Schattengrund

Buch von Elisabeth Herrmann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Schattengrund

Wie ein Flüstern im Sturm ... Schattengrund. Als die 17-jährige Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie wird. Es ist ein einsames Haus in einem abgelegenen Dorf, in dem sie als Kind oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus, das Nicos Eltern auf keinen Fall annehmen wollen. Als die Eltern das Erbe stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um Schattengrund wiederzufinden. Und kaum hat sie die Schwelle übertreten, da scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden – und das Mädchen, mit dem sie hier immer gespielt hat? Fili, ihre allerbeste Freundin. Ihre Seelenschwester. Ihre tote Freundin. Ein grauenhaftes Verbrechen hat die Mädchen damals auseinander gerissen. Aber Nico kann ihren eigenen Erinnerungen nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf. Psychologisch glaubwürdig, voll dunkler, glitzernder Atmosphäre, unwiderstehlich erzählt!
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Über Elisabeth Herrmann

Die deutsche Kriminalbuchautorin Elisabeth Herrmann wurde 1959 in Marburg an der Lahn geboren. Nach einer abgebrochenen Ausbildung zur Bauzeichnerin machte sie ihr Abitur am Abendgymnasium. Mehr zu Elisabeth Herrmann

Bewertungen

Schattengrund wurde insgesamt 38 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Die Geschichte ist mir wirklich ans Herz gewachsen - Ich liebe dieses Buch aufrichtig!

    SirPleasant

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Schattengrund

    "Schattengrund" ist zwar ein Jugendbuch, trotzdem habe ich (als schon lange nicht mehr zur Adressatengruppe gehöriger Leser ) es mir aufgrund des ansprechenden Klappentextes aus der Onleihe geholt.
    Zum Inhalt wurde schon genug gesagt, deshalb gebe ich gleich meine Meinung zum Besten:
    Im Großen und Ganzen hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Die Handlung ist gut aufgebaut und der eigentliche Kriminalfall wirkt glaubwürdig, das Buch hält durchgehend ein hohes Niveau an Spannung, ohne dabei Details zu schildern, die es als Jugendbuch nicht mehr geeignet erscheinen lassen könnten und es gelingt der Autorin, die bedrohliche Atmosphäre des verschneiten Dorfes und des unheimlichen "silbernen Grabes" anschaulich zu vermitteln.
    Die Handlungen der Romanfiguren konnte ich allerdings nicht immer nachvollziehen. Anstelle von Nicos Eltern wäre ich ganz anders vorgegangen und hätte meine Ablehnung in Bezug auf das Erbe von Schattengrund vernünftig begründet. Sie hätten ihre Tochter gut genug kennen müssen, um zu wissen, dass diese aus Trotz kapitalen Blödsinn anstellen würde.
    […]
    Das kann ich nur unterschreiben. Wie dämlich kann man sein?! Da kann man nur hoffen, dass die jugendlichen Leser sich die Protagonistin nicht zum Vorbild nehmen...
    Trotz meines Ärgers und Unverständnisses im Hinblick auf den Charakter der Hauptfigur hat mich das Buch aber gut unterhalten, deshalb vergebe ich .
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  • Rezension zu Schattengrund

    “Schattengrund” ist mein erstes Buch von Elisabeth Herrmann und was mich überzeugt hat, ist ihre Art zu erzählen. Sie kann wirklich gut Atmosphären und Spannung entstehen lassen, es ist unheimlich, wie schnell man Bilder des eingeschneiten Harzdörfchens vor Augen hat und wie gut die Autorin es versteht, Gänsehaut zu erzeugen, wenn wieder jemand um Nicos kleines Haus schleicht. Das ist ein absolutes Plus an diesem Roman.
    Nico als Protagonistin fand ich glaubwürdig und sympathisch; und auch Leon mag man natürlich schnell, er ist schließlich von Anfang an irgendwie ein Held für Nico und diesem Gefühl schließt man sich als Leser(in) dann einfach mal an. Überhaupt fand ich, dass Elisabeth Herrmann es wirklich gut schafft, die Siebenlehener zu charakterisieren und sie oft mit wenigen Worten so zu beschreiben, das man ein klares Bild von ihnen hatte.
    Die Handlung ist gut aufgebaut, ein bisschen mystisch, oftmals recht unheimlich und zum Teil voller offener Fragen, denen man nicht so leicht auf die Schliche kommt. An einer Stelle gibt es zum Beispiel einen Hinweis auf jemanden, der zunächst ganz konkret erscheint, bis einem aufgeht, dass er auf fast alle Figuren des Romans zutrifft. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Trotzdem kann ich die uneingeschränkte Begeisterung, die diesem Buch entgegenschlägt, nicht ganz teilen. Gerade zum Ende hin gab es für meinen Geschmack ein paar falsche Fährten zu viel und auch wenn die Auflösung schlüssig war, fragt man sich doch, wie ausgerechnet dieser Täter zu alldem in der Lage gewesen sein soll, was er am Ende noch so inszeniert und macht. Auch zwischendrin gab es mal die ein oder andere Stelle, an der ich fand, dass die Handlung ein bisschen auf der Stelle trat, aber das sind natürlich am Ende auch irgendwie Kleinigkeiten. Insgesamt war “Schattengrund” spannend zu lesen und der Harz, den ich sonst immer als eher beschaulich gesehen habe, gelangt zu einem ganz neuen Image.
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  • Rezension zu Schattengrund

    Die 17-jährige Nico soll „Schattengrund“ erben, das Haus ihrer Tante Kiana. Nicos Eltern sind aber strikt dagegen, da die Tante nicht nur etwas seltsam war, sondern „Schattengrund“ auch alles andere als ein nettes Ferienhäuschen ist.
    Nico setzt sich aber über das Verbot ihrer Eltern, das Haus zu meiden, hinweg und reist auf eigene Faust in das Dorf Siebenlehen, in dem Kiana wohnte.
    Doch dort wird Nico alles andere als freundlich empfangen. Im Gegenteil, ihr schlägt blanker Hass entgegen.
    Und zu allem Unglück wird das Dorf durch die vielen Schneemassen auch noch eingeschneit. Nico sitzt also fest und versucht nun mit Leons Hilfe, den sie auf dem Weg nach Siebenlehen kennenlernte, das Geheimnis um Schattengrund aufzudecken und zu erfahren warum sie und Kiana von den Einheimischen so gehasst werden.
    Doch Leons Familie scheint selbst mit drin zu stecken und Nico weiß nicht, ob sie ihm wirklich vertrauen soll.
    Ich war zunächst von Elisabeth Herrmanns Buch „Schattengrund“ sehr begeistert und besonders auf den ersten Seiten herrscht eine sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, die einem schon einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    Dennoch flachte diese Spannung zunehmend ab und ab der Hälfte hat sich die Geschichte sehr hingezogen.
    Den Schreibstil fand ich auch etwas holperig, aber am nervigsten waren für mich Leon und Nico, ganz besonders Nico. Das ewige hin und her zwischen den beiden wurde immer unerträglicher, besonders zum Ende hin und Nico war für mich einfach nur kindisch, naiv und weltfremd. Es gab wirklich Stellen in diesem Buch, wo ich an Nicos Verstand zweifeln musste. Vielleicht kam mir das Buch wegen ihrer Unreife deswegen auch eher als „Jugendbuch“ denn als „Thriller“ rüber.
    Ich habe selten so eine beschränkte Protagonistin erlebt.
    Deswegen machte mir das Lesen dann auch keinen Spaß mehr. Die fehlende Spannung tat ihr übriges dazu und so wurde ich von „Schattengrund“ bitter enttäuscht. Schade eigentlich, denn der Anfang war gut und auch die Thematik und Idee waren sehr gut gewählt und vielversprechend.
    Die Auflösung war dann nett zu lesen, aber auch nicht wirklich überraschend. Eher klischeebelastet.
    von
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  • Rezension zu Schattengrund

    Kurz vor ihrem 18. Geburtstag erbt Nicola "Schattengrund" - das Haus ihrer verstorbenen Tante, zu der sie keinerlei Kontakt hatte. Da sie noch nicht volljährig ist, schlagen ihre Eltern stellvertretend für sie das Erbe aus. Das Haus sei alt, die Tante verrückt - damit wolle man nichts zu tun haben. Diese Begründung stellt Nico nicht zufrieden. Heimlich schleicht sie sich davon, um Schattengrund zu finden. In dem kleinen Dorf angekommen, bekommt sie sofort die Ablehnung der Bewohner zu spüren. Nico stößt auf Geheimnisse und so langsam kommen Erinnerungen aus der dunklen Vergangenheit zurück...
    Mit "Schattengrund" ist Elisabeth Herrmann ein düsterer Thriller gelungen, der eine unheimliche Atmosphäre erzeugt. Besonders jetzt, wo es draußen früh dunkel wird, die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen und immer mal wieder Schnee fällt, lässt sich das Buch richtig gut lesen, denn Schattengrund versinkt in einem Schneechaos und Herrmann weiß, wie sie daraus eine spannende Stimmung erzeugen kann.
    Nicos Neugierde ist mehr als verständlich und da sie bei ihren Eltern lediglich auf Mauern des Schweigens stößt, ist es auch nachvollziehbar, dass sie sich alleine auf den Weg macht. Im kleinen Ort Siebenlehen wird sie nicht nur mit der Ablehnung durch die Dorfbewohner konfrontiert, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, die sie komplett vergessen hat. Aber kann sie diesen Erinnerungsfetzen nach all den Jahren noch trauen oder setzt sie Puzzlestücke falsch zusammen. Auf jeden Fall ist Nico etlichen Leuten ein Dorn im Auge, was sie deutlich zu spüren bekommt und sie sogar in lebensgefährliche Situationen bringt.
    Herrmann hat eine wirklich tolle Geschichte für jugendliche Thrillerliebhaber geschrieben, die jedoch auch ein älteres Publikum begeistern kann. Die Story ist gut durchdacht, die Motive sind interessant, die Menschen handeln meistens nachvollziehbar (wenn auch nicht immer richtig) und für die Figur "des Bösen" kommen mehrere in Frage, so dass ich stets zwischen einigen Personen hin und her gesprungen bin und am Ende aufs falsche Pferd gesetzt habe.
    Leseprobe
    Fazit: Elisabeth Hermann hat mich bestens unterhalten. Die Atmosphäre, das Setting und die Spannung konnten mich überzeugen, daher empfehle ich diesen Jugendthriller gerne weiter! 5/5 Sterne.
    Broschiert: 416 Seiten Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
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  • Rezension zu Schattengrund

    Der Inhalt:
    Die 17-jährige Nico bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Das Haus steht in einem einsamen Dorf, in dem Nico in ihrer Kindheit öfter zu Besuch war. Nico möchte das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind dagegen und schlagen das Erbe aus. Daraufhin reißt Nico von zuhause aus und flüchtet nach Schattengrund. Kaum dort angekommen wird ihr vor Augen geführt das sie im Dorf nicht willkommen sind nach den Geschehnissen von vor 11 Jahren. Langsam fängt Nico an sich wieder zu erinnern und weiß das die Ablehnung der Dorfbewohner etwas mit dem Tod der kleinen Fili zu tun hat. Ein grausames Verbrechen hat damals stattgefunden und der Täter wohnt immer noch im Dorf und hat es nun auf Nico abgesehen.
    Das Cover:
    Die Grundfarbe des Covers ist weiß mit grau. Allein die rote Schaukel und der Titel des Buches sind ein richtiger Blickfang. Das Cover wirkt sehr düster und unheimlich. Das Gebäude auf dem Cover soll das Haus Schattengrund darstellen, um das es sich im Buch dreht. Ich finde das Cover sehr gelungen und es macht neugierig auf den Inhalt. Auch passend finde ich den Titel des Buches.
    Die Charaktere:
    Nico ist 17 Jahre alt und bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Nachdem ihre Eltern das Erbe für Nico ausgeschlagen haben, macht sich die 17-jährige auf den Weg nach Schattengrund um sich das Haus anzusehen. Dort angekommen merkt sie sehr schnell das sie nicht willkommen ist und sich allein Leon mit ihr unterhält.
    Leon ist 19 Jahre alt und trifft Nico im Wald als diese auf dem Weg nach Siebenlehen ist. Er nimmt sie mit und hilft Nico sich zurecht zu finden. Auch ist Leon der einzige im Dorf der etwas mit ihr zu tun haben möchte. Er hilft Nico dahinter zu kommen was damals geschehen ist, muss sich aber dann fragen ob er das wirklich wissen möchte, den alle Spuren führen zu seiner Familie.
    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt schon sehr spannend mit der Testamentseröffnung. Nico will das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind strikt dagegen. Da sie noch nicht volljährig ist, sind ihr leider die Hände gebunden. Als sie dann auch noch ein Gespräch ihrer Eltern belauscht in der es um die Geschehnisse vor 11 Jahren geht, wird sie neugierig und macht sich auf den Weg nach Siebenlehen um den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.
    Nico ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist eine junge Frau die weiß was sie will und der die nicht Beachtung der anderen Dorfbewohner nichts ausmacht. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und kommt langsam einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Das sie sich auch teilweise etwas tollpatschig im Umgang mit Leon anstellt, macht sie in meinen Augen nur noch sympatischer. Aber auch Leon ist ein toller Charakter. Er lernt Nico kennen und steht ihr bei. Er hilft ihr, obwohl alle anderen im Dorf sie meiden und schreckt auch nicht davor zurück sie vor seiner Familie zu verteidigen und sich auf ihre Seite zu stellen. Aber auch die anderen Charaktere wurden glaubhaft und detailgetreu beschrieben und passten gut in die Geschichte.
    Der flüssige und lockere Schreibstil, die düstere Stimmung und die bildliche Sprache haben mich komplett in ihren Bann gezogen. Die Umgebung die Elisabeth Herrmann beschreibt wurde so bildlich dargestellt, das ich es mir diesen Ort und die Gegebenheiten sehr gut vorstellen konnte. Die düstere Stimmung zieht sich kontinuierlich durch das ganze Buch hindurch und ich habe richtig mit Nico mitgefiebert. Sehr schön fand ich die teilweise witzigen Szenen zwischen Nico und Leon. Diese haben die Geschichte etwas aufgelockert und ich habe mich köstlich amüsiert. Die Story finde ich spannend und gut umgesetzt. Ein Mädchen erbt ein Haus das in einem Dorf steht indem sie nicht willkommen ist. Schuld daran sind die Vorkommnisse von vor 11 Jahren, an die sie sich nicht mehr erinnern kann und für die sie verantwortlich gemacht wird. Langsam kommt sie hinter ihre Vergangenheit aber weckt damit alte Dämonen die ihr das Leben so schwer wie möglich machen und sie am Ende um ihr Leben fürchten muss. Sehr schön auch die immer wieder unvorhergesehenen Wendungen. Wenn man glaubt das man der Lösung etwas näher kommt passiert etwas völlig unerwartetes und man fängt von neuem an zu bangen.
    Mein Fazit:
    Schattengrund von Elisabeth Herrmann ist ein gelungener Jugendthriller, der eine spannende Story, charismatische Charaktere und überraschenden Wendungen bietet. Von mir eine ganz klare Kaufempfehlung und 5 Sterne
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  • Rezension zu Schattengrund

    "Schattengrund" von Elisabeth Hartmann
    Klappentext:
    Als die 17-jährige Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie wird.
    Schattengrund ist ein einsames Haus in einem abgelenen Dorf, in dem sie als Kind oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus, das Nicolas Eltern auf keinen Fall annehmen wollen.
    Als die Eltern das Erde stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um Schattengrund wiederzufinden.
    Und kaum hat sie die Schwelle überschritten, da scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden - und das Mädchen mit dem sie hier immer gespielt hat?
    Fili, ihrer allerbeste Freundin. Ihre tote Freundin.
    Ein grauenhaftes Verbrechen hat die Mädchen damals auseinandergerissen. Aber Nico kann ihrer eigenen Erinnerung nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf.
    Inhalt und Aufbau
    Sechs Wochen vor ihrem 18. Geburtstag bekommt Nicola eine unerwartete Einladung zum Notar, von dem sie erfährt, dass eine weit entfernte Verwandte Namens Kiana, ihr ein Haus vermacht. Zunächst glücklich über dieses Geschenk, schlägt die Überraschung bald in Groll um, denn ihre Eltern versuchen alles, um das Erbe auszuschlagen und da Nicola noch nicht volljährig ist, kommen sie damit durch. Doch mit dieser Geste wird Nicolas Neugierd erst recht geweckt, was jenes Haus, das den unheimlichen Namen "Schattengrund" trägt, verbindet und nach und nach fängt Nicola an, sich daran zu erinnern, in diesem Haus einige glückliche Sommer ihrer Kindheit verbracht zu haben.
    Doch an ungefähr ihrem 6. Lebensjahr endet die Erinnerung und Nicola fängt an, sich zu fragen, was in jenem Winter passiert sein muss, dass weder sie noch ihre Eltern je wieder von Kiana oder diesem Haus gehört haben. Gegen den Unwillen ihrer Eltern reist sie in das Dorf, in dem "Schattengrund" steht und wird sogleich in der ersten Nacht mit einer unangenehmen Überraschung konfrontiert, denn Siebenlehen, das kleine Dorf, ist durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten und die Schneefahrzeuge brauchen mindestens zwei Tage, um die Gegend zu befreien. Hinzu kommt noch, dass Nico sogleich in ihrer ersten nach in "Schattengrund" von einem unbekannten verfolgt und fast überfallen wird. Ungeachtet dessen, geht das Mädchen davon aus, dass sie Opfer eines Landstreichers wurde, der sich in jenem Haus verschanzt hat, welches über mehrere Monate seit Kianas Tod leer stand.
    Nico fängt an, im Hab und Gut ihrer verstorbenen Tante zu recherchieren und mit Hilfe von Leon, einem Studenten, der auf Verwandtschaftsbesuch in Siebenlehen ist, kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das lieber verborgen bleiben sollte, denn sie wird damit konfrontiert, was vor zwölf Jahren wirklich in dieser Gegend passiert ist und warum sehr viele Einwohner dieser kleinen Gemeinde sie meiden und ihr ggü. sogar feindlich auftreten. Es scheint, als gäben sie ihr die Schuld an etwas, woran sich lieber niemand mehr zurückerinnern kann. Doch schon bald findet Nicola heraus, dass ihre einst beste Freundin aus der Kindheit, Namens Phili, in der Nacht zum 3. Januar eines schrecklichen Todes starb und alles deutet daraufhin, dass es Nicos Schuld gewesen ist, da diese sie, nach Zeugenaussagen in den Wald hineingeführt hat, aber ohne sie wieder zurückgekommen ist. Geplagt vom schlechten Gewissen dieser Schuld, möchte Nico so schnell wie möglich Schattengrund verlassen, stößt allerdings bald auf ein altes Märchenbuch ihrer Tante Kiana und die damit verbundenen Märchen, die ihre Tante ihr stets erzählte. Nach und nach fängt Nino an zu merken, dass vieles, was in diesen harmlosen Gruselgeschichten aufkommt, auf die Realität übertragen werden kann.
    War es wirklich nur Zufall, dass Fili in den Wald hineinlief, so wie die Prinzessin in dem Märchen oder dass ihre Leiche ausgerechnet im sog. "silbenen Grab" gefunden wurde, welches im Märchen genau so genannt wird? Nach und nach wird Nico klar, dass in diesen Märchen die Antworten verborgen liegen, nach denen sie so lange gesucht hat. Allerdings muss sie anfangen so zu denken, wie ein Kind diese Erzählungen für sich interpretieren würde, was nicht sehr einfach ist, da inzwischen ganze zwölf Jahre vergangen sind und sie keinerlei Erinnerungen daran hat, inwieweit sie und ihre Freundin diese Geschichten auf die Realität übertragen haben.
    Hinzu kommt die Tatsache, dass jemand aus dem Dorf versucht, sie vor dem Herumschnüffeln abzuhalten und dabei vor keinen Grenzen zurückschreckt. So wird in Nicos Schornstein einst eine abgeköpfte Krähe hineingeschmissen und am anderen Tag Kianas Märchenbuch gestohlen und daraufhin verbrannt. Außerdem begegnen ihr alle Leute äußerst feindlich gegenüber, allen voran Filis Eltern, die Nico noch immer am Tod ihrer Tochter verantwortlich machen und keine alten Wunden aufreißen wollen. Selbst der Pfarrer aus der Gemeinde, der stets zur Vergebung und Sühne erzieht, versucht, Nico zum Gehen zu bewegen und auch Leon, der einzige, der sich als vertrauenswürdig gezeigt hat, tut jene Märchengeschichten ausder Vergangenheit als Hirngesprinste ab. Doch Nico will die Wahrheit herausfinden und Gerechtigkeit über eine schreckliche Tat walten lassen, die über ein Jahrzehnt bewusst verschwiegen wurde.
    Der folgende Thriller ist auf 53 Kapitel aufgeteilt und hat 410 Seiten, somit umfasst jedes Kapitel durchschnittlich etwa acht bis zehn Seiten, was sich sehr angenehm lesen lässt, ohne dass die Geschichte zu abrupt wirkt.
    Der größte Teil der Geschichte wird von der Hauptprotagonistin Nicola erzählt - ausschließlich in der dritten Person - allerdings gibt es immer wieder kleinere, kurze Kapitel, die entweder aus Sicht Leons, Maiks oder der des Täters geschildert werden.
    Eigene Meinung:
    Nachdem mir "Lilienblüten" bereits großen Spaß beim Lesen bereitet hatte, war ich äußerst gespannt auf den neuen Thriller von Elisabeth Herrmann und wurde größtenteils auch nicht enttäuscht. Die Geschichte bietet viele spannende und teils nervenzerreißende Lesestunden und ist seinem Genre Thriller definitiv gerecht.
    Angefangen mit einer dunklen Atmosphäre, die dieses kleine Dorf umgibt, über die Isolation der Einwohner durch den Schneesturm und Nicolas Vergangenheit gerät man als Leser in einen Sog voller düsterer Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.
    Man fiebert regelrecht mit Nico mit und aufgrund ihrer Erinnerungslücken ist man als Leser quasi genauso ahnungslos wie sie selbst. Die Idee der Autorin die ganze Geschichte mit einem unheimlichen Kindermärchen zu verbinden, verleit der ganzen Geschichte noch zusätzliche Spannung und man muss während des Lesens wieder zum Kind werden, um dahinterzukommen, wie kleine Mädchen, jene Geschichten wahrnehmen und sie in die Realität übertragen.
    Was mir sehr gut gefallen hat, war neben der Geschichte selbst, die unheimliche Atmosphäre, die die Autorin schafft, denn obwohl sich die Ereignisse in einem Zeitraum von nur vier Tagen abspielen, geschehen so viele Dinge, die eine Geschichte ans Licht bringen, die am liebsten verborgen bleiben würde. Deutlich wird auch, dass zu meist Erzählungen aus der Vergangenheit von den meisten Menschen ruhen gelassen werden wollen, um keine alten Wunden aufzureißen und - das ist wohl hier der Hauptgrund - sich mit der Version abzufinden, die alle Beteiligten in ein besseres Licht stellen lässt als den einen, der sowieso als Sündenbock fungiert. Denn warum sollten man in dieser alten Geschichte herumwühlen, wenn allen Leuten bewusst ist, dass dies nur eine schmerzhafte Wahrheit aufdecken würde. Kiana, die ihr Leben lang versucht hat, die Leute wachzurütteln und gescheitert ist, überträgt nun diese Aufgabe an ihrer Großnichte, die zwar immer wieder an Grenzen und Hindernisse stößt, aber gewillt ist, das, was mit ihrer Freundin passiert ist, an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Insgesamt lässt sich sagen, dass dieser Thriller sowohl von seiner Thematik als auch seiner sprachlichem Umsetzung sehr gelungen ist.
    Von mir bekommt er Sterne
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Ausgaben von Schattengrund

Taschenbuch

Seitenzahl: 512

E-Book

Seitenzahl: 417

Besitzer des Buches 75

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