Der Sprengmeister

Buch von Henning Mankell, Verena Reichel, Annika Ernst

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Sprengmeister

Als junger Mann wird der Sprengmeister Oskar Johansson bei einer fehlgeleiteten Zündung schwer verletzt. Seine Freundin bricht ihm die Treue, und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden führen ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben, damit der knappe Lohn auch für drei Kinder reicht. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf. Er wird politisch aktiv und glaubt an eine Revolution, die nie kommt. Als sein Wohnblock abgerissen wird, kauft er auf einer Schäre ein Saunahäuschen, wo er im Sommer leben kann. Henning Mankells erster Roman erzählt ein Arbeiterleben in der aufblühenden Industrie in Schweden und gibt den Benachteiligten eine unverwechselbare, eindrucksvolle Stimme.
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Über Henning Mankell

Mit dem schwedischen Schriftsteller und Theaterregisseur Henning Mankell ist untrennbar die bekannte Krimiserie um den Kommissar Kurt Wallander verbunden. Der Meister des Schwedenkrimis wurde 1948 in Stockholm geboren und starb 2015 in Göteborg. Mehr zu Henning Mankell

Bewertungen

Der Sprengmeister wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Sprengmeister

    Der Autor
    Am 3. Februar 1948 wurde Henning Mankell in Stockholm geboren, gestorben am 5.10.2015. Sein Vater zog ihn allein in Härjedalen auf. Vor seinen ersten Gehversuchen als Autor und Regisseur machte Mankell als Siebzehnjähriger berufliche und künstlerische Erfahrungen als Regieassistent am Riks Theater in Stockholm. Auch seine – neben der Kunst – zweite Leidenschaft machte sich früh bemerkbar: Schon als Kind hatte Mankell Fernweh und den Wunsch, nach Afrika zu reisen. Mit 24 Jahren setzte er seinen Traum in die Realität um und fand in Afrika eine zweite Heimat. Mankell lebte „mit einem Fuß im Sand, mit dem anderen im Schnee“, wie er selbst sagte. Afrika war auch Ziel des gesellschaftlichen Engagements des mit Preisen überhäuften Autors. Immer wieder lenkte Mankell die Aufmerksamkeit der westlichen Öffentlichkeit auf die Besonderheit und Schönheit des „vergessenen Kontinents“.
    Inhalt
    Für den schwedischen Eisenbahnbau sollten 1911 drei Tunnel frei gesprengt werden. Als eine der Sprengladungen nicht explodiert, ist derjenige aus der Sprengmeistergruppe für die Entfernung verantwortlich, der sie angebracht hat. Die Ladung explodiert direkt vor Oskar Johansson, verletzt ihn schwer, unvorstellbar schwer. Die Zeitung schreibt, er wäre bei dem Unglück getötet worden; Oskar kämpft monatelang im Krankenhaus um sein Leben und gegen die Schmerzen. Seine schwangere Verlobte verlässt ihn, nachdem sie ihn angesehen hat.
    In der Gegenwart verbringt Oskar seine Sommer auf einer winzigen, namenlosen Schäreninsel; legt Netze aus für Barsche und Flundern. An manchen Tagen kommt Oskars ebenso wortkarger Bruder zu Besuch auf die Insel oder er tratscht ein wenig mit dem Briefträger. Der Briefträger, der mit dem Boot kommt und für viele alte Schärenbewohner der einzige Kontakt ist, wird sehr viel später wieder in Mankells Romanen auftauchen. Auf der Insel besucht den alten Mann ein jüngerer Icherzähler, der geduldig wartet, was Oskar aus seinem Leben berichtet. Die Explosion damals verdichtet Oskar auf drei Sätze. Doch ein Satz von Oskar kann eine ganze Geschichte erzählen. Nicht auf jede Frage will er antworten, an manches erinnert er sich nicht genau; der Zuhörer hat sich auf Oskars eigenes Tempo einzustellen.
    Oskar war als Kind durchschnittlich, wollte nie etwas anderes sein. Obwohl Oskar eine wichtige, angesehene Arbeit leistete, hat er sich als Arbeiter stets vom Bürgertum verachtet gefühlt. Eine Schlüsselszene macht die Herablassung der Herren gegenüber ihren Arbeitern und Dienstmädchen deutlich. Die Arbeiterfrage hatte Oskar schon als Jugendlichen interessiert und er wird sich sein Leben lang fragen, warum Veränderungen so schwer in Gang zu setzen sind. Aber wenn ein Mann nach dem Tod seiner Frau deren Blumen regelmäßig weiter gießt, stellt sich die Frage, ob er wirklich wie alle anderen ist – und nicht doch etwas Besonderes.
    Fazit
    Als „Der Sprengmeister“ 1973 erscheint, ist sein Autor erst 25 Jahre alt und sich sehr bewusst, dass dieser Roman seine Visitenkarte für den Literaturmarkt sein wird. Dass Mankell in diesem Alter bereits einen Rückblick auf das ganze Leben einer Romanfigur verfasst und wie er es tut – das finde ich unbedingt lesenswert. Leser von Robert Seethaler sollten hier zugreifen.
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Ausgaben von Der Sprengmeister

Hardcover

Seitenzahl: 192

E-Book

Seitenzahl: 193

Taschenbuch

Seitenzahl: 192

Besitzer des Buches 14

Update: