Die Arbeit der Nacht

Buch von Thomas Glavinic, Heikko Deutschmann

Zusammenfassung

Serieninfos zu Die Arbeit der Nacht

Die Arbeit der Nacht ist der 1. Band der Jonas Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2006. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2016.

Bewertungen

Die Arbeit der Nacht wurde insgesamt 19 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die Arbeit der Nacht

    Nach sieben Jahren hole ich diesen Thread mal wieder nach oben.
    Ähnlich wie „Die Wand” handelt es sich hier nur scheinbar um eine Dystopie.
    Ob das ein wenig an Lynch erinnernde Buch eine große Metapher ist, die Wahnvorstellung eines Kranken, die letzten fünf Minuten eines Sterbenden - das sind alles Deutungsmöglichkeiten, die mir durch den Kopf gegangen sind. Es wird jedenfalls viel philospohiert, wobei die Kernfrage, die der Protagonist sich in seiner Einsamkeit stellt, ständig wiedergekäut wird. Leider ohne neuen Erkenntnisgewinn, das ermüdet nicht nur ihn, sondern auch den Leser.
    Unschlüssig bin ich, ob Glavinic den Roman wirklich bis ins letzte Detail bewusst konstruiert hat oder ob vieles einfach so aus seiner Feder geflossen ist, denn einige Handlungsweisen von Jonas widersprechen sich sehr.
    Gut gefallen hat mir die gruselige Atmosphäre, wenn Jonas sich selbst nachts beim Schlafen filmt und sich ständig verfolgt bzw. beobachtet fühlt. Doch auch dabei werden x Handlungsstränge begonnen, ohne sie auch nur ansatzweise einer Deutung zugänglich zu machen. Ein sehr häufiges Zitat ist: „Etwas stimmte hier nicht, aber Jonas erkannte nicht, was es war.“
    Ist das jetzt Kunst oder...? Reine Unterhaltung ist es aber auch nicht. Ich bleibe etwas ratlos zurück und gebe
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  • Rezension zu Die Arbeit der Nacht

    So, nun, da die Taschenbuchausgabe des Buches schon eine Weile draußen ist, habe ich "Die Arbeit der Nacht" auch gelesen.
    Das erste Drittel hat mir gut gefallen. Ich mag dieses "Alle anderen Menschen verschwinden"-Thema sehr gern und finde es sehr interessant zu lesen, wie "das" Rudeltier Mensch mit der absoluten Einsamkeit umgeht. Und sicherlich habe ich mich auch schon das ein oder andere mal gefragt, was ich wohl tun würde.
    Der Punkt ist bloß, dass sich alles immer und immer wieder wiederholt. Es sind immer die gleichen Handlungen und Gedanken. Was mich hier besonders störte, waren die oberflächlichen philosophischen Überlegungen Jonas', die sich immer wieder nur um Vergänglichkeit, die Frage nach der Existenz der Außenwelt außerhalb der eigenen Wahrnehmung und Veränderung im Allgemeinen und Speziellen drehten. Musste das denn wirklich jedes Kapitel (in Variationen) sein?
    Vielleicht allerdings hätte mich das nicht so arg gestört, wenn Glavinic die Gedanken in schönere Sätze gepackt hätte. Ich fand die Sprache des gesamten Romans nämlich viel zu dilletantisch. Ein von mir sehr verehrter Musiker prägte einmal den Begriff "Gymnasiastenlyrik". Ich glaube, in diesem Roman steckt eine Menge "Gymnasiastenlyrik".
    Was ich interessant fand, waren die Kameraaufzeichnungen. Manch einer mag es vielleicht als monoton empfinden aber ich war immer sehr gespannt, was "der Schläfer" wohl als nächstes tut (obwohl die Bezeichnung idiotisch ist). Und irgendwie waren diese Aufzeichnungen schon ein wenig angsteinflößend.
    Die einzigen Autoren, die im Buch genannt werden, sind Goethe und Rosendorffer. Die Aufführung Rosendorffers fand ich sehr gelungen. Dieser Autor hat nämlich auch einen Roman geschrieben, in dem der Protagonist vom einen auf den anderen Tag mit sich under Welt allein ist.
    Fazit: Lest lieber "Die Wand" (Haushofer) oder "Großes Solo für Anton"(Rosendorffer)
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  • Rezension zu Die Arbeit der Nacht

    Die Grundidee ist nicht neu, aber immer wieder faszinierend. Die Geschichte ist ein interessantes Gedankenspiel, das trotz einiger Längen einen ungeheuren Sog auf mich ausgeübt hat.
    Meist abends vorm Schlafengehen allein in der Wohnung gelesen, hat mich der Roman in eine äußerst beklemmende Stimmung versetzt und mich bis in meine (Alp)träume verfolgt – ärger als es der blutrünstigste Thriller vermag, rührte er bei mir an den elementarsten Ängsten.
    Vielleicht habe ich ihn so besonders unheimlich empfunden, weil er großteils in meiner Heimatstadt spielt und ich die beschriebenen Örtlichkeiten klar vor Augen hatte – das vertraute, alltägliche Wien wird da zu einem beunruhigenden, unterschwellig bedrohlichen Ort.
    Jonas ist ein normaler Durchschnittstyp, der bis dato ein ganz unspektakuläres Leben geführt hat, ich konnte seine wachsende Paranoia gut nachvollziehen, ich fand es eher seltsam, dass er anfangs noch relativ gelassen wirkt.
    Die philosophischen Überlegungen, die angerissen werden, sind nicht neu, jeder hat sich die Fragen wohl schon gestellt, aber sie regen wieder einmal intensiv zum Nachdenken an.
    Das Ende finde ich gelungen und passend, mir sind beim Lesen alle möglichen Erklärungen durch den Kopf gegangen,
    Man sollte vorher nicht zu viel über das Buch lesen, sonst verdirbt man sich die Spannung!
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  • Rezension zu Die Arbeit der Nacht

    Ich bin mit sehr großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, vielleicht mit zu großen. Thomas Glavinic wird momentan als großer österreichischer Nachwuchsschriftsteller gefeiert und dementsprechend befindet sich dieses Buch momentan in aller Munde bzw. auf den Bestsellerlisten.
    Meinen Erwartungen wurde nicht entsprochen.
    Würde ich in der Früh aufwachen und feststellen, dass niemand - absolut niemand, kein Mensch und kein Tier – anwesend wäre, ich vollkommen alleine wäre, würde ich diesen Zustand anfangs wohl einmal genießen. Wien für mich alleine, ganz Österreich für mich alleine zu haben, ohne Stau, ohne Verkehr, ohne Lärm, das wäre schon verlockend!
    Nicht aber der Protagonist dieses Buches. Ab dem Zeitpunkt geht er nur mehr bewaffnet aus der Wohnung, leidet unter Verfolgungswahn und hat das dringende Bedürfnis, Stätten seiner Kindheit aufzusuchen.
    Langsam aber sicher entwickelt er eine Paranoia, glaubt, Geräusche zu hören und Schatten zu sehen. Er beginnt, die leeren Straßen zu filmen, stellt überall in ganz Wien (und später in ganz Europa) Kameras auf und filmt sich selber im Schlaf.
    Leider wiederholen sich auf den 400 Seiten immer wieder dieses Handlungsstränge. Er filmt sich und die Welt, er fährt durch Österreich (später durch Europa), besucht fremde Wohnungen und Geschäfte. Die Spannung und das flaue Gefühl, das zu Beginn aufgebaut wir, können leider nicht gehalten werden, und so wird das Buch ab der Hälfte eigentlich nur mehr - schlicht und ergreifend - langweilig.
    Die in den Rezensionen bei Amazon erwähnte Unlogik mancher Dinge (von einem Moment auf den anderen verschwinden alle Menschen und Tiere ohne dass ein Chaos hinterlassen wird, manche Geschäfte sind geöffnet, manche geschlossen, Strom- und Elektrizität funktionieren einwandfrei, etc) hat mich eigentlich nicht so gestört.
    Wie schon erwähnt kann ich die Begeisterung, die um dieses Buch herrscht, nicht teilen. Da kann ich doch eher die Lektüre von Marlen Haushofers "Die Wand" empfehlen!
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Die Arbeit der Nacht

    Morgens aufzustehen und festzustellen, dass man mutterseelenallein auf der Welt ist - gibt es etwas Furchtbareres? Jonas macht diese Erfahrung und setzt als Erstes alles daran, in irgendeiner Form zu irgendjemandem Kontakt herzustellen. Doch egal, was er auch versucht, es bleibt erfolglos: Telefon, Internet, Funkgeräte - nichts und niemand regt sich. Zu Beginn voller Tatendrang, dieses Unerklärliche zu deuten, entwickelt er nach und nach Verfolgungsängste. Ist da nicht doch jemand oder etwas, was vielleicht auch verantwortlich für all das ist? Und nun auch versucht, sich seiner zu bemächtigen? Er beginnt, seine Umgebung und zuletzt auch sich selbst zu überwachen, jedoch ohne Ergebnis. Doch die Furcht wird immer stärker...
    Es ist zwar beängstigend mitzuerleben, wie Jonas langsam aber sicher immer paranoidere Züge entwickelt, doch richtig überzeugend ist es nicht. Nur selten stellt er sich beispielsweise die Frage, wie er sein weiteres Überleben sichern will. Oder hat er daran kein Interesse? Statt dessen beschäftigt er sich weiter mit der Suche nach dem großen Unbekannten durch das Installieren von Überwachungskameras und stürzt sich zudem auf die Wiederherstellung der alten elterlichen Wohnung, die mittlerweile schon vor längerem von Fremden bezogen wurde. Zuflucht in einer vertrauten Vergangenheit?
    Einerseits ist die ganze Szenerie sehr realistisch dargestellt, andererseits sind die Handlungen des Protagonisten nur schwer nachvollziehbar. So hört man immer oberflächlicher zu (obwohl Heikko Deutschmann das Ganze gut wiedergibt) und fragt sich immer wieder nur: Wieso? Und ist nicht ganz unglücklich, als das Hörbuch zu Ende geht.
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Ausgaben von Die Arbeit der Nacht

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Hardcover

Seitenzahl: 394

E-Book

Seitenzahl: 396

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:30h

Besitzer des Buches 44

Update: