen. Was mir aber absolut missfiel und eindeutig zur Abwertung beitrug, war das Ende. Das Ende! ](*,)


    Wegen dem Ende habe ich sehr zwischen 3,5 und 4 Sternen geschwankt, aber schlussendlich habe ich mich für 4 Sterne entschieden. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das noch lange nachhallt.

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Ein wundervolles Buch. :love:


    Weil...?

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Eigentlich wurde alles positive zu diesem großartigen Roman bereits gesagt - als ich ihn zuende gelesen hatte, hat er mich einfach sprachlos und schockiert zurückgelassen.


    Allerdings hätte ich mir auch ein Happy End gewünscht - der Schluss war einfach zu grauenvoll.


    Nur eine Frage. Ist einem hier aufgefallen (oder liege ich da komplett falsch und sehe Gespenster??)...





    Was meint ihr??

  • Serabit, zu Deinem Spoiler:


    In den letzten 200 Seiten wird es mir dann zu bunt. Man nehme es mir nicht übel, aber in ein Buch für 14jährige gehört einfach keine solche Gewalt. Was sind denn das für Werte, die die Autorin pubertierenden Kindern da nahe bringt? Gewalt und Drogen sind okay? Der Zweck heiligt die Mittel? Was man mir tat, tu auch ich dir?

    Mir hat das Buch gefallen, aber da muss ich dion schon zustimmen. Es gab schon einige "Werte", die mit diesem Buch vermittelt wurden und die mich ein wenig nachdenklich gemacht haben:


    Vielleicht wollte Antonia Michaelis absichtlich Diskussionsstoff liefern wenn sie solche Mittel für ihre Geschichten nutzt, das kann gut möglich sein. Sie hat es jedenfalls geschafft, mich sehr nachdenklich zu machen und das spricht auf jeden fall für dieses Buch.


    Ich habe ziemlich lange gebraucht um in die Geschichte zu finden und sogar eine längere Pause eingelegt. Jetzt habe ich "Der Märchenerzähler" nochmals in die Hand genommen, und siehe da, es hat mich absolut gepackt. Wenn eine Sprache sehr kunstvoll ist, klingt das für mich oft leicht gestellt, z.B. bei "Die Bücherdiebin" von Markus Zusak oder auch bei Cornelia Funkes "Tintenherz". Hier jedoch war die Sprache sehr stimmig und hat wunderbar zu der winterlichen Atmosphäre, zum Handlungsort und ganz einfach zur ganzen Story gepasst.


    Mit dem Märchen, also der Geschichte in der Geschichte, hatte ich anfangs ebenfalls ein paar Probleme. Aber ohne dies wäre "Der Märchenerzähler" eigentlich undenkbar gewesen. Der parallele Ablauf, der hier in Metaphern erzählt wird, ist unweigerlich mit der tatsächlichen Handlung verbunden. Später haben mir diese Stellen richtig gut gefallen, da ich immer am Rätseln war, welche Person denn nun mit welcher Figur identisch ist.


    Vor allem das letzte Drittel des Buches war einfach überragend. Alles spitzt sich zu und als Leser weiß man, dass man bald die schonungslose Wahrheit präsentiert bekommen wird und dass diese nicht leicht verdaulich sein wird. Und das war es dann auch nicht, es war regelrecht schockierend.

    Fazit:
    Ich hatte Anlaufschwierigkeiten, aber später kam ich nicht mehr los vom Märchenerzähler. Ein diskussionswürdiges und teilweise schockierendes Buch, das es definitiv verdient, gelesen zu werden. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Fazit: Ich hatte Anlaufschwierigkeiten, aber später kam ich nicht mehr los vom Märchenerzähler. Ein diskussionswürdiges und teilweise schockierendes Buch, das es definitiv verdient, gelesen zu werden.

    So, Kapo: du bist schuld, dass ich es nun doch auf meine Wunschliste setzen muss :-? . Ich wollte eigentlich mal ein Buch auslassen, über das so viel geredet wird, aber nach deiner Rezi kann ich das wohl doch nicht.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • So, Kapo: du bist schuld, dass ich es nun doch auf meine Wunschliste setzen muss :-? . Ich wollte eigentlich mal ein Buch auslassen, über das so viel geredet wird, aber nach deiner Rezi kann ich das wohl doch nicht.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass Dir "Der Märchenerzähler" gefällt, Hiri.
    Das Buch hat wirklich viel Nachhall und mir spuken auch heute noch Fragmente der Handlung durch den Kopf. Es lohnt sich! :thumleft:

  • Ich fand auch, dass der Märchenerzähler ein wunderschönes Buch ist. Gerade auch meiner Sicht, als Erzieherin fand ich es interessant zu lesen, wie Kinder es wahrnehmen in einer
    total verkorksten Familie aufzuwachsen und welche Überlebensstrategien sie für sich selbst finden, um die Situation zu ertragen. Ein sehr schönes Buch :love:

  • Über das Buch:


    Seiten: 447



    Inhalt:


    Abel Tannatek, der Außenseiter, der Schulschwänzer, der Drogendealer.
    Wider besseres Wissens verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn da
    gibt es noch einen anderen Abel. Den sanften und traurigen Jungen, der
    für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna nicht
    mehr loslässt.
    Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen.
    Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame
    Wirklichkeit? Was, wenn Annas Befürchtungen wahr werden? Was, wenn der,
    den sie liebt, zugleich ihr schlimmster Feind ist?


    Das Cover:


    Das Cover ist super schön! Man sieht eine Frau, die am Wasser steht. Man
    sieht ihren Rücken und sie hat ihre Arme ausgestreckt. Es ist alles
    grün gehalten. Ich finde das Cover sehr Mährchenhaft und Fantasievoll!


    Die ersten 3 Sätze:


    Blut.
    Überall ist Blut.
    An seinen Händen, an ihren Händen, auf seinem Hemd, seinen Gesicht, auf
    den Fliesen, in Schlieren verschmiert, auf den kleinen runden Teppich,
    es tränkt ihn, dunkel, schwarz beinahe, der Teppich war einmal blau, er
    wird nie mehr blau sein.


    Aufbau & Schreibstil:


    Das Buch ist in verschiedenen Kapiteln unterteilt, die eine Überschrift
    tragen mit Namen. In fast jeden Kapitel ist die Gegenwart (also was
    gerade geschieht) und die Geschichte die Abel erzählt (das Märchen).
    Es ist alles in Erzählform geschrieben.
    Es werden immer wieder Textstellen aus Liedern von Leonard Cohen
    zitiert! Sie werden in Kursiv geschrieben. Das Buch ist sehr flüssig und
    spannend zu lesen.


    Die Protagonisten:


    Abel ist sehr mysteriös. Er ist Drogendealer, Außenseiter und
    Schulschwänzer. Keiner kann ihn ab. Außer seine Schwester. Ich finde ihn
    sehr unheimlich und es war sehr spannend, zu lesen, wie er die
    Geschichte (das Märchen) erzählte.
    Aber als großer Bruder war er super. Er war sowas von lieb zu seiner
    Schwester. Hat alles für sie getan. So ein Bruder sollte jeder haben.
    Ich meine nicht das Drogendealen etc., sondern das Umsorgen und das
    Vertrauen, das die kleine Schwester in ihn haben kann.
    Micha ist die kleine Schwester von Abel. Sie himmelt ihren Bruder
    regelrecht an. Sie liebt ihn über alles. Sie kam mir sehr niedlich rüber
    und ich hatte sie sofort ins Herz geschlossen.
    Anna ist ein Mädchen aus der Schule, auf der Abel geht. Sie ist sehr
    beliebt, aber auch sehr neugierig. Als sie sich in Abel verliebt, ist
    auf einmal alles anders. Ich finde Anna, an manchen Stellen sehr naiv,
    aber sie ist für ihre Freunde da, wenn man sie braucht.


    Meine Meinung:


    Ich fand das Buch super! Es war echt spannend zu lesen. So spannend, das
    ich, wenn ich ein Kapitel durch hatte, sofort weiter lesen musste. Denn
    ich wollte, sofort wissen, wie es weitergeht.
    Auch das Märchen, in dem Roman, hat mich sehr gefesselt.
    Die Protagonisten waren auch super! Manchmal fand ich die Liebe zwischen
    Abel uns Anna sehr romantisch und manchmal sehr grausam.
    Das Ende der Geschichte hat mich sehr überrascht. So hätte ich es nicht erwartet.
    Es ist ein Buch das jeder, der gerne Jugendromane liest, mal lesen sollte.
    Aber was ich auch bemerken muss, ist´das das Buch ab 14 Jahre sein soll. Ich würde es aber nicht jeden 14jährigen lesen lassen.
    Manche 14jährige sind halt noch nicht so weit und hier sind sehr viele Brutale und Blutige Szenen drin.


    Fazit:


    Das Buch war einfach nur genial! Und ich freue mich schon auf das nächste Buch von Antonia Michaelis!


    Über die Autorin:


    Antonia Michaelis, Jahrgang 1979, in Norddeutschland geboren, in
    Süddeutschland aufgewachsen, zog es nach dem Abitur in die weite Welt.
    Sie arbeitete unter anderem in Südindien, Nepal und Peru. In Greifswald
    studierte sie Medizin und begann parallel dazu, Geschichten für Kinder
    und Jugendliche zu schreiben.
    Seit einigen Jahren lebt sie als Schriftstellerin in der Nähe der Insel
    Usedom und hat bereits zahlreiche Kinder und Jugendbücher veröffentlicht
    - spannend, fantasievoll und äußerst erfolgreich.
    Über ihren Alltag berichtet Antonia Michaelis mit Witz und Esprit in ihrem Weblog auf www.oetinger.de. Sehenswert und lesenswert ist auch die Website der Autorin www.antonia-michaelis.de.


    Wieviel Sterne?


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Das Buch ist verzaubernd ... wenngleich nicht immer alles nur schön ist!


    Das Ende kam unvorhersehbar und ich fand es so schecklich, dass ich das Buch nur mit Tränen in den Augen zuende lesen konnte.


    Ein tolles, beeindruckendes Buch, was mich noch lange begleiten wird.


    Absolut empfehlenswert! Wobei ich nicht weiss, ob 14 wirklich das richtige Alter ist ... vielleicht lieber 16?


    :study:

  • Hallo,


    ich befinde mich momentan in den letzten zügen.
    Ich halte es fast nicht mehr aus :lechz: , ich muss wissen wie es endet. Und die ganzen Spoiler, ich musste mich tatsächlich zusammenreißen, um keinen davon zu öffnen.
    Hoffentlich schaffe ich es heute abend das Buch fertig zu lesen. Erst danach kann ich mich zu diesem SUPER-BUCH äußern....

    Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.

    (Gabriel Laub)


    "Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt."


    "Ein Buch ist ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner."

    SuB-Abbau-Wette mit Nane23. Start 18.10.2012. Geschafft: 10/10. :montag:


  • So, und nun hab ich es fertig gelesen :cry: .


    Ich hab ja echt schon viele Bücher gelesen, und klar hat mich das ein oder andere irgendwo berührt, aber dieses Buch ging mir mal richtig unter die Haut.
    Leider ist solch eine Geschichte, oder dieses Märchen, garnicht soweit hergeholt.


    Anna, Abel und Micha, waren mir richtig sympatisch. Anna, die sich von keinem Gerede der Anderen beeinflüssen lies. Abel, der auf seine Art,alles für seine Schwester Micha getan hatte, nur damit es ihr gut geht. Und natürlich Micha, die kleine Königin, die sich mutig durch das Märchen führen lies und wusste, dass es doch die realität war und nicht wusste wie es enden würde. :cry:


    Auch ich finde, dass dieses Buch ganz sicher nicht für 14 jährige geeignet ist. Wenn es mich als Erwachsenen schon so aufwühlt, wie verarbeitet das denn dann ein Jungendlicher?


    Dieses Buch bekommt in jedem Fall :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von mir.

    Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.

    (Gabriel Laub)


    "Ein Buch ist ein Garten, den man in der Tasche trägt."


    "Ein Buch ist ein Haufen toter Buchstaben? Nein, ein Sack voll Samenkörner."

    SuB-Abbau-Wette mit Nane23. Start 18.10.2012. Geschafft: 10/10. :montag:


  • Ich habe dieses Buch inzwischen auch endlich vom SuB befreit und kann mich euch nur anschließen: wundervoll, berührend, aber in einigen Dingen auch mit sehr fragwürdiger Moral :-s


    Rezension:
    Etwas so Einzigartiges habe ich noch nie gelesen: poetisch und tiefgründig, fesselnd und zweideutig, berührend und verstörend. Antonia Michaelis Worte malen diese Geschichte mehr, als dass sie sie nur erzählen und mein Herz klopft immer noch schneller, wenn ich mir manche Sätze und Szenen in Erinnerung rufe. Die Autorin geht völlig auf in der Erzählerrolle der Träumerin Anna und einmal eingetaucht konnte ich nicht mehr anders, als ihre Geschichte mit zu (er-)leben. Ob als kleine Streicheleinheit oder treffsicherer Pfeil, der Schreibstil hat mich keinen Satz lang kalt gelassen und es war wirklich schwer, wieder in der Wirklichkeit anzukommen. Kennt ihr Bücher, bei denen ihr euch wünscht, sie würden nie zu Ende gehen? Und kennt ihr Bücher, bei denen ihr euch das schon allein wegen der wunderbaren Wortwahl des Autors wünscht? Dieses hier war für mich genau so ein Fall von "Liebe auf der ersten Seite".


    Das mag auch daran liegen, dass ich mich zumindest anfangs sehr gut mit der Hauptperson Anna identifizieren konnte. Sie ist die Träumerin, die Denkerin, die Fragende, von der wir wahrscheinlich alle ein bisschen in uns haben. Nur trifft sie im Gegensatz zu uns auf Abel, den Märchenerzähler, das Fragezeichen, die Versuchung. Diese beiden könnten unterschiedlicher nicht sein: Herkunft, Einstellung, Zukunftspläne, alles scheint sich zu unterscheiden und trotzdem kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Dabei hat sich Annas Faszination schnell auf mich übertragen. Wer ist Abel? Wie nahe kann man ihm kommen- und wie gefährlich kann das werden? Sie sind ein bisschen wie Frühling und Winter und nie genau zu wissen, ob es nun tauen wird oder nicht, hat mich unheimlich fasziniert. Man bekommt einen wirklich guten Einblick in Annas Gedanken- uns Gefühlswelt, aber alle anderen Charakteren lernt man durch die selten unbeschlagene Anna-Brille kennen. Es war oft schwer einzuschätzen, was man ihr glauben kann und das fand ich wirklich toll gemacht!


    Diese Ungewissheit zog sich auch durch die Handlung und hat es mir fast unmöglich gemacht, an irgendetwas Anderes zu denken. Scheinbar zufällig stolpert Anna in Abels Märchen und ist sofort gebannt. Aber während sie noch versucht, ihm auch in der Wirklichkeit näher zu kommen, übersieht sie, dass Fiktion und Realität längst verschwommen sind, dass sie ihre eigene Rolle bekommen hat- und dass nicht alle Märchen ein gutes Ende finden. Ich kann und will dazu gar nicht viel sagen, denn diese Geschichte sollte jeder Leser für sich selbst entdecken. Das Märchen ist gar nichts Spektakuläres, aber Parallelen, Verknüpfungen und versteckte Botschaften zu suchen hat mich mindestens so süchtig gemacht, wie Anna. Dieses Buch hätte damit mein absolutes Jahreshighlight werden können, weil irgendwie einfach alles wie geschaffen für mich war. Wenn diese eine Szene und Annas Umgang damit nicht gewesen wäre. Wer das Buch gelesen hat, dürfte wissen, was ich meine und mich vielleicht sogar verstehen, wenn ich sage, dass ich noch nie so gerne gleichzeitig die niedrigste und die höchste Froschzahl vergeben hätte. Ich kann immer noch nicht fassen, wie Antonia Michaelis das schreiben konnte und wie um alles in der Welt sie Anna kurz später denken und vor allem tun lassen konnte, was sie dann denkt und tut... So außergewöhnlich und großartig und unvergleichlich alles Andere auch war, aber das und ein meiner Meinung nach ziemlich kapitaler Logikfehler am Ende gingen für mich leider gar nicht.


    Fazit:
    Ein Buch, das berührt, bewegt, verstört und verzaubert. Eines, das man wirklich erlebt haben sollte! Aber auch eines, dessen Botschaften man sehr kritisch hinterfragen sollte und das ich jüngeren Lesern auf keinen Fall ans Herz legen würde.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Das Lächeln der Fortuna (R.Gable)
    :bewertung1von5: Bücher/Seiten 2022: 53/23.270 || SUB 277 O:-) (Start:287)

    -

    "Bücher sind Wahrheiten inmitten von Lügen." / S.King
    "Ein Frosch ohne Humor ist nur ein kleiner grüner Haufen." / Muppet Show
    "Why do most people fail to give each other the fairy tale?" / M.Quick

  • Ich bin über diesen Thread jetzt sehr zufällig gestolpert, werde mich aber wohl dank eurer vielen positiven Rezis dazu hinreißen lassen, das Buch auf meinen Wunschzettel zu setzen.
    Ui, ich bin gespannt, wie es mir gefallen wird :)

  • Ich hatte es dank euch schon auf meinen Wunschzettel gepackt, und als ich heute das Buch, das ich gestern angefangen hatte zu lesen, abgebrochen habe, weil es mir so gar nicht gefiel, habe ich mir den Märchenerzähler heute in der Bücherei ausgeliehen. Der Anfang ist vielversprechend. Ich bin gespannt wie es weiter geht!