Die 15-jährigen Feline verschwindet spurlos. Seit Wochen hat sie niemand mehr lebend gesehen. Doch dann findet ein von der Mutter privat engagierter Ermittler heraus, dass die Playlist von Felines MP3 Player verändert wurde. Ob das Mädchen dieses bewusst steuern kann, um Hinweise auf ihren Aufenthaltsort zu geben? Das Rätselraten um die Playlist beginnt und plötzlich startet ein Alptraum erneut, denn Täter und Ermittler kennen sich bereits und ihre Aufeinandertreffen hinterlassen stets eine Spur des Todes.
Jedes Jahr im Herbst sehne ich den neuen Fitzek Roman herbei und so war es auch bei „Playlist“. Das Buch hat in der limitierten Erstauflage übrigens einen roten Buchschnitt und das Playzeichen auf dem Cover verwandelt sich beim Bewegen des Buches in ein Auge. Der Verlag lässt sich einfach jedes Mal wieder etwas Besonderes bei Fitzeks Büchern einfallen.
In diesem Thriller trifft man auf einen ehemaligen Protagonisten aus einem anderen Roman. Es ist jedoch nicht zwingend notwendig, diesen vorher gelesen zu haben, daher möchte ich hier niemanden spoilern und erwähne nicht, wer es ist. Mich hat Fitzek mit seinem neusten Psychothriller wieder sehr gut unterhalten. Er schildert das Geschehen aus zahlreichen Perspektiven, bedient sich oft kurzer Kapitel und kleiner Cliffhanger, um einen schnellen Lesefluss (man könnte auch „Sog“ sagen) und Spannung zu erzeugen. Zwischendurch gibt es immer wieder Rätsel, bei denen ich selbst mitgegrübelt habe, und unerwartete Wendungen. Ein oder zwei Ideen des Autors stand ich etwas kritisch bzw. skeptisch gegenüber, aber ansonsten empfand ich das Buch als spannend, gut durchdacht und toll umgesetzt.
Felines Playlist existiert übrigens tatsächlich. 15 tolle Künstler wie Beth Dito, Silbermond, Joris haben Lieder für dieses Projekt geschrieben. Buch und Lieder greifen immer wieder ineinander über, ergänzen sich perfekt und verweben sich zu einem tollen Ganzen. Die Lieder gibt es auf CD zu kaufen oder auch bei Online-Streaming-Diensten. Das Buch lässt sich auch lesen und verstehen, wenn man keine Zeit oder Möglichkeit zum Hören der Lieder hat, aber es ist eine schöne Ergänzung und dadurch ein neues Lese- und Hörerlebnis.
Fazit: Die Idee das Buch mit einer eigenen Playlist herauszubringen, wurde super umgesetzt und funktioniert perfekt. Aber auch der Thriller selbst funktioniert, zumindest für alle, die kurze Kapitel, schnelle Perspektivwechsel und Rätselraten mögen.