Die Galerie der Lügen

Buch von Ralf Isau

Zusammenfassung

Über Ralf Isau

Der Schriftsteller Ralf Isau wurde 1956 in Berlin geboren und war schon früh kreativ: In der Schule beim bildnerischen Gestalten, später beim Dichten und schließlich beim Schreiben. Mehr zu Ralf Isau

Bewertungen

Die Galerie der Lügen wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Galerie der Lügen

    Das war seinerzeit meine Rezension:
    Im Louvre explodiert eine Bombe und zerstört eine antike Statue. Im Abstand von je einer Woche werden in London und Wien berühmte Gemälde gestohlen. Der Versicherungsdetektiv Darwin Shaw ermittelt im Auftrag seines Arbeitgebers, bei dem alle zerstörten oder verschwundenen Kunstwerke versichert waren – will da jemand der Versicherung schaden?
    Nach der Verleihung einer Auszeichnung wird die junge Wissenschaftsjournalistin Alex Daniels, die sich mit kritischen Artikeln über die Evolutionstheorie einen Namen gemacht hat und generell als Querdenkerin gilt, in London verhaftet. Ihre Fingerabdrücke seien mit denen identisch, die im Louvre sichergestellt wurden – doch Alex weiß genau, dass sie damit nichts zu tun hat.
    Im Untersuchungsgefängnis wird Alex eine Botschaft zugespielt, unterzeichnet von einem gewissen Theo, der sie als Schwester bezeichnet. Widerstrebend beantwortet sie die Botschaft und kommt daraufhin aus dem Gefängnis frei.
    Die Kunstraube gehen währenddessen weiter. Der Dieb lässt jedes Mal einen anderen Gegenstand zurück, was den Ermittlern Rätsel aufgibt. Doch Alex hat eine Idee, was diese Gegenstände zu bedeuten haben – es handelt sich um verschlüsselte Botschaften des Diebs, der damit auf eine grundlegende Problematik in der Naturwissenschaft aufmerksam machen will: Gibt es nur eine wissenschaftliche Wahrheit? Existiert nur das Greifbare oder doch auch eine andere Ebene? Und muss die Naturwissenschaft alles in die Tat umsetzen, nur weil es prinzipiell machbar wäre?
    Zuerst alleine, dann in Zusammenarbeit mit Darwin Shaw recherchiert und forscht sie immer weiter, bis sie auf schockierende Informationen stößt, die nicht nur die wissenschaftliche Welt, sondern auch ihre eigene Existenz betreffen…
    Zunächst ist das Buch ein spannender Thriller um die Kunstraube, aufgebaut wie eine Schnitzeljagd quer durch Europa. Durch Alex’ journalistische Arbeit wird schon früh die Wissenschaft thematisiert, insbe-sondere die heute allgemein anerkannte Evolutionstheorie und Genetik und der Umgang mit Kritikern etablierter Postulate. Ein drittes Leitmotiv des Buches sind Hermaphroditen und Intersexualität – wie Betroffene damit leben, wie die Gesellschaft damit umgeht bzw. wie das Thema größtenteils tabuisiert wird.
    Wieder einmal liefert Ralf Isau mit diesem Buch nicht nur einen handlungsgetriebenen Pageturner mit zahlreichen überraschenden Wendungen, sondern auch fundiertes Hintergrundwissen aus Evolutionsbiologie, Genetik, Medizin und Kunst. Er will nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen, was er zumindest bei mir unbedingt geschafft hat, zumal mich ähnliche Gedankengänge wie die des Kunsträubers auch schon öfter beschäftigt haben. Ein informatives Nachwort rundet auch dieses Buch ab, und eine kleine Querverbindung zum „Silbernen Sinn“ hat mir großen Spaß gemacht.
    Ein wenig Abzug gibt es für die hier doch eher flach gezeichneten Figuren und den einen oder anderen „arg zufälligen Zufall“, was der Lesefreude insgesamt aber nicht geschadet hat und im Thrillergenre ja eher die Regel als die Ausnahme ist.
    Die Ausstattung des Buches verdient zum Schluss noch eine Erwähnung. Auch dieses Buch verbirgt unterm Schutzumschlag einen silberfarbenen Einband mit einem goldenen eingeprägten Symbol auf dem Deckel, das sich auf die Handlung bezieht, und an den Kapitelanfängen findet man, liebevoll von Tina Dreher gezeichnet, die Symbolgegenstände aus den bestohlenen Museen.
    * * *
    Eure Kritikpunkte, Marie und kapo, kann ich nachvollziehen, für mich habe ich es aber nicht als manipulativ empfunden.
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  • Rezension zu Die Galerie der Lügen

    Maries Meinung zu diesem Buch stimme ich zu. Für mich war es weniger ein Spannungsroman, sondern eine Werbung für die Intelligent-Design-Bewegung, das ganze verkleidet als Thriller. Über die Grundsätze dieser Bewegung (hinter den Geheimnissen des Lebens im Universum und deren Entwicklung steckt ein "Intelligenter Designer", also Gott) will ich auch gar kein Urteil abgeben. Auch kann ich das gar nicht, da ich viel zu wenig in der Materie von Evolutionsgeschichte, Darwinismus usw. stecke. Im Grunde genommen war diese Geschichte für mich eine einzige große Kritik an der Wissenschaft.
    Normalerweise mag ich Wissenschaftsthriller sehr gerne, z.B. die von Adam Fawer, aber für einen Laien fand ich die viel zu langen und ins Philosophische abgleitenden Gespräche der beiden Hauptpersonen Darwin und Alex ganz einfach zu langweilig. Wieviel Wahrheit in den von Ralf Isau angegebenen Kritikpunkten an der Wissenschaft steckt, kann ich ebenso nicht beurteilen. Wir als Leser nehmen praktische die Rolle von Darwin an, einem Laien in dieser Hinsicht, der die gelernten Fakten aus der Schule vertritt und Ralf Isau ist Alex, die uns die Grundsätze von Intelligent Design erläutert.
    Die Dan-Brown-artigen Thrillerelemente waren für mich nur Beiwerk und auch diese konnten mich überhaupt nicht fesseln.
    Am Interessantesten und Spannendsten fand ich noch die Informationen über Hermaphroditen und Intersexualität.
    Wegen der vielen Stunden an philosophisch-wissenschaftlicher Langeweile, gähnend langweiliger Anti-Spannung und der zu offensichtlichen Werbung für eine Bewegung kann ich gar nicht anders als dem Buch nur zu geben.
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  • Rezension zu Die Galerie der Lügen

    Inhaltsangabe von Amazon kopiert:
    Alex Daniels ist eine junge englische Journalistin. In einer Artikelserie hat sie schonungslos mehrere Fälle von Wissenschaftsbetrug aufgedeckt. Dafür nimmt sie nun in einer Feierstunde in Oxford einen Preis entgegen. Aber vor dem Gebäude wartet bereits die Polizei: Alex soll im Louvre in Paris einen Anschlag verübt haben, bei dem ein Wachmann ums Leben kam. Ihre Fingerabdrücke wurden am Tatort gefunden. In rascher Folge gibt es weitere Attentate auf berühmte Kunstwerke – und sie haben ein Muster: Jemand will damit eine Aussage machen. Er wendet sich gegen den Glauben an die Gültigkeit der menschlichen Evolution. Ein Versicherungsdetektiv setzt sich im Auftrag seiner Firma mit Alex in Verbindung. Darwin, so sein Name, ist überzeugt, dass Alex unschuldig ist. Doch er merkt bald, dass sie mehr mit jener mysteriösen Anschlagserie verbindet, als sie selber ahnt. Wer ist jener geheimnisvolle Theo, der Alex Briefe schreibt und der mehr über sie zu wissen scheint als sie selbst? Denn die Vergangenheit von Alex liegt im Dunklen; wer ihre wahren Eltern waren, hat sie nie erfahren. Auch nicht, ob sie irgendwo auf der Welt noch Brüder oder Schwestern hat – oder andere Geschwister. Denn Alex ist keine Frau. Aber auch kein Mann.
    Das Buch ist unglaublich spannend; es fesselt von der ersten bis zur letzten Zeile, und das ist gut so, denn mehr als die zwei Tage, die ich fürs Lesen gebraucht habe, hätte ich nicht an das Buch verschwenden wollen.
    Worum es Isau geht, wird sehr schnell klar: Sowohl Krimihandlung als auch die Problematik der Gentechnik als auch der ganze Bereich des männlichen / weiblichen Denkens und Fühlens als auch die "Liebesgeschichte" sind seiner großen Botschaft untergeordnet: Einem Plädoyer gegen die Evolutionstheorie und für die Idee des Intelligent Designs.
    Was die Krimihandlung angeht: Es gibt genug Beispiele in Buch und Film, wo sich eine Verbrechensserie an vorgegebenen Texten, Liedern, Symbolen, usw. orientiert ("10 kleine Negerlein", "Der Rosenkranzmörder", "Sieben", "Das Geheimnis der schwarzen Dame", u.a.). Sie geben dem Leser / Zuschauer das Gefühl, den Weg des Verbrechers zu kennen, andererseits hat der Täter immer die Nase ein wenig vorn. Nach diesem Muster ist der Krimistrang aufgebaut. Das Muster besteht aus 7 Symbolen eines Gemäldes des Surrealisten Magritte. Dass der Gemäldedieb die Bilder jedoch stiehlt, um die Irrtümer der Evolutionstheorie zu beweisen und mit jedem gestohlenen Gemälde ein weiteres Indiz liefern will, ist sehr weit hergeholt, und manche dieser Verbindungen sind kaum nachzuvollziehen.
    Wenn jemand den festen Glauben an einen intelligenten Designer (der früher auf den schönen altmodischen Namen "Gott" hörte; aber heute ist man diesbezüglicher offener ;)) besitzt, habe ich kein Problem damit (ich weiss ja auch nicht, wie es wirklich war), aber die manipulative Art, in der Isau - verkörpert in der Protagonistin Alex - seine Lehre an den Mann bringt, hat mich abgestoßen. In seinem Nachwort zitiert er Mahatma Gandhi: "Alle unsere Streitigkeiten entstehen daraus, dass einer dem anderen seine Meinung aufzwingen will". Ich frage mich: Hat Isau selbst nicht diesem Motto zuwider gehandelt?
    Denn in den Streitgesprächen zwischen Alex und dem Versicherungsdetektiv Darwin (sic!) Shaw sind ihre Argumente nicht nur zwingend, sondern ersticken auch jede Überlegung Darwins zu den Theorien seines Namensgebers. Dass ein Leser, der sich mit der Evolutionstheorie bisher nicht auf dem Niveau eines Biologen, Anthropologen oder Paläonthologen herumgeschlagen hat, dem nichts entgegenzusetzen hat, ist einleuchtend. Übel finde ich vor allem, dass in einem Rundumschlag allen Vertretern der traditionellen Entstehungstheorien, die nicht mit dem Intelligent Design liebäugeln, Blindheit, Hochmut oder Ignoranz vorgeworfen wird.
    Neben ihren Wissen über Biologie, Physik, Gentechnik und einem Zitatenschatz, der für jede Situation die passenden Worte eines Dichters, Wissenschaftlers, Staatsmannes liefert, ist Alex auch in Kunstgeschichte und Literatur bewandert, erkennt ein Rilkegedicht nach einem Vers und zitiert Brecht (eine Figur, die Schottin ist, wäre glaubwürdiger mit Shakespeare oder Yeats), kurz: Sie hat ein Superhirn. Daneben besitzen sie oder andere Personen des Buches Eigenschaften wie phosphoreszierende Haut, Nachtsichtigkeit oder einen nicht auf Sinneswahrnehmungen beruhenden Orientierungssinn, die trotz scheinbar wissenschaftlicher Erklärung dem Genre entlehnt sind, in dem Isau bisher bessere Literatur hervorgebracht hat.
    Marie hier ein paar Hintergrundinformationen zum Intelligent Design http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligent_Design
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Ausgaben von Die Galerie der Lügen

Taschenbuch

Seitenzahl: 640

Hardcover

Seitenzahl: 637

Besitzer des Buches 34

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