Rotkäppchen muss weinen

Buch von Beate Teresa Hanika

Bewertungen

Rotkäppchen muss weinen wurde insgesamt 20 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

(13)
(2)
(5)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Rotkäppchen muss weinen

    So, jetzt hab ich "Rotkäppchen muss weinen" auch durch. Und bin immer noch ganz gefangen.
    Ich muss sagen, das war so eine Hassliebe zwischen mir und dem Buch...zeitweise wollte ich kaum weiterlesen, weil das Thema so unangenehm ist, aber kaum hatte ich wieder angefangen, wollte ich nicht mehr aufhören...
    Die Sprache der Autorin fand ich etwas gewöhnungsbedürftig, die Schachtelsätze alleine sind ja beim Lesen manchmal schon anstrengend genug, da hätte sie ruhig ein paar Anführungszeichen setzen können. Der Lesefluss wird dadurch gestört, finde ich, und ab und zu hab ich einen ganzen Absatz übersprungen, weil er mir einfach zu verbaut war.
    Die Thematik finde ich mal ganz außergewöhnlich - wegen der Opa-Enkelin-Beziehung nämlich, aber keineswegs unrealistisch, wenn man mal drüber nachdenkt. Faszinierend fand ich, wie die Stimmung von Malvina auf mich übertragen wurde, egal ob Angst, ob Verliebtheit, ob Hilflosigkeit. Zwischendurch musste ich öfters durchatmen, weil ich ihrer ganzen Familie den Kopf abreißen wollte:
    Im Nachhinein fällt mir schon viel ein, das ich bemäkeln kann, ich wüsste gern Klatsches Namen - aus reiner Neugierde, ich hätte gern mehr von der Mutter mitbekommen, außer dass sie ständig Migräne hat, sie war mir als Person zu blass gezeichnet. Überhaupt konnte ich mir bis auf Klatsche kaum jemanden vorstellen...falls beschrieben wurde, wie Malvina aussieht (Haarfarbe etc.), ist es mir nicht mal teilweise in Erinnerung geblieben.
    Trotzdem fand ich sie als Hauptperson wirklich toll, das hat bestimmt etwas mit dem einfühlsamen Schreibstil der Autorin zu tun.
    Ab und zu waren mir ein paar Dinge zu sehr aufgegriffen und wieder fallengelassen.
    Die Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit kamen manchmal zur richtigen Zeit, aber einige haben mich etwas verwirrt, weil ich dann so von der Gegenwart gefangen war, dass ich weder Lust noch Nerven hatte, mich mit längst vergangegen Tagen auseinanderzusetzen.
    Das Ende hat mich ein bisschen enttäuscht, auch wenn ich es super fand, woher Malvina dann wirklich Hilfe in Form einer Person bekommt (wir wollen hier mal nicht zuviel verraten).
    Nichts desto Trotz ein Buch, das ich mit gutem Gewissen weiter empfehlen kann und besonders erwähnenswert ist, dass die bedrückende Stimmung nie zu viel wird, es ist nicht das ganze Buch frustig und das ist gut so, sonst will man es ja nur noch aus der Hand legen!
    Von mir bekommt das Buch , ich sehe vom Schreibstil mal ab, weil der Inhalt das wieder wettmacht! ;)
    Weiterlesen
  • Rezension zu Rotkäppchen muss weinen

    Zuerst einmal ein ganz dickes Dankeschön an dich, Daniliesing, denn deine Rezension ist wirklich ganz wundervoll und in meinen Augen auch sehr treffend.
    Ich habe das Buch von meiner Buchhändlerin für meine Kinder- und Jugendbücherei als Empfehlung bekommen und habe es in den beiden vergangenen Tagen schon einmal vorab gelesen. Ganz selten hat mich ein Jugendbuch so tief berührt und es lässt mich auch jetzt, am nächsten Morgen, immer noch nicht los und ich bin noch richtig gefangen genommen von der Geschichte. Ich finde, dass die Eingangsrezension sehr schön wiederspiegelt, wie die Geschichte strukturiert ist.
    Einerseits gibt es da Malvina, 13 Jahre alt, schüchtern und eng befreundet mit Lizzy. Diesem Erzählstrang gegenüber steht die Geschichte, die mit dem Opa zu tun hat. Und hier beweist die Autorin ein wunderbares Fingerspitzengefühl. Nie wird sie plump oder rutscht in irgendwelche Seichtigkeiten ab. Sie erzählt mit einfühlsamen Worten, was Malvina bewegt, wie unsicher sie mit ihren Gefühlen und ihren Erinnerungen umgeht und es wird deutlich, wie schrecklich hilflos sie sich fühlt. Aber es wird auch gezeigt, dass es Auswege geben kann, dass es Menschen gibt, die da sind, die zuhören. Und ich denke, dass genau dieser Hoffnungsschimmer auch eine ganz wichtige Botschaft vermittelt.
    Für mich ein Buch, das ganz klar fünf Sterne verdient und hoffentlich noch viele Leser finden wird.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Rotkäppchen muss weinen

    Großvater, warum tust du so böse Dinge?
    "Bedrohlich", war das erste Wort, das mir während des Lesens von "Rotkäppchen muss weinen" einfiel. Bereits auf den ersten Seiten wird man innerlich unruhig und weiß, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Da die Autorin viele Dinge nur andeutet und gar nicht erst ausspricht, fingen bei mir alle Alarmglocken an zu läuten.
    Zu Recht, wie man schon bald feststellen wird.
    Die Protagonistin in diesem Buch ist Malvina und kürzlich ist ihre geliebte Oma gestorben. Schon früher hat sie viel Zeit bei ihren Großeltern verbracht und auch jetzt soll sie sich um ihren angeblich kranken Opa kümmern. Unter "sich kümmern" versteht ihr Opa bloß leider etwas ganz anderes. Zudem setzt er Malvina noch zusätzlich unter Druck, indem er ihr wiederholt erzählt, dass ihre Oma ja gewollt hätte, dass es dem Opa gut geht.
    Dramatisch wird die ganze Situation dadurch, dass Malvina kein "Gehör" in ihrer Familie findet. Ihre Lage ist scheinbar ausweglos, sie fühlt sich alleingelassen und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück.
    Mehr möchte ich zum Inhalt aber wirklich nicht sagen, denn dieses Buch muss man unbedingt selbst auf sich wirken lassen. Es ist unmöglich, diese beunruhigende Atmosphäre mit wenigen Worten einzufangen. Das Buch spricht seine ganz eigene Sprache!
    Beeindruckend ist vor allem, wie stark Malvinas Unsicherheit auf mich als Leser wirkte. In mir breitete sich eine zunehmende Nervosität aus und ich wusste nicht, wohin mit mir.
    Trotzdem schafft es Beate Teresa Hanika an den richtigen Stellen auch Unbeschwertheit und Humor einzubinden. Dadurch verliert man als Leser nicht die Hoffnung, so wie es auch Malvina geht.
    Ganz einfühlsam erzählt die Autorin von Malvinas Treffen mit ihrer besten Freundin. Dies steht in starkem Kontrast zu den Szenen mit ihrem Opa. Hier kommt ihre Jugendlichkeit klar zum Ausdruck und man hat das Gefühl, dass sich innere Fesseln von ihr lösen. Außerdem wartet manchmal Freundschaft dort, wo man sie nie erwartet hätte.
    Trotz der erschütternden und beängstigenden Erfahrungen Malvinas' entsteht im Verlauf des Buches ein immer heller glühender Hoffnungsfunke. Aus Angst kann Hoffnung erwachsen und aus Hoffnung Mut, Mut positiv in die Zukunft zu blicken und sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.
    Meine Altersempfehlung für dieses eindrucksvolle Jugendbuch: 13 Jahre und älter!
    Kurzbeschreibung
    Er nennt sie Rotkäppchen, als er sie mit einem Korb am Fahrradlenker den Berg hinabfahren sieht. Rotkäppchen – weil in dem Korb Wein und Essen sind für den Großvater, dessen Einsamkeit nur ein Vorwand ist. Rotkäppchen – weil der Weg aus dem Wald dunkel und steinig ist. Rotkäppchen – weil der Wolf sie längst in seiner Gewalt hat …
    Weiterlesen

Ausgaben von Rotkäppchen muss weinen

Hardcover

Seitenzahl: 256

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 224

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:54h

Besitzer des Buches 49

Update: