Die Geschichte eines neuen Namens

Buch von Elena Ferrante, Karin Krieger

  • Kurzmeinung

    Mapa
    sehr einseitig dargestelltes Frauen- und Männerbild aus dem Neapel der 60er Jahre, mit einigen Längen, besser als Band 1

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Geschichte eines neuen Namens

Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt. Trotz all dieser Widrigkeiten beharren Lila und Elena immer weiter darauf, ihr Leben selbst zu bestimmen, auch wenn der Preis, den sie dafür zahlen müssen, bisweilen brutal ist. Woran die beiden jungen Frauen sich festhalten, ist ihre Freundschaft. Aber können sie einander wirklich vertrauen? Elena Ferrante hat einen Weltbestseller geschrieben. Ein Gipfelwerk der zeitgenössischen Literatur. Und einen Roman, den man erschüttert und begeistert liest!
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Serieninfos zu Die Geschichte eines neuen Namens

Die Geschichte eines neuen Namens ist der 2. Band der Neapolitanische Saga Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2011. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2023.

Bewertungen

Die Geschichte eines neuen Namens wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • sehr einseitig dargestelltes Frauen- und Männerbild aus dem Neapel der 60er Jahre, mit einigen Längen, besser als Band 1

    Mapa

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Geschichte eines neuen Namens

    Inhalt
    Der zweite Band über die Jugendfreundinnen Elena Greco (Lenú, Icherzählerin der Geschichte) und Raffaella Cerullo (Lila) umfasst die Zeit zwischen Lilas Hochzeit mit Stefano Carracci und dem Ende von Elenas Studium. Die Mädchen sind 1944 geboren, die Ereignisse finden also zwischen 1960 und circa 1966 statt. Die Freundinnen waren schon in der Grundschule herausragende Schülerinnen. Lila entscheidet sich durch ihre frühe Heirat zunächst für die finanzielle Absicherung, sie geht damit zugleich dem möglichen Scheitern im Gymnasium oder im Studium aus dem Weg. Elena kämpft sich unter schwierigen Bedingungen bis zum Abitur und schließlich zum Studium durch. Weil sie „den“ Rione, ihr Viertel in Neapel, noch nie verlassen hat, kann sie noch nicht ahnen, dass formale Bildung allein ihr noch keine Anerkennung verschaffen wird, solange sie die Regeln der italienischen Gesellschaft nicht beherrscht. Die Freundinnen verbindet eine konfliktträchtige Beziehung, in der jede zunächst die uneingestandenen bzw. unerfüllten Träume der anderen lebt. Obwohl es für Lila sicher nicht einfach ist, stets ihre erfolgreiche Jugendfreundin vor Augen zu haben, treibt Lila Elena zum Lernen an. Sie finanziert deren Schulbücher um den Preis, dass Elena sich im Gegenzug zu exzellenten Schulleistungen verpflichtet. Elena soll stellvertretend für sie beide Erfolg haben.
    Beiden Mädchen fehlt das Vorbild für einen dritten Weg zwischen Heirat und humanistischer Bildung, wie eine berufliche Qualifikation und finanzielle Selbstständigkeit innerhalb einer Ehe. Ihre Lehrerinnen und z. B. die Schreibwarenhändlerin, deren Kinder Elena in den Ferien betreut, genügen als Rollenmodell berufstätiger Mütter offenbar noch nicht. Die schon im ersten Band angedeutete fatale Unkenntnis von Ferrantes Figuren auf kaufmännischem Gebiet wird hier nun deutlicher. Frauen interessieren sich für Heirat, Haushalt und Kinder; Männer unterhalten sich über Politik, Wirtschaft und Dinge, die außerhalb des Stadtviertels geschehen. Lila und auch ihr Bruder Rino, der theoretisch den Schuhladen des Vaters übernehmen soll, haben noch nie von Steuern gehört, beide wissen nicht, dass das Geld in der Ladenkasse das Geschäftskapital ist und nicht für ihren privaten Verbrauch gedacht.
    Durch die Heirat zwischen Rino und Stefanos Schwester wirkt die Kontrolle der jungen Leute durch den vereinten Familienclan auf mich wie eine eiserne Rüstung, die allen die Luft abschnürt. Deutlich wird das in den sehr detailverliebten Schilderungen des Urlaubs auf Ischia, den Lila, Elena, Stefanos Schwester Pinuccia und Lilas Mutter Nunzia miteinander verbringen. Auch von Männern wird erwartet, dass sie wie ihre Väter die vorgegebene Rolle ausfüllen. Männer verdienen den Lebensunterhalt und Frauen bringen Kinder zur Welt. Noch nicht einmal Nunzias Rolle, die für alle kocht und wäscht, wird zunächst infrage gestellt. Zuhause in Neapel wird Lilas Vater noch daran zu knacken haben, dass ohne das Händchen seiner Tochter für Entwürfe sein Schuhladen scheitern wird.
    Fazit
    Seit Elena als 22-Jährige Lilas Notizbücher gelesen hat, die die Freundin ihr zu treuen Händen anvertraute, hat sich ihr Blick im Verhältnis zur 16-Jährigen zwar erweitert, dennoch mangelt es ihren Erinnerungen im größten Teil des Buches m. A. an Substanz. Da dieser dominierende Teil nicht von der jugendlich-naiven Elena erzählt wird, sondern aus der Distanz der erwachsenen Schriftstellerin, hätte ich von Elena im Rückblick mehr Reflexion ihres Handelns und stärkere Konzentration auf das Wesentliche erwartet. Die Urlaubserlebnisse ziehen sich endlos, und die Klammer aus kritischer Betrachtung scheint im Verhältnis zum Textumfang sehr dünn auszufallen. Falls sich hier bereits Elenas späteres Scheitern als Autorin andeuten sollte, liegt mit zwei weiteren Bänden bis dahin noch ein langer Weg vor den Lesern der Serie.
    (29.12.2016)
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  • Rezension zu Die Geschichte eines neuen Namens

    Eine sehr emotionale Fortsetzung
    Nun geht es weiter mit Lila, Lenù, dem Rione und seinen Bewohnern. Mit Spannung habe ich diese Fortsetzung erwartet, die quasi nahtlos an den Vorgängerband anschließt. Obwohl mir der zweite Teil weniger gefallen hat, spürte ich auch hier wieder diesen Sog aus Sprache und Emotion, der mich vieler Längen zum Trotz doch irgendwie an die Geschichte gefesselt hat.
    Die am Ende des ersten Bandes so überstürzt geschlossene Ehe endet wie erwartet im Desaster. Aber es zieht sich über viele Seiten hin, bis es zum tatsächlichen Bruch kommt.
    Vielleicht liegt es am Alter, in dem die Protagonisten inzwischen sind, aber hier schien mir alles noch viel mehr mit Emotion aufgeladen als zuvor. In dem Auf und Ab der seltsam ambivalenten Freundschaft beider Mädchen, nun fast schon Frauen, liegt eine unglaubliche Intensität, der oft etwas Zwanghaftes anhaftet. Elena lebt das Leben,das Lila sich gewünscht hat, für das sie sich bestimmt fühlte. Lässt sich das als Auslöser bzw. Entschuldigung für das ganze Unglück und „Getriebensein“ festmachen? Sie sprechen so gut wie nie darüber, und doch steht das die ganze Zeit zwischen ihnen. Die gegenseitigen Quälereien und Verletzungen zermürben, nicht nur die zwei „Freundinnen“, auch mich als Leserin. Das pubertäre Gezicke über (zu) vieleSeiten hinweg fand ich zunehmend eintönig, mir war das zu viel „Teenager-Emotionswirrwarr“ und vor allem zu breit ausgeführt.
    Im Rione sind aus den Kindern von einst junge Erwachsene geworden, mit jeder Menge Beziehungsverflechtungen untereinander (hier waren die Familien-Übersichten wirklich hilfreich). Die Streitereien sind jedoch geblieben, lediglich auf einer neuen Ebene. Nun geht es um Dinge wie Geld, Karriere und Statussymbole, manchmal auch um politische Grundeinstellungen. Hier hat sich die Geschichte für mich an einigen Stellen in Belanglosigkeiten und Wiederholungen verloren. Die endlosen und immer bittererer werdenden Auseinandersetzungen im Rione verbreiten eine deprimierende Atmosphäre von Unglück und Ausweglosigkeit, obwohl es durchaus andere Möglichkeiten gäbe.
    Lenùs erfolgreiches Streben nach Bildung und Wissen lässt sie an den Rand der Geschehnisse im Rione rutschen. Ein bisschen auch aus Selbstschutz löst sie sich von Lila und deren zerstörerischer Ader. Rückblickend kann ich sagen, dass ich die Passagen, die sich mit Elena und ihrem Weg beschäftigen, lieber gelesen habe. Bewundernswert, wie sie sich durchkämpft. Leicht wird es ihr, dem Mädchen aus dem Armenviertel, nicht gemacht. Von dem Melodram um Lila und ihren Obsessionen habe ich mich zeitweise erdrückt gefühlt. Und das Beziehungsdurcheinander im Rione fand ich einfach anstrengend.
    Mit meinem Fazit zu diesem zweiten Teil bin ich ein bisschen hin und hergerissen. Stellenweise war ich eher genervt und nicht sicher, ob ich wirklich noch wissen will, wie und warum Lila mit 66 Jahren aus ihrem Leben verschwindet. Die Figur Lila und ihr Schicksal haben mich bei weitem nicht mehr so fasziniert wie zu Beginn der Saga.
    Trotzdem habe ich auch „Die Geschichte eines neuen Namens“ nicht ungern gelesen, wobei mich hier die Entwicklung Lenùs mehr interessierte. Tja, und dann natürlich das Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht *g*.
    Während mich der erste Teil noch uneingeschränkt begeistert hat, bleiben für den zweiten nur 3 Sterne.
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  • Rezension zu Die Geschichte eines neuen Namens

    Nahtlos an den ersten Band anknüpfend, erzählt Elena ihre und Lilas Geschichte weiter. Während die Ehe der 16jährigen Lila bereits vom Tage der Hochzeit an unter keinem guten Stern steht, bleibt Elena ihren Erfolgen in der Schule treu. Sie erzählt von ihren Mühen des Lernens und der ersten Beziehung zu Antonio, den sie mag aber nicht liebt. Doch das Alles sind eher Kindereien im Gegensatz zu Lilas Leben, die versucht sich gegen ihren Mann zu behaupten und dafür teuer bezahlen muss. Trotz der unterschiedlichen Welten, in denen die Beiden den Großteil ihrer Zeit verbringen, herrscht noch immer das Konkurrenzdenken zwischen ihnen vor, was ihre enge Verbindung aber nur zeitweilig unterbricht. Zumindest bis Lila sich ernsthaft in einen anderen Mann verliebt - was im Neapel Anfang der Sechziger Jahre durchaus mit dem Tod enden kann.
    Keine Frage, auch der zweite Band dieser neapolitanischen Freundschaftssaga hat mich durchweg gefesselt, allerdings gelegentlich ebenso genervt. Immer wieder musste ich mir deutlich machen, dass es sich hier um 16, 17jährige Mädchen handelt, also Teenager. Und dass die stellenweise zickenartigen Verhaltensweisen für dieses Alter wohl einfach normal sind. Doch das, was von diesen jungen Frauen in diesem armen Stadtteil zu jener Zeit gefordert wird, ließ mich stets schnell vergessen, dass es eben keine Erwachsenen sind, von denen diese Geschichte erzählt.
    Was ich im Gegensatz zum ersten Band vermisse, sind die zahlreichen bildhaften Schilderungen des Umfeldes der beiden Freundinnen. Während ich diese in 'Meine geniale Freundin' als eindrucksvollen und auch wesentlichen Teil des Buches wahrnahm, scheinen es jetzt deutlich weniger zu sein und wirken auf mich eher wie Hintergrundbeschreibungen. Natürlich haben sich die Persönlichkeiten der Protagonistinnen entwickelt und sind damit komplexer geworden, sodass sie jetzt mehr Raum einnehmen. Doch für mich machte gerade die Beschreibung der damaligen Gesellschaft einen großen Reiz des 1. Bandes aus, sodass ich es bedaure, dass davon nicht mehr so viel zu lesen ist.
    Nichtsdestotrotz war es eine spannende und unterhaltsame Lektüre und ich möchte wissen, wie es weitergeht im Leben der Beiden. Ich freue mich schon auf den dritten Band.
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  • Rezension zu Die Geschichte eines neuen Namens

    Elena Ferrante - Die Geschichte eines neuen Namens - Band 2 der Neapolitanischen Saga (Jugendzeit)
    Klappentext zu „Die Geschichte eines neuen Namens“
    Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht - er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.
    Trotz all dieser Widrigkeiten beharren Lila und Elena immer weiter darauf, ihr Leben selbst zu bestimmen, auch wenn der Preis, den sie dafür zahlen müssen, bisweilen brutal ist. Woran die beiden jungen Frauen sich festhalten, ist ihre Freundschaft. Aber können sie einander wirklich vertrauen?
    Elena Ferrante hat einen Weltbestseller geschrieben. Ein Gipfelwerk der zeitgenössischen Literatur. Und einen Roman, den man erschüttert und begeistert liest!
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    Weiter geht es nach "Meine geniale Freundin: Band 1 der NeapolitanischenSaga" in diesem 2ten Teil mit der Geschichte um dieFreundinnen Lila und Elena diemittlerweile junge Frauen sind. Insgesamtwieder ein wundervoller Roman mit einer eindrucksvollen und außergewöhnlichen Geschichte von Freundschaft, Irrtum und Verrat; vonAbenteurern und Lebenskünstlern und letzten Endes vom Leben selbst, sie wird weiter ruhig und harmonisch erzählt, ist aber dennoch mitreißend,ergreifend und fesselnd hat weiterhin die richtige Mischung aus Magie,Tragik, skurrilen Protagonisten, Menschlichkeit und Liebe, - um ein lebensechtes Bild für den Leserentstehen zu lassen und die Geschichte nicht in den Kitsch abgleiten zu lassen. Es gibt viele wunderbar formulierte Sätze,bzw. ganze Abschnitte. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, die Sätzefließen dahin, erzeugen Stimmungen. Eine mehrteilige Geschichte, die auf denersten Blick nicht sehr spektakulär klingt, verbirgt unter der Oberfläche eineungeahnte Tiefe und die neu hinzukommenden Charakteresind weiterhin immer interessant, teilweise sperrig, teilweise schwierig, oftliebevoll und vor allem sehr gut beschrieben. Alle Personen werden dem Lesernicht ans Herz wachsen - aber viele. Vor Allem sind sie mit ihrenEmotionen, Ängsten und Hoffnungen schön beschrieben und machen es dem Lesernicht leicht, sich von ihnen am Ende des Buches zu verabschieden. Aber dieses Eposgeht ja weiter und so warten wir gespannt auf den 3ten und 4ten Band um zusehen wie es weitergeht.
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Ausgaben von Die Geschichte eines neuen Namens

Hardcover

Seitenzahl: 623

E-Book

Seitenzahl: 619

Taschenbuch

Seitenzahl: 703

Besitzer des Buches 60

Update: