Einige Wochen vor ihrem 18. Geburtstag wird Nico Wagner im Beisein ihrer Eltern beim Notar ein alter Besen, ein Stein und eine halbe Postkarte von ihrer verstorbenen Großtante vererbt, die ein Rätsel beinhalten, das Nico lösen soll. Erst dann würde sie das Haus ihrer Tante, Schattengrund genannt, erben, wo sie als Kind schöne Stunden verbracht hat, an die sie sich aber so gar nicht mehr erinnern kann. Nicos Eltern schlagen das Erbe von vornherein aus, doch Nico ist vehement entschlossen, das Rätsel zu lösen und auch den verlorenen Erinnerungen ihrer Kindheit nachzuspüren. So schwindelt sie ihren Eltern vor, das Wochenende bei einer Freundin zu verbringen und macht sich auf den Weg nach Siebenlehen im Harz. Der Zeitpunkt ist mehr als ungünstig, denn es ist mitten im Winter und so wird sie dort schon von einem Schneesturm empfangen und gleichzeitig auch gefangen gehalten, eine Abreise von dort ist aufgrund der Schneemassen nicht möglich.
Von Anfang an wird Nico von den Dorfbewohnern gemieden und schikaniert, ein junger Mann namens Leon taucht auf und bietet ihr seine Hilfe an. Er scheint auf den ersten Blick sehr sympathisch und auf Nicos Seite, andererseits hat man auch bei ihm das Gefühl, er verbirgt etwas. Je mehr Nico versucht, das Rätsel um Schattengrund und ihre Vergangenheit zu lüften, umso mehr Hindernisse stellen sich ihr in den Weg, die ihr sogar gefährlich werden. Was ist damals nur passiert, an das sie sich nicht erinnern kann?
Von der Autorin Elisabeth Herrmann habe ich schon mehrere Romane gelesen, von denen ich immer sehr begeistert war. Dies war im Rahmen einer Leserunde mein erster Jugendroman der Autorin. Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere wunderbar beschrieben und man gerät sofort in den Bann der Geschichte. Auch diesmal gilt: Frau Herrmann, Sie haben mich nicht enttäuscht. Wenn das Buch auch als Jugendroman bezeichnet wird, ist dieser Thriller für Erwachsene ebenso gut lesbar. Der Spannungsbogen ist dicht, undurchsichtig und atmosphärisch gewebt, und hinter jedem Charakter vermutet man den Bösewicht. Der Roman hat mich total für sich eingenommen, die Spannung war mit den Händen greifbar, und somit kann ich nur ein Fazit ziehen für alle, die Thriller lieben: unbedingt lesen!!!!
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