Inhalt:
London 1330: Der achtzehnjährige Jonah hat kein leichtes Leben als Lehrjunge im Haushalt seines trunksüchtigen Cousins, des Tuchhändlers Rupert Hillock. Einzig seine Großmutter Cecilia schenkt ihrem verwaisten Enkel ein wenig von der Zuneigung, die der verschlossene Junge braucht. Doch eine Begegnung mit dem jungen König Edward und Königin Philippa lenkt Jonahs Schicksal in neue Bahnen. Als jüngstes Mitglied ihrer Geschichte findet er Aufnahme in der elitären Londoner Tuchhändlergilde, und gemeinsam mit Königin Philippa revolutioniert er die englische Tuchproduktion. Aber je größer sein Erfolg, desto heimtückischer werden die Intrigen seiner Neider und Widersacher, allen voran seines Cousins Rupert, und Jonahs Schwäche für Frauen - vor allem für die Königin - macht ihn verwundbar. Als der Hundertjährige Krieg ausbricht, gelangt Jonah als Bankier der Krone dennoch zu
Reichtum und politischem Einfluss. Doch der alte Adel betrachtet die neue Macht der Kaufleute mit Missgunst, und der ungestüme König Edward führt die Seinen nicht nur in finanzielle Wagnisse...
Aufbau und Handlung:
Das Buch erzählt die Geschichte in der 3. Person, das meiste allerdings aus Jonahs Perspektive. Ab und an bekommt man auch ohne Jonahs Beisein Einblicke in das Leben einiger anderer Figuren, aber zum Großteil wird das erzählt, was Jonah persönlich erlebt.
Die historischen Figuren scheinen mir, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert, und sind nachvollziehbar in die Handlung eingegliedert. Das Leben von Jonah ist nicht immer genauso nachvollziehbar, bzw. teilweise etwas unrealistisch. Es gibt keinen wirklichen Tiefpunkt in seinem Leben, er schafft es immer wieder, sich aus der Affäre zu ziehen, was mit der Zeit langweilig wird.
Im Großen und Ganzen weckt das Buch allerdings schon das Interesse des Lesers.
Eigene Meinung:
Ich habe das Buch vor 2 Tagen beendet. Es ist mein dritter Gablé-Roman und ich muss sagen, im Gegensatz zu den Waringham-Geschichten hat mir dieser hier nicht so gut gefallen. Wie auch Hiyanha bereits im "Ich lese gerade"-Thread gesagt hat, hatte ich auch so meine Sympathieprobleme mit Jonah und fand es etwas unrealistisch, dass er soviel Glück hatte. An den Stellen, wo es mit seinem Glück bergab zu gehen schien, freute ich mich richtig, dass es nun vielleicht interessanter würde, weil man sehen könnte, wie er mit Niederlagen und Armut umgeht, aber dann kam ja immer wieder etwas dazwischen, was die Sache für Jonah wieder erleichterte - schade.
Natürlich ist das Buch trotzdem gut, aber ich hatte eindeutig mehr Freude am Lesen der Waringham-Bücher.