Die Verratenen

Buch von Ursula Poznanski

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die Verratenen

Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt. Die Verratenen ist der erste Band einer Trilogie.
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Serieninfos zu Die Verratenen

Die Verratenen ist der 1. Band der Eleria Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2012. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Über Ursula Poznanski

Die österreichische Autorin Ursula Poznanski wurde einem größeren Publikum durch ihren Thriller "Erebos" bekannt. Die 1968 in Wien geborene Schriftstellerin erhielt dafür den deutschen Jungendliteraturpreis. Mehr zu Ursula Poznanski

Bewertungen

Die Verratenen wurde insgesamt 150 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Meinungen

  • Für mich ein absoluter Pageturner

    Aleshanee

  • Großartiger Auftakt! Ursula Pozanski hat mich wieder einmal nicht enttäuscht.

    Scalymausi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Verratenen

    Klappentext
    Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
    Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
    Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
    Meine Meinung
    Ursula Poznanski wirft einen hier im ersten Band direkt in eine Szenerie, die nach und nach mit immer mehr Hintergrundinformationen aufwartet, die gekonnt und spannend in die Handlung mit eingeflochten werden.
    Die Zukunft, in der Eleria, "Ria" aufwächst, ist geprägt von Macht und Kontrolle. Sie lebt wie viele anderen auf der Erde in großen Kuppeln, Sphären genannt, da sich die eisigen Wetterverhältnisse in der Atmosphäre außerhalb der Kuppeln kaum zum Überleben eignen.
    Auch wenn es Menschen in den Kuppeln gibt, die auf natürlichem Weg geboren werden, gehört Ria zu den Vitros, die sozusagen im Reagenzglas gezüchtet wurden, und damit schon von vornherein eher zur Elite.
    "Von den eigenen Eltern aufgezogen zu werden mag schön sein, aber es bereitet einen nicht auf das Leben als Führungskraft vor." Seite 113
    Es gibt strikte Regeln, ein striktes System und Sicherheit durch Überwachung. Wie immer, wenn man darin aufwächst, fühlt es sich normal an und ein Stück weit geborgen. Doch durch den Gehorsam, der nichts hinterfrägt, kann man aber umso leichter manipuliert werden und für Ria, sowie fünf weitere Studenten, bedeutet das ein bitteres Erwachen.
    Die Spannung wurde hier sehr gut aufgebaut, weil man lange nicht wirklich weiß, wer genau dahintersteckt und zu welchem Zweck das ganze passiert. Vor allem auch die Figuren fand ich großartig, weil sie zeigen, wie tief der Glaube wurzelt an das, mit dem man aufwächst und wie erschüttert man ist, wenn plötzlich alles in Frage gestellt wird und man niemandem mehr vertraut.
    Was mir besonders gut gefallen hat in dem Zusammenhang: es gibt nicht diese mysteriösen Missverständnisse, die oft eingebaut werden, um neue Wendungen und Konflikte zu schaffen - was meist auf Naivität beruht oder eben der Handlung geschuldet ist und mich oft sehr nervt. Da Eleria aber gerade im "Lesen von Menschen" ausgebildet wurde, also im Erkennen von Mimik und Gestik und der damit verbundenen Gefühlswelt der anderen und dem Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen, sowie dem Manipulieren anderer durch perfekte Emotionskontrolle, fällt das hier komplett weg! Die Idee dieser Art "Ausbildung" finde ich übrigens auch einen sehr genialen Schachzug.
    Eleria selbst mag ich sehr, vor allem auch ihre Entwicklung, die nach und nach neue Formen annimmt und absolut glaubwürdig ist.
    In der Welt außerhalb der Kuppeln leben ebenfalls Menschen und diese müssen sich mit "primitiven" Mitteln der eisigen Kälte und dem ständigen Hunger stellen. Dass es in Kuppeln für sie zu wenig Platz gäbe und die Versorgung zu knapp wäre, ist nur eine Wahrheit, denn die Wirklichkeit ist eine ganz andere. Überaus deutlich zeigt Ursula Poznanski ein Problem, mit dem auch wir schon lange zu kämpfen haben: wie durch Falschinformationen manipuliert wird und sich dadurch zwei Lager bilden, deren Annäherung durch Angst und Hilflosigkeit kaum mehr möglich ist.
    Was ich auch faszinierend und gruselig fand war die akzeptierte Kontrolle in den Kuppeln durch elektronische Armbänder - etwas, das ja mittlerweile recht normal ist in Science-Fiction bzw. Dystopie Szenarien. Sie melden körperliche Schwächen, geben vor, welche Nahrung man wann zu sich nehmen sollte, wieviel Schlaf oder welche Atmung gerade besser wäre, um den Körper zu schonen und scheinen auf den ersten Blick ein nützlicher Indikator fürs Überleben zu sein.
    Zudem kommt aber noch die Kontrolle durch einen selbst - wie oben erwähnt ist Eleria ja hier besonders ausgebildet, aber auch die anderen Studenten sind darin geschult: Gefühlsregungen sind nur in Maßen erlaubt bzw. "angesehen" und es gibt jahrelange Unterrichtseinheiten in verschiedensten Fächern, die damit zusammenhängen. Gesichter werden sogar chirurgisch verändert, um optimistischer auszusehen oder Anführerqualitäten besser und freundlicher Ausdruck zu verleihen ... eine äußerst kranke Vorstellung, die aber gar nicht soweit hergeholt scheint.
    Für Ria jedenfalls stehen bald schwere Entscheidungen an, für die sie alles hinterfragen muss, was sie in ihrem bisherigen Leben geerdet hat - für mich war dieser erste Band ein absoluter Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte.
    Mein Fazit: 5 Sterne
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Die Verratenen

    Klappentext Amazon:
    Vertraue niemandem.
    Denn jemand will deinen Tod.
    Es könnte jeder sein.
    Eine Welt, die perfekt und gerecht erscheint.
    Sechs Studenten, die dachten, sie kennen die Wahrheit.
    Doch plötzlich sind sie auf der Flucht, verraten, verfolgt und dem Schicksal ausgeliefert.
    Inhalt:
    Eleria lebt in einer Sphäre. Das sind große, durchsichtige Kuppeln, die die Bewohner von der Außenwelt schützen. Eleria studiert an der Akademie in Neu-Berlin und hat sich auf Kommunikation und Rhetorik spezialisiert, dadurch hat sie gelernt die Leute um sie herum einzuschätzen und hat ein besonderes Redetalent.
    In der Akademie gibt es eine Rangliste und nur die besten bekommen später hohe Positionen. Eleria gehört zu diesen besten Studenten, sie ist die Nr. 7. Außerdem ist sie eng mit Aureljo der Nr. 1 der Rangliste befreundet, dessen Platz die Nr. 2, Tudor, ergattern möchte.
    Eines Tages belauscht Eleria ein Gespräch hochrangiger Sphärenbewohner. Es geht um eine Verschwörung, in die 6 Studenten der Akademie verwickelt sein sollen und es soll gravierende Beweise geben. Eleria ist schockiert als sie hört, dass auch sie und Aureljo unter den Verschwörern sein sollen und sie bald getötet werden müssen. Eleria vertraut sich Aureljo an und findet auch heraus wer die anderen Verschwörer sein sollen. Eleria macht sich Gedanken, warum sie Verschwörer sein sollen und auch, ob evtl. Tudor und sein Mentor dies inszeniert haben um Aureljo loszuwerden, damit Tudor die Nr. 1 werden kann.
    Bei einer Versammlung soll sechs Studenten die Ehre zu Teil werden den Präsident der Sphäre Zukunft kennenzulernen. Eleria wird sogleich hellhörig und stellt fest, dass genau die sechs „Verschwörer“ diese Reise antreten sollen. Auf dem Weg mit einer Magnetbahn kommt es zu einem Zwischenfall und Eleria und die anderen müssen sich nun durch die ungewohnte Außenwelt kämpfen und sich verschiedenen Hindernissen stellen.
    Beurteilung:
    Ich bin ein großer Fan der Bücher von Ursula Poznanski. Ihr Schreibstil gefällt mir sehr gut und sie hat es raus, mich mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen. Mit dem erste Teil dieser Dystopie hat sie es wieder einmal geschafft.
    Das Cover finde ich eher langweilig und nichtssagend. Deshalb habe ich das Buch auch erst jetzt gelesen, nachdem ich die vielen guten Rezensionen hierzu gelesen habe und bin froh es getan zu haben.
    Man wird am Anfang einfach in die Geschichte reingeschmissen. Ich musste erst einmal reinkommen und mich mit den Charakteren und der Umgebung vertraut machen. Aber man findet hier ziemlich schnell Fuß. Die Sphären wirken wie ein behütetes Zuhause in dem es allen gut geht. Dafür werden die Bewohner hier durch Salvatoren (technische Geräte am Arm) überwacht. Es ist alles genau angepasst, Nahrung, Lerneinheiten und auch die Gesundheit des Einzelnen. Hierzu steht im Gegensatz die Außenwelt, die von den Prims (Primitiven) bevölkert wird, die in Clans leben. Es wird immer wieder berichtet, dass diese Clans immer wieder Sphärenbewohner umbringen die sich gerade in der Außenwelt befinden.
    Ich finde dieses Setting wirklich ganz toll. Die Autorin beschreibt die verschiedenen Lager sehr gut. Besonders die Technologie in den Sphären im Gegensatz zu der „höhlenmenschlichen“ Lebensart der Prims finde ich interessant. Ich habe mich auch immer gefragt, warum kann man nicht einfach alle in diese Sphären aufnehmen bzw. warum herrscht dieser Zwist zwischen diesen, wenn doch immer wieder Hilfspakte für die Außenbewohner gestellt werden. Jedoch trügt der Schein hier mächtig, wie man im weiteren Verlauf der Geschichte erfährt.
    Die Charaktere finde ich alle in sich stimmig. Natürlich hat man hier den ein oder anderen den man lieber hat.Vor allem die verschiedenen Begabungen der einzelnen sind toll herausgearbeitet und passen in den Verlauf der Geschichte.
    Eleria ist anfangs jemand der hinter dem Sphärenbund steht und diesen auch verteidigt. Ich finde ihre Wandlung in der Geschichte sehr gut gemacht und nicht zu abrupt. Sie ist eine tolle Protagonistin und ich konnte jeden ihrer Schritte nachvollziehen. Auch die anderen Charaktere waren immer authentisch.
    Ich bin begeistert von diesem ersten Teil der Reihe. Der Anfang war toll und die Autorin hat die Umgebung und die Gegebenheiten fantastisch geschildert. Auch die Gefühlslage von Eleria, als sie rausfindet, dass sie umgebracht werden sollen wurde wunderbar beschreiben und man hat mit Eleria mitgefiebert. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es war spannend bis zum Ende.
    Fazit:
    Ein großartiger Auftakt einer Dystopie mit tollem Setting, authentischen Charakteren und einem wie gewohnt flüssigen Schreibstil der Autorin. Ich würde dieses Buch jedem empfehlen der Endzeitgeschichten mag. Eine stimmige Geschichte, die bestimmt auch jeden anderen in seinen Bann ziehen kann.
    Bewertung:
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  • Rezension zu Die Verratenen

    Der erste Gedanke, der mich überkam, als ich die Inhaltsangabe dieses Buches gelesen habe, war: "Oh wow. Eine Dystopie. Hatten wir ja noch gar nicht". Was ja witzigerweise vielen hier passiert ist Weil ich allerdings ziemlich überzeugt von der Autorin bin und bisher nur gute Bücher von ihr gelesen habe, erhielt diese Reihe eine Chance von mir.
    Als erstes muss man sich natürlich erst einmal in dieser neu geschaffenen und hoch technisierten Welt orientieren. Und da zeichnete sich für mich direkt ein ziemliches Horrorbild, auch wenn es eigentlich erst einmal positiv konnotiert ist: Körperfunktionen werden permanent durch den Salvator am Arm jedes Einzelnen überwacht, Sport und Nahrung werden daran angepasst und der Salvator schickt bei Nicht-Einhalten Nachricht ans Med-Zenter, in das man dann zitiert wird. Generell wird der Körper nicht nur auf einem gesunden, sondern einem optimalen Level gehalten - auch was das Äußere angeht. Operationen, die das Gesicht perfektionieren, sind für die Elite-Leute der Akademie an der Tagesordnung, schließlich sollen sie alle mal hohe politische Posten bekleiden. Gegessen werden eher keine Gerichte, sondern Einheiten an Eiweiß, Kohlenhydraten und Fetten. Der Genuss bleibt auf der Strecke und die Funktionalität steht im Vordergrund.
    Aber gut, es gibt auch einige Vorteile, die sich daraus ableiten lassen: jedem Menschen in der Sphäre wird die bestmögliche medizinische Versorgung zuteil, sodass jeder seine Arbeit Leisten kann. Freiwilligendienste sind dabei ebenso wichtig wie Pflichtaufgaben, Gemeinschaft wird hoch geschätzt.
    Aber es gibt auch Menschen außerhalb dieser privilegierten Welt. Deren Körper gezeichnet sind von der rauen Natur, der sie permanent ausgesetzt sind und die kein solch gepflegtes Erscheinungsbild haben wie die Sphärenbewohner. Diese Menschen werden Prims genannt, weil sie nicht nur primitiv aussehen, sondern sich auch so benehmen.
    Obwohl man als Leser direkt in diese neue Welt hineingeworfen wird, ist man ziemlich schnell drin im alltäglichen Vokabular und versteht, worum es geht. Die anfangs als heile Welt gezeichnete Sphäre, deren idealistische Ausrichtung Ria nie in Zweifel gezogen hat, erhält mit einem Mal immer mehr Risse und diese schwelende Gefahr ist wirklich spannend herausgearbeitet. Rias Leben droht ihr völlig zu entgleiten - und zwar im wörtlichen Sinn, denn sie steht kurz davor, exekutiert zu werden. Überwachung und Kontrolle sind plötzlich nicht mehr dem körperlichen Wohlbefinden untergeordnet, sondern die Salvatoren werden klar dafür benutzt, um die Studenten auszuspionieren. Wie Ria auch wird man als Leser völlig paranoid und rechnet nach jeder Seite damit, dass die sechst Studenten unauffällig aus dem Verkehr gezogen werden. Ganz so einfach klappt das allerdings dann doch nicht.
    Die Figuren sind sehr facettenreich gestaltet und vor allem natürlich Ria bietet eine tolle Identifikationsfläche. Sie ist von den guten Absichten der Sphären absolut überzeugt, kann aber nicht verhindern, dass diese Überzeugung zu bröckeln beginnt, als sie sieht, wie die Lage der Außenwelt in der Realität und fernab der Geschichten in den Sphären ist. Und ihre Beobachtungsgabe und was sie aus noch so kleinen Details eines Gesichtsausdrucks lesen kann, ist wirklich beeindruckend.
    Der Schreibstil ist in für mich immer ein wenig mühsam zu lesendem Präsens geschrieben. Abgesehen davon ist er aber flüssig und vor allem sehr abwechsulungsreich: mal geht alles Schlag auf Schlag und dann wieder zäh von statten, sodass der Schreibstil immer der gerade herrschenden Atmosphäre entspricht.
    Ein wirklich extrem vielversprechender Auftakt einer Reihe - ich freue mich schon sehr auf die Folgebände und vergebe dem ersten Teil
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  • Rezension zu Die Verratenen

    Ich war lange der Überzeugung, Dystopien könnten gar nichts für mich sein. Ich habe dann Justin Cronins "Der Übergang" gelesen und war positiv von diesem Trilogieauftakt überrascht. Bald darauf lockte Frau Poznanski mit "Die Verratenen" - ebenfalls erster Band einer Trilogie. Sollte ich mein Glück wirklich zweimal herausfordern? Lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen und habe es schließlich von @Squirrel zum Geburtstag bekommen. Sowas aber auch.
    Es war natürlich klar, dass ich das Buch umgehend ausprobieren musste.
    Schon die ersten Seiten sprachen mich an. Ich wurde direkt in die Geschichte geworfen wie ein Nichtschwimmer ins tiefe Wasser und war beeindruckt von der Welt, die Ursula Poznanski erschaffen hat. Alles wirkte steril, eindrucksvoll, durchdacht, mächtig, unpersönlich und dennoch anziehend. So trist und karg die technologische neue Welt, in der "Die Verratenen" spielt, auch ist, so begeistert war ich von ihr. Sie fühlte sich authentisch an und (leider) gar nicht so weit hergeholt. Dass sie darüber hinaus im heutigen Berlin angesiedelt ist, das man selbst kennt und schon oft gesehen hat, machte die Sache für mich noch spannender.
    Doch auch mit ihren Charakteren konnte mich die Autorin wiedermal begeistern. Sie wirkten auf mich keinesfalls flach oder farblos. Im Gegenteil hatte ich den Eindruck, es hier mit sehr tiefgreifenden, gefächerten Figuren zu tun zu haben. Nicht jede Eigenschaft muss explizit an- oder ausgesprochen werden, um existent zu sein.
    Ria, die Protagonistin der Geschichte, ist für mich sehr gelungen. Sie wirkt recht kühl, teilweise sogar forsch und unnahbar. Sieht man genauer hin, lässt sich jedoch weitaus mehr erkennen, als die Oberfläche vorzugeben scheint. Wer das Buch noch lesen möchte, sollte ruhig mal darauf achten. Ich empfand sie jedenfalls als sehr stimmig.
    Sie ist aber nur ein Beispiel für zahlreiche, in meinen Augen eindrucksvolle Charaktere, die Frau Poznanski in diesem Buch verarbeitete. Keine von ihnen war für mich zu viel, störend oder an den Haaren herbeigezogen. Sie alle hatten ihren berechtigten Platz und konnten mich - ob mit großer oder kleiner Rolle - fesseln und begeistern.
    Die Geschichte selbst ist beeindruckend erzählt und hat mich oft froh darüber sein lassen, nicht in Rias Welt zu leben. Die Handlung ist spannend, nicht überladen und weist dennoch keine Längen auf. Zumindest wären mir keine aufgefallen. Somit war "Die Verratenen" für mich sehr kurzweilig und ich habe mich stets auf das Weiterlesen gefreut.
    Was könnte ich also sonst vergeben als ? Ich kann diesen Trilogieauftakt zu meinen Jahreshighlights 2014 zählen und bin schon unglaublich gespannt auf die Fortsetzung.
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  • Rezension zu Die Verratenen

    So sehr ich die Autorin mag und so sehr ich Erebos und Saeculum liebe, diesmal konnte sie mich in einigen Punkten nicht überzeugen.
    Das Worldbuilding ist sehr gut. Frau Poznanski versteht es hervorragend eine detaillierte dystopische Welt aufzubauen, die durchaus glaubhaft wirkt. Auch ihre Ideen für die Handlung sind nicht schlecht. Leider hat mir die Umsetzung nicht so ganz zugesagt. Die Charaktere blieben in weiten Teilen flach und farblos (abgesehen von der Hauptperson Eleria, aus deren Perspektive das Buch geschrieben wurde).
    Im letzten Drittel der Handlung dreht sich alles irgendwie im Kreis und es geht fast nichts voran. Zwar gibt es zwischendurch immer mal wieder spannende Ereignisse, aber sie wirkten auf mich aufgesetzt und künstlich, ohne dass sie für den weiteren Verlauf relevant wären. Die Hauptpersonen waren mir bis zum Schluss eigentlich ziemlich egal, da ich keinen Draht zu ihnen finden konnte (allen voran Tommas ständiges Rumgeheule). Das lag vermutlich an bisweilen sehr egozentrischen Verhalten innerhalb der Gruppe.
    Insgesamt sehe ich Die Verratenen als gute Einführung in die Trilogie, die man vielleicht noch etwas hätte kürzen können. Ich hoffe, dass es mit dem zweiten Band besser wird und er mich mehr fesseln kann. Perspektivenwechsel könnten zudem die anderen Charaktere der Gruppe mehr Tiefe verleihen.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Verratenen

    Klappentext:
    Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Aber sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.
    Meine Meinung:
    Zunächst zur Sprecherin Julia Nachtmann. Julia Nachtmann hat eine sehr angenehme Stimme und liest die Geschichte mit viel Gefühl und guter Betonung. Dadurch schafft sie es den Hörer zu fesseln. Und ich muss gestehen, dass ich auf der ersten CD diese “Fesselung” brauchte. Die Geschichte beginnt etwas langatmig, wie ich fand. Ursula Poznanski wirft den Leser in eine Welt, die er nicht versteht, die ihm aber auch nicht ausreichend erklärt wird. Ich hatte viele Fragen im Kopf, die nicht beantwortet wurden, wie z. B. Wo sind die Eltern der Jugendlichen die an der Akademie ausgebildet werden? Oder gibt es keine Eltern und sie sind alle künstlich erzeugt und vom System aufgezogen? Wie sieht das Gesellschafts- und Schulsystem aus? Was genau sind die “Salvatoren”?
    Nach einigen Startschwierigkeiten wurde die Geschichte dann aber sehr spannend und packend. Nach der Flucht der vermeintlich in einem Boot sitzenden Jugendlichen wird es spannend. Ist unter ihnen ein Verräter oder nicht? Werden die “Prims” ihnen etwas antun? Was passiert mit der Gruppe?
    Ich fand die Auseinandersetzung Rias mit dem System etwas kurz geraten. Ich will hier nicht näher darauf eingehen, was genau Ria am System zweifeln lässt, da es schon fast zu viel der Handlung vorwegnehmen würde. Nur so viel, für meinen Geschmack stellt sich Ria, eine der Elitestudenten der Akademie, etwas zu schnell gegen das System in dem sie aufgewachsen und fest verankert ist.
    Ursula Poznanski hat es geschafft sehr verschiedene interessante Charaktere zu schaffen. Angefangen von Ria, über Aurelijo bis hin zu Sandor, von dem ich hoffe noch mehr zu erfahren. Sie schafft es immer wieder an der einen oder anderen Person Zweifel über deren Absichten zu säen. Immer wieder fragt man sich, ob es einen Verräter in der Gruppe gibt oder nicht und immer wieder gibt es Hinweise, dass es der eine oder die andere sein könnte. Ich hatte fast jeden, außer Ria selbst, da das Buch in der “Ich-Perspektive” aus Rias Sicht erzählt wird, mindestens einmal im Verdacht der Gruppe schaden zu wollen.
    Das Ende fand ich sehr überraschend. Hier merkt man, dass es der erste Teil einer Trilogie ist. Die innere Geschichte des Buches ist zwar in sich abgeschlossen, aber das große Ganze geht weiter und so endet das Hörbuch auch fast ein bisschen abrupt. Ich freu mich aber dafür nun umso mehr auf den zweiten Band. Ich muss wissen, wie die Geschichte weitergeht.
    Ich bin sehr fasziniert von der Welt, die Ursula Poznanski geschaffen hat und vergebe 4 Federn. Für 5 Federn reicht es aufgrund der Fragezeichen, die bei mir bestehen geblieben sind, nicht.
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Ausgaben von Die Verratenen

Hardcover

Seitenzahl: 464

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

E-Book

Seitenzahl: 456

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:50h

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