Ich lese gerade …
…in diesem Monat bereits das vierte Buch, in dem es um Krieg oder politische Konflikte geht und im Juli, das schwöre ich, lese ich nur Unterhaltsames .
Denn auch dieser Roman hat das Potential, den Leser runterzuziehen, wie man so umgangssprachlich sagt. Kein Wunder, es geht um den Biafra - Krieg Ende der 60er Jahre und damit um die erste Hungersnot auf dem afrikanischen Kontinent, die im Westen durch die mediale Berichterstattung bewusst wahr genommen wurde (damals entstand tatsächlich die unsägliche Phrase „Iss deinen Teller leer. Die armen Kinder in Afrika wären froh, sie hätten etwas zu essen.“ ) .
Dass die westlichen Staaten allerdings auch ihren nicht unbedeutenden Anteil an der Katastrophe in Nigeria hatten, wen wunderts…
Aufhänger ist die Geschichte um Zwillingsschwestern, die der (später verfolgten) Volksgruppe der Igbo angehören und luxuriös, an den britischen Lebensstil angelehnt, aufwachsen.
Die Rahmenhandlung bietet recht viel Beziehungsdramen, die ich nicht unbedingt brauchen würde, aber der historische Hintergrund und das Leben in Nigeria zu dieser Zeit werden von Chimamanda Ngozi Adichie wieder toll erzählt - so wie man es von ihr aus „Blauer Hibiskus“ und „Americannah“ gewohnt ist.