Inhalt:
Wie weit bist du bereit, für die große Liebe zu gehen?
Auf der Hochzeit von Laylas Schwester lernen sie sich kennen und lieben: Leeds, der seinen Lebensunterhalt als Musiker verdient, und Layla. Es ist eine Amour fou – bis zu dem Tag, an dem Leeds eifersüchtige Exfreundin versucht, Layla zu erschießen. Danach ist Layla nicht mehr sie selbst. Um die Beziehung zu retten und Layla zu stabilisieren, mietet Leeds das Haus, in dem sie sich kennengelernt haben. Doch dort scheint nicht alles mit rechten Dingen zuzugehen...
(Quelle: Amazon.de)
Über die Autorin:
Colleen Hoovers Erfolgsgeschichte ist beinahe unglaublich: Eigentlich schrieb sie ›Weil ich Layken liebe‹ als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter, aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book - und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. ›Weil ich Layken liebe‹ landete noch vor ›50 Shades of Grey‹ auf der New-York-Times-Bestsellerliste! Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.
(Quelle: Amazon.de)
Meine Meinung:
Dies ist das vierte Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. Sie ist bekannt für Romane aus den Bereichen Jugendbuch, Liebesromane und "Mystery", wie ich es jetzt mal nennen möchte. Zuletzt hatte ich „Verity“ von ihr gelesen, was m.E. ein guter Liebesroman, aber ein eher schlechter Thriller für mich war. Auch in diesem Buch möchte Hoover mehrere Genres miteinander verbinden, so dass sich um die Romanze zwischen Leeds und Layla eine eher mystische Geschichte wickelt, die ich so gar nicht erwartet hatte. Aber auch hier ist mein Fazit leider: nette Idee, aber irgendwie nicht gut umgesetzt.
Die Story beginnt sehr vielversprechend und spannend: Wir finden Leeds in einer seltsamen Interview-Situation vor, bei der er die Geschehnisse der letzten Monate Revue passieren lässt. Währenddessen sitzt Layla weinend, geknebelt und gefesselt im Schlafzimmer im oberen Stockwerk. Natürlich will man wissen, wie zum Geier Leeds – und vor allen Dingen Layla – in diese Situation geraten ist. Und dann beginnt auch schon die Rückblende und Leeds erzählt, wie er Layla kennenlernte.
Leeds ist Bassist einer – seiner Meinung nach fürchterlichen – Band auf einer Hochzeitsfeier und direkt Feuer und Flamme für die hübsche Frau mit dem überaus schlechten Tanzstil. Es ist Liebe auf den ersten Blick und die beiden bleiben für die nächsten Wochen aneinanderkleben, weil sie schon ab dem ersten Tag des Kennenlernens nicht mehr voneinander lassen können. Bis zu dem Tag, an dem die angekündigte Tragödie passiert und Layla von der eifersüchtigen Ex von Leeds direkt an seiner Wohnungstür mehrfach angeschossen wird. Sie überlebt nur knapp. Ab diesem Tag ist nichts mehr, wie es war.
Auf die nachfolgenden Geschehnisse will ich gar nicht mehr genauer eingehen, denn ich bin der Meinung, man sollte sie möglichst unvoreingenommen lesen. Ich kann jedoch sagen, dass sich alles in eine Richtung entwickelt, die mir persönlich einfach nicht gefallen hat. Gar nicht mal wegen der unerwartet mysteriösen Umstände, sondern vielmehr hinsichtlich der Charakterentwicklung von Leeds. Schließlich wird alles aus seiner Sicht dargestellt, er ist der Protagonist in dessen Kopf es sich der Leser bequem machen muss. Ziemlich blöd ist es allerdings, wenn man den Protagonisten im Laufe der Zeit immer weniger leiden kann, weil er ein Verhalten an den Tag legt, dass mir echt zuwider war. Seine zu Anfang noch so stürmische Liebe zu Layla konnte ich ihm zum Schluss nicht mehr abkaufen und dachte mir die ganze Zeit nur, was für ein A*** er eigentlich ist.
Das ganze Konzept der Geschichte ging für mich nicht auf, denn nach Beenden des Buches wird dem Leser plötzlich klar, worauf die Autorin eigentlich hinauswollte. Leider ging für mich der Schuss aber nach hinten los, denn auch jetzt bin ich immer noch davon überzeugt, dass Leeds kein netter Kerl ist. Die Bemühungen der Autorin wirken im Nachgang sogar eher etwas plump und abgedroschen.
Ich weiß nicht, was es mit den Hoover-Büchern auf sich hat, aber jedes Mal ärgere ich mich richtig darüber welche guten Ideen die Autorin hier durch den Fleischwolf zieht und es dann letztlich doch schafft, irgendwo falsch abzubiegen. Sooo viel Potential wird mal wieder liegen gelassen und – exakt wie bei Verity – das ganze Buch auf den letzten 20 Seiten meiner Meinung noch einmal richtig unbeholfen.
Fazit: Es ist ein unterhaltsames Buch mit einer wirklich guten Idee. Leider mochte ich Leeds im Laufe der Geschichte aber immer weniger und auch der – m.E. eher plumpe – Versuch das ganze zum Ende hin in ein passendes Gesamtbild zu pressen, hat für mich nicht funktioniert. Hoover liebt offensichtlich heiße Romanzen in einem mit Spannung gefüllten Setting und unerwarteten Twists. Aber weil eindeutig der Fokus aus der Liebesgeschichte liegt, kommen die beiden anderen Aspekte aus meiner Sicht einfach zu kurz. Ich denke allerdings wer Verity gut fand, wird sicherlich auch hier seinen Spaß haben, da das Grundkonzept einige Parallelen aufweist.
Hinweis: Das Buch erscheint am 20.10. auf deutsch, ich habe das englische Original gelesen.