Der Chronist der Winde

Buch von Henning Mankell, Verena Reichel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Chronist der Winde

Geschichte eines Straßenkindes »Man kann fliegen, ohne sichtbare Flügel zu haben.« Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schußwunde auf dem Dach eines afrikanischen Hauses und weiß, daß er sterben wird, sobald seine Geschichte zu Ende ist. Er erzählt, wie die Banditen sein Dorf überfielen, seine Schwester massakrierten und ihn zwingen wollten, seine Verwandten zu töten. Wie er floh, den Weg in die große Stadt fand und Anführer einer Bande von Straßenkindern wurde. Vor allem aber erzählt er vom Leben dieser schwarzen Kinder. Von Mandioca, der Tomaten und Zwiebeln in seinen Taschen wachsen läßt, und von Deolinda, einem Albinomädchen, das die sexuellen Phantasien der Jungen erregt. Vom Geheimnis des Reichtums erzählt er, einer vertrockneten Eidechse in einem gestohlenen Aktenkoffer und einem nächtlichen Besuch beim Präsidenten. Und vom Paradies, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist und das man doch finden kann.
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Über Henning Mankell

Mit dem schwedischen Schriftsteller und Theaterregisseur Henning Mankell ist untrennbar die bekannte Krimiserie um den Kommissar Kurt Wallander verbunden. Der Meister des Schwedenkrimis wurde 1948 in Stockholm geboren und starb 2015 in Göteborg. Mehr zu Henning Mankell

Bewertungen

Der Chronist der Winde wurde insgesamt 43 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Chronist der Winde

    Der Chronist der Winde ♦ Henning Mankell | RezensionDer Chronist der Winde ist ein Buch, welches trotz der traurigen Gewissheit, die sich ergeben wird, voller Hoffnung, Träume und dem Leben gefüllt ist. Diese Erzählung trifft tief ins Herz.
    Der Chronist der Winde ♦ Henning MankellMeinung
    Jeder Versuch Der Chronist der Winde in eine Genre-Schublade zu stopfen oder tiefer zu analysieren, ist dazu verdammt, die Unerfahrenheit des Erzählers aufgrund seiner unheimlichen Bildersprache, seiner starken emotionalen Anziehungskraft und seiner ernsthaften Absicht aufzudecken. Diese Geschichte erfordert aufgrund ihrer grenzenlosen Interpretation, legendären Pracht und humanistischen Zielsetzung ein sorgfältiges Lesen und Genießen als einzigartiges literarisches Fest.
    Der Roman spielt in Mosambik, wo Henning Mankell als Direktor des Teatro Avenida einen Großteil seiner Zeit verbrachte. Es ist nicht ganz klar ersichtlich, in welcher Stadt wir auf Nelio treffen. Doch ich würde fast vermuten, dass ich in der Hauptstadt Maputo war. Aber natürlich könnte die Geschichte zwischen den Unerwünschten jeder größeren Metropole der Welt erzählt werden, doch sie ist am schmerzhaftesten in der Dritten Welt.
    Jose Antonio Maria Vaz, der Erzähler, ist von Beruf Bäcker, bis er auf Nelio trifft, unseren Protagonisten des Buches. Nelio ist ein sterbender 10-jährigen weiser Mann der Straße, der im Laufe von neun Nächten von seinem Leben erzählt. Nelio beginnt seine philosophische Reise mit der Begegnung mit einem „weißen Zwerg“, einer weisen alten Eidechsenfrau und einem betrunkenen Betrüger, nachdem er vor dem Gemetzel und der Zerstörung seinen Dorfes durch Banditen geflohen ist. Außerdem berichtet Nelio davon, dass er im Bauch der kolonialen Reiterstatue einen Schlafbereich ausfindig gemacht hat. Dort trifft er auf eine Vielzahl anderer Straßenkinder, von denen sich einige Seeungeheuer vorstellen, Gemüse mit Dreck in den Taschen anbauen und sich sogar unsichtbar machen können, um in Kaufhäuser und Präsidentenpalast einzubrechen.
    Trotz seines jungen Alters und seiner geringen Größe hat Nelio die moralische Autorität, diese Gruppe von Kindern zu führen, während sie darum kämpfen, die schrecklichen Gefahren und unerbittlichen Ungerechtigkeiten auf den üblen Straßen der Metropole zu ertragen. Die Erfahrungen von Nelios Leben und Tod überwältigen den Erzähler ins Mark. So beschließt dieser, seinen Job aufzugeben und sich von da an dem Erzählen von Nelios Geschichte zu widmen.
    Fazit⭐⭐⭐⭐⭐
    Mankells realistische Darstellung der Stärke von Nelio und der, der anderen Straßenkinder und deren unverrückbare Fähigkeit zu träumen, zu hoffen und einfach zu leben, hat eine sehr erlösende Wirkung. Dabei vergisst man aber nicht, wie brutal und kurz das Leben sein kann.
    This review was first published at The Art of Reading.
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  • Rezension zu Der Chronist der Winde

    Habe gestern "Henning Mankell - Der Chronist der Winde" ausgelesen. Hier meine Rezi:
    bin echt total begeistert, kenne den Autor sonst nur von seinen Krimis mit Kurt Wallander. Die auch ziemlich gut sind.
    Aber dieser Afrika-Roman ist echt ein philosophisches Kunstwerk. Was für eine schöne Sprache, das Buch liest sich sowas von gut. Hätte im Traum nicht dran gedacht das Mankell so traumhaft philosophisch schreiben kann.
    Worum gehts:
    Eines Nachts hört der Bäcker zwei Schüsse und findet den Straßenjungen Nelio. Dieser hat den Wunsch, von ihm aufs Dach gebracht zu werden. Dort wird er auf eine alte Matratze gelegt und fängt an dem Bäcker sein Leben zu erzählen.
    Er erzählt von seinen Eltern und seinem Schicksal, wie er letztendlich in diese Großstadt gekommen ist. Wie er dort sich mit einer Kindergruppe zusammenschließt. Dieser Junge ist in seinem jungen Alter total weise und sinniert über den Grund des Lebens...
    Das Buch ist so gefühlvoll und wundervoll. Ein afrikanisches Märchen über einen Jungen, der das Leben mancher Menschen geändert hat. Nelio der Junge der Gewalt hasst und es geschafft hat, sich nie mit irgendjemanden zu prügeln. Alle kannten den kleinen magischen Jungen. Eine Geschichte die über die afrikanischen Missstände und die dortigen Straßenkinder erzählt. Es handelt vom Sinn des Lebens, den leider wenige Menschen finden.
    Ich kann jedem das Buch empfehlen, man sollte es mal gelesen haben. Ich bin auf jeden Fall sehr gerührt und noch leicht traurig. Echt was ganz besonderes!
    Das Buch hat von mir die vollen 5 Sterne erhalten.
    Bin auf weitere Werke von ihm gespannt, vor allem auf seine Afrika-Romane.
    LG
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  • Rezension zu Der Chronist der Winde

    Amazon Kurzbeschreibung:
    Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, erzählt um sein Leben. Er liegt mit einer Schusswunde auf dem Dach eines afrikanischen Hauses und weiß, dass er sterben wird, sobald seine Geschichte zu Ende ist. Er erzählt, wie die Banditen sein Dorf überfielen und seine Schwester massakrierten. Wie er floh, den Weg in die große Stadt fand und Anführer einer Bande von Straßenkindern wurde. Vor allem aber erzählt er vom Leben dieser schwarzen Kinder. Und vom Paradies, das auf keiner Landkarte verzeichnet ist und das man doch finden kann.
    Ich kannte Henning Mankell bisher nur als Krimi Autor (nur einen gelesen und er hat mir nicht gefallen). Als ich eines Morgens Kundenbestellungen einräumte hielt ich auch dieses Buch in den Händen. Da es sich sehr ansprechend anhörte, landete es erst mal auf meiner Wunschliste. Nicht lange danach habe ich es bestellt.
    Der Schreibstil gefällt mir gut, Mankell schafft eine sehr bildhafte Atmosphäre. Was mich anfangs etwas irritiert hat, ist die wörtliche Rede, die nur durch Bindestriche angezeigt wird. Doch man gewöhnt sich recht schnell daran und dann lässt es sich gut und flüssig lesen.
    Schön fand ich die Beschreibung der Straßenkinder, auch hier schafft es Mankell sehr eindrucksvoll das Leben dieser Kinder zu schildern. Das hätte er meiner Meinung nach auch gern einige Seiten länger tun können, denn ich hätte gern mehr über das Leben und den Alltag dieser Straßenkinder erfahren, auch über die Vergangenheit des "Rudels" von Nelio.
    Ein Buch, das sehr nachdenklich macht und sicher nicht der letzte Afrika Roman von Mankell, den ich lesen werde.
    Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass
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Ausgaben von Der Chronist der Winde

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

Hardcover

Seitenzahl: 272

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:21h

Der Chronist der Winde in anderen Sprachen

  • Deutsch: Der Chronist der Winde (Details)
  • Englisch: Chronicler of the Winds (Details)
  • Schwedisch: Comédia Infantil (Details)

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