Zeit der Gespenster

Buch von Jodi Picoult, Ulrike Wasel, Klaus Timmermann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Zeit der Gespenster

Ross Wakeman wünscht sich nichts sehnlicher, als zu sterben: Nachdem er mit ansehen musste, wie seine große Liebe bei einem Unfall ums Leben kam, versucht er, ihr in den Tod zu folgen – vergeblich. Dann riskiert er einen anderen Weg, um mit Aimee Kontakt aufzunehmen: Er widmet sich der Geistersuche, immer in der Hoffnung, seine Frau wiederzufinden. Doch dabei stört er nicht nur die Ruhe der Verstorbenen, sondern auch die Geister seiner eigenen Vergangenheit. – Mit einem Interview mit Jodi Picoult.
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Über Jodi Picoult

Jodi Lynn Picoult wurde 1967 in Nesconset auf Long Island in New York geboren und studierte Kreatives Schreiben an der Universität Princeton. Ihr Besuch der Harvard University brachte ihr einen Master in Pädagogik ein. Mehr zu Jodi Picoult

Bewertungen

Zeit der Gespenster wurde insgesamt 38 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Zeit der Gespenster

    Dies war nach Beim Leben meiner Schwester mein zweiter Roman von Jodi Picoult. Je mehr ich von ihr lese, desto mehr reißen ihre Geschichten mich mit.
    Diese hier handelt von einem Geist, der durch seinen Spuk die Baupläne auf einem alten Grundstück durchkreuzt, das einst den Abenaki-Indianern gehörte. Dieser Geist, der keine Ruhe finden will, hält eine an Menge Veränderungen bereit für die Menschen im verschlafenen Comtosook, Vermont:
    Mitten im August gefriert der Boden plötzlich zu Eis und es regnet Blütenblätter. Kaffeemaschinen kochen nur noch Limonade und ein Haus, das gestern abgerissen worden war, errichtet sich über Nacht wie von selbst wieder.
    Ich war zunächst ein wenig skeptisch, denn ich bin keine große Bewunderin von Geistergeschichten. Aber Jodi Picoult verpackte ihren Roman in Facetten, die mich nicht mehr losließen. Er handelte von unserem Wesen, sich an Vergangenes zu klammern, und von Schwüren und Liebe und dem Verzeihen. Er erzählte davon, wie Tote, die wir einst liebten, sich noch heute durch unser Leben bewegen. Und er handelte von einem dunklen Kapitel amerikanischer Geschichte, das noch bis heute weitgehend verschleiert wird: der Eugenik. Dieser Aspekt der Geschichte - als Geschichte - fesselte mich am stärksten:
    In den 1920er und 1930er Jahren gab es in Burlington im Staate Vermont ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hatte, Menschen mit degenerativen Veranlagungen zum Wohle der Wirtschaft daran zu hindern, ihre angeblich schlechten Gene an eine nächste Generation weiterzugeben. Die Verantwortlichen waren fortschrittlich denkende Wissenschaftler, Ärzte, Juristen und Universitätsprofessoren und sie hatten Visionen, wenn diese auch nur in ihre damaligen Verhältnisse passten. Das Ergebnis dieser Forschung war ein Sterilisationsgesetz, das 1931 verabschiedet und dessen Ausübung erst gestoppt wurde, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen und so Fördergelder für das Projekt eingestellt wurden. Heute wird von Opfern und Tätern gleichermaßen über diese Zeit geschwiegen, der Staat Vermont hat sich nie für das Geschehene entschuldigt. Jodi Picoult sagte im an den Roman angehängten Interview, es sei wohl für beide Seiten zu schmerzhaft gewesen, Tatsachen von damals ans Licht zu bringen und öffentlich über sie zu sprechen.
    Mich faszinierte dieses Thema im gleichen Maße, wie es mich anwiderte, denn ich halte es noch immer für aktueller denn je. Zwar hat sich das Gesicht dieser Forschungen gewandelt, aber Themen wie Pränataldiagnostik und Fragen wie Was ist ein lebenswertes Leben und wer entscheidet darüber? sind auch heute noch aktueller denn je. Picoult sagte, sie hätte mit Zeit der Gespenster den Gedanken durchspielen wollen, dass alle Dinge im Leben zurückkehren, um uns heimzusuchen - die Geschichte eingeschlossen. Ich halte diese Worte für sehr wahr und bin einmal mehr dafür sensibilisiert worden, welche Macht die Wissenschaft schon immer hatte und noch immer hat und wie fließend ihre Grenzen sind, wenn es darum geht, was Menschen für gut und richtig halten und wie sie entlang dieser Maximen handeln.
    Darüber hinaus war der fiktive Teil von Zeit der Gespenster einfach nur eine wundervoll erzählte Geschichte. Die anfängliche Verwirrung, die die vielen Protagonisten mit sich brachten, löste sich nach und nach auf und fügte sich zu einem Gesamtbild zusammen - und ich liebe es, wenn Geschichten das tun. Diese hier tat es lückenlos und ich bin der Autorin als Leserin sehr dankbar für ihre gründliche Arbeit. Keine inhaltlichen Fragezeichen, die zurückbleiben. Keine Ungereimtheiten, nur Denkanstöße. Tiefgründige Protagonisten, die für mich Gesichter und Geschichten hatten. Und viele wundervolle Passagen und Zitate, die ich mir am liebsten alle angestrichen und herausgeschrieben hätte.
    "Ob er will oder nicht, Menschen gehören einander. Sobald man für einen anderen ein Opfer gebracht hat, besitzt man einen Teil seiner Seele."
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  • Rezension zu Zeit der Gespenster

    Mit diesem Buch hat die Autorin Jodi Picoult eine neue Leserin gewonnen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es hatte wirklich von allem etwas, war spannend, flüssig zu lesen und sehr mitreißend, so dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
    Der Roman hat von allem etwas, eine mystische Gespenstergeschichte, die allerdings nicht allzu gruselig ist, sondern eher in der Geisterjagd beschrieben ist, ein dunkles Familiengeheimnis, einen Kriminalfall und eine kleine Liebesgeschichte.
    Anfangs kommt man zwar etwas schwierig in die Geschichte hinein, da man erst einmal sehr viele Personen kennenlernt, die anfangs noch gar nichts miteinander zu tun haben. Doch deren Leben verstrickt die Autorin gekonnt im Laufe des Buches.
    Außerdem hält der Roman sehr viele Informationen bereit und wurde gut regagiert. Man bekommt einen guten Einblick in ein dunkles Kapitel der USA mit deren Einführung des Sterilisationsgesetz in den 30igern. Auch Grundwissen der Eugenik wird informativ, aber nicht langweilig nahegebracht. Ebenso Wissen über den Indianerstamm der Abenaki, deren Sitten und Gebräuche und die Ausbeutung durch den weißen Mann.
    Vor allem den Kriminalfall und das Familiendrama in der Vergangenheit fand ich sehr spannend zu lesen. Wie sich doch so langsam Rätsel um Rätsel löst, ohne dabei konstruiert zu wirken. Für mich war das alles so nachvollziehbar.
    Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich allerdings noch und zwar fand ich manche Spuckelemente etwas übertrieben dargestellt. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass die Kaffeemaschinen des Ortes Limonade kochen, ohne das sich groß jemand wundert und das einfach so hingenommen wird. Gäbe es so etwas wirklich, gäbe es sicher einen Riesenmedienrummel darum.
    Auch das Ende war mir ein klein wenig zu actiongeladen. Hier hätte ich mir ein etwas ruhigeres Ende gewünscht.
    Aber nichtsdestotrotz hat mich das Buch sehr gut unterhalten und war ein richtiger Lesegenuss.
    Von mir gibt es fast volle Punktzahl:
    Liebe Grüße
    Rapunzel
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  • Rezension zu Zeit der Gespenster

    Ross Wakemanns große Liebe starb bei einem Unfall. Ohne Aimee will er nicht mehr weiter leben, aber sämtliche Selbstmordversuche missglücken. Da versucht er Kontakt mit ihrem Geist aufzunehmen, in der Hoffnung sie nicht ganz verloren zu haben. Bei seiner Geistersuche stört er allerdings die Ruhe der Verstorbenen und stößt auf schreckliche Abgründe aus der amerikanischen Vergangenheit.
    Ich habe bisher noch nicht so viele Picoult Bücher gelesen, aber allen war gemein, dass mir der Schreibstil gefiel, dass sich die Autorin an interessanten, teilweise in der Gesellschaft stark kontrovers diskutierten Themen versucht und das die Geschichten zum Teil etwas übertrieben bzw. konstruiert wirken. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen mag ich ihre Romane. Auch in „Zeit der Gespenster“ gibt es unrealistische Elemente, aber der Titel deutet bereits darauf hin und man muss sich einfach nur auf die Geschichte einlassen, um dann einen wunderschönen Roman zu erleben.
    […]
    Der Anfang des Romans kann den Leser durchaus verwirren, da zu Beginn sehr viele Charaktere auftreten und es scheinbar so gut wie unmöglich ist eine Verbindung zwischen den Einzelnen herzustellen. Daher sind die ersten Seiten etwas quälend und haben mir anfänglich den Lesespaß genommen, denn ich mag es nicht, wenn man während des Lebens das Gefühl hat, man sollte lieber eine Skizze über die Personen/Orte/Handlungen erstellen. Nach und nach schafft es die Autorin dann aber die verschiedenen Personen mit ihren Handlungssträngen gekonnt zu verweben. Des Weiteren verknüpft sie historische mit aktuellen Themen, geht auf das nahezu unbekannte Eugenik Projekt in Vermont ein, welches ein Sterilisationsgesetz beinhaltet, lässt die Abenaki-Indianer mit ihrer Tradition in die Geschichte einfließen und schafft es des Öfteren den Übergang zwischen Realität und Fiktion fließend darzustellen.
    Der Roman ist mystisch, dramatisch, paranormal und in sofern spannend, als das man gerne die Wahrheit erfahren möchte, wobei Picoult am Ende noch eine Überraschung zu bieten hat. Die Liebe kommt in ihrem Roman auch nicht zu kurz und das Buch vermag es den Leser zu fesseln, wenn man sich auf die paranormalen Aspekte einlässt und sich durch die ersten Seiten quält.
    Leseprobe
    Fazit: Das Zusammenspiel zwischen Indianern, Geistern, der Vergangenheit und der Gegenwart hat mir sehr gut gefallen. Nur der Einstieg in den Roman war mir zu mühsam. 4/5 Sterne.
    Taschenbuch: 464 Seiten
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  • Rezension zu Zeit der Gespenster

    Wenn es spukt ...
    ... dann ist Ross zur Stelle. Denn er glaubt an Geister, er möchte an Geister glauben, weil er hofft, seine verstorbene Frau Aimee (bzw. ihren Geist) eines Tages wiederzusehen. Eine andere Möglichkeit bietet sich ihm nicht, denn er kann nicht sterben. Nach etlichen Selbstmordversuchen hat er es aufgegeben und hofft, auch als 'Sterblicher' eine Verbindung zum Jenseits zu bekommen. Was ihn bei dieser Suche allerdings alles erwartet, ist weit mehr als geisterhaft ...
    Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Picoult gelesen, weil mich die Themen ihrer Bücher nie so wirklich interessiert haben. Dieses Buch hier klang allerdings vielversprechend, und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Ich finde es sehr interessant, wie die Autorin die verschiedensten Themen verbindet.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und alles andere als blass. Jeder Charakter hat eine eigene Geschichte und die Autorin verknüpft die Gegenwart mit der Vergangenheit, nicht zuletzt deshalb sind die Handlungen der Charaktere immer nachvollziehbar, weil man die Hintergründe kennt oder erahnen kann. Anfangs ist man etwas überfordert, weil so viele Namen auftauchen, die man nicht zuordnen kann, aber das gibt sich nach einer Weile.
    Spannend ist das Buch zwar, aber nicht im eigentlichen Sinne. Es gibt einen kleinen Kriminalfall, die Auflösung ist allerdings recht schnell klar - da wird auch nichts verheimlicht. Es geht eher um das 'Warum' als um das 'Wer' und 'Wie'. Es ist sehr interessant zu lesen und deshalb kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Es sind auch einige überraschende Wendungen vorhanden, die für mich persönlich alles andere als vorhersehbar waren.
    Fazit: Ich kann das Buch bedenkenlos weiterempfehlen! Schreibstil und Ausarbeitung der Charaktere sind echt klasse, und auch der Plot ist sehr interessant. Da der Fantasyanteil nicht allzu groß ist, können auch Leute das Buch lesen, die mit Geistern und sonstigen übernatürlichen Wesen sonst nichts anfangen können. ;)
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  • Rezension zu Zeit der Gespenster

    Nachdem mich Picoults letzter Roman, "Das Herz ihrer Tochter", ein wenig enttäuscht hat, bin ich an "Zeit der Gespenster" mit sehr gemäßigten Erwartungen rangegangen - und wurde dafür belohnt! Picoults neuester Roman ist wieder fantastisch, ein echter Picoult-Roman. Picoult selbst meint, das "Zeit der Gespenster" ihr bisher bestes Buch ist.
    Das Buch beginnt sehr unübersichtlich - viele einzelne Abschnitte, teils mit verwirrendem Inhalt, handeln von jeweils anderen Personen. Doch nach einigen Seiten werden die Abschnitte länger und man kann nun endlich eine klare Struktur erkennen.
    Den Inhalt zu beschreiben, finde ich persönlich sehr schwer, da sich die ganze Handlung erst nach 200 Seiten so langsam zusammenfügt - bis dahin gibt es nur vereinzelte Handlungen, die - auf den ersten Blick - nichts miteinander gemeinsam haben.
    Es geht auf jeden Fall um eine fiktive Geschichte mit einem historischen Aspekt. Es geht um Geister, Liebe, Trauer um einen verstorbenen Menschen, der einem sehr viel bedeutet hat, um das Leben selbst, um einen Indianerstamm, die Apenaki, um Eugenik, die darauf aus ist, nur die "perfekten" Menschen überleben zu lassen und um einen unaufgeklärten Mord, der sich vor 70 Jahren zugetragen hat.
    Es gibt drei Abschnitte, die jeweils in den Jahren 2001, 1932 und wieder 2001 spielen.
    All dies ist typisch für Picoult und gerade die Tatsache, dass die Handlung sich erst nach und nach zusammenfügt, dem Leser erschließt, macht den Roman so einzigartig.
    Allerdings gibt es in Picoults neuesten Werk auch Unterschiede zu ihren früheren Romanen. Beispielsweise findet hier keine Gerichtsverhandlung statt, was doch so typisch für die vorherigen Romane der Autorin war.
    Anfangs hat mich "Zeit der Gespenster" ein wenig an "Die Wahrheit der letzten Stunde", später an "Die Wahrheit meines Vaters" erinnert. Es sind zwar ähnliche Aspekte vorhanden, doch "Zeit der Gespenster" steht für sich und ist an sich einfach einzigartig. Ein weiteres Plus ist für mich das Interview mit Picoult, dass am Ende des Romans noch abgedruckt ist und wo man näheres darüber erfährt, wie Picoult überhaupt zu dem Thema gekommen ist und was sie dabei herausgefunden hat.
    Kurzum, ein wieder mal fantastisches Buch, ein Muss für alle Picoult-Fans und alle Neueinsteiger!
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Ausgaben von Zeit der Gespenster

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

Hardcover

Seitenzahl: 464

E-Book

Seitenzahl: 468

Zeit der Gespenster in anderen Sprachen

  • Deutsch: Zeit der Gespenster (Details)
  • Englisch: Second Glance (Details)

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