Antonia Michaelis - Der Märchenerzähler

  • Ich habe das Buch gestern Abend beendet, und wollte eigentlich sofort meine Meinung kundtun. Dann dachte ich mir aber, dass es vermutlich besser ist, noch eine Nacht darüber zu schlafen.
    Geholfen hat es nicht wirklich, und ich bin gerade froh, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe.
    :winken: byeol


    Nun dann möchte ich mal versuchen, etwas positives zu schreiben, bevor ich aushole. Ohne Frage kann Antonia Michaelis schreiben. Ihr Stil ist sehr flüssig und bildhaft. Letzteres empfand ich an manchen Stellen, aber auch schon zu "gewollt". Für mich wäre da weniger, evtl. mehr gewesen. Auch gelingt ihr es sehr schön, das Märchen und die Gegenwartsgeschichte, miteinander zu verknüpfen. Und das Cover fand ich schön.


    Tja, das war es auch schon. Bevor ich auf das eingehe, was mich wirklich wütend gemacht hat, noch ein paar andere Anmerkungen.

    • Ich habe nicht wirklich verstanden, warum Anna sich urplötzlich in Abel verguckt. Man hätte meinen können, dass es sein erster Tag auf der Schule war. Jeder hat irgendeine Meinung über ihn, nur Anna tut so, als ob sie ihn vorher nie gesehen oder von ihm gehört hätte.
    • Außer Anna, Abel und seiner kleinen Schwester, hat keine Figur auch nur den Anflug von Tiefgang. Es sind einfach nur Namen, die hin- und wieder fallen. Und selbst bei den dreien, war es nicht sonderlich tief.
    • Annas Freundin Gitta, ging mir mit ihrem "mein Kind, liebes Kind, ach Kindchen" Gerede, unglaublich auf den Zwirn.

    Jetzt aber hierzu :arrow: :evil:



    Und da ich keine Schokolade hatte, die mich milder stimmt, gibt es von mir :bewertung1von5: . :thumbdown:

  • Hey, ich habe auch gerade das buch ausgelesen: Ich kann nur sagen es ist GROßARTIG !!! Ich fande den leicht poetischen Schreibstil einfach wunderschön, die Handlung hat mir gefallen, es waren tolle Charaktere (<3 Micha <3) und ein schönes Märchen, dass sich toll mit der Realität verknüpft.


    Zu dem was ihr schon alle angesprochen habt :


    Alles in allem : ein tolles Jugenbuch, dass man aber dennoch erst lesen sollte, wenn man etwas älter ist. Schöne Geschichte, faszinierendes Märchen, interessante Charaktere.
    Da mich eine gewisse Stelle sehr stört, nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    :wink: Rue

  • Kurzbeschreibung von Amazon
    Geliebter Mörder? Atemlos spannend - ein Meisterwerk von Antonia Michaelis.
    Abel Tannatek ist ein Außenseiter, ein Schulschwänzer und Drogendealer. Wider besseres Wissen verliebt Anna sich rettungslos in ihn. Denn es gibt noch einen anderen Abel: den sanften, traurigen Jungen, der für seine Schwester sorgt und der ein Märchen erzählt, das Anna tief berührt. Doch die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Was, wenn das Märchen gar kein Märchen ist, sondern grausame Wirklichkeit? Was, wenn Annas schlimmste Befürchtungen wahr werden? Ein temporeicher Thriller und ein zu Herzen gehende Liebesgeschichte lässt nicht los! Eindrucksvoll, begeisternd und abwechslungsreich - eine ganz neue Antonia Michaelis.
    Als erstes muss ich sagen Wow... Dieses Buch berührt und wirkt nach... Ich musste diese Rezi gleich verfassen , denn in mir waren so viele Eindrücke die ich einfach aufschreiben musste.


    Über den Autor
    Antonia Michaelis wurde 1979 in Kiel geboren. Ihre Kindheit und Jugend verlebte sie in Augsburg, wo sie im Alter von fünf Jahren bereits anfing zu schreiben. Nach dem Abitur arbeitete sie in Südindien ein Jahr lang als Lehrerin. In Greifswald studierte sie anschließend Medizin, trieb sich zwischendurch ein wenig in Nepal, Peru und Ghana herum, und begann Geschichten für Kinder und Jugendliche zu veröffentlichen. Heute lebt die Autorin mit Mann, kleiner Tochter und 3000 Quadratmeter Brennnesseln in der Nähe der Insel Usedom. Hühner besitzt sie allerdings keine .


    Meine Meinung
    Wow, ein sehr bewegendes Buch. Man kann es gar nicht einfach aus der Hand legen, denkt noch längere Zeit darüber nach.
    Ich weiß auch gar nicht genau, wie ich dieses Buch einordnen soll? Thriller, Märchen, Jugendbuch? Es passt alles nicht so ganz.
    Am Ende entschied ich mich für Jugendbuch, allerdings erst ab ca. 15/16 Jahren. Die Themen die in diesem Buch verarbeitet werden, muss man auch verstehen und begreifen können.
    Es beginnt von der ersten Seite an sehr spannend, man überlegt sofort, was ist geschehen?


    Der Schreibstil ist sehr flüssig, wechselt ab zwischen Realität und dem „Märchen“. Man kann sehr gut den Unterschied zwischen den Zeiten erkennen, kommt beim lesen nicht durcheinander.
    Gedanken kommen während des Lesens auf, die Antworten lassen bis zum Ende auf sich warten. Es ist also zum Glück nicht so, dass man in der Hälfte weiß was geschehen ist.


    Die Hauptcharaktere Anna, Abel und die kleine Mischa werden schön beschrieben, man kann sie sich sehr gut vorstellen, bekommt einen Eindruck von Ihren Gedanken und Gefühlen.
    Die Geschichte ist sehr bewegend, man kann dieses Buch während des lesens kaum aus der Hand legen, hat das Gefühl man muss sofort wissen, wie dieses Märchen weiter geht. Gibt es ein Happy Ende, wird alles gut werden?
    Man kann den Erzählungen sehr gut folgen, da es eine klare Linie hat und nicht zwischen verschiedenen Arten hin und her springt.
    Manche Abschnitte sind ein bisschen in die Länge gezogen, dies lässt sich aber über den Gesamtstil des Buches vergessen.


    Am Ende klären sich die Fragen, versteht einige Zusammenhänge. Dann kommt man in Versuchung den Anfang noch mal zu lesen und versteht ihn auf einmal ganz anders.
    Der Schluss ist tragisch, deswegen auch eher nicht für jüngere Jugendliche zu empfehlen.


    Mein Fazit
    Ein sehr bewegendes, emotionales Buch was man aber unbedingt gelesen haben sollte. Realität und Fantasie haben einen wunderbaren Einklang miteinander und man ist von der ersten Seite an gefesselt von diesem Märchen.
    Traurigkeit, Hoffnung, Verzweiflung, Trauer und Wut werden hier wunderbar miteinander kombiniert.
    Dafür gibt es von mir eine seltene 5 Sterne Bewertung!



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auf gaensebluemches und Floxines Wunsch kopiere ich mal meine Meinung zu "Der Märchenerzähler" aus dem Jugendbuchbereich hier in den dazugehörigen Rezithread.
    Also lest ihr hier nicht meine Rezi, sondern nur meine Meinung, die ich mir während des Lesens und danach gebildet habe, und die ich so nach und nach im Jugendbuchbereich gepostet habe.


    Nu ja, ich lege trotzdem mal los, weil mich "Der Märchenerzähler" einfach nicht loslässt, dabei würde ich ihn am liebsten gar nicht mehr in die Hand nehmen, denn Abel und Michas ausweglose Situation ist so trostlos und macht mir richtig Angst.
    Ich wünsche mir so sehr, dass Abel nicht

    Zitat

    Aber Antonia Michaelis wäre nicht Antonia Michaelis, wenn sie so eine einfache, billige, dem Leser gefällige Lösung zulassen würde.
    Und ich weiß auch, warum Anna ihm alles verzeihen wird, denn in der Liebe gibt es keine Kritik, keine Vernunft.
    Dennoch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass

    Zitat

    Ich denke, er geht über Grenzen hinaus, wenn er seine Liebsten beschützen will, was natürlich moralisch auch fragwürdig ist, aber das traue ich ihm nicht zu.


    Herje, dieses Buch zieht mich echt runter, und ich wünsche mir so sehr ein Happy End für Anna, Abel und Micha, aber ich glaube nicht, dass Antonia Michaelis mir das bescheren wird....die Stimmung ist schon sehr trostlos... Plattenbau, eine drogensüchtige, abwesende Mutter, kein Geld, kein Nichts. Nur eine schäbige Puppe, einen großen Bruder, der Geschichten erzählen kann...
    Die Geschichte zieht schon ein wenig herunter... genauso muss es Anna, der Protagonistin, gehen, die quasi mit dem goldenen Löffel geboren wurde...
    Und ich glaube auch, dass Antonia Michaelis es versteht, nicht nur ihre Charaktere mit so vielen verschiedenen Facetten zu Leben zu erwecken, sondern sie erweckt sie auch in uns. Beim Lesen sehe ich, was er Falsches tut, aber irgendwie kann ich ihn deshalb nicht verurteilen. Komisch... sie schafft es einfach, dass man selbst nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann und will.


    Im echten Leben würden wir wohl alle sagen "Lass die Finger von Abel, nimm dich in Acht vor ihm", so wie es alle um Anna auch herum tun, aber beim Lesen habe ich persönlich so viel Mitgefühl mit Abel, dass ich auf keinen Fall will, dass ihm juristische, moralische Gerechtigkeit widerfährt. Trotz allem möchte ich, dass er glimpflich aus allem herauskommt, er seine Micha und seine Anna behalten kann. Jedem anderen würde man als Leser den Rechtsstaat auf den Hals wünschen.


    Und ja, diese ganzen Diskussionen lassen einen oft vergessen, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt. Die Gemüter überhitzen sich, weil es irgendwie nur die zwei Lager zu geben scheint: die, die ihre Geschichten lieben, die, die ihre Figuren hassen. Die, die die moralische Wasserwaage an jeden Satz halten müssen... Vermutlich gehöre ich aber zu denen, die nur die Schönheit der Worte sehen will... und nicht die Moral hinter der Geschicht`.


    Klar, vielleicht greift AM oft in die Klischeekiste, lässt ihre Protagonisten ziemlich extrem agieren und reagieren, verharmlost vielleicht einige Dinge, alles unter dem Deckmantel des Märchencharakters, aber ich finde, das machen ihre Romane einfach aus. Wenn solche Extremsituationen die Geschichte und die Handlung voranbringen? Warum nicht. Ähnlich wie ein Schauspieler, der sagt: "Ich mache mich nur nackig für die Kamera, wenn es Sinn macht im Film." :wink: :wink: :wink:


    Andererseits befürchte ich fast, dass sie genau diese extremen Situationen schafft, um den Leser zu schockieren, um im Gespräch zu bleiben, um die Leserschaft zu spalten. Das empfinde ich dann als billige Effekthascherei und hat in einem Jugendroman nichts zu suchen.
    Andererseits sind für mich ihre Romane einfach auch keine Jugendbücher. Dafür fehlt mir dann vielleicht schon die moralische, jugendgerechte Botschaft.


    Gerade, was

    Zitat


    Heute habe ich dann in der Pause die Stelle gelesen, als

    Zitat
    Zitat




    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
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  • Ich bin mittlerweile fertig mit "Der Märchenerzähler". :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: würde ich vergeben. Mich hat das Ende noch mal total mitgerissen... :cry: ...
    Die von Abel erzählte Märchengeschichte fand ich anfangs ein wenig langweilig, zugegebenermaßen, aber zum Glück waren diese Parts nicht so lang. Sie hat mich erst nach und nach in ihren Bann gezogen - und auch in ihre Bedeutung.
    Wie immer hat A.M. einen schön komponierten und durchkonstruierten Roman erschaffen.


    Ich hab jetzt mal den im Rezithread geposteten Interviewausschnitt gelesen.


    Ich denke schon, dass es ihr als Schriftstellerin schon auch oder hauptsächlich darum geht zu provozieren, im Gespräch zu bleiben, zu polarisieren.
    Die Literaturwelt ist eben heutzutage eine schnelllebige Welt. Welcher Jugendroman wird da 2, 3 Jahre nach Erscheinung noch besprochen? An welchen erinnert man sich noch?
    Ich finde, sie hat das nicht nur durch diese eine Szene geschafft und die Reaktion der Protagonisten.


    Tja, und ihre Begründung... ich glaube, sie vergisst vielleicht, dass sie auch für Jugendliche schreibt, die leicht beeinflussbar sind, die nicht immer zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können. Und sie verharmlost viele Dinge einfach. Das merkt man auch dem Interview an. Ich hatte so das Gefühl, dass sie sich in die Ecke gedrängt gefühlt hat und deshalb alles ein wenig verharmlost und schöngeredet hat.


    Andererseits muss ich aber auch zustimmen, dass Anna genauso angelegt sein musste, auch wenn man ihr vorwirft, das naive, unbedarfte, welpenhaft hinterher rennende Mäuschen zu sein. Genauso musste sie sein, denn sonst hätte Antonia Michaelis ihr Manuskript schon nach wenigen Seiten in den Papierkorb werfen können, denn die Geschichte hätte nicht funktioniert, wenn Anna wie die Mehrheit der Bevölkerung gesagt hätte: "Nee, mit dem polnischen Kurzwarenhändler will ich auch nichts zu tun haben."


    Ich verstehe es auch nicht, dass wir als Leser uns immer so gerne mit den Protagonisten identifizieren wollen, mit ihnen befreundet sein wollen. Das ist doch gerade interessant, wenn Figuren in einem Stück anders denken, anders handeln als Otto Normal Verbraucher...


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  • weil mich "Der Märchenerzähler" einfach nicht loslässt,

    Oh ja, mich ließ er auch lange nicht los und es ist ein Buch, welches ich def. noch einmal lesen werde, obwohl ich noch kein Buch 2 mal gelesen habe.

    Aber Antonia Michaelis wäre nicht Antonia Michaelis, wenn sie so eine einfache, billige, dem Leser gefällige Lösung zulassen würde.

    Das mag ich so an ihr, ihre Bücher sind so anders, nicht vorhersehbar, sie regen immer zum denken an ..ich liebe ihre Art einfach.

    Und ja, diese ganzen Diskussionen lassen einen oft vergessen, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt. Die Gemüter überhitzen sich, weil es irgendwie nur die zwei Lager zu geben scheint: die, die ihre Geschichten lieben, die, die ihre Figuren hassen. Die, die die moralische Wasserwaage an jeden Satz halten müssen... Vermutlich gehöre ich aber zu denen, die nur die Schönheit der Worte sehen will... und nicht die Moral hinter der Geschicht`.

    Ich verstehe es auch nicht, dass wir als Leser uns immer so gerne mit den Protagonisten identifizieren wollen, mit ihnen befreundet sein wollen. Das ist doch gerade interessant, wenn Figuren in einem Stück anders denken, anders handeln als Otto Normal Verbraucher...

    Ich finde auch, man muss immer sehen, dass es eine Geschichte ist, die Figuren nur Figuren sind und man nicht immer mit jedem Handeln einverstanden sein muss. Im realen Leben ist man doch auch nicht mit jedem Handeln von Freunden einverstanden, aber man nimmt sie so wie sie sind, denn jeder ist anders.
    Ich nehme Anna Reaktion hin, sie ist halt so und gut. Leider gibt es auch im realen Leben Frauen die so denken. Und ich sehe Bücher nicht als " so Achtung, daraus müsst ihr nun was lernen, so dürft ihr es nicht machen, das ist verwerflich" Gibt es wirklich Leser die bei der Situation denken, "es ist ok, so etwas hinzunehmen, denn die Autorin schreibt das so" ? Ich finde wenn ein Jugendlicher das so sieht, hat die Erziehung der Eltern versagt.

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • @ Floxine:


    Momentan hat es bei mir auch jedes Buch schwer, von mir gemocht zu werden... Aber ich muss auch gestehen, dass ich momentan keine so schwermütige Lektüre direkt nach dem Märchenerzähler verkraften würde.


    Ich denke, dass manche Jugendliche einfach beeinflussbarer als andere sind, das sollte man als Jugendbuchautorin vielleicht schon bedenken. Andererseits muss auch nicht jedes Jugendbuch im Friede- Freude- Eierkuchen- Moor versumpfen, es muss nicht jeder Konflikt durch einen Deus ex Machina aus der Bahn gekickt werden.


    Aber ich muss auch zugeben, dass ich mich nicht so recht entscheiden kann, ob ich ihre Meinung und die des Verlags als besonders mutig und provozierend empfinden soll, oder auch ein wenig fahrlässig und unbedacht. Wenn man dann noch bedenkt, zwischen welchen Büchern "Der Märchenerzähler" in der Buchhandlung platziert ist, und wie ahnungslos einige Buchhändler bei der Beratung sind.
    Ich denke nicht, dass 13- oder 14jährige diesen Roman lesen sollten.
    Aber ich kann auch nicht wirklich einschätzen, ob ältere Jugendliche darin eine Handlungsanweisung sehen könnten oder nicht, wenn ihnen etwas Ähnliches wie Anna passieren sollte.


    Aus pädagogischer Sicht muss ich mit den Achseln zucken, aus schriftstellerischer Sicht finde ich das Werk einfach nur toll. Ich lasse mich einfach gerne von AMs Bildern und Emotionen einlullen, das gebe ich zu, vergesse hierüber allzu gerne die Realität und die Konsequenzen.

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    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
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  • "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
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  • Puh ich habe mich jetzt durch den Thread gelesen, einige Meinungen gründlicher, die anderen weniger gründlich. Ich muss auch leider zugeben es ist etwas länger her das ich das Buch gelesen habe. Das erst Mal vorab.


    Nun zu dem Buch:


    Ich habe es selten erlebt das ein Buch hier so sehr polarisiert. Ich kann die Argumente die ich hier gelesen habe nachvollziehen, auch wenn ich bei einigen doch schlucken musste. Meiner Meinung nach gehen diejenigen, die das Buch einfach nur als toll beschreiben, nicht reflektiert genug mit der Sache um, andereseits verurteilen die "hardcore" Kritiker unter den Lesern das Buch etwas zu sehr (steinigt mich aber das ist meine Meinung). Ich werde auch erklären warum:




    So nun noch Mal zu meiner generellen Meinung über das Buch. Die Sprache und der Stil ist einzigartig und hat mir sehr gut gefallen. Ich musste mich zu Anfang ein bisschen in die Struktur einfinden, konnte das Buch, das mir geschenkt wurde und dann im Rahmen der diesjährigen Monats-Challenge den Weg in meine Hände gefunden hat, dann aber nicht mehr weg legen. Abwechselnd war ich fasziniert, schockiert und gefesselt.


    Die Parallele erzählweise und doch aus der Perspektive von Anna erzählt hat mir auch sehr gut gefallen. Normalerweise gerate ich bei sowas leicht durcheinander aber hier war alles logisch und in sich kohärent so dass man der Geschichte gut folgen konnte. Die Charaktere sind vielschichtig und dynamisch gestaltet, weder leicht zu durchschauen, noch perfekt in ihren Handlungen und Gefühlen.


    Wie schon beschrieben wird einiges an kontroversen Themen angesprochen und beschrieben aber der Autorin vorzuwerfen, das sie das geschrieben hat weil sie sich damit am ehesten im Gespräch halten kann ist für mich zu eindimensional gedacht, denn diese Themen sind wichtig und dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden. Am Ende hat dieses Buch mich eher Schwermütig zurück gelassen und es hat eine Weile gedauert bis ich es verdaut hatte. Ich bin auch nicht sicher ob ich es unbedingt einem Jugendlichen im Alter von 14 empfehlen würde, wahrscheinlich eher mit 16/17 aber empfehlen würde ich es trotzdem auf jeden Fall.


    Insgesamt bekommt es von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    "While we may come from different places and speak in different tongues our hearts beat as one" (Harry Potter and the Goblet of Fire)

  • Es will schon viel heißen, wenn ich ein Buch dieser Dicke in einem Rutsch durchlese. Dafür habe ich eigentlich keine Zeit. Ich hatte auch keine Zeit. Trotzdem konnte ich es einfach nicht aus der Hand legen.Und ich musste ungewöhnlich lange über dieses Buch nachdenken, bevor ich in der Lage war, eine einigermaßen ordentliche Rezension dazu zu schreiben.


    Der Inhalt dieses Buches ist gleichermaßen ernsthaft, tragisch, poetisch, herzzerreißend, wundervoll und zauberhaft - mir würden noch mehr Adjektive einfallen, aber ich bin nicht sicher, ob das hier so zielführend wäre.
    Der Grundstein für diese emotionsgeladene Geschichte wird schon im Prolog gelegt, aus dem deutlich hervorgeht, dass in dieser Geschichte nichts mit märchenhafter Happy-End-Thematik und Love Peace and Harmony ist. Das Gedicht "Ballade of the young" führt den Leser in die Motivmuster der Geschichte ein und lädt gleich zu der ein oder anderen Spekulation über den Verlauf der Handlung ein. Dass jedes Wort eine Bedeutung und jeder einzelne Satz eine Botschaft hat, wird im Prolog gleich deutlich. Und das zieht sich durch das gesamte Buch. Man kann nicht einfach mal schnell ein Kaptiel lesen, sondern muss sich Zeit lassen, um der Geschichte gerecht zu werden und die ambivalente Textstruktur zu druchdringen.


    Die Handlung lebt von den Figuren - das ist in jeder Geschichte so und wird in diesem Buch besonders deutlich. Sowohl die Protagonisten als auch die Nebenfiguren zeichnen sich durch detailiert ausgearbeitete Charaktere aus; sie sind absolut logisch und glaubwürdig konzipiert, sodass es wirklich ein Erlebnis ist, die Geschichte mit ihnen zu erleben.
    Anna, die sich gerade auf ihr Abitur, einen anschließenden Auslandsaufenthalt und ihr folgendes Musikstudium konzentriert wird plötzlich aus ihrer kleinen Welt gerissen, indem sie in Abels Leben hineinplatzt. Durch einen Zufall kommen die beiden ins Gespräch und Anna beginnt sich für den verschlossenen Junge, der die ganze Oberstufe mit Drogen versorgt, zu interessieren. Sie kommt aus einem intakten, stabilen familären Umfeld und sieht sich plötzlich mit Abels Situation konfrontiert: eine viel zu kleine Wohnung in einem Wohnblock, eine unauffindbare Mutter, einen unbekannten Vater und eine kleine Schwester, um die Abel sich kümmert. Plötzlich wird Anna Teil dieses Gespanns und aus Abel und Micha wird Abel, Micha und Anna.
    Während Micha - die ich übrigens sooo sehr ins Herz geschlossen habe, die Kleine - Anna dank ihrer kindlichen Naivität und ihrerm bedingungslosen Grundvertrauen in die Menschen, sofort akzeptiert, muss Abel erst dazu gezwungen werden, sich zu öffnen. Denn das fällt ihm gar nicht so leicht. Allerdings trägt er auch eine ziemlich große Last auf den Schultern, die es ihm schwer macht, jemandem zu vertrauen. Am besten kann er sich ausdrücken, indem er Märchen erzählt; darin verarbeitet er seine Gefühle, Dinge die passiert sind oder passieren könnten und verpackt all das in so wunderschöne Worte, Bilder und Metaphern, dass nicht nur Anna und Micha gebannt lauschen, sondern auch der Leser gefesselt an dem Buch klebt.


    Verarbeitet werden in dem Buch aber wie gesagt nicht nur schöne Märchenmotive. Im Gegenteil sind diese nur Verkleidung für wirklich ernste und schreckliche Themen wie Missbrauch, Gewalt, Drogen und Vernachlässigung, und diese Kombination aus poetischer Sprache und schrecklichen Szenarien (die vielleicht passiert sind, passieren können oder passieren würden) evoziert eine solche Geballtheit an Emotionen, dass es fast nicht zum Aushalten ist. Es gibt Stellen in dem Buch, die mich ungläubig zurück ließen und noch immer bin ich damit nicht einverstanden. Irgendwie kann ich die Reaktionen der Protagonisten zwar erklären, aber weder entschuldigen noch richtig verstehen.


    Ganz großes Thema in dem Buch ist auch noch der Musiker Leonard Cohen. Viele seiner Songtexte werden zitiert und wenn man sich die Lieder mal anhört, spiegeln sie perfekt die Atmosphäre des gesamten Buches wieder. So eine schwere Melancholie, die zwar durchzogen ist von einzelnen strahlenden Momenten, aber niemals wirklich verschwinden kann. Die Texte passen so umwerfend gut zu den Gedanken der Protagonisten und vor allem das Lied am Ende... dazu fehlen mir ein bisschen die Worte.


    Ich. habe. Rotz. und. Wasser. geheult. bei diesem Buch. Und es wiegt immernoch schwer in meinem Kopf. Wahrscheinlich brauche ich noch ziemlich lange, um es zu verdauen. Wegen dieser Eindringlichkeit, die es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen, der wunderschönen Sprache, die die Wichtigkeit einzelner Kleinigkeiten hervorhebt, und der tollen Charaktere gibt es von mir die selten verliehenen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und ganz viele Herzchen :love: :love: :love:

  • Klappentext:


    SeineLippen waren kalt wie Schnee, aber jenseits der Lippen lag die Wärme
    von samtenem rotem Stoff, Stoff auf dem nächtlichen Deck eines Schiffes.
    Sie spürte seine Zunge und dachte an den Wolf. Und wenn es wahr ist,
    dachte sie, wenn das Märchen wahr ist? Ein Genickschuss und ein
    tödlicher Biss in den Nacken. Alles stimmt. Und wenn ich einen Mörder
    küsse?


    Erster Satz:


    Blut.


    Zitate:


    Wenn man jemanden lange kennt, kann man ihn auch im Dunkeln sehen. (Seite 51)


    Ein Märchenwald voller unsichtbarer Geschichten, ein Geschichtenwald voller
    unerzählter Märchen, ein Wald voller märchenhafter Erzählungen ...
    (Seite 211)


    Alle wussten jetzt alles. Oder wussten alle nichts? Niemand wusste irgendetwas. Niemand wusste alles. (Seite 445)


    Fiona´s Meinung zum Buch:


    Das Buch startet mit einem Prolog über den man immer wieder grübelt. Man
    versucht ihn einzuordnen und zu verstehen. Am Ende des Buches ergibt er
    dann auch einen Sinn. Durch den Schreibstil wird man beim Lesen mit
    einer faszinierend Stimmung überrascht. Der immer wiederkehrende
    Vergleich mit dem Winter und Kälte, sowie Sommer und Wärme lässt einem
    beim Lesen frieren und Wärme spüren. Dieses Buch lädt ein es nicht zu
    verschlingen, sondern jedes Wort und jede Umschreibung in sich
    aufzusaugen und es zu genießen. Das Märchen für Micha bringt einen
    zurück in die Kindheit. Abel ihr Bruder versucht ihr auf diesem
    wunderbaren Weg die Realität zu vermitteln und auch sich selber zu
    erklären. Bis zum Ende versuchte ich herauszubekommen wer dahinter
    steckt und wie alles zusammenhängt. Es war für mich nicht vorhersehbar
    und hat mich wirklich überrascht. Es ist sehr schwer dieses Buch in
    Worte zufassen. Es hat mich mitgerissen und nicht mehr losgelassen, es
    hat mich berührt und auch verletzt. Es war ein tolles Leseerlebnis mit
    einem wunderbar dazu passenden Cover. Ich stimme nur der Altersfreigabe
    nicht zu, denn manche Sachen sind nicht für Jugendliche ab 14.

  • An Annas Schule gibt es einen Außenseiter: Den polnischen
    Kurzwarenhändler, wie er von anderen oft genannt wird. Sein richtiger
    Name ist Abel Tannatek, doch so nennt ihn eigentlich niemand- wer
    spricht denn einen Drogendealer schon mit seinem richtigen Namen an..?
    Abel
    ist unauffällig: Seine blonden Haare sind auf drei Millimeter
    geschnitten, er trägt einen Militärparka, eine schwarze Mütze, die er
    tief in sein Gesicht zieht, und er hört ständig Musik.. Doch etwas an
    ihm fasziniert Anna.. Anna, die in der Schule nie fehlt, gute Noten
    schreibt und ihr Abi bald sicherlich gut bestehen wird. Anna, die in
    einer Seifenblase lebt und immer bei den anderen ist, aber irgendwie
    auch entfernt.. Anna, die hervorragend Querflöte spielt.. Anna aus dem
    guten Hause...
    Auch wenn ihre beste Freundin Gitta sie warnt, ihr
    Herz an Abel zu verlieren, ist es schon bald zu spät.. Anna ist
    verliebt. Hoffnungslos..
    Aber nicht in den Drogendealer-Abel, sondern
    in den Abel außerhalb der Schule, außerhalb von seinen nächtlichen
    Kurierjobs... Denn der wahre Abel ist traurig, liebevoll und
    fürsorglich, denn er stellt das Wohl seiner kleinen Schwester Micha über
    alles und will für sie nur das Beste.. In wirklichkeit ist Abel sanft
    und erzählt Anna und Micha ein wunderbares, aber auch trauriges
    Märchen.. Doch ist das Märchen der Realität so ähnlich.. Erzählt Abel
    vielleicht die Wahrheit..? Unmöglich..
    Anna hat immer mehr Kontakt zu
    Abel.. Und die ersten Menschen um sie herum sterben.. Abel und sie
    müssen den Täter finden.. Ihn stellen.. Micha beschützen.. Denn es gibt
    so viel Böses auf der Welt, und mindestens genauso viel Gutes, dass in
    Wahrheit dem Bösen hilft..


    Dieser Judendthriller hat eine
    ganz besondere Art, die besonders durch den Schreibstil zustande kommt.
    Ganz zu Beginn wird zum Beispiel eine Ballade zitiert, sodass man beim
    Beginn der Geschichte schon in das Buch und in die Sprache eingetaucht
    ist. Man ist immer Mittem im Geschehen und bekommt alles unglaublich gut
    mit, obwohl es dabei immer gleichzeitig sehr fern ist.. Die Worte
    halten einen als Leser fest, sodass man überhaupt nicht mit dem Lesen
    aufhören kann und immer mehr von dem Märchen in sich aufnimmt.
    Was
    ich auch sehr gelungen fand, war, dass Anna sich ihre eigene Welt immer
    mehr verändern sieht.. Füher war sie selbst die kindliche in ihrer
    Gruppe, doch nun ist es umgekehrt, denn die anderen wissen von nichts..
    Sie bezweifelt, dass Harmonie durch einen Kamin oder ein neues Sofa
    entsteht, sondern viel eher in der kleinen Wohnung mit den Kinderbildern
    wohnt.. Doch während ihre Sicht auf die Dinge klarer zu werden scheint,
    verliert sie auch gleichzeitig etwas von dem Verständnis der Welt.. Das
    ist beim Lesen sehr beeindruckend, und keineswegs so abgedreht wie es
    jetzt klingen mag, sondern ganz verständlich und passend.
    Antonia
    Michaelis konnte ihr Buch auch mit reichlich Spannung füttern; Die
    Antwort auf eine der Grundlegenden Fragen war für mich zwar
    vorhersehbar, aber der gesamte Rest (und das war nicht gerade wenig) war
    undurchschaubar. Man selbst war, genauso wie Anna, hin-und hergerissen,
    was man glauben sollte, wem man vertrauen konnte und wem nicht. Bis zur
    letzten Seite habe ich mitgefiebert und das Ende war auch...
    besonders.. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. ;)
    Stattdessen möchte
    ich lieber etwas zu einer Kritik sagen, die bei diesem Buch oft
    angebracht wird: Es verharmlose kriminelle Handlungen.
    Gut, das kann
    man so sehen, ich bin jedoch anderer Ansicht. Denn schon auf den ersten
    Seiten wird deutlich, dass die einzelnen Personen in dem Buch in ihren
    eigenen Seifenblasen leben, viel durchgemacht haben, abgehärtet sind,..
    jeder auf seine Art und Weise... Es wird ganz deutlich dass es nicht
    die normale Sicht auf die Dinge ist!! Wenn man diese Kritik bei "Der
    Märchenerzähler" anbringt, müsste man bei jedem Krimi oder Thriller
    sagen, Gewalt würde verherrlicht.
    Das war nicht der Fall!!!
    Keine Verherrlichung oder Verhamlosung!!!!
    Absolut
    nicht!! Stattdessen wird viel eher die Kraft die man aus Zusammenhalt
    schöpft hervorgehoben.. Und das ist meiner Meinung nach keine
    bedenkliche Aussage..
    Und man muss auch bedenken, dass es sich hier um einen Jugendthriller handelt und nicht um ein Kinderbuch...
    Aber da kann sich jeder seine eigene Meinung bilden, denn dieses Buch sollte jeder gelesen haben!!
    Ein wunderschönes Buch, über das man auch noch nach der letzten Seite lange nachdenkt!!

  • :!: Beitrag an den bestehenden Thread angehängt :wink:


    @warmerSommerregen es ist hilfreich, erst einmal zu schauen ob es nicht schon eine Rezension zu einem Buch gibt, ehe man einen neuen Thread erstellt. Bei so bekannten Büchern ist das meist der Fall und so kann man seinen eigenen Beitrag gleich im passenden Thread einfügen. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich habe das Buch gerade selbst zu Ende gelesen und nachdem ich versucht habe, es etwas zu verdauen (was nicht gelang) und meine Gedanken zu ordnen (das wenigstens ist gelungen) kann ich nun auch meine Meinung hier äußern.


    Ich gehöre zu den Lesern, die das Buch verschlungen und geliebt haben. Es war nicht nur die Erzählweise, die einen so wunderschön mitnahm, sondern auch die Charaktere, mit denen man so herzlich wenig anfangen konnte. @Elskamin du hast es sehr schön formuliert und ich sehe es genauso. Es ist einfach schön, wenn man sich mal nicht mit den Charakteren identifizieren kann, aber dennoch nicht vom Buch ablassen möchte, weil ihre Geschichte einfach so fesselt und weil es auch so authentisch wirkt.


    Zum Thema Moral: Ich finde es nicht richtig den Anspruch an Jugendbücher so zu stellen, dass sie nur heldenhaftes bzw. in einer Gesellschaft erwünschtes Verhalten aufzeigen. Ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, dass die Autorin hier etwas verharmlost. Bei gewissen Szenen, die hier auch kritisiert wurden, ist mir wirklich so übel geworden, dass ich das Buch weglegen musste. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Autorin Jugendliche bzw. ihre Leserschaft doch so weit respektiert, dass sie es ihnen zutraut die Handlungen im Buch zu reflektieren.


    Ein zweites Mal werde ich das Buch sicher nicht lesen, zumindest nicht so bald, dafür ist der gefühlte Schlag in den Magen doch etwas zu hart gewesen ^^. Aber dafür, dass die Geschichte so wunderbar erzählt wurde und es so intensive Gefühle wecken konnte, bekommt es von mir auf jeden Fall :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne.



    So und jetzt geh ich mein eigentliches MLR-Buch lesen :-,

    "Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste."
    Heinrich Heine


      :study:

  • So jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben :wink:
    Zuerst einmal, es ist Tage her als ich das Buch beendet habe und kann erst jetzt darüber schreiben und auch wieder andere Bücher lesen.
    Hier wurde schon vieles erwähnt und diskutiert, deswegen halte ich mich kurz, aber ich muss es einfach loswerden.
    Ja, Anna ist sehr naiv und


    Ich möchte keine neue Diskussion anfangen, ich wollte inefadch mal meine Gedanken loswerden und hoffe auch dass ich damit keinen verletzt habe. :)
    Zu dem Märchen: Das hat mir überhaupt nicht gefallen und ich war froh als die Abschnitte vorebei waren. :-,
    Der Prolog war für mich eigentlich auch schon ziemlich am Anfang klar, die Frage war nur noch um wen es geht, aber auch das war nach ein paar Seiten für mich offensichtlich. Genauso wie ein paar andere Sachen. Nur wollte ich nicht wahr haben, dass Abel

    obwohl es ja auch klar war, aber ich denke hier hat die Autorin gut gearbeitet, in dem sie den Leser verwirrt oder zumindest mich und man sich fragt, was ist jetzt Realität und was Fikition? Am Ende habe ich nur gedacht, ach maaaan eigentlich war es ja völlig logisch. :D


    Für mich nur :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: weil mich doch ein paar Sachen genervt haben und ich nicht ganz schlüssig fand. Auch die ersten 150 Seiten waren ziemlich langatmig, aber danach wurde es richtig spannend und ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht :) Auf jeden Fall hat es mich tagelang sehr beschäftigt, was nicht allzu oft passiert. Zwar ein etwas anderes Buch,aber das hat mich auch sehr bewegt: Knallhart von Gregor Tessnow

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen.
    Ray Bradbury

  • Was mir an dem Märchenerzähler so gut gefallen hat


    Ich konnte wieder zurück auf das Gymnasium, ich habe Anna, Abel,Bertil und co begleitet , die kurz vor dem Abitur standen . Kennt ihr es, wenn ihr dann selbst noch mal an Prüfungphasen denkt, wie es euch ergangen ist ?! Als Abwechlsung erlebt man den Alltag von Abel und seiner kleinen Schwester Micha, wie er ihr das Märchen von der Klippenkönigin erzählt.... Dieses Märchen hat mich wirklich träumen lassen- die Farben, das Wasser, die Insel und die Boote konnte ich mir richtig gut vorstellen. Der Inhalt des Märchens ist definitiv magisch für mich und ich war gespannt wie es ausging...


    Die "Liebesgeschichte" von Anna und Abel ist sehr außergewöhnlich, deswegen empfehle ich jedem Leser, der den Rückentext liest, darauf nicht zu sehr zu hoffen. Meine Zuneigung zu den beiden Charakteren war wie eine Achterbahn der Gefühle. Das wäre auch der Kritikpunkt an dem Buch. Was hier ja auch schon polarisierte, war


    Das Buch hat mich so lange nachts wach gehalten wie schon lange keines mehr. Ich wollte soviel mehr dazu schreiben, aber mir fällt es gerade sehr schwer die passenden Worte zu finden. Die Schreibweise in dem Buch selbst verzauberte mich und ich habe es, nach dem ich es beendet hatte noch eine Weile in Händen und es auf mich wirken lassen. :love:


    Für Fans von Markus Zusak und der Bücherdiebin oder auch von "dem kleinen Prinz" sind hier absolut richtig.
    Deswegen ist es auch nicht überraschend, dass ich volle :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: gebe

    Man muss sich einfache Ziele setzen, dann kann man sich komplizierte Umwege erlauben.(Charles de Gaulle)

  • @kampfguerkchen Danke, dass Du mir dieses tolle Buch geschenkt hast.
    Ich bin immer noch, obwohl ich es schon ein paar Tage aus der Hand gelegt habe, vom Bann der Geschichte mitgerissen!
    Auch kann ich die diversen Denkanstöße meiner Vorschreiber verstehen. Ich fand das Buch sehr gut.