Der Zorn des Engels

Buch von Joyce Carol Oates, Antje Althans

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Der Zorn des Engels wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Zorn des Engels

    Bewertungsauthentizität
    Das Buch gliedert sich in zwei gleich große Teile.
    In der ersten Hälfte lernt man Kathleen kennen, die von ihrem Vater geprügelt und lebensgefährlich verletzt wurde. Weil die Mutter verschwunden ist und der Vater wegen Mordes an Kathleens jüngerer Schwester ins Gefängnis muss, kommt sie zu Pflegeeltern. Sie bleibt ein Kind ohne Selbstbewußtsein, körperlich frühreif, aber mit bescheidenen schulischen Leistungen. Bemüht, die brave Tochter zu sein, hilft sie ihrer Pflegemutter im Haushalt und bei der Betreuung jüngerer Geschwister, doch wirkliche Nähe lässt sie nicht zu. Bevor Kathleen erwachsen ist, hat sie schon zwei Kapitalverbrechen begangen.
    Im zweiten Teil des Buches lernt man zunächst eine ganz andere Kathleen kennen. In ihrem Beruf als Krankenschwester, bzw. Pflegehelferin, ist sie kompetent, zuverlässig, lerneifrig und angesehen. Doch als der junge drogensüchtige Arzt Orson ihre Liebe sexuell ausnutzt, ist ihre Rache fürchterlich.
    Nicht nur inhaltlich, auch im Sprachstil unterscheiden sich beide Teile enorm. In einer erzählenden, leicht zu lesenden Sprache schildert die Autorin Kathleens Kindheit und Jugendzeit, während der zweite Teil passagenweise von Gedanken und Assoziationen bestimmt wird. Wie Bibliomana es schon in der Eingangsrezension gesagt hat: Die Schluss-Sequenzen sind grauenhaft und verstörend.
    Oates zeigt weniger zwei Seiten eines Menschen, sondern die Ambivalenz eines Charakters, bei dem das Gegensätzliche nebeneinander steht und zu fürchterlichen Spannungen führt - fürchterlich für die Person selbst, aber auch für Menschen in ihrem Umfeld.
    Verdammt harter Tobak.
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  • Rezension zu Der Zorn des Engels

    Bewertungsauthentizität
    Originaltitel: The rise of life on earth
    Klappentext:
    Kathleen Hennesy hat kein einfaches Leben. Aufgewachsen in den Arbeitervierteln der Industriemetropole Detroit, zuerst in einem zerrütteten, gewalttätigen Elternhaus, später bei Pflegeeltern, erfährt sie nur wenig Zuneigung. Dies ändert sich auch in ihrem erwachsenen Leben kaum, obwohl die unauffällige, effiziente Art mit der sie ihrem Beruf als Schwesternhelferin nachgeht, im Krankenhaus sehr geschätzt wird. Dann verliebt sie sich in einen jungen Arzt und muß erkennen, daß dieser sie nur ausnutzt. Hinter der Maske stiller Duldsamkeit wächst ihr Zorn, und Kathleen Hennessy beschließt, sich zu rächen.
    Eine kurze Erzählung, 160 Seiten Großdruck, ein eher unbekanntes Werk der Autorin, das aber unter die Haut geht.
    Eher distanziert und objektiv, aber gleichzeitig intensiv und eindringlich, beschreibt J. C. Oates den Werdegang der Kathleen Hennessy. Manche schockierende Geschehnisse werden nur so nebenbei angedeutet, aber es gibt es auch Szenen von sehr unmittelbarer, detailliert beschriebener Brutalität, die einem fast körperlich weh tun zB. den Tod der Schwester und die grauenhafte Schlußszene. Aber auch die seelischen Grausamkeiten sorgten bei mir für einen Kloß im Hals.
    Als misshandeltes Kind emotional verwahrlost, leidet Kathleen an einem eklatanten Mangel an Selbstbewußtsein, gierig nach Zuwendung, ist sie beziehungslos, auch zu sich selbst, denn sie hat gelernt, dass jeder Mensch austauschbar ist und nur Verdrängung sie überleben und funktionieren lässt.
    Dabei ist Kathleen nicht nur das typisch arme Opfer, das gleich die volle Sympathie des Lesers auf sich zieht, oder mit dem man sich identifizieren kann bzw. will, denn sie hat auch äußerst beunruhigende Züge an sich, man ist hin und hergerissen zwischen Mitleid, aber auch Abscheu.
    Kein Krimi, wie der etwas irreführende Klappentext vermuten lässt, sondern ein Art Psychogramm einer seelisch zerstörten Frau und ein verstörendes Buch über die Mechanismen der Gewalt.
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Diskussion zum Buch

Ausgaben von Der Zorn des Engels

Taschenbuch

Seitenzahl: 160

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