Der Todeszauberer

Buch von Vincent Kliesch

Zusammenfassung

Serieninfos zu Der Todeszauberer

Der Todeszauberer ist der 2. Band der Julius Kern Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2010. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2012.

Über Vincent Kliesch

Der deutsche Thrillerautor Vincent Marcus Kliesch wurde am 1974 in Berlin-Zehlendorf geboren. Der ausgebildete Restaurantfachmann wurde ab 2003 zunächst als Stand-Up-Comedian und Moderator mit Auftritten bei Star Search, im Quatsch Comedy Club und bei Nightwash bekannt. Mehr zu Vincent Kliesch

Bewertungen

Der Todeszauberer wurde insgesamt 46 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Todeszauberer

    Meine eigene Meinung:
    Im zweiten Thriller von Vincent Kliesch um den Ermittler Julius Kern geht's wieder richtig spannend zur Sache.
    3 Jahre nach dem "Putzteufel-Fall" lebt Kern wieder mit seiner Frau Nathalie und seiner mittlerweile 12-jährigen Tochter Sophie zusammen. Aus seinen familiären Problemen von damals hat er aber, wie es aussieht, leider nicht viel gelernt, denn Zeit mit seiner Tochter zu verbringen, scheint für ihn fast noch immer ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Hinzu kommt, dass die attraktive Kollegin Eva Fuchs aus Bayern ein Auge auf den Ermittler geworfen hat.
    Auch der Massenmörder Tassilo aus dem Vorbuch, taucht zu meiner "Freude" in "Der Todeszauberer" wieder auf. - Er hat dem Buch, meiner Meinung nach, noch zusätzlich Würze verliehen. Und ich bin mir fast sicher, dass er im nächsten Thriller auch wieder vorkommen wird. - Immerhin hat er da zum Schluss etwas in die Richtung angedeutet.
    Wie auch in "Die Reinheit des Todes" ist in diesem Buch schnell klar, wer der "Todeszauberer" ist. - Ja, man begleitet den Mörder hier, wie auch beim Vorgänger, bei seinen Wahnsinnstaten wieder mit. - Man erfährt nach und nach seine bedauernswerte Lebensgeschichte und die abstrusen Umstände, warum er mordet. - In meinen Augen ist er ein wahrlich armseliger Mensch, der einem, wenn er nicht so skrupellos bestialische Züge an sich hätte, leid tun könnte.
    Geendet hat die ganze "Vorstellung" dann aber sehr zu meiner Zufriedenheit.
    Vergleichbar ist die Spannung in diesem Buch auf jeden Fall mit Klieschs erstem Thriller. Die Geschichte ist sehr mitreißend geschrieben. - Oft hab' ich recht schnell gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, was weiter passiert. - Und so habe ich mich ziemlich zügig, ohne es bewusst wahrzunehmen, durch das Buch "gearbeitet".
    Auch interessante, neue Protagonisten und altbekannte Charaktere, die sich verändert und mich damit überrascht haben, zeichnen die Story aus.
    Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen. Meine Leseempfehlung hat es auf jeden Fall.
    Von mir gibt's 5 !
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  • Rezension zu Der Todeszauberer

    Wieder einmal beginne ich eine Reihe nicht mit dem ersten Band - Die Reinheit des Todes habe ich bisher noch nicht gelesen, Der Todeszauberer war mein erstes Buch von Vincent Kliesch.
    Dennoch hatte ich keine Probleme der Handlung zu folgen; der Autor fasst genug von den Ereignissen aus dem ersten Band zusammen, damit man die Geschichte verstehen kann, allerdings blieb für mich beispielsweise Tassilo etwas blass und die "Beziehung" zwischen ihm und Kern ist nicht gut zu durchschauen. Aber dafür muss man wohl den Vorgänger lesen und wie gesagt weiß man das wichtigste und kann der Geschichte folgen.
    Die Handlung verläuft sehr spannend. Bereits die Illusion, die vom Mörder im Prolog erschaffen wird, fand ich sehr faszinierend und zugleich auch etwas beängstigend - eine optimale Mischung. Ich glaube, fast jeder Leser macht sich darüber Gedanken, was er wohl auf die Reise mitnehmen würde - und ich bin beruhigt, dass ich für den Mörder uninteressant wäre, denn ich hätte ein anderes Werkzeug mitgenommen.
    Auch nach dem Prolog geht es spannend und interessant weiter. Es gibt viele Perspektiven-Wechsel, die jedoch sehr gut platziert sind und die Handlung somit nicht in viele kleine Geschichten zerreißen, sondern die Haupthandlung auf verschiedene Arten vorantreiben. Man erfährt sehr früh, wer der Mörder ist - da die Polizei aber immer noch im Dunkeln tappt, bleibt die Spannung erhalten und es ist interessant, alles über das Leben des Mörders zu erfahren, seine Antriebe zu verstehen.
    Außerdem hat er Autor die Zauberei sehr gut mit der Geschichte verwoben, stellenweise hatte man wirklich das Gefühl, bei einer Zaubershow zuzusehen. Für mich war es zudem etwas ganz neues, ich habe noch keinen Krimi oder Thriller gelesen, in dem es sich in diesem Maß um Magie dreht.
    Durch die kurzen Kapitel schreitet die Erzählung rasant voran. Ich musste mich heute Nacht fast schon zwingen, aufzuhören, da es wirklich spät wurde - wie Strandläuferin schreibt, ist es sehr einfach, sich zu sagen "Nur noch ein Kapitel... und dann noch eines... und noch eines...".
    Zudem ist der Schreibstil des Autors sehr angenehm und fesselnd, sodass die "Sogwirkung" verstärkt wird.
    Die Hauptpersonen sind gut dargestellt und Kern ist mir sehr sympathisch. Mir hat gefallen, dass seine "Gabe" das ganze nicht zu einem Spaziergang gemacht hat, sondern dass die Polizei trotzdem hart ermitteln musste. Auch die Nebenfiguren, wie Kerns Familie, hat der Autor realistisch gezeichnet und man kann sich gut in sie hineinversetzen, auch wenn ihre Positionen denen des Protagonisten widersprechen. Ebenso kann man nachvollziehen, warum die Antagonisten handeln, wie sie handeln, da der Autor ihre Geschichte und ihre Erlebnisse ausführlich schildert.
    Was mich ein wenig gestört und stellenweise auch genervt hat, ist die Entwicklung der Beziehung zwischen Kern und der bayerischen Fallanalytikerin Eva Kern. Diesen Teil der Handlung empfand ich als komplett überflüssig und wenn der Autor damit erreichen wollte, dass es Probleme zwischen Kern und seiner Frau gibt, hätte man das auch anders lösen können. Immerhin findet dieser Erzählstrang ein befriedigendes Ende.
    Am Ende ging mir alles ein wenig zu schnell, dennoch ist es so, wie der Autor es geschrieben hat, sehr gut gelöst. Das letzte Kapitel mit Tassilo verspricht ja, dass diese Geschichte noch nicht abgeschlossen ist und ich bin gespannt, ob Band drei sich darum dreht.
    Der Todeszauberer ist definitiv ein guter Krimi/Thriller, der mich neugierig auf die anderen beiden Bände gemacht hat, sodass ich sie kaufen werde.
    Dem Buch selbst gebe ich , einen halben Stern habe ich abgezogen, weil mich die Geschichte um Eva und Kern wirklich genervt hat.
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  • Rezension zu Der Todeszauberer

    Kurzbeschreibung:
    Eine verstümmelte Frauenleiche wird ans Havelufer geschwemmt, und Hauptkommissar Julius Kern steht vor einer neuen Herausforderung: Siebzehn Frauen hat der so genannte Schläfenmörder bereits getötet, und die Opfer haben nur eines gemeinsam – eine Schlagwunde an der rechten Schläfe. Inmitten der schwierigen Ermittlungen erhält Kern einen anonymen Brief von einem alten Bekannten: Tassilo Michaelis, freigesprochener Massenmörder und Kerns Erzfeind, scheint Informationen zu besitzen, die Kern auf die Fährte des Schläfenmörders führen könnten. Doch er verlangt dafür einen hohen Preis...
    Zum Autor:
    Vincent Kliesch wurde in Berlin geboren. Nach dem Abitur machte er eine Ausbildung zum Restaurantfachmann und arbeitete danach mehrere Jahre in der Gastronomie. Dabei entstand auch die Idee zu seinem ersten Thriller Die Reinheit des Todes, der auf Anhieb zu einem großen Erfolg wurde. Wenn Vincent Kliesch nicht schreibt, steht er als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Der Filmpark Babelsberg, in dem er täglich das Publikum unterhält, sowie der legendäre Quatsch Comedy Club sind nur zwei Stationen seiner Laufbahn als Entertainer.
    Meine Meinung kurz & knapp:
    Der Todeszauberer, der 2. Fall für den LKA-Ermittler Julius Kern und sein Team, spielt 3 Jahre nach den Geschehnissen in Die Reinheit des Todes. Inzwischen arbeitet und lebt Kern in Berlin und hat sich wieder mit seiner Frau Nathalie versöhnt. Doch schon bald wird ihre Ehe erneut auf eine harte Probe gestellt, denn Julius Kern hat es nicht nur mit dem Schläfenmörder, einem Serientäter, der bereits 17 Frauen auf dem Gewissen hat, zu tun, sondern auch wieder mit seinem persönlichen Erzfeind Nr. 1, Tassilo Michaelis. Aber auch die bayerische Fallanalytikerin Eva Fuchs, die zu dem Fall hinzugezogen wird, bereitet ihm schlaflose Nächte.
    Ich war wieder sehr begeistert vom 2. Teil der Julius Kern-Trilogie, auch wenn ich auf den Charakter der Eva Fuchs gut und gerne hätte verzichten können, denn sie ist so ziemlich das Überflüssigste, was dem Thriller passieren konnte. Zwar ist der Täter, der sogenannte Schläfenmörder, schon sehr früh bekannt, doch konnte die Geschichte mich trotzdem bis zum Ende hin fesseln.
    Besonders das Varieté Mes Amis, das eine große Rolle in Julius Kerns 2. Fall spielt, konnte mich begeistern. Vincent Kliesch schildert dieses Etablissement, seine Inhaberin Madame, die dort auftretenden Künstler und das dazugehörige Ambiente so bildhaft, dass es quasi in all seiner Zweitklassigkeit und Angestaubtheit vor dem Auge des Lesers lebendig wird.
    Auch Tassilo Michaelis, der bereits bekannte Serienmörder aus dem 1. Teil, hat wieder seinen Auftritt, und ich hoffe, ihn auch in Band 3, Der Prophet des Todes, wiederzulesen, denn er ist mit Abstand einer der interessantesten Täter, von denen ich in letzter Zeit lesen durfte.
    Ich kann abschließend den 2. Band rund um Julius Kern nur weiterempfehlen. Wer sich nicht daran stört, dass der Täter dem Leser recht schnell bekannt ist, wird mit Julius Kerns neuem Fall sicherlich seine Freude haben. Ich hatte sie definitiv!
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  • Rezension zu Der Todeszauberer

    Ich versuche mich mal kurz zu fassen, weshalb ich auf den Inhalt nicht auch noch näher eingehe...
    Mein persönlicher Eindruck zu dem Buch:
    "Der Todeszauberer" zu lesen macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man die Reinheit des Todes auch gelesen hat und sich am besten auch (nicht so wie ich) an die Handlung erinnert. Es wird zwar immer wieder auf die Geschehnisse im ersten Buch eingegangen aber so richtig deutlich wird vor allem die interessante Beziehung zwischen Tassilo und Kern meiner Meinung nach nicht. Und gerade das ist doch das, was diese Reihe ausmacht.
    Das Buch ist wirklich perfekt für zwischendurch. Die Kapitel sind alle kurz und knapp gehalten, so dass man sich zügig von Kapitel zu Kapitel hangeln kann.
    Zu Beginn des Buches hatte ich den Eindruck, dass sich alles ein wenig zu sehr in die Länge zieht. Erst ab ca. der Hälfte kam für mich sowas wie Spannung auf. Der Schluss fand ich irgendwie ein wenig langweilig...
    Das ist zwar spannend, aber irgendwie doch immer das selbe. Der große Aha-Effekt am Ende des Buches blieb für mich daher leider aus. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der Leser von Anfang an weiß, wer der Mörder ist. Was ja auch der Titel schon verrät. Ich mag es immer gern, wenn kurz vor Ende des Buches noch einmal die große Überraschung kommt.
    Fazit: ganz nett aber nicht überragend, jedoch gut genug, dass ich mir den Nachfolger wohl auch mal irgendwann zulegen werde.
    Ich vergebe daher
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  • Rezension zu Der Todeszauberer

    350 Seiten
    2.Fall Julius Kern
    Meine Meinung:
    Drei Jahre sind seit dem ersten Fall vergangen und Julius Kern ist wieder beim LKA Berlin gelandet. Als eine Frauenleiche ans Havelufer gespült wird, stellt sich heraus, dass es sich um den sogenannten „Schläfenmörder“ handelt. Er hat in den letzten 7 Jahren 16 Frauen ermordet, immer in einer anderen Stadt und mit einem anderen Tathergang, nur eines bleibt gleich, der Schlag mit dem Hammer gegen die Schläfe. Nun ist er in Berlin eingetroffen und Kern wird mit dem Fall betraut. Er bekommt Eva Fuchs, eine Fallanalytikerin zur Seite gestellt, die die Reise des Schläfenmörders schon länger verfolgt und die Opfer kennt.
    Der Prolog beginnt schon sehr unheimlich, aber diese mentale Reise ist wirklich gut, abgesehen vom Ende, und begleitet einem durch die ganze Geschichte. Ich habe sogar in Gedanken mitgespielt, allerdings wäre es bei mir ein Schraubenzieher gewesen, weil man damit mehr Möglichkeiten hat.
    Für Kern ist es wieder einmal keine einfache Sache und dann erhält er auch noch von Tassilo, dem Mörder und Gegenspieler aus dem ersten Fall, einen mysteriösen Brief. Allem Anschein nach weiß Tassilo schon wieder mehr über den „Schläfenmörder“, als die Polizei. Was er nur wieder im Schilde führt?
    In einem zweiten Handlungsstrang wird die Geschichte von „Madame“, der Besitzerin eines alten Varietés erzählt, die in Wirklichkeit ein Mann ist, und man bekommt einen Einblick in das Leben von Rufus, dem Zauberer. Beiden hat das Leben Wunden geschlagen und sie haben dadurch Vertrauen zueinander. Die Gespräche zwischen „Madame“ und Rufus sind sehr ergreifend und tiefgründig und haben mir ganz besonders gefallen.
    Kern kommt natürlich wieder in Zeitdruck, was sich sehr negativ auf das Familienleben auswirkt. Diese Zwistigkeiten rücken streckenweise so in den Vordergrund, dass es mich etwas gestört hat. Aber zum Glück legt sich das dann etwas.
    Die einzelnen Personen sind sehr gut dargestellt, vor allem Tassilo und der „Schläfenmörder“. Das Team ist mir ja schon vom ersten Fall her vertraut und nach wie vor sympathisch. Von der Person Eva Fuchs erfährt man kaum etwas und ich konnte sie auch nicht richtig einordnen.
    Eine sehr spannende Geschichte, sie hat mir noch besser gefallen, als der erste Fall. Trotz der extrem brutalen Tathergänge gibt es sehr viel Tiefgang und es kommen dadurch auch die seelischen Schmerzen der Menschen zum Vorschein. Bei diesem Buch hat alles gepasst, das Cover, der Titel, der hervorragende Prolog, der sich durch das ganze Buch zieht und auch die sehr nette Danksagung. Ich freue mich schon riesig auf den dritten Fall.
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  • Rezension zu Der Todeszauberer

    97834Wieder einmal stand in einem meiner heiß geliebten Bücherforen eine Leserunde an. Da ich an dem zeitgleichen Lesen eines Buches mit anderen Usern und den danach im Forum geführten Diskussionen mittlerweile großen Gefallen finde und mich der Thriller "Der Todeszauberer" des deutschen Autors Vincent Kliesch aufgrund der Kurzbeschreibung, die ich bei meinem Lieblingsbuecherdealer fand, reizte, meldete ich mich an.
    Kurzbeschreibung
    „Eine verstümmelte Frauenleiche wird ans Havelufer geschwemmt, und Hauptkommissar Julius Kern steht vor einer neuen Herausforderung: Siebzehn Frauen hat der so genannte Schläfenmörder bereits ermordet, und die Opfer haben nur eines gemeinsam - eine Schlagwunde an der rechten Schläfe. Inmitten der schwierigen Ermittlungen erhält Kern einen anonymen Brief von einem alten Bekannten: Tassilo Michaelis, freigesprochener Massenmörder und Kerns Erzfeind, scheint Informationen zu besitzen, die Kern auf die Fährte des Schläfenmörders führen könnten. Doch er verlangt dafür einen hohen Preis ...”
    Der blanvalet-Verlag hatte sogar noch 11 Rezensionsexemplare zur Verlosung unter den Teilnehmern zur Verfügung gestellt und mir war die Losfee wieder wohl gesonnen. Zwei Tage vor Beginn der Leserunde traf das Buch bei mir ein. Die Wartezeit bis zum Loslegen überbrückte ich mit einem anderen Buch und der Suche nach Informationen über den Schriftsteller.
    Vincent Kliesch
    Der 1974 in Berlin geborene Autor ist ein sehr vielseitiger Mensch. Nach dem Abitur lernte er erst einmal den Beruf des Restaurantfachmanns und arbeitete danach auch mehrere Jahre in der Gastronomie. Bereits dort sei die Idee zu seinem ersten Thriller „Die Reinheit des Todes“ entstanden, der im Jahr 2010 bei blanvalet erschien. Wenn er nicht schreibt steht Vincent Kliesch als Moderator und Stand-Up-Comedian auf der Bühne. Im Filmpark Babelsberg ist das sogar sehr oft der Fall. (Quellen: Wikipedia, Verlagsinfo)
    Vincent Kliesch begleitete die Leserunde als Autor und kam durch seine Posts sehr sympathisch rüber. Er antwortete nett und ausführlich auf die Fragen der Teilnehmer und plauderte auch ein bisschen über seine schriftstellerischen Pläne.
    Mord-Kultur
    Mit einem sehr spannungsgeladenen und mysteriösen Prolog beginnt der Autor seinen flüssig lesbaren und permanent fesselnden, in Erzählperspektive geschiebenen Thriller. Wir begegnen einem noch anonymen Mann und einer ebenso unbekannten, attraktiven Frau. Der Mann erzählt ihr eine sehr fantasievolle Geschichte, die sie nahezu hautnah erlebt. Er manipuliert sie geschickt. Dabei scheint sie allerdings überhaupt keine Angst zu haben. Sie vertraut ihm. Ein verhängnisvoller Fehler, wie sich am Ende der wenigen Seiten herausstellt.
    In die Haupthandlung steigt der Autor dann mit dem Vorstellen der Charaktere ein. So lerne ich zuerst den mir von Anfang an sympathischen Ermittler Julius Kern in einer wohl Berlin-typischen Situation kennen, bei der er eingreifen muss und mir als Leser seine wichtigsten beruflich-menschlichen Eigenschaften situationsbezogen, ohne langwierige Beschreibungen, nahe gebracht werden. Nach der Nachricht seiner Vorgesetzten, dass in Berlin gerade das 17. Opfer eines bundesweit gesuchten Serienmörders gefunden wurde, begibt er sich zum Fundort. Kurze Zeit später lernt er seine neue Kollegin, Eva Fuchs aus München, kennen, die zu dem Fall hinzugezogen wurde, weil sie den „Schläfenmörder“ von Anfang an verfolgt.
    In einem zweiten Handlungsstrang lerne ich das „Mes Amis“ kennen, ein Berliner Varieté, das seine besten Zeiten längst hinter sich hat und vom Besitzer – ein Transvestit mit Künstlernamen Madame – zwar mit viel Herzblut, aber eher mäßigem Erfolg geführt wird. Auch die Künstler der aktuellen Show werden mir nahe gebracht. Dabei kommt mir bereits jetzt, am Anfang des Thrillers, der Verdacht, dass Rufus, der Zauberkünstler, der Schläfenmörder sein könnte. Erst war ich davon etwas irritiert und dachte, dass der Autor da wohl eine falsche Fährte ausgelegt hat. Doch ziemlich schnell wurde klar, dass von ihm gar nicht geplant war, die Identität lange vor dem Leser zu verbergen und erfahre einiges zu dessen Vergangenheit als kleines fettes Kind, welches in der Schule „Porky“ gerufen wurde.
    Später lerne ich noch Tassilo Michaelis sowie die Familie von Julius Kern – seine Frau Nathalie und die Tochter Sophie - kennen. Tassilo ist ein Serienmörder, der vor Jahren zwar von Julius Kern gefasst wurde, später in der Gerichtsverhandlung allerdings aus Mangel an Beweisen freigesprochen werden musste. Die Ehe zwischen Nathalie und Julius muss daran fast zerbrochen sein und die beiden leben wohl auch erst seit kurzer Zeit wieder zusammen.
    Das Spiel, das zwischen Julius Kern und Tassilo läuft und welche Rolle Letzterer bei der damaligen Trennung von Julius und Nathalie spielte, habe ich beim Lesen von „Der Todeszauberer“ noch nicht ganz durchschaut. Zum einen, weil mir im Moment wohl noch das Vorwissen aus „Die Reinheit des Todes“ fehlt, zum Anderen, weil die Geschichte um Julius und Tassilo vom Autor sowieso als Trilogie geplant ist und damit die sprichwörtliche Katze noch nicht komplett aus dem Sack gelassen wurde.
    Allerdings empfand ich, nachdem ich die kurzzeitige Enttäuschung über die zeitige Entlarvung des Schläfenmörders überwunden hatte, den Aspekt, dass da noch einer mitmischt, dessen eigentliche Motivation so unklar ist, wie seine Forderungen klar sind, genauso spannend, wie das permanente Mitfiebern bei der Jagd der Ermittler nach dem Serienmörder.
    Alles in allem hat mich „Der Todeszauberer“ sehr gut unterhalten. Mir gefiel die Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und Motivation des Täters, auch wenn mir, wie so oft, zwar die Vergangenheit des Täters leid tut – kein Kind sollte so aufwachsen, ich aber für die späteren Taten trotzdem keinerlei Verständnis aufbringen kann. Denn jeder kann irgendwann selbst entscheiden, welchen Weg er geht.
    Das Privatleben der Ermittler, in dem es durchaus Dinge gab, die mir rein menschlich überhaupt nicht gefielen, brachte einen zusätzlichen Spannungsaspekt ein. Weiterhin sprachen mich die wie nebenbei eingestreuten Bemerkungen über kulturelle Hintergründe an, die ich, die seit Jahren nebenbei in einem Kulturbetrieb arbeitet, nur bestätigen kann.
    Die Tatsache, dass ich in die Reihe mit dem zweiten Teil eingestiegen bin, führte nicht zu allgemeinen Verständnisproblemen, sondern machte mich eher neugierig auf „Die Reinheit des Todes“, welches inzwischen auch in meinem Bücherregal steht und in Kürze von mir gelesen wird. Auch den Abschluss der Trilogie möchte ich mit Sicherheit nicht verpassen. Daher kann ich auf jeden Fall eine Empfehlung aussprechen.
    338 Seiten
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Ausgaben von Der Todeszauberer

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 353

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