Krokodil im Nacken

Buch von Klaus Kordon, Nina Rothfos

  • Kurzmeinung

    Studentine
    Tolles Zeitportrait von der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre der DDR, das sich mit vielen Themen auseinandersetzt.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Krokodil im Nacken

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis: »Das wichtigste deutsche Jugendbuch in diesem Herbst!« DER SPIEGEL Endlich als Taschenbuch: Das Meisterwerk von Klaus Kordon. Erzählt wird die bewegende Lebensgeschichte von Manfred Lenz, der nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR ein Jahr in Stasi-Gefängnissen verbringt. Ein Zeitpanorama, wie es spannender nicht sein könnte. Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, Zelle 102. Hier sitzt Manfred Lenz. Seine Frau Hannah ist ebenfalls inhaftiert, die Kinder Silke und Michael sind im Heim untergebracht worden. Ein missglückter Fluchtversuch aus der DDR hat die Familie auseinander gerissen. Die Zeit im Gefängnis bedeutet Einsamkeit, Schikanen und endlose Stasi-Verhöre. In seiner Isolation lässt Manfred Lenz sein bisheriges Leben Revue passieren: Die Kneipe am Prenzlauer Berg, in der er nach dem Krieg aufgewachsen ist, der Einmarsch der sowjetischen Truppen auf dem Potsdamer Platz, der Tod der Mutter, das Kinderheim, das Jugendwohnheim - und dann die nur ein paar hundert Meter entfernte Grenze nach Westberlin. Der große Roman erzählt mit bestechender Authentizität deutsch-deutsche Zeitgeschichte.
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Serieninfos zu Krokodil im Nacken

Krokodil im Nacken ist der 1. Band der Hannah und Manfred Lenz Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2002. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2009.

Bewertungen

Krokodil im Nacken wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Meinungen

  • Tolles Zeitportrait von der Nachkriegszeit bis in die 70er Jahre der DDR, das sich mit vielen Themen auseinandersetzt.

    Studentine

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Krokodil im Nacken

    Dieses Buch ist ein sehr intensives Zeitportrait von der Nachkriegszeit in Ostberlin bis in die 70er Jahre der DDR. Es hat so unglaublich viel zu erzählen: von der Kindheit und dem Leben im Nachkriegs-Berlin; von den Einflüssen zweier Weltkriege auf den Protagonisten, seine Familie und die Menschen um ihn herum; vom Heranwachsen und Erwachsenenleben in der DDR; von alltäglichen Belangen und Problemen; von Freundschaft, Zusammengehörigkeit, Kollegen, Familie und Loyalität; von der Ost-West-Trennung, Ideologie, politischer Beeinflussung und von dem Sozialismus wie er sein sollte und wie er tatsächlich war. Dabei empfand ich niemals den erhobenen Zeigefinger durch den Autor, sondern er erzählt seine Geschichte ohne einseitig zu bewerten oder mir als Leserin etwas aufzwingen zu wollen.
    Das Buch war für mich sehr informativ, da es mir ein Stück DDR-Vergangenheit nahebrachte, das ich nicht mehr erlebt habe. Es brachte mich zum Schmunzeln mit der Gesellschaftskritik, die der Protagonist immer wieder ganz subtil durchklingen ließ oder auch durch den geschilderten Galgenhumor, mit dem die Bürger die Alltagsumstände meisterten und kommentierten. Es bescherte mir einen unheimlich interessanten Austausch mit meinem Papa, der fast genau so alt wie der Protagonist ist und daher die DDR von ihren Anfängen, über historische Schlüsselereignisse wie den Bau der Mauer oder den Prager Frühling bis zur Wende erlebt hat. Und wie sagt er immer ganz gern: „Wir in der DDR haben auch mit Messer und Gabel gegessen.“
    Abgesehen von der persönlichen Bereicherung, die mir das Buch gebracht hat, ist es ein intensives Buch über das Suchen und Finden seines Platzes im Leben, über das Einstehen für seine Überzeugungen und vor allem über den Mut, sich selbst treu zu bleiben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und .
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  • Rezension zu Krokodil im Nacken

    Ich selbst könnte kaum weiter von der DDR entfernt sein. Ein Jahr vor dem Mauerfall im tiefsten Ruhrgebiet geboren, kenne ich die DDR nur aus mehr oder weniger nostalgischen Büchern und Filmen.
    Dass nicht alles Sonnenallee war, habe ich geahnt. Dass Künstler und Freigeister, wie in Das Leben der Anderen beschrieben, bespitzelt und überwacht wurden, leuchtete mir noch vage ein.
    Klaus Kordon beschreibt ein anderes Leben in der DDR. Das Leben der ganz normalen Leute, der Sachbearbeiter, der Kleinbürger und Kneipenbesitzer. Er schildert eindrucksvoll Manfred Lenz Erinnerungen an eine Kindheit, in sozialistischen Kinderheimen, Propaganda in der Schule, Aufbegehren und stetige Resignation der Bürger.
    Durch seine Erinnerungen macht der Leser Bekanntschaft mit verschiedensten Personen. Seien es seine Mitgefangenen, oder die Mutter seines früheren besten Freundes, eine ehemalige SED-Sympathisantin, die sich, nachdem ihr Mann nach Amerika und ihr Sohn in die BRD geflüchtet waren, mit allerlei Schikanen (abgestellte Telefonleitungen, abgefangene Briefe und ausschließlich beschädigte Inhalte der Päckchen des Sohnes) ihrer Partei konfrontiert sieht.
    Lenz Bangen um die Freilassung im Gefängnis, die Verhöre, die Ungewissheit über den Verbleib seiner Frau und Kinder, lassen den Protagonisten zu einem dreidimensionalen Charakter werden, mit dem man mitleidet.
    Dieser Roman schafft es die Emotionen aufzudecken, die scheinbar 20 Jahre (N)ostalgie, Good bye Lenin, und Ampelmännchen-Merchandise versucht haben in Watte zu packen. Kordon verteufelt die DDR nicht. Aber er stellt sie, jenseits von allem Kitsch, als Gefängnis auf 108.333 Quadratmetern dar.
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Ausgaben von Krokodil im Nacken

Taschenbuch

Seitenzahl: 800

Hardcover

Seitenzahl: 796

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:00h

E-Book

Seitenzahl: 778

Besitzer des Buches 31

Update: