Die letzte Sure

Buch von Zoe Ferraris, Matthias Müller

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Die letzte Sure

Als Nouf, die jüngste Tochter einer angesehenen Familie aus Dschidda, spurlos verschwindet, bittet ihr Bruder Othman seinen besten Freund, den Wüstenführer Nayir, um Hilfe. Das Mädchen wurde offensichtlich in einem Wadi umgebracht. Nayir, der lange unter Beduinen gelebt hat, versucht dem rätselhaften Verbrechen auf die Spur zu kommen. Dabei stößt er auf eine Mauer des Schweigens und an die Grenzen der Gesetze und Traditionen der arabischen Gesellschaft. Mehr noch: In der Begegnung mit der fortschrittlichen Pathologin Katya, die ihm bei den Ermittlungen hilft, wird er sich der Enge seines Glaubens und seiner bisher verdrängten Sehnsüchte bewusst.
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Serieninfos zu Die letzte Sure

Die letzte Sure ist der 1. Band der Katya Hijazi und Nayir ash Sharqi Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2008. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2012.

Bewertungen

Die letzte Sure wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Die letzte Sure

    Ich habe das Buch vor einiger Zeit auch beendet und kann Jisbons toller Inhaltsangabe und Rezi eigentlich nicht viel hinzufügen
    Hier daher nur ein kurzes Fazit:
    Die letzte Sure ist ein Krimi, aber eigentlich auch viel mehr als das.
    Das Buch erzählt auch die Geschichte des strenggläubigen Nayir, der nirgends richtig hingehört und der sich selbst manchmal im Weg steht, der seinen Weg zwischen seinen Wünschen und Träumen von einer Ehefrau und einer Familie, und den strengen Sittenwächtern des Islam finden will.
    Ich fand es sehr spannend zu lesen wie er sich, nachdem er Katya, eine zwar gläubige, aber doch auch etwas moderner eingestellte junge Frau kennenlernt, verändert. Wie er die Rolle der Frau im Isalm auch mal aus deren Blickwinkel betrachtet.
    Die Geschichte ist, obwohl sie völlig ohne Verfolgungsjagden, wilde Schießereien und Effekthascherei auskommt , sehr spannend geschrieben und legt dabei auch immer viel Wert auf die einzelnen Beziehungen der Protagonisten untereinander.
    Das einzige was ich wirklich vermisst habe, war ein Glossar, um die einzelnen arabischen Begriffe und Aussprüche zu verstehen. Ansonsten wurde ich wirklich sehr gut unterhalten und freue mich schon auf einen weiteren Band von Zoe Ferraris und auf ein Wiedersehen mit Nayir und Katya.
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  • Rezension zu Die letzte Sure

    1. Teil der Katya Hijazi & Nayir ash-Sharqi-Reihe
    Originaltitel: Finding Nouf (2008 )
    400 Seiten
    Inhalt (Buchrücken) :
    Im endlosen Sandmeer der saudiarabischen Wüste wird die Leiche der 16jährigen Nouf gefunden, der Tochter einer reichen und mächtigen Familie in Dschidda. Das Merkwürdige: Offenbar ist sie ertrunken. Schon bald stellt sich heraus, dass das Mädchen schwanger war - ein Skandal in einer Welt voller Tabus. Und eine Herausforderung für den Wüstenführer Nayir, der bei seinen Ermittlungen stets wieder an die Grenzen einer strenggläubigen Kultur stößt.
    Die Autorin (von wikipedia) :
    Zoë Ferraris (* 5. Juni 1970 in Oklahoma) ist eine amerikanische Autorin von Kriminalromanen. Im Alter von 19 Jahren heiratete sie ihren damaligen Ehemann, einen Beduinen, und lebte für ein Jahr mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter in Dschidda, Saudi-Arabien, in einer strenggläubigen muslimischen Gemeinde. Ihre Zeit in Saudi-Arabien bildet den Hintergrund ihrer Romane. 2006 beendete sie ihr Studium an der Columbia-University New York mit dem Abschluss M.F.A. in Fiction.
    Ferraris lebt in San Francisco.
    Aufbau und Stil:
    Die letzte Sure umfasst 400 Seiten und ist in 29 Kapitel unterteilt. Am Ende des Buches ist ein vierseitiges Interview mit der Autorin abgedruckt, in dem sie die Hintergründe dieses Romanes erläutert.
    Wiedergegeben wird die Geschichte von einem Er-Erzähler, der den Fokus auf Nayir und Katya legt.
    Meinung:
    Zoë Ferraris erzählt hier einen eher ungewöhnlichen Krimi. Er spielt in Saudi-Arabien, einem Land, in dem die Regeln des Koran sehr streng eingehalten werden, in dem es absolute Geschlechtertrennung gibt - und in dem sich doch nach und nach Tradition und Moderne vermischen.
    Aufzuklären ist zunächst das Verschwinden und dann der Tod von Nouf, der Schwester von Nayirs bestem Freund. Nayir wurde, als erfahrener Wüstenführer, darum gebeten, nach Spuren in der Wüste zu suchen und als dann die Leiche aufgetaucht ist, bittet die Familie ihn darum, den Körper in der Rechtsmedizin abzuholen und nach Hause zu bringen, damit sie bestattet werden kann. In der Rechtsmedizin erhält er die ersten Anhaltspunkte dafür, dass etwas nicht stimmt - Noufs Tod wird als Unfall ausgegeben, obwohl es eindeutige Abwehrverletzungen gibt. Und als sein bester Freund Othman ihn dann darum bittet, heimlich weiter zu ermitteln, kommt er dem Wunsch seines Freundes nach - auch wenn es bedeutet, dass er eng mit Katya, einer Angestellten der Rechtsmedizin und Vertrauten der Familie, zusammen arbeiten muss. Dies bringt Nayir, einen gläubigen Menschen, in Gewissenskonflikte, denn Katya ist eine vergleichsweise moderne Frau, die kein Problem damit hat, ihr Gesicht zu zeigen oder mit Männern zu sprechen und Nayir weiß nicht, wie er damit umgehen soll.
    Die Ermittlungen sind spannend aufgebaut. Da es zunächst keinerlei Anhaltspunkte zu geben scheint, wer Nouf getötet haben könnte und wie sie überhaupt das Haus verlassen konnte, beginnen Nayir und Katya bei Null und müssen jede noch so kleine Spur verfolgen. Dabei entsteht nach und nach ein Bild, das immer mehr erweitert wird, bis es am Ende glasklar vor ihnen liegt. Die Auflösung des Falles empfand ich als sehr gelungen - ungewöhnlich, auch mutig und überraschend, aber es hätte sich durchaus so zugetragen haben können, alles passt zusammen.
    Allerdings legt die Autorin es im ganzen Buch nicht darauf an, große Gemetzel oder Schießereien zu inszenieren, das hätte auch gar nicht zu der Kulisse gepasst. Der Krimi ist eher ruhig, es geht viel darum, Puzzleteilchen zusammen zu setzen und sich in Nouf hineinzuversetzen. Dabei kommt den "Ermittlern" manchmal ein Zufall zu Hilfe, aber kein zu großer - nichts wirkt konstruiert.
    Besonders interessant fand ich hierbei, wie ein Freund Nayirs, ein Fährtenleser, in der Lage war, Fußspuren sehr exakt zu deuten. Leider konnte ich über google nicht viel dazu finden, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein geübter Spurenleser dazu in der Lage ist, sehr viel anhand eines Fußabdruckes zu erkennen.
    Neben den Mordermittlungen hat mir auch sehr gut gefallen, wie die Autorin Saudi-Arabien darstellt. Man bekommt einen richtigen Einblick in das Leben dort, wie der Glauben das Leben bestimmt und welche Probleme sich aus der strikten Geschlechtertrennung für beide Geschlechter ergeben. Wie Zoë Ferraris in ihrem Interview sagt:
    […]
    Die Autorin zeigt, dass die Geschlechtertrennung für beide Seiten problematisch sein kann (beispielsweise wird Nayir in seinen Ermittlungen dadurch behindert, dass er sich nicht alleine mit einer Frau sehen lassen kann, mit der er nicht verheiratet ist, und dass er nicht mit ihnen sprechen darf). Sie zeigt Männer und Frauen, die mit ihren Rollen in der Gesellschaft sehr zufrieden sind und die Regeln akzeptieren, aber auch Frauen wie Katya, die die Regeln nicht brechen, aber dennoch offener sind und auch einmal nach ihrem eigenen Willen handeln, und Männer, die ihren Platz in der Gesellschaft nicht finden können.
    Insgesamt habe ich nun auch das Gefühl, mehr von dieser Religion und dem Land zu verstehen. Manche Dinge - wie die Geschlechtertrennung beim Zoobesuch - werden wir wohl nie wirklich nachvollziehen können, aber die Autorin hat es meiner Meinung nach geschafft, diese fremde Kultur sehr respektvoll und authentisch darzustellen. Das hat mir wirklich gut gefallen, denn viele Bücher äußern nur Kritik an dieser Kultur und der Religion.
    Die Charaktere fand ich ebenfalls stimmig. Sie sind keine Stereotypen, sondern interessante, vielschichtige Figuren. Nayir war mir sehr sympathisch und Ferraris hat es geschafft, seine extreme Zurückhaltung Frauen gegenüber glaubhaft zu erklären und nicht störend, sondern fast liebenswert darzustellen. Es passt einfach zu dem Charakter, den sie hier entworfen hat - aber auch, wie er sich über das Buch entwickelt, fand ich nachvollziehbar.
    Katya ist ebenfalls eine sympathische Protagonistin. Wir erfahren, genau wie bei Nayir, viel über ihren familiären Hintergrund und bekommen einen guten Einblick in ihr Fühlen und Handeln.
    Die beiden bilden auch ein sehr gutes Team - nur die Richtung, die die Beziehung zwischen ihnen einschlagen wird, hat mich ein wenig gestört, weil ich das fast schon zu klischeehaft finde. Aber vielleicht wird die Autorin es schaffen, diesen Aspekt im zweiten Band so gut zu schildern, dass ich davon überzeugt werde.
    Auch die Nebenfiguren sind interessant und die, die häufiger auftreten, haben auch markante Eigenschaften, an denen man sie wieder erkennen kann - auch wenn sie im Vergleich zu den Hauptpersonen blass bleiben. Das hat aber für die Handlung keinen Belang und hat mich deshalb nicht gestört.
    Insgesamt hat mir Die letzte Sure gut gefallen. Saudi-Arabien und die für uns fremdartige Kultur mit einem spannenden Kriminalfall zu verknüpfen war eine gute Idee und auch die Umsetzung hat gut geklappt. Ich habe das Gefühl, mehr über den Islam zu wissen und ihn ein wenig mehr zu verstehen und auch der Mordfall wurde befriedigend aufgeklärt. Ich ich bin schon gespannt, welchem Fall das "Ermittler-Team" sich in Band zwei (Totenverse) widmen wird.
    Ich gebe .
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Ausgaben von Die letzte Sure

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 414

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:30h

Besitzer des Buches 26

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