Manhattan Transfer

Buch von John Dos Passos, Dirk van Gunsteren, Clemens Meyer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Manhattan Transfer

Einer der einflussreichsten Romane des 20. Jahrhunderts in neuer Übersetzung – mit einem Nachwort von Clemens MeyerManhattan Transfer gehört zu den großen revolutionären Romanen des 20. Jahrhunderts. Durch eine Fülle von Schauplätzen und Charakteren lässt Dos Passos ein schillerndes Porträt des urbanen New Yorker Dschungels entstehen. Die Figuren des Romans – ein junger Einwanderer, ein Gewerkschaftsführer, ein Mörder, ein Karrierist, eine nach Selbstständigkeit strebende Frau, ein sensibler Alkoholiker und andere – scheinen aus der unbestimmbar großen Masse der Stadtbewohner herausgerissen, um irgendwann wieder in ihrem Gewühl unterzugehen. Der eigentliche Protagonist des Romans ist jedoch die Großstadt New York – eine immense, anarchische Macht, der alle ausgeliefert sind.
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Bewertungen

Manhattan Transfer wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Meinungen

  • Einerseits faszinierend& revolutionär, anderseits bleibt alles unverbunden& belanglos. Wären es doch nur Short Stories!

    Jean van der Vlugt

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Manhattan Transfer

    Ich las die alte deutsche Übersetzung von Paul Baudisch, die seit 1966 bei Rowohlt und andernorts vertrieben wurde, bis 2016 die neue Übersetzung von Dirk van Gunsteren in den Handel kam.
    Einerseits faszinierend und revolutionär, anderseits bleibt alles unverbunden und dadurch irgendwie belanglos. Wären es doch nur Short Storys! Aber der flirrende Stil ist großartig: DAS ist wirklich mal filmisches Erzählen! Als wäre der Erzähler ein Kamera-Auge, das ungefiltert alles „neutral“ aufnimmt, ob es bedeutsam ist oder nur die Möglichkeit einer Erzählung. Der Leser muss sich selbst alle Bedeutungen aus den Bausteinen erschließen, da Dos Passos jede Wertung und jedes Gefühlsklischee in den Innenperspektiven seiner Figuren vermeidet. Es ist wirklich keine ordnende Erzählinstanz da, die dem Leser das Gemüt der Charaktere vorkaut und erklärt. Das ist auch anstrengend und unterstützt das Gefühl, als Leser in den Seilen zu hängen, doch es ist auch äußerst neu und modern. So modern, dass Dos Passos immer noch vorneweg marschiert.
    Mich erwischte er dennoch auf dem falschen Fuß und ich tat mich etwas schwer mit dem Roman, der mir minimal sortiert in Form einer Kurzgeschichtensammlung vielleicht besser gefallen hätte. Erst einmal nur .
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  • Rezension zu Manhattan Transfer

    Ein kurzer Blick geworfen auf die Protagonisten - an recht willkürlich ausgewählte (Schlüssel-)Stellen ihres Lebens in ihrem New Yorker Leben. Nicht ungegliedert. Man kommt an in New York, hält sich in New York auf und verlässt New York - gleich ob lebendig oder zugrunde gerichtet. Und das macht New York: es ist der Moloch, der Mahlstrom, der Leben einsaugt und sie wieder ausspuckt - so manche bereichert - oder vernichtet und verbrennt. Darin zeigt sich auch ein gewisses Bild des Umgangs mit Menschen: Feuer und Brände sind an der Tagesordnung, man ergötzt sich daran (Licht im düsteren Großstadtdschungel) oder man wird selbst erwischt. Manche sind auch Brandstifter. Analog dazu auch das menschliche Elend - gerade in der Großstadt, die Zuflucht der Verzweifelten und Entwurzelten, mit den "Brandstiftern" am Elend. Allzu oft, gemäß dem "American Dream", selbst aufgestiegen und um oben zu bleiben, so liest sich auch Passos, muss man eben fleißig nach unten treten. Setzt menschliches Leben in Brand - Korruption, Instrumentalisierung u.ä. sei Dank. Und wenn dann einer zugrunde geht, dann ist das nur ein weiterer bedeutungsloser Fall - Leben und Tod sind in der entindividualisierten, sich fortlaufend umwälzenden aber nicht grundsätzlich wandelnden, Großstadt ohne Bedeutung. Randnotizen. So wie die immer wieder eingefügten Zeitungsmeldungen, in denen banales Seite an Seite mit bedeutungsschweren Sachen steht - beispielsweise die Ermordung Erzherzog Ferdinands - und nicht voneinander zu unterscheiden sind. Auch sozialkritische Ansätze sind zu finden: wenn Passos die Deportation Oppositioneller erwähnt, Streiks, die Korruption der Herrschenden oder die Festnahme von Italienern (man weiss: aufgrund ihrer Herkunft - man liest es aber nicht), dann vernichtet er ein Stück Illusion des amerikanischen Traumes.
    Am schönsten ist, den Irrsinn der Welt nachfühlen zu können. So schafft es Passos seine Leser ein Stück weit zerschmettert zurückzulassen und sie nie ganz begreifen zu lassen. Symptomatisch dafür ist, dass Träume wie Alltag gleichermaßen Einzug finden ins Werk. Und rasant, wie eine Großstadt eben so ist.
    Die Verhandlung ist eröffnet. Angeklagter!... Ich finde die Beweise unzulänglich, sagt der Richter und schenkt sich ein Schnäpschen ein. Der Gerichtsschreiber, der einen altmodischen Cocktail umrührte, war plötzlich mit Weinlaub bewachsen, und der Gerichtssaal roch nach blühenden Trauben, und der Schmugglerkönig nahm die Stiere bei den Hörnern und führte sie über die Stufen des Gerichtsgebäudes hinunter, und die Stiere muhten sanft. "Der hohe Gerichtshof vertrag sich bis zum Nimmerleinstag!" rief der Richter, als er Gin in seiner Wärmflasche fand. Die Reporter stießen auf den Bürgermeister, wie er, in ein Leopardenfell gehüllt, als Statue der Bürgertugend posierte, den Fuß auf dem Rücken der orientalischen Tänzerin Prinzessin Fifi. Ihr Berichterstatter lehnte sich aus dem Fenster des Bankierklubs in Gesellschaft seines Onkels, Jefferson T. Merivale, eines der bekanntesten Klubmitglieder von New York, und zweier gut gepfefferter Lammkoteletts.
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Ausgaben von Manhattan Transfer

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

Hardcover

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 528

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:38h

Manhattan Transfer in anderen Sprachen

  • Deutsch: Manhattan Transfer (Details)
  • Englisch: Manhattan Transfer (Details)
  • Italienisch: Manhattan Transfer (Details)
  • Spanisch: Manhattan Transfer (Details)

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