Das Familientreffen

Buch von Anne Enright, Hans-Christian Oeser

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Familientreffen

Als Kinder vertrauten sie einander stets alle Geheimnisse an – und nun ist ihr wunderbarer Bruder Liam tot. Mit Steinen in den Hosentaschen hat er sich ins Meer gestürzt. War er, das schwarze Schaf der Familie, wieder einmal nur betrunken? Während Veronica im Dubliner Elternhaus die Beerdigung vorbereitet, überwältigen sie die Erinnerungen: an ihre Mutter, an ihre Großmutter und an all die anderen Mitglieder der weitverzweigten, blauäugigen, trinkfesten Familie Hegarty. Und schließlich an jenen Tag, an dem Liam, gerade mal neun Jahre alt, im Haus der Großmutter etwas angetan wurde, vor dem sie ihn hätte bewahren müssen.
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Bewertungen

Das Familientreffen wurde insgesamt 13 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Familientreffen

    Ich bin gestern mit dem Buch fertig geworden - man muss es erst verarbeiten, bevor man was schreiben kann. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich den obigen Meinungen anschließen.
    Eine düstere und traurige Familiengeschichte, distanziert erzählt - zu keinem der Protagonisten kann der Leser eine besondere Beziehung aufbauen.
    […]
    das kann ich mir auch gut vorstellen.
    Das Buch wirft Fragen auf, die einen auch hinterher noch beschäftigen.
    Auch überlege ich, ob Veronica nun auch missbraucht worden ist oder ob sie nur von Liams Missbrauch gewusst hat.
    Ich denke, sie ist missbraucht worden, auch wenn sie auf Seite 293 schreibt: "All dies entstammt einem Ort in meinem Kopf, wo Worte und Taten sich vermengen. Es entstammt den allerersten Anfängen, und ich weiß nicht, ob es wahr ist." und weiter unten:""In dieser Erinnerung oder diesen Traum..." Veronica will nur verdrängen/vergessen.
    Auch ihr Verhalten gegenüber Tom lässt dies vermuten (so, wie JuleBule schon schreibt)
    Die Frage, ob Lamb Nugent nun wirklich die große Liebe war, stellt sich mir auch - jedenfalls findet sich kein Beweis in dem Buch.
    Was hat die Großmutter gewußt und wieso ist die Mutter so konturlos geblieben? Warum ist sie so "schwach", hat sich nicht für ihre Kinder eingesetzt, weiß noch nicht mal die Namen ihrer Kinder?
    Dass die Familienmitglieder nicht miteinander reden können, über ihr Problem sprechen können, ist tragisch.
    Es lohnt sich sicher, das Buch ein zweites Mal zu lesen.
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  • Rezension zu Das Familientreffen

    Schon das Cover des Buches zeigt ein nebulöses, tristes Bild und das Buch spiegelt genau diese Stimmung wieder. In Erinnerungsfetzen und Assoziationen lässt uns Veronica an ihrem bisherigen Leben teilhaben. Manche Geschehnisse kennt sie nur durch Erzählungen, andere durch eigenes Erleben und sie schildert diese mit Härte, Wut und Resignation. Von Liebe ist sehr wenig zu spüren in dieser Familie, mehr von Sex und Begierde. Einzig unter den Geschwistern, speziell zwischen Liam und Veronica, gibt es eine gewisse Wärme und Vertrautheit. Ein ständiger Begleiter in diesem Buch ist auch der Alkohol, mit dem die Protagonisten dem Alltagselend zu entfliehen versuchen.
    Als Leser blieb ich zu allen Personen deutlich distanziert, ich war lediglich Beobachter und trotz der teilweise erschreckenden Umstände blieben meine Sympathien unverteilt. Viele Geschehnisse wurden nur angerissen, andere auf so neutrale Weise geschildert, dass ich mich fragte weshalb zeigt die Erzählerin an dieser Stelle keinerlei Gefühlsregungen?
    Das Familientreffen selbst fand lediglich im letzten Drittel des Buches statt und zeigte deutlich wie zerrissen die Familie eigentlich ist. Zwar gibt es Gemeinsamkeiten, die aber wohl lediglich in Erinnerungen bestehen.
    Ganz zum Schluss gibt es noch einen Hoffnungsschimmer, das Buch wird aber in meinem Gedanken immer mit einer gewissen Tristesse behaftet bleiben.
    Mein Fazit: „Das Familientreffen“ ist eine der düstersten Familiengeschichten, die ich je las. Deshalb ist das Buch nicht schlecht, irgendwie hat es mich in seiner Andersartigkeit auch in seinen Bann gezogen. Am Ende blieb ich mit vielen ungeklärten Fragen zurück, zu vielen, wie ich finde. Trotzdem habe ich dieses Buch gern gelesen.
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  • Rezension zu Das Familientreffen

    Kurzbeschreibung von Amazon.de
    Die Gewinnerin des Booker-Preises 2007!
    Der Hegarty-Clan versammelt sich in Dublin, um Liam, das schwarze Schaf der Familie, zu Grabe zu tragen - doch schnell gerät der Anlass zur Nebensache. Nur Veronica wagt es, nach den Umständen zu fragen, die ihren Bruder in den Tod getrieben haben mögen. Ein beeindruckend intensiver Roman über die Frage nach Schuld und Verantwortung, nach der Liebe und ihren Folgen.
    Als Kinder haben sie sich stets alle Geheimnisse anvertraut, und auch als Erwachsene sind Veronica und ihr Bruder Liam noch immer aufs Engste miteinander verbunden. Doch dann stürzt Liam sich mit Steinen in den Hosentaschen ins Meer, und Veronica bleibt allein zurück mit der Frage nach dem Warum. Während sie im Dubliner Elternhaus die Beerdigung vorbereitet, überwältigen sie die Erinnerungen an ihre Kindheit, an ihre Großmutter, die aus Vernunftgründen auf die Liebe ihres Lebens verzichtete, an ihre Mutter, die sich nach den vielen Geburten und Fehlgeburten nicht einmal die Namen all ihrer Kinder merken konnte. Und an jenen Tag, an dem ihrem Bruder Liam, gerade neun Jahre alt, etwas angetan wurde, vor dem sie ihn hätte beschützen müssen. Ein bewegender Roman, dessen sprachliche Finesse und eindrucksvolle Bildlichkeit einen bisher ungekannten Blick auf das verletzliche Wesen der menschlichen Seele zu werfen vermag.
    Über die Autorin (Amazon.de)
    Anne Enright wurde 1962 in Dublin geboren und lebt heute im irischen Bray, County Wicklow. Ihre Werke sind mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Doch erst mit dem Booker-Erfolgsroman gelang ihr der internationale Durchbruch - "Das Familientreffen" ist in gut dreißig Sprachen übersetzt und weltweit ein Bestseller.
    Meine Meinung ...
    ... ist schwierig in Worte zu fassen. Dieses Buch hat mich tief berührt und viele offene Fragen hinterlassen, die ich erst noch verarbeiten muss. Veronica leidet von den Geschwistern der Familie Hegarty am meisten. Sie war die Vertraute von Liam, die beste Freundin und die Hüterin des Geheimnisses. Oder wussten alle, was der nette Mr Nugent mit den Kindern der Familie anstellte? Offen darüber gesprochen wird nicht. Alle sind oberflächlich und trinken viel zu viel. Die Beerdigung des Bruders bringt sie alle wieder in das Haus und lässt die Geister der Vergangenheit frei. Veronicas Ehe droht zu zerbrechen. Sie ist nicht mehr fähig zu Nähe, Liebe und Vertrauen. Ihr Mann Tom geht immer wieder auf sie zu, doch sie macht die Nacht zum Tag, um ja nicht mit ihm in einem Bett schlafen zu müssen. So vergehen Monate ... Ada, ihre verstorbene Großmutter ist Mittelpunkt dieser Erzählung. Wusste sie von dem Missbrauch der Kinder? War Mr Nugent nur ein guter Freund? War er ihr Liebhaber? Warum hat sie sich damals für Charlie und nicht für ihn entschieden? Wusste sie von seiner pädophilen Seite? Ach, es ist so schwierig zu fassen. Dabei wundervoll zu lesen. Die gedrückte Stimmung der Familie ist zum Greifen nah.
    Veronica hat sich in ihrer Jugend selbst verletzt, geritzt und mit Nadeln gestochen, nur um endlich mal etwas zu spüren. Der Wunsch nach Schmerzen kommt jetzt wieder, alte Wunden werden aufgerissen. Sie sagt, sie hätte verlernt, etwas zu empfinden.
    Warum in der Beschreibung von Amazon vom schwarzen Schaf der Familie gesprochen wird, kann ich nicht sagen. Liam hat den Suizid gewählt, weil er mit seinem Leben nicht zurecht kam und Alkoholprobleme hatte. Ist man deswegen das schwarze Schaf der Familie? Ich denke, nicht
    Ein großer Roman, der mich noch lange beschäftigen wird. Ich hoffe, dass noch andere BTler dieses Buch lesen und ich somit Antworten auf meine Fragen bekomme
    Ich vergebe
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Ausgaben von Das Familientreffen

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

Hardcover

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 353

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:58h

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