Julischatten

Buch von Antje Babendererde

Bewertungen

Julischatten wurde insgesamt 15 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Julischatten

    Inhalt
    Simona "Sim" Klinger ist sechzehn, wild und verrückt, mit einer Vorliebe für Alkohol. Als sie im betrunkenen Zustand beinahe ertrinkt, beschließen ihre Eltern, dass es so nicht weiter gehen darf. Sie schicken sie nach Amerika zu ihrer Tante, die dort in einem Indianerreservat lebt. Es passt Sim nicht wirklich, denn dort soll sie auch noch arbeiten. Bei Johanna lernt sie aber auch die Indianer Jimi Little Wolf und den blinden Lukas Braue kennen und freundet sich mit ihnen an. Während sie die Nähe der Jungs sucht, fällt es ihr nach wie vor schwer ihre Sucht unter Kontrolle zu bekommen. Was Sim allerdings nicht wer, ist dass Jimi selbst große Probleme hat und am liebsten verschwinden will, während Lukas mehr über die Traditionen seines Volkes lernen will um sie bewahren zu können.
    Meine Meinung
    "Julischatten" lässt sich als typisches Babendererde Buch bezeichnen, die mir inzwischen immer mehr gefallen. Es ist überaus emotional, zeigt Probleme auf, mit denen so manche Jugendlichen zu kämpfen haben und führt diese in ein Indianerreservat. Hier lernen diese Jugendlichen ein ganz anderes Leben kennen und versuchen dabei die eigenen Probleme hinter sich zu lassen. Dazu kommt noch eine Priese Dramatik, die das ganze Gefühlschaos schlussendlich vervollständigt. Man muss schon für solche Thematiken offen sein um das Buch genießen zu können.
    Als Protagonistin stellt sich Simona, kurz Sim, vor. Sie möchte herausstechen, bemerkt werden, weshalb sie sich gerne verrückt kleidet. Da sie sich in ihrer Familie zurückgesetzt fühlt, schwärmen doch alle nur von ihrer perfekten Schwester, hat sie angefangen zu trinken und sich mit den falschen Freunden umgeben. Im Reservat bei ihrer Tante, lernt sie ein ganz anderes Leben kennen. Obwohl ihr klar ist, dass Alkohol keine Probleme löst, greift sie trotzdem immer wieder danach. Erst als ihre Tante ihr etwas zeigt, beginnt sie ihre Sturheit abzulegen und Einsicht zu gewinnen. Zum Einen findet sie Faszination an den Indianern, zum Anderen erkennt sie die wahren Schwierigkeiten ihres Lebens.
    Sim war ein Charakter, der zwar nach und nach begann sich zu verändern, der aber erst zum Ende hin die Kurve tatsächlich bekam. Die Sache mit der Liebe macht es ihr auch nicht einfacher, da sie sowohl Jimi als auch Lukas interessant findet, aber nicht nicht weiß, für wen ihr Herz schlägt.
    Jimi und Lukas sind Blutsbrüder und beinahe immer zusammen. Sie sind Waisenkinder, weshalb sie in einer Pflegefamilie leben, aus der sie am liebsten ausbrechen würden. Während Jimi so gut wie alles über Lukas weiß, hat er selbst große Geheimnisse. Er gehört zu denen im Reservat, die auch mal zum Alkohol greifen und kiffen. Lukas hingegen ist gegen all das und möchte ein Medizinmann für sein Volk werden um ihn helfen zu können. Als Sim in ihr Leben tritt, scheint es, als würde sie die Kluft zwischen den Jungs vergrößern und ihre Eifersucht aufeinander wecken.
    Das beschriebene Leben im Reservat erscheint äußerst ärmlich und heruntergekommen. Angeblich sind viele Bewohner dem Alkohol verfallen, weshalb die Regierung hier bereits versucht einzugreifen. Die Menschen haben nicht viel und versuchen der Trostlosigkeit irgendwie zu entkommen. Doch während das Leben als solches eher trostlos dargestellt wird, erscheinen die Rituale und Feiern wunderschön. Nun, ich selbst habe das Leben in einem solchen Reservat nie kennen gelernt, weshalb ich keine Ahnung habe, wie viel von dem Geschriebenem zutrifft.
    Babendererdes Schreibstil ist einfach unglaublich. Sie schafft es die Geschichte spannend und fesselnd zu gestalten und sie dabei mit Emotionen aufzuladen, dass man gar nicht mehr aufhören will zu lesen. Dabei lässt sie den Leser wissen, dass bald etwas schlimmes geschehen wird und wühlt ihn innerlich auf. Es ist beinahe spürbar, wie sich die Situation zuspitzt, ein Konflikt sich nicht länger unterdrücken lässt und gnadenlos ausbricht.
    Von allen Charakteren, haben sich in meinen Augen, zwei besonders hervorgehoben. Zum Einen war es Johanna. Sie hat sich ein Leben als Weiße im Reservat aufgebaut, sie kennt die Probleme und versucht auf ihre Weise zu helfen und Veränderungen auszulösen. Zum Anderen war es Lukas. Er mag zwar blind sein, doch dabei hat er eine ganz eigene Sicht auf die Welt. Viele lassen sich von seiner Blindheit täuschen, denn so manches Mal sieht er viel mehr als andere. Ich fand es bewundernswert, wie er sich stolz durch die Welt bewegt, als würde seine Behinderung nicht existieren.
    Fazit
    Die Autorin weiß ganz genau, wie sie eine rührende Geschichte erzählen kann. So lässt sie die problembehaftete Sim nach Amerika gehen, wo diese nicht nur sich selbst finden soll, sondern auch die Liebe. Doch da muss sie sich zwischen zwei ungleichen jungen Männern entscheiden, die beide um ihr Herz buhlen, jedoch nicht mit gleichen Absichten.
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  • Rezension zu Julischatten

    Simona, genannt Sim, trägt gerne flippige, selbstgenähte Klamotten. Sie hat eine rote, punkige Igelfrisur und hängt gerne mit ihren Freunden ab. Dabei ist sie dem Alkohol leider nicht abgeneigt und macht unter seinem Einfluss viele Dinge, für die sich hinterher schämt. An ihrem siebzehnten Geburtstag schafft sie es bis zur Alkoholvergiftung und landet im Krankenhaus. Ihre Eltern stellen sie nunmehr vor die Wahl: Entzug oder ein Aufenthalt bei Tante Johanna im Pine-Ridge-Indianerreservat. Also fliegt Sim in die Staaten. Dort angekommen fällt sie mit ihrem Aufzug natürlich sofort auf.
    Im Reservat ist Alkohol strengstens verboten. Dies war auch der Grund für die Entscheidung ihrer Eltern. Diese konnten jedoch nicht wissen, wie die tägliche Realität hier aussieht. Und so ist es ein immer wiederkehrender Kampf für Sim gegen ihre Sucht, die sie des öfteren auch verliert. Sie lernt die Freunde Jimi und Lukas kennen. Jimi ist ein cooler Schönling, der gerne fünf auch mal gerade sein lässt, während der blinde Lukas Sim nach und nach die Augen öffnet. Sim ist hin und her gerissen zwischen den beiden und kann sich nicht entscheiden. Gleichzeitig spitzt sich die Situation immer mehr zu.
    Dies war mein erstes Buch von Antje Babendererde und ich bin absolut begeistert. Die Geschichte lässt sich nicht nur leicht und flüssig lesen, sondern sie fesselt mich geradezu an sich. Die Autorin versteht es, ihre Charaktere für den Leser lebendig werden zu lassen und erzählt die Geschichte wunderbar emotional berührend. Ein tolles Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Julischatten

    Sim alias Simona wird von ihren Eltern zu ihrer Tante nach Amerika geschickt, um dort die Sommerferien zu verbringen. Leider wohnt diese nicht in New York oder San Francisco, sondern in einem Indianerreservat im Nordwesten der USA. Sim ist überzeugt, dass sie vor Langweile sterben wird, doch dann stellt sie fest, dass ihr Tante eigentlich ganz cool ist und als sie die besten Freunde Jimi und Lukas kennen lernt, wird es alles andere als langweilig, denn Sim verliebt sich in Jimi, aber sie fühlt sich auch von Lukas angezogen.
    Nachdem ich der Autorin letztens nach Thüringen gefolgt bin ("Isegrim"), habe ich mich gefreut, dass es nun wieder nach Nordamerika ging und ich eine weitere Indianerliebesgeschichte erleben konnte. Die bisherigen haben mir nämlich alle gefallen und "Julischatten" stellt keine Ausnahme dar, obwohl sie sich von "Der Gesang der Orcas" und "Indigosommer" unterscheidet. Die drei Hauptfiguren fand ich alle gut ausgearbeitet. Da ist zum einen Sim, die ihren ganz eigenen Kleidungsstil hat und es ihren Eltern nicht immer recht macht. Dann gibt es Jimi, den attraktiven Champion, der bei Frauen nichts anbrennen lässt, und Lukas, seinen besten Freund, der bei einem Unfall vor etlichen Jahren sein Augenlicht verlor. Es hat Spaß gemacht zu verfolgen, wie jeder mit der neuen Situation umgeht, wie sich Sim im Reservat einlebt und wie die Jungs auf sie reagieren. Der Indianeranteil der Geschichte kommt erneut nicht zu kurz. Babendererde beleuchtet sowohl alte Traditionen als auch die heutige Situation in den Reservaten glaubhaft und da ich eh ein Fan der Indianerwelt bin, packt sie mich jedes Mal aufs Neue.
    Babendererdes Geschichten waren für mich bisher immer sehr romantische Liebesgeschichten zwischen einer Deutschen und einem Indianerjungen. Natürlich lief es nie ganz rund, schließlich müssen auch Probleme in der Geschichte auftauchen, aber der Grundton war oft romantischer Natur. In "Julischatten" findet man auch sehr viele Gefühle, aber eben nicht nur die rosaroten, sondern auch etliche negative Emotionen. Das Buch als "etwas härter" zu beschreiben, ist vielleicht etwas übertrieben, aber es geht schon ziemlich hoch her und die Autorin nimmt kein Blatt vor den Mund, egal ob es um Verrat, Drogen, Tod oder ähnliches geht. Das hat mir sehr gut gefallen und das Gesamtbild perfekt abgerundet.
    Der Roman wird von Inga Reuters gesprochen, welche mir wirklich sehr gut gefallen hat. Ich mag ihre Stimme und die unterschiedliche Betonungen und Stimmfarben passt sehr gut zu dem Roman. Ich werde sicherlich noch weitere Hörbücher hören, in denen sie als Sprecherin auftritt.
    Fazit: "Julischatten" habe ich von Anfang bis Ende genossen. Reuters trägt die Geschichte sehr schön vor und Babendererde entführt den Hörer erneut in ein Indianerreservat und präsentiert eine Liebesgeschichte mit zahlreichen Hochs, aber auch vielen richtig tiefen Tiefen. Ich bin froh, dass ich noch nicht alle ihrer Indianergeschichten kenne und somit noch ein paar vor mir habe, denn davon kann ich zurzeit nicht genug bekommen. 5/5 Sterne.
    Audio: 4 CDs Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
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  • Rezension zu Julischatten

    Klappentext:
    Sim heißt eigentlich Simona und will um jeden Preis auffallen. Und das tut sie wie ein bunter Hund im Reservat Pine Ridge im Nordwesten der USA, mit ihren merkwürdigen kurzen Haaren, ihren verrückten Klamotten und dem schiefen Lächeln. Doch als sie die unzertrennlichen Freunde Jimi und Lukas kennenlernt, ändert sich etwas für sie. Denn der blinde Lukas zeigt ihr eine ganz neue Sicht auf die Welt und auf sich selbst, und in den attraktiven Jimi verliebt sie sich Hals über Kopf. Doch die Dinge in Pine Ridge sind nicht so, wie sie scheinen. Während die Ereignisse sich überschlagen, muss Sim erkennen, dass sie sich für einen der beiden Jungen entscheiden muss.
    Meine Meinung:
    Die Sprecherin, Inga Reuters, war genau richtig für diesen Roman. Zuerst hatte ich etwas Schwierigkeiten, da ich zuvor ein von Christoph Maria Herbst gelesenes (oder eher schon gespieltes) Hörbuch gehört hatte. Dagegen war der Stil von Inga Reuters schon fast nüchtern zu nennen. Ich war aber schnell drin und sie hat eine sehr angenehme Stimme, die gut zu der Geschichte passt.
    Meine Lieblingsfigur ist Lukas. Er ist einfach ein toller junger Mann, der das herz am rechten Flack hat, aufrichtig ist und sehr sympathisch.
    Sim ging mir zwischendurch immer mal wieder auf die Nerven. Einerseits wurde sie von einem Jungen n Deutschland seelisch zu tiefst verletzt, das hindert sie aber andererseits nicht daran, mit zwei jungen Männern zu "spielen" und deren Gefühle wenn auch vielleicht nicht zu verletzten, so doch zumindest auf eine harte Probe zu stellen. Ein bisschen mehr Zartheit hätte ihr manches Mal gut zu Gesicht gestanden. Andererseits macht Sim über die Geschichte eine große Veränderung durch, die gut erzählt ist und auch gut zu ihr passt.
    Jimi war mir die meiste Zeit über völlig unsympathisch. Er ist unzuverlässig, er nutzt Sim aus, auch wenn er behauptet sie zu lieben und er schert sich einen feuchten Kehrricht um andere.
    Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Es gab ganz viel Liebe, ein bisschen Verrat, viel Spannung, aber auch Zeit zum entspannen. Eine gute Mischung aus allem, was ein spannender Jugendroman haben sollte. Der Schreibstil von Antje Babendererde ist bildhaft und sehr einfühlsam. Sie schafft es, Figuren und Landschaften vor dem inneren Auge des Lesers heraufzubeschwören.
    Insgesamt bekommt dieses Hörbuch von mir 4 Sterne.
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Ausgaben von Julischatten

Hardcover

Seitenzahl: 480

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

E-Book

Seitenzahl: 488

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:54h

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