Elisabeth Herrmann - Schattengrund

  • Einige Wochen vor ihrem 18. Geburtstag wird Nico Wagner im Beisein ihrer Eltern beim Notar ein alter Besen, ein Stein und eine halbe Postkarte von ihrer verstorbenen Großtante vererbt, die ein Rätsel beinhalten, das Nico lösen soll. Erst dann würde sie das Haus ihrer Tante, Schattengrund genannt, erben, wo sie als Kind schöne Stunden verbracht hat, an die sie sich aber so gar nicht mehr erinnern kann. Nicos Eltern schlagen das Erbe von vornherein aus, doch Nico ist vehement entschlossen, das Rätsel zu lösen und auch den verlorenen Erinnerungen ihrer Kindheit nachzuspüren. So schwindelt sie ihren Eltern vor, das Wochenende bei einer Freundin zu verbringen und macht sich auf den Weg nach Siebenlehen im Harz. Der Zeitpunkt ist mehr als ungünstig, denn es ist mitten im Winter und so wird sie dort schon von einem Schneesturm empfangen und gleichzeitig auch gefangen gehalten, eine Abreise von dort ist aufgrund der Schneemassen nicht möglich.


    Von Anfang an wird Nico von den Dorfbewohnern gemieden und schikaniert, ein junger Mann namens Leon taucht auf und bietet ihr seine Hilfe an. Er scheint auf den ersten Blick sehr sympathisch und auf Nicos Seite, andererseits hat man auch bei ihm das Gefühl, er verbirgt etwas. Je mehr Nico versucht, das Rätsel um Schattengrund und ihre Vergangenheit zu lüften, umso mehr Hindernisse stellen sich ihr in den Weg, die ihr sogar gefährlich werden. Was ist damals nur passiert, an das sie sich nicht erinnern kann?


    Von der Autorin Elisabeth Herrmann habe ich schon mehrere Romane gelesen, von denen ich immer sehr begeistert war. Dies war im Rahmen einer Leserunde mein erster Jugendroman der Autorin. Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere wunderbar beschrieben und man gerät sofort in den Bann der Geschichte. Auch diesmal gilt: Frau Herrmann, Sie haben mich nicht enttäuscht. Wenn das Buch auch als Jugendroman bezeichnet wird, ist dieser Thriller für Erwachsene ebenso gut lesbar. Der Spannungsbogen ist dicht, undurchsichtig und atmosphärisch gewebt, und hinter jedem Charakter vermutet man den Bösewicht. Der Roman hat mich total für sich eingenommen, die Spannung war mit den Händen greifbar, und somit kann ich nur ein Fazit ziehen für alle, die Thriller lieben: unbedingt lesen!!!!


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Über den Autor/die Autorin:
    Elisabeth Herrmann, geboren 1959 in Marburg/Lahn, ist eine der aufregendsten Thrillerautorinnen unserer Zeit. Zum Schreiben kam sie neben ihrer Tätigkeit als Journalistin erst über Umwege - und hatte dann sofort durchschlagenden Erfolg mit ihrem Thriller "Das Kindermädchen", der von der Jury der KrimiWelt-Bestenliste als bester deutschsprachiger Krimi 2005 ausgezeichnet wurde und vom ZDF verfilmt wurde. Seitdem macht Elisabeth Herrmann Furore mit ihren Thrillern und Romanen. 2012 erhielt sie den Deutschen Krimipreis für "Die Zeugin der Toten", die ebenfalls vom ZDF verfilmt wird. Nach "Lilienblut" ist "Schattengrund" ihr zweiter Thriller für jugendliche Leser
    (Quelle: Verlag)


    Inhalt:
    Nicola, genannt Nico, soll von ihrer Tante ein Haus in einem kleinen Dörfchen mitten im Harz erben, zumindest wird das bei der Testamentseröffnung verkündet. Nicos Eltern sind schockiert, doch Nicos Neugierde wird geweckt, als ihr der Notar einige Gegenstände in die Hand drückt, die sie an bestimmte Orte bringen soll, um so ihrem Erbe näher zu kommen. Nicos Eltern setzen ab dem Zeitpunkt alles in Bewegung, um sie davon abzuhalten, ihr Erbe anzutreten, aber wie Mädchen in dem Alter sind, störrisch und eigensinnig, will Nico die Geheimnisse dieses Erbes ergründen und vor allem, warum ihre Eltern auf Biegen und Brechen nicht wollen, dass sie das Erbe antritt.


    Und so macht sie sich auf, heimlich, mit Hilfe ihrer Freundin Valerie, die ihr angeboten hat, ihr ein Alibi zu liefern, auf in den verschneiten Harz und findet sich prompt in einer wie verzaubert wirkenden Welt wieder. Der Schnee hat alles zugedeckt sie verläuft sich und findet sich nach einigen Wirrungen in Gesellschaft eines überaus attraktiven jungen Mannes wieder und mit ihm gemeinsam glaubt sie, sich den Geheimnissen rund um Schattengrund und Siebenlehen, ihre Tante und die merkwürdige Feindseligkeit, die die Dorfbewohner Nico gegenüber an den Tag legen, ja bis zu enthaupteten Krähen im Kamin von Schattengrund führen, stellen und ergründen zu können.


    Doch war sie wirklich darauf gefasst, was sich hinter allem verbirgt? Denn als Siebenlehen durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten ist, scheint Nico sich durch ihre Neugierde und Anwesenheit in Lebensgefahr zu bringen. Irgendjemand möchte mit allen Mitteln verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Die Wahrheit über eine Schandtat, die auch das Leben Nicos entscheidend geprägt hat.


    Meine Meinung:


    So bildgewaltig wie ein Film!


    Gleich vorweg, „Schattengrund“ ist für mich eins der Highlights dieses Jahres! Bisher habe ich von Elisabeth Herrmann nur gehört, aber nichts gelesen. Und so war es eine echte Freude für mich, dass mir von Lovelybooks im Rahmen einer Leserunde die Möglichkeit geboten wurde, mich auf dieses Buch einzulassen und mich fesseln zu lassen.


    Wieder mal ist es ein Jugendbuch, was ich mir da vorgenommen habe. Und wieder mal muss ich sagen, für ein Jugendbuch war das aber doch schon harter Tobak. Schon nach ganz kurzer Zeit war für mich klar, dass hier eine Autorin mit einer Gabe für eine sehr bildhafte, eindrückliche Sprache am Werk ist. So sehr hat es mich gepackt, das Dörfchen Siebenlehen, verwunschen, irgendwo im Harz, eingeschneit, duster, mit einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft, die Leute von außerhalb misstrauisch beäugen und wahrscheinlich auch gar nicht da haben wollen. Es sei denn, es sind Touristen, die Geld da lassen. So richtig schön klischeebehaftet, aber eben auch sehr eindrucksvoll. Teilweise meint man, die Kälte zu spüren, Atemwölkchen vor dem eigenen Mund stehen zu sehen, Schneekristalle auf der Nase schmilzen zu fühlen. Und eben dieses Unheimliche auch zu spüren, was in dem Haus, was Schattengrund heißt, ganz besonders zur Geltung kommt. Wenn alte Balken knarzen, man Schritte zu hören glaubt, eine Katze sich anschleicht… Die Spannung ist teilweise wirklich greifbar.


    Und dann entwickelt sich ein anfangs interessantes Erbschaftsspielchen mit ein paar lustigen Geheimnissen zu einem Drama, ja, wirklich zu einem Thriller. Ich will nicht zu viel vorwegnehmen, aber ein ganzes Dorf ist scheinbar beteiligt an einer grausamen Geschichte, die ein kleines Mädchen das Leben kostete und die Hauptfigur, Nico, war deren beste Freundin. Schrecklich, was sich alles so peu á peu herauskristallisiert und man kann sich dem Sog der Geschichte wirklich nicht entziehen und wundert sich teilweise, wo die Seiten hin sind, wenn man wieder einen Abschnitt gelesen hat.


    Fazit:


    Mein Fazit fällt deswegen auch sehr sehr positiv aus, ein Jugendbuch, mit ganz viel Thrill und Grauen, ein wenig Mystik, ein bisschen was fürs Herz aber alles zusammen super verpackt. Und ganz bestimmt nicht nur für Jugendliche gedacht!


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Liebste Grüße
    Die Bine
    Nilis Bücherregal


    Ich lese gerade: Alexa Hennig von Lange "Der Atem der Angst"/Aileen P. Roberts "Elvancor 1"/Gabriela Gwisdek "Nachts kommt die Angst"
    Mein RuB JETZT: 385

  • Die fast 18jährige Nico kann es nicht fassen; ihre Eltern verweigern ihr die Annahme eines Erbes. Ihre Tante Kiana, zu der sie seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hatte, hat ihr Schattengrund vererbt, ein Haus in Siebenlehen, einem kleinen Ort im Harz.


    Mit Hilfe Ihrer Freundin macht sich Nico heimlich auf die Reise in den Harz. Nach einer recht abenteuerlichen Anreise erwartet Nico in Siebenlehen eine alles andere als herzliche Begrüßung. Nur Leon, der Nico auf der Straße aufgesammelt hat, verhält sich Nico gegenüber normal. Was hat das Dorf zu verbergen? Warum wird Nico von nahezu allen Menschen in Siebenlehen abgelehnt? Wer würde Nico lieber tot als lebendig sehen?


    „Schattengrund“ ist mein erster Roman von Elisabeth Herrmann und ich wurde nicht enttäuscht. Der Autorin ist ein Jugendthriller gelungen, der sich sehen lassen kann. Spannend, mysteriös, ein wenig gruselig, nahezu unblutig und ein Hauch von Jugendromantik machen „Schattengrund“ zu einem optimalen Thriller für jugendliche Leser.


    Die eiskalte winterliche Kulisse passte super zum Thema und damit ein Buch, das man am besten bei einer heißen Tasse Kakao unter einer Decke genießt.


    Die Sprache ist jugendlich, aber auch für Erwachsene ein Lesegenuss. Die Spannung bleibt durchgehend auf einem hohen Level, für einen Thriller ein absolutes MUSS.


    Die Anzahl der Charaktere ist überschaubar und die Autorin hat jeden einzelnen sehr gut ausgearbeitet, keine Oberflächlichkeit zu erkennen.


    Dies wird nicht mein letzter Roman von Elisabeth Herrmann sein. Ich hoffe, noch weitere Jugendbücher von ihr lesen zu dürfen. Eine klare Empfehlung von meiner Seite. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Schattengrund" von Elisabeth Hartmann



    Klappentext:


    Als die 17-jährige Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie wird.
    Schattengrund ist ein einsames Haus in einem abgelenen Dorf, in dem sie als Kind oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus, das Nicolas Eltern auf keinen Fall annehmen wollen.
    Als die Eltern das Erde stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um Schattengrund wiederzufinden.
    Und kaum hat sie die Schwelle überschritten, da scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden - und das Mädchen mit dem sie hier immer gespielt hat?
    Fili, ihrer allerbeste Freundin. Ihre tote Freundin.
    Ein grauenhaftes Verbrechen hat die Mädchen damals auseinandergerissen. Aber Nico kann ihrer eigenen Erinnerung nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf.





    Inhalt und Aufbau


    Sechs Wochen vor ihrem 18. Geburtstag bekommt Nicola eine unerwartete Einladung zum Notar, von dem sie erfährt, dass eine weit entfernte Verwandte Namens Kiana, ihr ein Haus vermacht. Zunächst glücklich über dieses Geschenk, schlägt die Überraschung bald in Groll um, denn ihre Eltern versuchen alles, um das Erbe auszuschlagen und da Nicola noch nicht volljährig ist, kommen sie damit durch. Doch mit dieser Geste wird Nicolas Neugierd erst recht geweckt, was jenes Haus, das den unheimlichen Namen "Schattengrund" trägt, verbindet und nach und nach fängt Nicola an, sich daran zu erinnern, in diesem Haus einige glückliche Sommer ihrer Kindheit verbracht zu haben.
    Doch an ungefähr ihrem 6. Lebensjahr endet die Erinnerung und Nicola fängt an, sich zu fragen, was in jenem Winter passiert sein muss, dass weder sie noch ihre Eltern je wieder von Kiana oder diesem Haus gehört haben. Gegen den Unwillen ihrer Eltern reist sie in das Dorf, in dem "Schattengrund" steht und wird sogleich in der ersten Nacht mit einer unangenehmen Überraschung konfrontiert, denn Siebenlehen, das kleine Dorf, ist durch den Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten und die Schneefahrzeuge brauchen mindestens zwei Tage, um die Gegend zu befreien. Hinzu kommt noch, dass Nico sogleich in ihrer ersten nach in "Schattengrund" von einem unbekannten verfolgt und fast überfallen wird. Ungeachtet dessen, geht das Mädchen davon aus, dass sie Opfer eines Landstreichers wurde, der sich in jenem Haus verschanzt hat, welches über mehrere Monate seit Kianas Tod leer stand.
    Nico fängt an, im Hab und Gut ihrer verstorbenen Tante zu recherchieren und mit Hilfe von Leon, einem Studenten, der auf Verwandtschaftsbesuch in Siebenlehen ist, kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das lieber verborgen bleiben sollte, denn sie wird damit konfrontiert, was vor zwölf Jahren wirklich in dieser Gegend passiert ist und warum sehr viele Einwohner dieser kleinen Gemeinde sie meiden und ihr ggü. sogar feindlich auftreten. Es scheint, als gäben sie ihr die Schuld an etwas, woran sich lieber niemand mehr zurückerinnern kann. Doch schon bald findet Nicola heraus, dass ihre einst beste Freundin aus der Kindheit, Namens Phili, in der Nacht zum 3. Januar eines schrecklichen Todes starb und alles deutet daraufhin, dass es Nicos Schuld gewesen ist, da diese sie, nach Zeugenaussagen in den Wald hineingeführt hat, aber ohne sie wieder zurückgekommen ist. Geplagt vom schlechten Gewissen dieser Schuld, möchte Nico so schnell wie möglich Schattengrund verlassen, stößt allerdings bald auf ein altes Märchenbuch ihrer Tante Kiana und die damit verbundenen Märchen, die ihre Tante ihr stets erzählte. Nach und nach fängt Nino an zu merken, dass vieles, was in diesen harmlosen Gruselgeschichten aufkommt, auf die Realität übertragen werden kann.
    War es wirklich nur Zufall, dass Fili in den Wald hineinlief, so wie die Prinzessin in dem Märchen oder dass ihre Leiche ausgerechnet im sog. "silbenen Grab" gefunden wurde, welches im Märchen genau so genannt wird? Nach und nach wird Nico klar, dass in diesen Märchen die Antworten verborgen liegen, nach denen sie so lange gesucht hat. Allerdings muss sie anfangen so zu denken, wie ein Kind diese Erzählungen für sich interpretieren würde, was nicht sehr einfach ist, da inzwischen ganze zwölf Jahre vergangen sind und sie keinerlei Erinnerungen daran hat, inwieweit sie und ihre Freundin diese Geschichten auf die Realität übertragen haben.
    Hinzu kommt die Tatsache, dass jemand aus dem Dorf versucht, sie vor dem Herumschnüffeln abzuhalten und dabei vor keinen Grenzen zurückschreckt. So wird in Nicos Schornstein einst eine abgeköpfte Krähe hineingeschmissen und am anderen Tag Kianas Märchenbuch gestohlen und daraufhin verbrannt. Außerdem begegnen ihr alle Leute äußerst feindlich gegenüber, allen voran Filis Eltern, die Nico noch immer am Tod ihrer Tochter verantwortlich machen und keine alten Wunden aufreißen wollen. Selbst der Pfarrer aus der Gemeinde, der stets zur Vergebung und Sühne erzieht, versucht, Nico zum Gehen zu bewegen und auch Leon, der einzige, der sich als vertrauenswürdig gezeigt hat, tut jene Märchengeschichten ausder Vergangenheit als Hirngesprinste ab. Doch Nico will die Wahrheit herausfinden und Gerechtigkeit über eine schreckliche Tat walten lassen, die über ein Jahrzehnt bewusst verschwiegen wurde.
    Der folgende Thriller ist auf 53 Kapitel aufgeteilt und hat 410 Seiten, somit umfasst jedes Kapitel durchschnittlich etwa acht bis zehn Seiten, was sich sehr angenehm lesen lässt, ohne dass die Geschichte zu abrupt wirkt.
    Der größte Teil der Geschichte wird von der Hauptprotagonistin Nicola erzählt - ausschließlich in der dritten Person - allerdings gibt es immer wieder kleinere, kurze Kapitel, die entweder aus Sicht Leons, Maiks oder der des Täters geschildert werden.



    Eigene Meinung:


    Nachdem mir "Lilienblüten" bereits großen Spaß beim Lesen bereitet hatte, war ich äußerst gespannt auf den neuen Thriller von Elisabeth Herrmann und wurde größtenteils auch nicht enttäuscht. Die Geschichte bietet viele spannende und teils nervenzerreißende Lesestunden und ist seinem Genre Thriller definitiv gerecht.
    Angefangen mit einer dunklen Atmosphäre, die dieses kleine Dorf umgibt, über die Isolation der Einwohner durch den Schneesturm und Nicolas Vergangenheit gerät man als Leser in einen Sog voller düsterer Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.
    Man fiebert regelrecht mit Nico mit und aufgrund ihrer Erinnerungslücken ist man als Leser quasi genauso ahnungslos wie sie selbst. Die Idee der Autorin die ganze Geschichte mit einem unheimlichen Kindermärchen zu verbinden, verleit der ganzen Geschichte noch zusätzliche Spannung und man muss während des Lesens wieder zum Kind werden, um dahinterzukommen, wie kleine Mädchen, jene Geschichten wahrnehmen und sie in die Realität übertragen.
    Was mir sehr gut gefallen hat, war neben der Geschichte selbst, die unheimliche Atmosphäre, die die Autorin schafft, denn obwohl sich die Ereignisse in einem Zeitraum von nur vier Tagen abspielen, geschehen so viele Dinge, die eine Geschichte ans Licht bringen, die am liebsten verborgen bleiben würde. Deutlich wird auch, dass zu meist Erzählungen aus der Vergangenheit von den meisten Menschen ruhen gelassen werden wollen, um keine alten Wunden aufzureißen und - das ist wohl hier der Hauptgrund - sich mit der Version abzufinden, die alle Beteiligten in ein besseres Licht stellen lässt als den einen, der sowieso als Sündenbock fungiert. Denn warum sollten man in dieser alten Geschichte herumwühlen, wenn allen Leuten bewusst ist, dass dies nur eine schmerzhafte Wahrheit aufdecken würde. Kiana, die ihr Leben lang versucht hat, die Leute wachzurütteln und gescheitert ist, überträgt nun diese Aufgabe an ihrer Großnichte, die zwar immer wieder an Grenzen und Hindernisse stößt, aber gewillt ist, das, was mit ihrer Freundin passiert ist, an die Öffentlichkeit zu bringen.
    Insgesamt lässt sich sagen, dass dieser Thriller sowohl von seiner Thematik als auch seiner sprachlichem Umsetzung sehr gelungen ist.
    Von mir bekommt er :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne :thumleft:

    Love is the most powerful army. Whether love of friend, love of country, love of God, or even love of enemy -
    love reveals to us the truly miraculous nature of the human spirit.
    Zt. nach Ruta Sepetys

    Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten
    Zt. nach Jean-Jaques Roussaau


    gelesen 2016:14 :study:

  • Schattengrund - Elisabeth Herrmann



    Kurzbeschreibung Amazon:


    Wie ein Flüstern im Sturm ...


    Schattengrund. Als die 17-jährige Nicola das Haus ihrer verstorbenen Tante erbt, ahnt sie nicht, wie bedeutsam dieser Name für sie wird. Es ist ein einsames Haus in einem abgelegenen Dorf, in dem sie als Kind oft zu Gast war. Ein Haus, in dem die Vergangenheit schlummert. Und ein Haus, das Nicos Eltern auf keinen Fall annehmen wollen. Als die Eltern das Erbe stellvertretend für ihre Tochter ausschlagen, reißt Nico heimlich aus, um Schattengrund wiederzufinden. Und kaum hat sie die Schwelle übertreten, da scheint eine lange verdrängte Wahrheit nach ihr zu greifen. Wie konnte sie das alles bloß vergessen? Die knarrenden Treppen, den staubigen Dachboden – und das Mädchen, mit dem sie hier immer gespielt hat? Fili, ihre allerbeste Freundin. Ihre Seelenschwester. Ihre tote Freundin. Ein grauenhaftes Verbrechen hat die Mädchen damals auseinander gerissen. Aber Nico kann ihren eigenen Erinnerungen nicht trauen. Und der Täter von damals ist noch immer im Dorf.


    Mein Leseeindruck:


    Erst mal nur WOW!
    Absolut spannend und fesselnd.... ein Jugend-Thriller vom Feinsten!
    Aber nicht nur für die junge Zielgruppe... sondern auch absolut perfekt für ältere Leser!


    Ein Buch das aber außer der Spannung auch viele Aspekte aufgreift, wie z.B. Verbundenheit in einem Dorf, falsche Verdächtigungen, Hass und Hexenglaube, Missbrauch uvm.
    Das alles wurde wunderbar in einem super spannnenden Buch von der Autorin Elisabeth Herrmann aufgegriffen und verarbeitet.
    Man fühlt sich direkt in dem Geschehen dabei und fiebert mit der Hauptprotagonistin Nico sowie ihrem "Helfer" Leon mit.


    Es passieren viele unheimliche Dinge... und man spürt förmlich den Hass und das Ablehnen der Dorfbewohner von Siebenlehen gegenüber von Nico, die sich ihre (Beinahe) Erbschaft von ihrer Tante ansehen möchte. Man fragt sich instinktiv... warum wollen die Eltern von Nico nicht daß sie das Erbe antritt?
    Was verbirgt sich hinter Schattengrund?


    Mit jeder Seite schlittert der Leser in noch tiefere und unvorhergesehene Dinge aus der Vergangenheit... und Nico kann das nur durchbrechen, in dem sie sich erinnert... erinnert was damals vor 12 Jahren in Siebenlehen passiert ist... damals als sie 6 Jahre alt war und ihre Freundin Fili gestorben ist.
    Wovor hatte Fili so Angst? Wer will hier verhindern daß die Wahrheit ans Licht kommt?


    Der Leser ist bis zum Schluss gefesselt... und es werden unzählige Spuren zu verfolgen sein bis die Wahrheit ans Licht kommt.
    Eine Wahrheit die schlimmer ist als man sich vorstellen kann.... und die beinahe auch Nico den Tod bringt......


    Dieses faszinierende Buch kann ich nur wärmsten empfehlen!


    5 Sterne - uneingeschränkt!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
    Und ich werde den Harz von jetzt an mit anderen Augen sehen.....

  • Der Inhalt:


    Die 17-jährige Nico bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Das Haus steht in einem einsamen Dorf, in dem Nico in ihrer Kindheit öfter zu Besuch war. Nico möchte das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind dagegen und schlagen das Erbe aus. Daraufhin reißt Nico von zuhause aus und flüchtet nach Schattengrund. Kaum dort angekommen wird ihr vor Augen geführt das sie im Dorf nicht willkommen sind nach den Geschehnissen von vor 11 Jahren. Langsam fängt Nico an sich wieder zu erinnern und weiß das die Ablehnung der Dorfbewohner etwas mit dem Tod der kleinen Fili zu tun hat. Ein grausames Verbrechen hat damals stattgefunden und der Täter wohnt immer noch im Dorf und hat es nun auf Nico abgesehen.


    Das Cover:


    Die Grundfarbe des Covers ist weiß mit grau. Allein die rote Schaukel und der Titel des Buches sind ein richtiger Blickfang. Das Cover wirkt sehr düster und unheimlich. Das Gebäude auf dem Cover soll das Haus Schattengrund darstellen, um das es sich im Buch dreht. Ich finde das Cover sehr gelungen und es macht neugierig auf den Inhalt. Auch passend finde ich den Titel des Buches.


    Die Charaktere:


    Nico ist 17 Jahre alt und bekommt von ihrer Tante das Haus Schattengrund vererbt. Nachdem ihre Eltern das Erbe für Nico ausgeschlagen haben, macht sich die 17-jährige auf den Weg nach Schattengrund um sich das Haus anzusehen. Dort angekommen merkt sie sehr schnell das sie nicht willkommen ist und sich allein Leon mit ihr unterhält.


    Leon ist 19 Jahre alt und trifft Nico im Wald als diese auf dem Weg nach Siebenlehen ist. Er nimmt sie mit und hilft Nico sich zurecht zu finden. Auch ist Leon der einzige im Dorf der etwas mit ihr zu tun haben möchte. Er hilft Nico dahinter zu kommen was damals geschehen ist, muss sich aber dann fragen ob er das wirklich wissen möchte, den alle Spuren führen zu seiner Familie.


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt schon sehr spannend mit der Testamentseröffnung. Nico will das Erbe antreten, aber ihre Eltern sind strikt dagegen. Da sie noch nicht volljährig ist, sind ihr leider die Hände gebunden. Als sie dann auch noch ein Gespräch ihrer Eltern belauscht in der es um die Geschehnisse vor 11 Jahren geht, wird sie neugierig und macht sich auf den Weg nach Siebenlehen um den Geheimnissen auf den Grund zu gehen.


    Nico ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist eine junge Frau die weiß was sie will und der die nicht Beachtung der anderen Dorfbewohner nichts ausmacht. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit und kommt langsam einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Das sie sich auch teilweise etwas tollpatschig im Umgang mit Leon anstellt, macht sie in meinen Augen nur noch sympatischer. Aber auch Leon ist ein toller Charakter. Er lernt Nico kennen und steht ihr bei. Er hilft ihr, obwohl alle anderen im Dorf sie meiden und schreckt auch nicht davor zurück sie vor seiner Familie zu verteidigen und sich auf ihre Seite zu stellen. Aber auch die anderen Charaktere wurden glaubhaft und detailgetreu beschrieben und passten gut in die Geschichte.


    Der flüssige und lockere Schreibstil, die düstere Stimmung und die bildliche Sprache haben mich komplett in ihren Bann gezogen. Die Umgebung die Elisabeth Herrmann beschreibt wurde so bildlich dargestellt, das ich es mir diesen Ort und die Gegebenheiten sehr gut vorstellen konnte. Die düstere Stimmung zieht sich kontinuierlich durch das ganze Buch hindurch und ich habe richtig mit Nico mitgefiebert. Sehr schön fand ich die teilweise witzigen Szenen zwischen Nico und Leon. Diese haben die Geschichte etwas aufgelockert und ich habe mich köstlich amüsiert. Die Story finde ich spannend und gut umgesetzt. Ein Mädchen erbt ein Haus das in einem Dorf steht indem sie nicht willkommen ist. Schuld daran sind die Vorkommnisse von vor 11 Jahren, an die sie sich nicht mehr erinnern kann und für die sie verantwortlich gemacht wird. Langsam kommt sie hinter ihre Vergangenheit aber weckt damit alte Dämonen die ihr das Leben so schwer wie möglich machen und sie am Ende um ihr Leben fürchten muss. Sehr schön auch die immer wieder unvorhergesehenen Wendungen. Wenn man glaubt das man der Lösung etwas näher kommt passiert etwas völlig unerwartetes und man fängt von neuem an zu bangen.


    Mein Fazit:


    Schattengrund von Elisabeth Herrmann ist ein gelungener Jugendthriller, der eine spannende Story, charismatische Charaktere und überraschenden Wendungen bietet. Von mir eine ganz klare Kaufempfehlung und 5 Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Kurz vor ihrem 18. Geburtstag erbt Nicola "Schattengrund" - das Haus ihrer verstorbenen Tante, zu der sie keinerlei Kontakt hatte. Da sie noch nicht volljährig ist, schlagen ihre Eltern stellvertretend für sie das Erbe aus. Das Haus sei alt, die Tante verrückt - damit wolle man nichts zu tun haben. Diese Begründung stellt Nico nicht zufrieden. Heimlich schleicht sie sich davon, um Schattengrund zu finden. In dem kleinen Dorf angekommen, bekommt sie sofort die Ablehnung der Bewohner zu spüren. Nico stößt auf Geheimnisse und so langsam kommen Erinnerungen aus der dunklen Vergangenheit zurück...


    Mit "Schattengrund" ist Elisabeth Herrmann ein düsterer Thriller gelungen, der eine unheimliche Atmosphäre erzeugt. Besonders jetzt, wo es draußen früh dunkel wird, die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen und immer mal wieder Schnee fällt, lässt sich das Buch richtig gut lesen, denn Schattengrund versinkt in einem Schneechaos und Herrmann weiß, wie sie daraus eine spannende Stimmung erzeugen kann.


    Nicos Neugierde ist mehr als verständlich und da sie bei ihren Eltern lediglich auf Mauern des Schweigens stößt, ist es auch nachvollziehbar, dass sie sich alleine auf den Weg macht. Im kleinen Ort Siebenlehen wird sie nicht nur mit der Ablehnung durch die Dorfbewohner konfrontiert, sondern auch mit ihrer eigenen Vergangenheit, die sie komplett vergessen hat. Aber kann sie diesen Erinnerungsfetzen nach all den Jahren noch trauen oder setzt sie Puzzlestücke falsch zusammen. Auf jeden Fall ist Nico etlichen Leuten ein Dorn im Auge, was sie deutlich zu spüren bekommt und sie sogar in lebensgefährliche Situationen bringt.


    Herrmann hat eine wirklich tolle Geschichte für jugendliche Thrillerliebhaber geschrieben, die jedoch auch ein älteres Publikum begeistern kann. Die Story ist gut durchdacht, die Motive sind interessant, die Menschen handeln meistens nachvollziehbar (wenn auch nicht immer richtig) und für die Figur "des Bösen" kommen mehrere in Frage, so dass ich stets zwischen einigen Personen hin und her gesprungen bin und am Ende aufs falsche Pferd gesetzt habe.



    Fazit:
    Elisabeth Hermann hat mich bestens unterhalten. Die Atmosphäre, das Setting und die Spannung konnten mich überzeugen, daher empfehle ich diesen Jugendthriller gerne weiter! 5/5 Sterne.


    • Broschiert: 416 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
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  • Die 17-jährige Nico soll „Schattengrund“ erben, das Haus ihrer Tante Kiana. Nicos Eltern sind aber strikt dagegen, da die Tante nicht nur etwas seltsam war, sondern „Schattengrund“ auch alles andere als ein nettes Ferienhäuschen ist.
    Nico setzt sich aber über das Verbot ihrer Eltern, das Haus zu meiden, hinweg und reist auf eigene Faust in das Dorf Siebenlehen, in dem Kiana wohnte.
    Doch dort wird Nico alles andere als freundlich empfangen. Im Gegenteil, ihr schlägt blanker Hass entgegen.
    Und zu allem Unglück wird das Dorf durch die vielen Schneemassen auch noch eingeschneit. Nico sitzt also fest und versucht nun mit Leons Hilfe, den sie auf dem Weg nach Siebenlehen kennenlernte, das Geheimnis um Schattengrund aufzudecken und zu erfahren warum sie und Kiana von den Einheimischen so gehasst werden.
    Doch Leons Familie scheint selbst mit drin zu stecken und Nico weiß nicht, ob sie ihm wirklich vertrauen soll.
    Ich war zunächst von Elisabeth Herrmanns Buch „Schattengrund“ sehr begeistert und besonders auf den ersten Seiten herrscht eine sehr düstere und geheimnisvolle Atmosphäre, die einem schon einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    Dennoch flachte diese Spannung zunehmend ab und ab der Hälfte hat sich die Geschichte sehr hingezogen.
    Den Schreibstil fand ich auch etwas holperig, aber am nervigsten waren für mich Leon und Nico, ganz besonders Nico. Das ewige hin und her zwischen den beiden wurde immer unerträglicher, besonders zum Ende hin und Nico war für mich einfach nur kindisch, naiv und weltfremd. Es gab wirklich Stellen in diesem Buch, wo ich an Nicos Verstand zweifeln musste. Vielleicht kam mir das Buch wegen ihrer Unreife deswegen auch eher als „Jugendbuch“ denn als „Thriller“ rüber.
    Ich habe selten so eine beschränkte Protagonistin erlebt.
    Deswegen machte mir das Lesen dann auch keinen Spaß mehr. Die fehlende Spannung tat ihr übriges dazu und so wurde ich von „Schattengrund“ bitter enttäuscht. Schade eigentlich, denn der Anfang war gut und auch die Thematik und Idee waren sehr gut gewählt und vielversprechend.
    Die Auflösung war dann nett zu lesen, aber auch nicht wirklich überraschend. Eher klischeebelastet.



    :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Das hatte sich Nico ganz anders vorgestellt als sie mit ihren Eltern zum Notar ging um zu erfahren was sie geerbt hat. Geerbt hat sie ein Haus: Schattengrund, aber ihre Eltern schlagen das Erbe aus. Warum genau wollen sie Nico nicht sagen und die Widerspruchsfrist läuft kurz vor ihrem 18. Geburtstag aus. So macht sie sich auf den Weg in den Harz um nach dem Haus zu sehen, was ihre Eltern ihr verwehren. Als sie ankommt erinnert sie sich direkt wieder an einige Sachen, aber es ist auch unheimlich. War dort nicht jemand der sie beobachtet???


    Meine Meinung:
    Seit langer Zeit habe ich schon einen Roman von Elisabeth Herrmann auf meinem SuB liegen, aber nun kam Schattengrund und dieser klang so vielversprechend das ich mich sogar gleich an zwei Stellen bemüht hatte das Buch zu bekommen. Witzigerweise hatte ich sogar bei beiden Stellen Glück und habe dann auf einer Internetseite es an jemand anderen weiter geben lassen. Geblieben ist mir das von Blogg dein Buch und das habe ich heute gelesen.


    Schattengrund ist ein Jugendthriller. Er ist nur sehr wenig brutal und eher unterschwellig ein Thriller. Erstmal ist er mysteriös. Man wird in das Leben von Nicola, genannt Nico rein geworfen, diese wird bald 18 und ist eher eine Einzelgängerin. Sie hat sich damit abgefunden, hat sie doch vor kurzem erst eine wirklich gute Freundin gefunden. Nun könnte sie erben und versteht gar nicht warum ihre Eltern dagegen sind. Sie möchte das Haus wenigstens einmal sehen und fährt in den Harz zu dem Haus genannt Schattengrund. schon gleich am ersten Abend wird sie von jemanden beobachtet und so wird man als Leser gleich gepackt. Wer war es, was will er und vor allem Warum?
    Das zieht sich auch durch die ganze Geschichte, dieses Warum. Es ist das was einen immer weiter lesen lässt selbst wenn die Spannung mal ein wenig abflacht. Wobei sie nie ganz abbricht.
    Die Spannung steigert sich allmählich und hat ihren Höhepunkt kurz vor Schluss erreicht, dann mochte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Auf den letzten hundert Seiten wollte ich nur noch Wissen wie es ausgeht.


    Den Protagonisten fehlt teilweise ein wenig die Tiefe, wie ich finde. Nico ist wirklich gut ausgearbeitet, sehr sympathisch und stur, aber auch sehr ungestüm und nicht unbedingt immer wie eine 18 Jährige. Sie ist oftmals recht unbedacht und schießt gerne über ihr Ziel hinaus. Was sie meistens in neue Schwierigkeiten bringt.
    Ihr Gefährte in dem kleinen Örtchen ist Leon. Er ist zwei Jahre älter wie Nico und sammelt sie in einem Schneegestöber ein. Er kümmert sich direkt um das für ihn fremde Mädchen. Man lernt Leon eigentlich kaum kennen. Wir erfahren das er aus Wales ist und Geologie studiert, aber das sind sachen die kaum zum tragen kommen. Bei ihm fehlt mir ein wenig die tiefe und lange Zeit wusste ich auch nicht wie ich ihn einordnen soll.
    dann gibt es noch einige Figuren, die mit von der Partie sind und mehr oder weniger wichtig, aber sie werden so gut wie gar nicht näher beleuchtet.


    Der Schreibstil ist flüssig und packend. Es gibt keine großartigen Fremdwörter ist aber auch nicht unbedingt jugendlich. Die Kapitel sind nicht zu lang, stellenweise sogar recht kurz, so dass man gerne noch eins liest. Die Gesamtlänge von 408 Seiten ist nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang. Es wird kaum überflüssiges beschrieben und alles wichtige abgehandelt.


    Das Ende war für mich nicht vorausschaubar. Ich hatte mehrere in Verdacht und selbst durch Ausschlussverfahren kam ich nicht weiter. Auf den letzten Seiten hätte es wirklich noch jeder sein können und somit gab es Spannung bis zum Schluss.
    Ob die Auflösung dann nun gefällt oder nicht ist eine persönliche Ansichtssache, keiner wird das Rad neu erfinden und irgendeinen Grund muss es ja geben. So ein klein bisschen hätte ich mir als Täter jemand anderen gewünscht um noch ein wenig Aktualität rein zu bringen, aber vielleicht wäre das auch einen Schritt zu weit gegangen.


    Mein Fazit: Ein Jugendthriller an dem durchaus auch Erwachsene ihren Spaß dran haben können und der kein bisschen fad oder langweilig ist

  • “Schattengrund” ist mein erstes Buch von Elisabeth Herrmann und was mich überzeugt hat, ist ihre Art zu erzählen. Sie kann wirklich gut Atmosphären und Spannung entstehen lassen, es ist unheimlich, wie schnell man Bilder des eingeschneiten Harzdörfchens vor Augen hat und wie gut die Autorin es versteht, Gänsehaut zu erzeugen, wenn wieder jemand um Nicos kleines Haus schleicht. Das ist ein absolutes Plus an diesem Roman.
    Nico als Protagonistin fand ich glaubwürdig und sympathisch; und auch Leon mag man natürlich schnell, er ist schließlich von Anfang an irgendwie ein Held für Nico und diesem Gefühl schließt man sich als Leser(in) dann einfach mal an. Überhaupt fand ich, dass Elisabeth Herrmann es wirklich gut schafft, die Siebenlehener zu charakterisieren und sie oft mit wenigen Worten so zu beschreiben, das man ein klares Bild von ihnen hatte.
    Die Handlung ist gut aufgebaut, ein bisschen mystisch, oftmals recht unheimlich und zum Teil voller offener Fragen, denen man nicht so leicht auf die Schliche kommt. An einer Stelle gibt es zum Beispiel einen Hinweis auf jemanden, der zunächst ganz konkret erscheint, bis einem aufgeht, dass er auf fast alle Figuren des Romans zutrifft. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Trotzdem kann ich die uneingeschränkte Begeisterung, die diesem Buch entgegenschlägt, nicht ganz teilen. Gerade zum Ende hin gab es für meinen Geschmack ein paar falsche Fährten zu viel und auch wenn die Auflösung schlüssig war, fragt man sich doch, wie ausgerechnet dieser Täter zu alldem in der Lage gewesen sein soll, was er am Ende noch so inszeniert und macht. Auch zwischendrin gab es mal die ein oder andere Stelle, an der ich fand, dass die Handlung ein bisschen auf der Stelle trat, aber das sind natürlich am Ende auch irgendwie Kleinigkeiten. Insgesamt war “Schattengrund” spannend zu lesen und der Harz, den ich sonst immer als eher beschaulich gesehen habe, gelangt zu einem ganz neuen Image.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Die 17-jährige Nico erhält ein Erbe von ihrer Tante Kiana.Doch dieses entpuppt sich als eine große Enttäuschung. Sie erbt einen Stein, einen Besen und eine halbe Postkarte. Mit diesen Dingen soll sie das ehemalige Anwesen der Tante, das sich „Schattengrund“ nennt, erben. Ihre Eltern sind strikt dagegen, dass Nico das Erbe annimmt. Doch sie tut es trotzdem und begibt sich auf eine gefährliche und abenteuerliche Reise und lüftet ein schreckliches Geheimnis.


    Meine Meinung:
    Mich hat das Buch von Anfang an gefangen genommen. Ich hätte es am liebsten in einem Rutsch durchgelesen. Es ist spannend, überraschend und
    liebevoll geschrieben. Die Charaktere waren mir (fast) alle sehr sympathisch. Vor allem Nico, ein neugieriges und mutiges Mädchen, ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen und fand alle Taten von ihr verständlich und notwendig.


    Fazit:
    Ein Jugend-Thriller mit einer spannenden Story, realistischen und sympathischen Charakteren und einer Prise Liebe, den man nicht so schnell vergisst. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und bin begeistert. Von mir gibt es 5 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Nico erbt ein Haus von ihrer verstorbenen Großtante Kiana ein Haus in einem kleinen Ort im Harz. Allerdings ist Nico noch nicht volljährig und ihre Eltern schlagen das Erbe aus. Sie wollen nicht erklären, warum seit Jahren kein Kontakt mehr zu der Tante bestanden hat und möchten am liebsten überhaupt nicht mehr über das ganze Thema reden. Dadurch wird Nico nun erst recht neugierig und bricht heimlich nach Siebenlehen, um sich das Haus mit dem düsteren Namen Schattengrund wenigstens einmal anzusehen.


    Kaum dort angekommen, bricht ein fürchterlicher Schneesturm los und das Dorf ist vorerst von der Außenwelt abgeschnitten. Natürlich hat Nico auch ihr Ladekabel vergessen, so dass, abgesehen vom schlechten Empfang im tiefen Harz, auch keine Kommunikation über Handy in die Außenwelt möglich ist. Klassische Voraussetzungen für jede Gruselgeschichte.


    Und gruselig wird es schnell. Die Dorfbewohner scheinen einen Groll gegenüber Nico und ihrer Großtante zu hegen, den sich das Mädchen nicht erklären kann. Einzig Leon, der ebenfalls nur zu Besuch bei seinen Verwandten in Siebenlehen ist, scheint auf ihrer Seite zu sein. Erst nach und nach erinnert sich Nico wieder an ihre Kindheit, in der sie oft und gerne bei Kiana gewesen ist – bis eines Tages etwas Schreckliches geschehen ist.


    Elisabeth Herrmann hat hier einen absolut spannenden Jugendthriller geschrieben, den man kaum aus der Hand legen möchte. Allerdings wird der Spannungsbogen meiner Meinung nach an einigen Stellen übertrieben, da werden Andeutungen gemacht, die den Leser in die Irre führen sollen, dabei aber leider unaufgeklärt ins Leere münden. Hier entsteht der Eindruck, dass um jeden Preis Spannung erzeugt werden sollte, leider in meinen Augen teilweise auf Kosten der Glaubwürdigkeit.


    Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse geradezu und die Auflösung kommt erst ganz zum Schluss. Als Leser hat man reichlich Verdächtige zur Auswahl und obwohl der Täter eigentlich naheliegt, kann lange Zeit keiner wirklich ausgeschlossen werden, wodurch es bis zum Schluss sehr spannend bleibt.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Schattengrund" ist zwar ein Jugendbuch, trotzdem habe ich (als schon lange nicht mehr zur Adressatengruppe gehöriger Leser ) es mir aufgrund des ansprechenden Klappentextes aus der Onleihe geholt.
    Zum Inhalt wurde schon genug gesagt, deshalb gebe ich gleich meine Meinung zum Besten:


    Im Großen und Ganzen hat mir dieser Roman sehr gut gefallen. Die Handlung ist gut aufgebaut und der eigentliche Kriminalfall wirkt glaubwürdig, das Buch hält durchgehend ein hohes Niveau an Spannung, ohne dabei Details zu schildern, die es als Jugendbuch nicht mehr geeignet erscheinen lassen könnten und es gelingt der Autorin, die bedrohliche Atmosphäre des verschneiten Dorfes und des unheimlichen "silbernen Grabes" anschaulich zu vermitteln.
    Die Handlungen der Romanfiguren konnte ich allerdings nicht immer nachvollziehen. Anstelle von Nicos Eltern wäre ich ganz anders vorgegangen und hätte meine Ablehnung in Bezug auf das Erbe von Schattengrund vernünftig begründet. Sie hätten ihre Tochter gut genug kennen müssen, um zu wissen, dass diese aus Trotz kapitalen Blödsinn anstellen würde.


    Vielleicht kam mir das Buch wegen ihrer Unreife deswegen auch eher als „Jugendbuch“ denn als „Thriller“ rüber.
    Ich habe selten so eine beschränkte Protagonistin erlebt.

    Das kann ich nur unterschreiben. Wie dämlich kann man sein?! ](*,) Da kann man nur hoffen, dass die jugendlichen Leser sich die Protagonistin nicht zum Vorbild nehmen...
    Trotz meines Ärgers und Unverständnisses im Hinblick auf den Charakter der Hauptfigur hat mich das Buch aber gut unterhalten, deshalb vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998