Victoria Gardella Grantworth glaubt nicht nur an Vampire, nein, sie weiß sicher, dass es sie gibt. Grund dafür ist ihre Familie, die bereits seit Generationen die Elite unter den Vampirjägern stellt. So tritt Victoria in die Fußstapfen ihrer Großmutter, die sie seit Jahren für den großen Tag ihrer ersten Jagd hat ausbilden lassen.
Ihr zur Seite steht Maximilian, ein erfahrener aber mürrischer Vampirjäger, der nicht viel von Frauen, insbesondere von Victoria, in der Rolle des Jägers hält.
So hat Miss Grantworth keinen leichten Stand, zumal ihre Mutter sich in den Kopf gesetzt hat, sie in dieser Saison unter die Haube zu bringen. Notgedrungen tanzt Victoria durch ihr Londoner Debut, um sich Nachts in den Schurkenvierteln von St. Gilles, mit Pflock und Weihwasser auf Blutsauger Jagd zu machen.
Zu spät erkennt sie, dass sie die beiden Welten nicht, wie geplant, voneinander trennen kann, denn die Vampire dringen zunehmend in ihr Leben ein. Am Ende machen sie weder vor ihrer Familie halt, noch vor Philip, den attraktiven Marquis, in den sich Victoria unsterblich verliebt hat.
Auf mich wirkte der Roman wie ein frischer Wind auf dem Vampir-Büchermarkt. Ca. ab Seite 100 war die Geschichte derart spannend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Die Autorin hat eine eigene, komplexe Welt kreiert, in der gesellschaftliche Verpflichtungen groß geschrieben werden. So muss sich Victoria mit den herrschenden Konventionen arrangieren, während sie verzweifelt versucht, ihre Berufung als Vampirjägerin mit ihren Pflichten als Tochter und zukünftige Ehefrau, unter einen Hut zu bekommen. Keine leichte Aufgabe, die Victorias Leben von jetzt auf gleich auf den Kopf stellt.
Was mir neben der Spannung und dem bestechenden Humor gut gefallen hat, sind die Charaktere: Vielschichtig, teilweise zerrissen, mit allen Irrungen und Wirrungen, die ein erfülltes Leben ausmachen, das eben nicht immer linear verläuft. Auch die liebenswerten Macken und Schrullen der Protagonisten fand ich sehr sympathisch, die mich nicht selten an die gute Georgette Heyer erinnert haben.
Zum Schluß bekommt der Leser dann auch kein aalglattes Happy-End, das mir sogar das ein- oder andere Tränchen abgerungen hat.
Eine packende Blutsauger-Geschichte im Regency-Stil, mit Suchtfaktor. Auf den 2.Teil, der im August erscheint, bin ich schon jetzt sehr gespannt.
Von mir gibts