Eine drollige Gesellschaft

Buch von Tove Jansson

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Wunderbar, wie jeder leben gelassen wird & auf Bedürfnisse eingegangen wird. Nervige Leute bleiben selbstverständlich.
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Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine drollige Gesellschaft

Die Mumins und ihre Freunde führen ein friedliches Leben in einem menschenfernen Tal. Langeweile kennt diese drollige Gesellschaft aber keineswegs! Stets hecken die Mumins fröhliche Streiche aus. Als sie eines Tages einen wundersamen Hut finden und mit nach Hause nehmen, wird das Mumintal plötzlich zu einem Tummelplatz für allerlei Arten von Zauberei und fantastische Gestalten.
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Serieninfos zu Eine drollige Gesellschaft

Eine drollige Gesellschaft ist der 3. Band der Mumins Reihe. Sie umfasst 13 Teile und startete im Jahr 1945. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 1980.

Bewertungen

Eine drollige Gesellschaft wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Wunderbar, wie jeder leben gelassen wird & auf Bedürfnisse eingegangen wird. Nervige Leute bleiben selbstverständlich.

    Jean van der Vlugt

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine drollige Gesellschaft

    Die Autorin (Quelle: Arena): Tove Jansson (1914-2001) ist über die Malerei zur Schriftstellerei gekommen. Für ihre in viele Sprachen übersetzten Bücher wurde sie mit zahllosen Preisen ausgezeichnet, u.a. Mit der Nils-Holgersson-Medaille und dem Hans-Christian-Andersen-Preis.
    Klappentext (Quelle: Arena): Die Mumins und ihre Freunde führen ein friedliches Leben in ihrem menschenfernen Tal. Langeweile kennt diese drollige Gesellschaft nicht! Stets hecken die Mumins fröhliche Streiche aus, und ein wundersamer Zauberhut sorgt für aufregende Überraschungen.
    Schwedische, englische und französische Ausgaben und drei deutsche Übersetzungen:
    Die schwedische Originalausgabe des dritten Mumin-Buches erschien zuerst 1948 als "Trollkarlens Hatt" im Holger Schildts Förlag in Helsingfors. Für die Ausgabe von 1956 nahm Tove Jansson kleine "unbedeutende" Neuformulierungen am Text vor. Für die endgültige Fassung von 1968 wurde der Stil an wenigen Stellen präzisiert und verschlankt. Außerdem reitet der Zauberer jetzt in einer zusätzlichen Szene wirklich auf seinem Schwarzen Panther über den Himmel, nicht nur in der Erzählung des Schnupferichs. Die erste deutsche Übersetzung stammt von Kurt Bandler und Vivica Bandler (eine mit Tove Jansson bekannte finnische Theaterregisseurin und Autorin). Diese Übersetzung erschien 1954 als "Eine drollige Gesellschaft" im Benziger Verlag in Einsiedeln, Zürich und Köln (157 Seiten). Sie soll (auf Wunsch des katholischen Verlages) sehr verniedlichend, vermeintlich kindgerecht, ausschmückend und vom Original abweichend sein. 1961 konnte das Ehepaar Bandler seine Übersetzung von Grund auf revidieren. Diese zweite Übersetzung kommt anscheinend näher an das schwedische Original heran. Es folgten Lizenzausgaben für den Buchclub Ex Libris in Zürich (1963) und den Deutschen Bücherbund in Stuttgart und Hamburg (1967). Die Übersetzung erschien auch 1968 als Ravensburger Taschenbuch Band 118 im Ravensburger Verlag Otto Maier (170 Seiten), ebendort bis 1981 in zehn Auflagen wiederaufgelegt, sowie 1992 als Benziger-Edition im Arena-Verlag in Würzburg (142 Seiten), wo zumindest auf dem Einband der Titel zu "Die Mumins: Eine drollige Gesellschaft" verlängert wurde (wie es aktuell üblich ist). Die dritte deutsche Übersetzung aus dem Schwedischen stammt von Birgitta Kicherer. Sie erschien unter dem Titel "Die Mumins: Eine drollige Gesellschaft" zuerst im Jahr 2001 (in vierter Auflage 2005) mit den Bildern von Tove Jansson als Arena-Taschenbuch Band 2272 im Arena Verlag in Würzburg (194 Seiten), wiederaufgelegt 2008 als Hardcover, 2010 als Arena-Taschenbuch Band 50245 und 2016 wieder als Hardcover.
    2005 wurde das dritte Mumin-Buch auch von der Süddeutschen Zeitung in München als Band 22 der Reihe "Süddeutsche Zeitung junge Bibliothek" herausgebracht (164 Seiten). Die englische Übersetzung des dritten Mumin-Buches stammt von Elizabeth Portch. Sie erschien 1950 in Großbritannien als "Finn Family Moomintroll" bei Penguin Books und 1951 in den USA als "The Happy Moomins" bei Farrar, Straus and Giroux (150 Seiten). Die französische Übersetzung des dritten Mumin-Buches stammt von Kersti und Pierre Chaplet. Sie erschien 1968 als "Moumine le troll: Le chapeau du sorcier" im Verlag Frenand Nathan in Paris (187 Seiten). Deutsche Hörspiel- und Hörbuch-Fassungen:
    1974 gab es eine Hörspielfassung von "Eine drollige Gesellschaft" von Intercord als LP und MC (als zweites von zwei Intercord-Mumin-Hörspielen), Buch und Produktion: Anke Beckert, Regie: Heinz-Günter Stamm, Musik: Frank Duval, Sprecher: Harald Leipnitz und andere 1981 erschien eine Lesung als Hörbuch (Sprecher: Ernst August Schepmann) im Verlag Schumm sprechende Bücher auf Doppel-MC, Musik: Werner Bieder. 1992 gab es eine Hörspielfassung unter dem Titel "Der kleine Mumin" als Teil 1 der sechsteiligen Mumin-Hörspielreihe von Studio EUROPA, Hörspielbearbeitung: H.G. Francis, Regie: Heikedine Körting, künstlerische Gesamtleitung: Prof. Dr. Beurmann, mit: Hans Paetsch, Wolfgang Völz, Renate Pichler, Beate Hasenau und anderen. 2006 erschien eine gekürzte Lesefassung (Sprecher: Dirk Bach) bei Patmos in Düsseldorf auf 2CDs. 2017 erschien eine ungekürzte Lesefassung (Sprecher: Bjarne Mädel) bei Arena in Würzburg auf 3CDs.
    Auftauchende Figuren:
    Mumin, Muminmutter, Schnüferl, Schnupferich, Muminvater, Snork, das Snorkfräulein, der Hemul, der Ameisenlöwe, Bisam, hunderte Hatifnatten, Tofslan und Vifslan, die Morra, der Zauberer, dessen schwarzer Panther und diverse Waldmäuse
    Was alles passiert:
    Nach dem Winterschlaf findet das Schnüferl einen Zylinder, von dem die Leser sogleich erfahren, dass er ein Zaubererhut ist. Im Muminhaus findet der Zylinger als Papierkorb Verwendung. Tatsächlich verwandelt er Sachen, die sich zu lange in ihm aufhalten, zum Beispiel Eierschalen in kleine steuerbare Wolken und Mumin in einen hässlichen Troll. Er hilft allerdings auch, den grässlichen Ameisenlöwen zu fangen, der in einen Igel verwandelt wird. Später lässt der Hut Pflanzenreste ins Unermessliche wachsen. Außerdem machen die Mumins und ihre Freunde einen Ausflug zum Strand, finden ein Boot, taufen es "Das Abenteuer", segeln zur Insel der geheimnisvollen Hatifnatten, die sich dort gerade zu ihrem großen Jahrestreffen versammeln, bevor sie in alle Welt aufbrechen. Der Hemul zieht den Zorn der Hatifnatten auf sich, als er ein Barometer klaut. Später lässt ein schlimmes Unwetter die Freunde auf der Insel ausharren. Wieder zu Hause im Mumintal will der Snork den riesigen Fisch Mameluk fangen, Schnupferich erzählt von dem geheimnisvollen Zauberer, der auf dem Mond den Königsrubin sucht. Plötzlich stehen die kleinen Trolle Tofslan und Vifslan vor der Tür des Muminhauses. Auf das, was sie in ihrem Koffer mit sich herumschleppen, ist die unheimliche Morra aus, die in der Nacht plötzlich im Mumintal erscheint. Der Snork führt eine richterliche Untersuchung durch, wer Anspruch auf den Gegenstand im Koffer erheben kann. Für Tofslan und Vifslan ist er das Schönste, das es gibt, für die Morra nur das Kostbarste! Tatsächlich ist die Morra bereit, auf den Kofferinhalt zu verzichten, wenn sie den Zauberhut mitnehmen darf (2 Fliegen mit 1 Klappe ). Das Buch endet, nachdem den Schnupferich das Fernweh fortlockt, mit einem Sommerfest und dem Auftauchen des Zauberers, der seinen Königsrubin entdeckt und allen Wünsche erfüllt. Dank einer guten Idee von Tofslan und Vifslan wird der Besitz des Rubins zu aller Zufriedenheit gelöst. Bald ist wieder Winterschlaf.
    Meine Einschätzung:
    Ich finde es wunderbar, wie in diesem Buch jeder nach seiner Fasson leben gelassen wird und wie auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen wird. Da gibt es kein: Stell Dich nicht so an oder: Reiß Dich mal zusammen! Wenn Mumin nicht mit dem Schnüferl zusammen Winterschlaf halten will, weil es immer so laut schnarcht, dann verändert die Muminmutter einfach die Schlafplatzbelegung. So fängt das Buch an und das setzt den Tonfall für alles Folgende.
    Das Modell Familie ist hier ganz selbstverständlich um Freunde und Zugelaufene erweitert: Es ist eine Frage des Willens, dazuzugehören, oder eine Frage der Notwendigkeit, wenn man woanders keinen Platz findet. Nervige Leute dürfen wie selbstverständlich bleiben: Der etwas spießige Hemul oder der immer schlecht gelaunte Bisam müssen nicht anders werden um dazuzugehören. Noch werden sie jemals Stück für Stück aus der Gemeinschaft hinausgedrängt: Bei den Ausflügen und Partys sind sie selbstverständlich immer mit dabei. Ihre Eigenheiten werden bemerkt, aber von den Figuren und der Erzählung nicht für herabwürdigende Witze und lustig gemeinte Gehässigkeiten gebraucht.
    Es ist auch keine Angelegenheit des Einzelnen, sich der Masse unterzuordnen, sondern eine Angelegenheit der Gemeinschaft, jedes Mitglied willkommen zu heißen. Als Mumin durch die Magie des Zauberhutes bis zur Unkenntlichkeit verwandelt wurde, ist es obendrein die Qualität der Mutterliebe, die Mumin als den eigenen Sohn wiedererkennt. Das ist auch eine Art Zauber, der da wirkt: Die Magie der Wertschätzung und des Gemeinschaftsgefühls. Hier liegt die Besonderheit und die Großartigkeit des Buches, weniger im Präsentieren kleiner Glückskeks-Lebensweisheiten. Es geht um die Toleranz, zu leben und andere leben zu lassen, wie es ihnen gefällt, um Neugierde und Lebendigkeit, um das Aushalten des Anderen und den Wert von Gefühlen, selbst wenn es sich um traurige handelt. Viele Figuren werden von eigensinnigen Spleens und Sehnsüchten getrieben: Fernweh, Melancholie und Besitzdenken. Oder die Trauer des Sammlers, wenn die Sammlung vollständig ist. Doch all das lernen die Bewohner des Mumintales, bei anderen und bei sich selbst zu akzeptieren.
    Ein wirklich schönes Buch, das seinen Gehalt sehr leise unter die Leute bringt.
    Viereinhalb Sterne.
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Ausgaben von Eine drollige Gesellschaft

Gebundene Ausgabe

Seitenzahl: 184

Taschenbuch

Seitenzahl: 200

Eine drollige Gesellschaft in anderen Sprachen

  • Deutsch: Eine drollige Gesellschaft (Details)
  • Englisch: Finn Family Moomintroll (Details)
  • Französisch: Moumine le troll: Le chapeau du sorcier (Details)
  • Schwedisch: Trollkarlens hatt (Details)

Besitzer des Buches 22

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