Die Hälfte der Sonne
Buch von Chimamanda Ngozi Adichie, Judith Schwaab
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Buchdetails
Titel: Die Hälfte der Sonne
Chimamanda Ngozi Adichie (Autor) , Judith Schwaab (Übersetzer)
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 640
ISBN: 9783596035489
Termin: Juli 2016
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Zusammenfassung
Inhaltsangabe zu Die Hälfte der Sonne
Adichies preisgekrönter Afrika-Roman - schon jetzt ein Weltklassiker
Eine Geschichte über Liebe und Verrat, Rassismus und Loyalität und das Leben im zerstörerischen Alltag des Krieges.
Im Nigeria der Sechzigerjahre kommt der Dorfjunge Ugwu als Houseboy zu Odenigbo, einem linksintellektuellen Professor, bei dem er lesen und schreiben lernt. Als Odenigbos neue Liebe Olanna ihr privilegiertes Leben in Lagos verlässt, um mit ihm zu leben, wachsen die drei schnell zu einer kleinen Familie zusammen.
Richard, ein englischer Journalist, der in Nigeria Inspiration für sein erstes Buchprojekt sucht, verliebt sich in Olannas ungleiche Schwester Kainene, die die Geschäfte der reichen, aber auch korrupten Familie leitet. Sie alle durchleben durch ihre je eigenen Kämpfe und Erfolge, doch teilen gemeinsam die große Hoffnung auf ein unabhängiges Biafra, das 1967 im Osten Nigerias, wo die Mehrheit der Igbo-Bevölkerung lebt, ausgerufen wird.
Nur drei Jahre später versinkt das Land in einem blutigen Bürgerkrieg, der Olanna, Kainene und ihre Liebsten brutal aus ihren Leben reißt und alles Dagewesene ausradiert.
»Chimamanda Adichie ist eine neue Autorin, die mit der Gabe der alten Geschichtenerzähler gesegnet ist.« Chinua Achebe
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Bewertungen
Die Hälfte der Sonne wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Hälfte der Sonne
- Buchdoktor
Eine enge gegenseitige Abhängigkeit verbindet „Master“ Odenigbo und seinen Hausboy Ugwu, der mit circa 10 Jahren in dessen Haushalt kommt. Ugwu scheut sich vor keiner Arbeit und verkündet stets optimistisch, Master, ich kümmere mich darum, ich kann das, selbst wenn er das Geforderte noch nie zuvor getan hat. Ugwu erlebt im Dienst bei Odenigbo seine prägenden Jugendjahre. Auch Odenigbos Lebensgefährtin Olanna nimmt Ugwu in sein Herz auf und verteidigt "seine Herrin" gegen jeden nur vorstellbaren Angriff.Weiterlesen
Olanna und ihre Zwillingsschwester Kainene begehren jede auf ihre Art gegen die Moralvorstellungen ihrer Eltern auf. Der Vater der Frauen ist ein traditioneller Stammes -„Chief“. Kainene lebt mit einem weißen britischen Autor zusammen, der ursprünglich ein Buch über Nigeria schreiben wollte und durch den Biafra-Konflikt unfreiwillig zum Kriegsberichterstatter wird. Unter den Schwestern herrscht die unausgesprochene Übereinkunft, hauptsächlich Olanna müsse den Eltern gefallen, traditionell heiraten und Enkelkinder in die Welt setzen. Odenigbo, obwohl Angehöriger der bürgerlichen Mittelschicht mit Studienabschluss in England, spielt die Rolle des leichtfertigen Liebhabers, der seine Partnerin betrügt, sowie sie nur das Haus verlässt. Die Generation der beiden Schwestern steht stellvertretend für eine moderne, gebildete Generation, die in einen hartnäckigen Machtkampf gegen den Aberglauben der Elterngeneration verwickelt ist. So reist Odenigbos Mutter frohgemut aus ihrem Heimatdorf an, um mit Hexenkräften ihren Einfluss auf die Lebensplanung ihre Sohnes geltend zu machen. Als der Biafra-Krieg ausbricht, verlieren Odenigbo, Olanna und die kleine Tochter „Baby“ ihre Heimat und müssen sich in die Flüchtlingsströme einreihen. Den Erwachsenen und Ugwu wird mit jedem Tag deutlicher, wie gefährdet jeder in dieser eingeschworenen Familiengemeinschaft durch die politischen Ereignisse ist.
Die „Hälfte der Sonne“ tritt im Buch als Uniformabzeichen der Soldaten Biafras auf. Bemerkenswert, dass das Fehlen der Sonne als Symbol für komplette Anarchie steht, wenn Kämpfer auf der Seite Biafras, die keine Uniform tragen, rauben, vergewaltigen und Männer jeden Alters von der Straße weg zum Kriegsdienst zwingen. Adichies Roman ist nicht nur ein Buch über einen Krieg, der sich durch die Bilder der damit verbundenen Hungersnot besonders ins Gedächtnis Europas eingegraben hat, sondern auch ein Familienroman. Besonders eindrucksvoll fand ich die Figur des Ugwu, der sich von den Protagonisten am erstaunlichsten entwickelt. Aber auch Richard ist eine bemerkenswerte Figur, stellvertretend für die weißen Expatriats, die damals als Mitarbeiter von Mineralölgesellschaften in Nigeria lebten. Auch durch Richards Probleme, sich in die Clan- und Familienstrukturen Nigerias hineinzuversetzen, verdeutlich Adichie, wie Nigeria in den 60ern des vorigen Jahrhunderts funktionierte.
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