Isabel Abedi - Isola

  • "Isola" hat mir sehr gut gefallen. Eine spannend erzählte Geschichte von einem interessanten Projekt. Die Ich-Erzählerin fand ich sehr sympathisch, ganz besonders gut hat mir gefallen, dass ihre persönliche Geschichte um ihre Herkunft in die Story mit eingebunden war. Aber auch die Liebesgeschichte hat sich neben der Handlung sehr gut gemacht. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Alles genau richtig.
    Eine ausgesprochen nette Unterhaltung und angenehmer Schreibstil.
    Für mich sind Jugendbücher eher Neuland, aber es hat mich wirklich überzeugt. Ich werde sicher auch andere Bücher von Abedi lesen. Das war mein erstes Buch von ihr.
    Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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  • Ich fand das Buch klasse!! Als ich den Klappentext las, erinnerte es mich ein bischen an DIe Tribute von Panem aber es war dann doch eine ganz andere Story! Es gab auch ziemlich viele überraschende Wendungen, welche das Buch dann auch noch gleich viel spannender machten. Von mir gibt's 4,5 von 5 Sternen. Bravo!

  • Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und war ganz begeistert von der Idee mit den Jugendlichen auf der Insel und der ganzen Überwachung, das klang nach Spannung und hatte viel Potential. Leider hat mich die Geschichte dann aber nicht überzeugen können, weil mir die Charaktere unnatürlich vorkamen, die Protagonistin irgendwie sehr passiv war und die Geschichte um ihre Herkunft auch recht unglaubwürdig und aufgesetzt wirkte.
    Außerdem hat mich das Ende, die Auflösung der mysteiösen Geschehnisse, total enttäuscht, da hat die Autorin einen irgendwie "zu einfachen" Weg genommen... :-k

  • Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und mich dann nicht mehr losgelassen, sodass ich es innerhalb kürzester Zeit in einem Rutsch gelesen hatte. Obwohl es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, war ich als Erwachsene vollkommen in der Welt von Isola gefangen.


    Begeistert hat mich zunächst die Grundidee, zwölf Jugendliche auf eine Insel zu schicken und sie dort völlig sich selbst zu überlassen. Lediglich drei Dinge dürfen sie jeweils mitnehmen und auch hier war interessant zu verfolgen, für welche Sachen sich jeder entschieden hat.


    Die Insel war ursprünglich als Resozialisierungsprojekt für Häftlinge gedacht, die dort, von Kameras überwacht, ins normale Leben zurückfinden sollten. Dieses Projekt scheiterte jedoch, doch Quint Tempelhoff, seines Zeichens Regisseur, hat sich die Grundausstattung der Insel für sein neuestes Filmprojekt ganz einfach zunutze gemacht. Die Jugendlichen werden rund um die Uhr überwacht, allein Toilletten, Duschen und Umkleideräume sollen kamerafrei bleiben. Jede Szene wird ausgewertet und insgesamt soll am Ende ein Film entstehen.


    Sehr originell ist in diesem Zusammenhang die erste Seite des Buches, die die Überschrift "Isola - Ein Film von Quint Tempelhoff" trägt, worauf die Namen der einzelnen Protagonisten mit ihren Künstlernamen folgen. Denn die wahren Namen werden auf der Insel abgelegt und jeder hat einen Künstlernamen, den er frei wählen konnte.


    Besonders ein Zitat ist mir in Erinnerung geblieben:


    "Wir waren die Macher unseres eigenen Films, wir selbst würden die Handlung entwerfen und damit auch die Rollen, die wir auf der Insel spielen würden." (Seite 55)


    Während ich zunächst dachte, dass Vera sich hier vielleicht täuscht und stattdessen vielmehr der Regisseur die Regeln für das Leben auf der Insel vorgeben würde, ist schnell klar, dass dem nicht so ist. Denn gerade Szenen, in denen manches außer Kontrolle gerät, sind für den Film interessant, und so lässt Quint Tempelhoff Regelverstöße zu, um sich seinen eigenen Film nicht zu zerstören.


    Die Autorin hat zwölf sehr komplexe und unterschiedliche Charaktere gezeichnet. Einige waren mir sympathisch, andere wiederum waren mir sofort unsympathisch und manche sind einfach auf Distanz geblieben. Die Jugendlichen verstehen sich nicht alle miteinander, so dass schnell die ersten Spannungen auftauchen.


    Doch richtig Schwung kommt in die Handlung, als ein mysteriöses Spiel auftaucht, dass die Jugendlichen spielen sollen. Von nun an, weiß man nicht mehr, wem man trauen kann und wem nicht. Alles wird sehr undurchsichtig und zusammen mit der Ich-Erzählerin Vera bewegt man sich sehr vorsichtig durch das Buch hindurch. Freunde können auf einmal Feinde sein und Vertrauen sollte man am besten zu niemandem mehr haben.


    Vera als Ich-Erzählerin ist ein Charakter, der dem Leser gerne seine persönliche Geschichte anvertrauen möchte, dabei aber sehr vorsichtig voranschreitet. Es ist von Anfang an offensichtlich, dass Vera eine geheimnisvolle Vergangenheit hat, aber sie macht zunächst ein Geheimnis daraus, nur nach und nach finden sich Andeutungen und letztlich klärt sich alles erst im letzten Drittel des Buches. Auch so wird Spannung erzeugt, denn Vera ist einer der sympathischen Charaktere und so möchte man als Leser natürlich mehr über ihre Geschichte erfahren.


    Der Stil der Autorin ist sehr bildhaft. Es finden sich viele Beschreibungen der Umgebung und der Handlung, aber der Lesefluss wird auch sehr oft durch viele Dialoge erleichtert. Insgesamt lässt sich das Buch leicht und locker lesen. Die Autorin wahrt ein gewisses anspruchsvolles Niveau, aber der Satzbau ist einfach konstruiert und man kann das Buch leicht lesen, ohne ständig über das Gelesene nachdenken zu müssen. Man kann sich von der Autorin bzw. der Ich-Erzählerin leicht unterhalten lassen.


    Die Handlung des Buches ist sehr überraschend und wenig vorhersehbar. Ein paar Vermutungen habe ich während des Lesens zwar anstellen können, aber ich wurde dennoch von der Autorin überrascht, die sich einige spannende Wendungen hat einfallen lassen. Der Spannungsbogen wird von Beginn an aufrecht erhalten und das Buch hat keinerlei Längen.


    Mein Fazit:


    Ich vergebe volle 5 von 5 Sternen für dieses Buch, das mich durchweg gut unterhalten hat und das sogar so spannend war, dass ich es in einem Rutsch ohne Unterbrechung gelesen habe.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich fand das Buch klasse!! Als ich den Klappentext las, erinnerte es mich ein bisschen an diee Tribute von Panem aber es war dann doch eine ganz andere Story! Es gab auch ziemlich viele überraschende Wendungen, welche das Buch dann auch noch gleich viel spannender machten.

    ging mir genauso:)

  • Die Idee zu “Isola” ist nicht ganz neu, aber trotzdem gut. Ein geschlossener Raum, in dem Fall eine Insel, eine Gruppe von Leuten, die eigentlich nichts voneinander wissen, ein Spiel, das schnell ins Gegenteil umschlägt. Das Ganze dann noch durch Kameraüberwachung und ein Filmprojekt aufgepeppt, und es kann losgehen.
    Die Charaktere des Romans sind für die Geschichte gut gewählt, wenn auch nicht besonders überraschend, wobei man sagen muss, dass Abedi sie insofern gut gewählt hat, als dass sie ziemlich gut die Typen abbilden, die man bei einer Show wie “Isola” auch erwarten würde. Außerdem kann man sich die zwölf Figuren schnell gut merken, und das ist für die Handlung auf jeden Fall auch von Vorteil.
    Der Erzählstil ist wirklich gut: es gibt einmal die Ich-Erzählerin Vera, die mitten im Geschehen ist und die zunächst schon skeptisch ist, als noch gar nichts passiert ist. Ihre Angst wird später deutlich spürbar und das ist Abedi meiner Meinung nach besonders gut gelungen. Einige Passagen des Romans werden von einer anderen Figur erzählt, die außerhalb des Geschehens steht und das Projekt von außen überwacht. Auch die sind recht spannend, da sie natürlich gerade zu Anfang sehr rätselhaft sind.
    Die Handlung ist gut aufgebaut und gerade am Anfang gibt es immer wieder spannende Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Die Atmosphäre auf der Insel ist dabei zwischenzeitlich recht bedrohlich und dieses Szenario, fernab von der Zivilisation zu sein und nicht mal ein Handy zur Hand zu haben, das ist schon erschreckend. Zum Ende hin habe ich die Geschichte aber dann doch als überkonstruiert empfunden und die Auflösung des Ganzen war mir schon deutlich zu viel des Guten. Das fand ich schade, denn die letzten paar Kapitel haben mir deswegen weniger gut gefallen.
    Insgesamt war “Isola” durchaus ein gutes Buch, das mir einen schönen Lesenachmittag beschert hat, aber aufgrund des Endes leider kein echtes Highlight.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ich habe noch nie ein Buch gelesen, in dem aus einem völlig bescheuerten und an den Haaren herbeigerzogenen Gerüst eine derart gute Geschichte aufgebaut war. :-#


    Das ganze Drumherum fand ich total konstruiert, flach und unrealistisch, aber trotzdem hat die Autorin dazwischen eine Handlung entstehen lassen, die mich dazu gebracht hat das Buch in einem einzigen Rutsch durchzulesen.
    Sie schreibt mit einer derartigen Bildgewalt, dass man als Leser mittendrin ist, auf der Insel.

  • Ich habe das Buch vor Jahren schon einmal gelesen und es damals sehr gut gefunden (wie ich aus meiner Bewertung hier im Forum weiß). Allerdings hatte ich das völlig vergessen - es ist mir wohl trotzdem nicht in Erinnerung geblieben - und heute habe ich es nochmals gelesen.

    Leider hat es mir diesmal deutlich weniger gut gefallen.

    Ich fand die Protagonistin sehr passiv - ich glaube, es gibt im gesamten Buch mit über 300 Seiten nur 10-15 Stellen, an denen sie spricht. Oft wird sie etwas gefragt, verliert sich in erklärenden Gedankenmonologen für den Leser und antwortet dem Fragenden nie. Das hat mich von Anfang an gestört.

    Die Idee mit den zwölf Jugendlichen auf der Insel fand ich sehr gut und ich habe das Buch auch sehr schnell gelesen. Allerdings hat mir die Auflösung nicht gefallen, irgendwie war sie mir zu konstruiert.

    Isabel Abedi kann wirklich toll beschreiben. Da es in dieser Geschichte aber mehr um Spannung und Handlung ging, konnte ich die teils seitenlangen Beschreibungen der unberührten Natur auf der Insel nicht wirklich genießen, sondern habe sie meist nur überflogen, um zu wissen, was als Nächstes passiert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergebe ich heute für die gute Idee, relativ interessante Charaktere und die Handlung, von der ich doch immer wissen wollte, wie sie weitergeht.

    "Ein Schiff, das im Hafen liegt, ist sicher. Aber dafür werden Schiffe nicht gebaut."