Klüpfel & Kobr - Kluftinger

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Ein wie immer guter Kluftinger, der dieses Mal recht düster ausfällt.
  • Kurzmeinung

    Bookdragon
    Zum Teil etwas langatmig aber trotzdem ein guter Krimi

  • *** Butzeles Biografie samt offenes Buchende ***



    Klüpfel und Kobr Kluftinger (Kommissar Kluftinger 10)

    2018, Audio CD, Sprecher: Die Autoren und Christian Berkel, Hörbuch Hamburg



    Fee zur Geschichte



    Kluftinger ist Opa geworden. Es findet sich ein Kreuz mit seinem Namen. Jemand möchte ihn umbringen, wohl wegen eines früheren Falles. War es der Schutzpatron?



    Fee`s Meinung und weiteres zum Krimiinhalt



    Der Krimi ist zwar sehr spannend, doch an einigen Stellen wird es langatmig, zum Beispiel beim Autokauf. Zwar sind die Seiten, die die Familie Kluftinger, seine Eltern!, das Enkelkind und der Hund von Langhammers sehr interessant, aber manchmal möchte man doch dann wissen, wie der Krimi weitergeht.



    Seine Vornamen werden preisgegeben. (Nein, ich will sie hier nicht verraten, das geschieht ziemlich schnell im Hörbuch, ich glaub CD 3 wars.) Wen es interessiert, der guckt bei Wikipedia. Sein beruflicher Werdegang wird so ziemlich aufgerollt, manche Tage minütlich und dazu noch ein Teil seiner Teenijugend. Man erfährt also recht viel aus dem Leben des Kommissars, dazu noch ein paar exakte Stunden aus dem Leben mit seinem Enkel, mit dem Hund von Langhammer…. Einiges gehört ja zum Krimi, aber vieles artet dann eher in einer Biografie aus, denn in einem Regionalkrimi.



    Der Running Gag ist mit dem Hundenamen. Der Metzger hieß ja auch so und dazu noch der Philosoph, aber zum Schluss war es dann doch der Metzger. Nee, der war nicht der Mörder. Sehr lustig und wirklich auflockernd!



    Das Cover der CD ist wirklich passend zum Krimi, mit Kreuz, düsterem Himmel, Wolken, den Bäumen. Und hinten die Bilder der Autoren und des Hauptlesers. Die Box ist wenigstens nicht halbleer, wie bei anderen Autoren. Wobei 1 oder 2 CDs wären da noch reingegangen. ;-) Aber nach 11 war ich dann trotzdem dankbar, dass ich wieder für ein Weilchen Abschied nehmen konnte. Denn manchmal fand ich es dann doch langatmig. Beispielsweise beim Autokauf, wo ich doch wissen wollte, wie es weiterging.



    Die Sprecher: Also die Autoren haben ihre Sache eigentlich gut gemacht, denn so schwäbisch-bayrisch, das ist schon schön. Allerdings glaube ich, hat jeder in einem eigenen Raum das gesprochen und das hat viel von der Spannung/Atmosphäre weggenommen. Das fand ich sehr schade. So einzelne Sachen passten von der Situation nicht so recht zusammen. Man sollte dann doch seine Stimmlage anpassen! Wäre es ein hochdeutsches Hörbuch, dann wäre der engagierte Sprecher auch perfekt, denn er liest wirklich gut. Aber für so ein Allgäuer Lokalkolorit fand ich ihn dann doch nicht die perfekte Besetzung!



    Ja also, mit dem Lokalkolorit war das so eine Sache. Das hatte nun etwas weniger Platz bei den ganzen Ausschweifungen. Obwohl das natürlich auch eingearbeitet war und die Autoren ja auch bayrisch-schwäbisch ihre Vorleseteile gehalten haben.



    Kluftinger ist dann gegen Ende irgendwie aus der direkten Lebensgefahr, trotzdem, das Open End (so ähnlich wie bei Jutta Mehler, (3 Bücher und keine wirkliche Aufklärung!) deshalb hat sie sich bei mir disqualifiziert!) und dass zwei Todesfälle im näheren Umkreis (möchte ich jetzt nicht ausführen, denn sonst verrate ich zu viel) wie bei Jo Nesbo passieren, finde ich nicht so wirklich gut. Natürlich brauch ich den nächsten Klufti, aber wenn das dann auch nicht gelöst wird, dann endet mein Klufti-Fieber abrupt!



    Fees Fazit



    Wer Krimis liebt, mit möglichst viel Beiwerk (das Leben von Klufti und seiner Familie z. b. beim Autokauf, der ja nicht wirklich mit dem Krimi zu tun hat), der ist hier gut aufgehoben. Aber Vorsicht, da es ein Open End gibt, wäre es vielleicht klüger, abzuwarten, bis der nächste Krimi da ist und dann die Rezis zu lesen. Denn wenn hier auch nicht alles geklärt wird, wie bei Jutta Mehler, dann sollte man lieber auf weitere Kluftis verzichten! Trotz vielem Negativen, nur 2 Sterne Abzug und die wegen des offenen Endes!

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Klüpfel & Kobr Kluftinger (Kommissar Kluftinger 10) *** Butzeles Biografie samt offenes Buchende ***“ zu „Klüpfel & Kobr - Kluftinger“ geändert.
  • Lesezeichenfee Bitte setz in die Titelzeile wirklich nur den Autoren und den Buchtitel, keine weiteren Angaben. Und die Eingabezeile für die ISBN findest Du unter dem Reiter "Buch" unterhalb des Textfeldes. Ich hab die ISBN jetzt für Dich nachgetragen. Danke :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Back to the roots


    Inhalt:

    Im Band 10 der ultigen Krimi-Reihe rund um den Allgäuer Kommissar Kluftinger wird sein persönliches Umfeld näher beleuchtet und in Rückblicken seine bisherige Lebensgeschichte erzählt, da die Lösung des aktuellen Falles des Kommissars augenscheinlich dort zu finden ist.


    Handlung:

    Offenbar hat jemand noch eine offene Rechnung mit Kluftinger zu begleichen. Hinweise darauf gibt es etliche: ein frisch ausgehobenes Grab auf dem örtlichen Friedhof, auf dem ein Holzkreuz mit Kluftigers Namen prangt und eine auf seinen Namen lautende Todesanzeige lassen keinen Zweifel daran, dass jemand es geradezu darauf anlegt, den Kommissar in Angst und Schrecken zu versetzen. Ist es jemand, den Kluftinger schon vor Jahren – vielleicht auch zu Unrecht - hinter Schloss und Riegel gebracht hat, und dafür Rache nehmen will, oder doch jemand aus dem ehemaligen Freundeskreis Kluftingers, der ihm seine steile berufliche Karriere neidet?


    Schreibstil:

    In gewohnter Klüpfel/Kobr- Manier ist auch dieser Band recht bayrisch angehaucht, es wird sehr viel Wert darauf gelegt, das Privatleben Kluftingers in die Geschichte mit einzubinden, um der Geschichte mehr Leben einzuhauchen. Wie schon in den Bänden davor wird auf die Animositäten Kluftingers mit seinem Hausarzt Langhammer, seinem erklärten Intimfeind, eingegangen, zusätzlich erfährt man auch viel über seine Situation als frischgebackener Opa. Der eigentliche Kriminalfall in der Geschichte tritt dabei fast ein wenig in den Hintergrund, zusätzlich werden auch Ermittlungen zu einem Kunstraub geführt.


    Charaktere:

    Protagonist Kluftinger bekommt in diesem Band erstmals eine Vita, in Rückblicken erfährt man sehr viel aus seinen Jugendjahren, deren Ereignisse ihn zu tiefst prägten, und die ihn zu dem werden ließen, der er heute ist. Auch mit einer kleinen Überraschung kann dieser Jubiläumsband aufwarten. Nach neun Bänden wird hier nun endlich das Geheimnis um die beiden Vornamen des legendären „Kluftis“ gelüftet. Kuftingers Hang zur Sturheit kommt einmal mehr zum Tragen, nicht zuletzt dieser ist der tragische Ausgang einer Falle geschuldet. Nicht immer erscheint die Figur des Kommissars im positiven Licht, er wirkt aber vielleicht gerade deswegen äußerst menschlich.

    Auch in diesem Band begegnen einem alte Bekannte, , etwa seine stets liebevolle Frau Erika, der bereits erwähnte Dr. Langhammer ist wieder mit dabei, ebenso wie das langerprobte Ermittlerteam Roland Hefele, Richard Maier, Sandy Henske, sowie Eugen Strobel sind wieder mit von der Partie, wobei letzterer diesmal eine nicht uninteressante Wesensänderung durchmacht. Es werden aber auch geschickt neue Charaktere eingebaut, etwa der geschlechts- und namenlose Enkel „Buzele“ und der Hund des Hausarztes Langhammer, der Magyar Vizsla namens Wittgenstein, der in kürzester Zeit das Herz des Allgäuer Kommissars gewinnt, und in dem dieser sogar eine Art Seelenverwandten findet.


    Cover:

    Beim Anblick des Holzkreuzes mit dem Namensschild des kultigen Kommissars schwant dem eingefleischten Kluftinger-Fan bereits Böses, nicht zuletzt deswegen lässt einen diese Cover in einer Buchhandlung fast schon magisch zu diesem Band greifen!


    Autor:

    Volker Klüpel stammt wie Kluftinger aus gebürtig Altusried, er studierte Politikwissenschaft und Geschichte in Bamberg. Nach seinen Tätigkeiten für eine amerikanischen Zeitung, beim bayrischen Rundfunk und der Augsburger Allgemeinen verschrieb er sich vollständig der Schriftstellerei.

    Michael Kobr stammt aus Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen unter anderem Germanistik und Romanistik und arbeitete danach als Realschullehrer, bevor er sich ebenfalls dem Schreiben zuwandte.


    Sprecher:

    Ein wie immer exzellent lesender Christian Berkel drückt der Geschichte seinen Stempel auf, zusammen mit Volker Klüpfel und Michael Kobr ein unvergleichlicher Hörgenuss! Daher würde ich unbedingt das Hörbuch der Printversion vorziehen!


    Meinung:

    Auch dieser Band trägt eindeutig die Handschrift des Autorenteams Klüpfel und Kobrs, dh wenn man die vorherigen Bände kennt, weiss man bereits im Vorfeld, dass es hier nicht um die reine Polizeiermittlung geht sondern das auch gründlich das Drumherum des Kommissars beleuchtet wird. Dies führt zu etlichen wirklich köstlichen Slapstickszenen, die einem mitunter sehr schmunzeln lassen. Manchmal verzettelt man sich allerdings auch ein wenig in Belanglosigkeiten (siehe etwa die recht lange Szene mit dem Autokauf), der die ohnehin schon sehr lange Geschichte, welche 11 Audio-CDs umfasst, unnötig in die Länge zieht.


    Persönliche Kritikpunkte:

    Bereits angesprochenes Verlieren in Belanglosigkeiten macht das Ganze phasenweise leider unnötig ein wenig langatmig.


    Fazit:

    Ein typischer, amüsanter Kluftinger Krimi, wenn vielleicht auch nicht der beste der Serie!