Mit Blick aufs Meer

Buch von Elizabeth Strout, Sabine Roth

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Mit Blick aufs Meer

Ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis Crosby, eine kleine Stadt an der Küste von Maine. Hier ist nicht gerade sehr viel los. Doch sieht man einmal genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und Crosby die ganze Welt. Elizabeth Strout fügt diese Geschichten mit liebevoller Ironie und feinem Gespür für Zwischenmenschliches zu einem unvergesslichen Roman. Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige für überkritisch. Dann wieder überrascht sie durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie mischt sich ein und macht sich ihre Gedanken über ihre Mitmenschen: die schrille Barpianistin, die insgeheim einer verlorenen Liebe nachtrauert, einen ehemaligen Schüler, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, ihren eigenen Sohn, der sich von ihren Empfindlichkeiten bevormundet fühlt, ihren Mann Henry, der die Ehe mit ihr nicht nur als Segen, sondern manchmal auch als Fluch empfindet. Und während sich die Menschen in Crosby mit ihrem ganz normalen Leben herumschlagen, den Problemen wie den Freuden, lernt Olive auf ihre alten Tage, das Leben zu lieben. Elizabeth Strouts Roman erzählt von Liebe und Kummer, von Toleranz und Aufbegehren. »Mit Blick aufs Meer« ist ein weises und anrührendes Buch über die Natur des Menschen in all seiner Verletzlichkeit und Stärke, erfrischend ehrlich und unglaublich schön.
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Serieninfos zu Mit Blick aufs Meer

Mit Blick aufs Meer ist der 1. Band der Olive Kitteridge Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2008. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2019.

Bewertungen

Mit Blick aufs Meer wurde insgesamt 36 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Mit Blick aufs Meer

    Olive Kitteridge, im englischen Original die titelgebende Figur, ist pensionierte Mathematiklehrerin, ihr Mann Henry hat gerade die Apotheke, die er jahrzehntelang in einer Kleinstadt in Maine geführt hat, verkauft und sich ebenfalls zur Ruhe gesetzt. Die beiden haben einen erwachsenen Sohn, Christopher, den beide sehr lieben, der aber die hohen Erwartungen seiner Mutter nie so richtig erfüllen konnte.
    Henry und Olive sind eines dieser Ehepaare, bei denen man sich als Außenstehender fragen kann, wie diese so unterschiedlich wirkenden Menschen eigentlich zusammenpassen und wie sie es so lange miteinander ausgehalten haben. Henry ist warmherzig, zugänglich, ein wenig leutselig und für viele Kunden schon fast eine Institution hinterm Apothekentresen gewesen. Olive hingegen wirkt streng, verschlossen, spröde, häufig sogar barsch. Erst, wenn man sie etwas näher kennt, merkt man, dass unter dem schroffen Äußeren ein gutes Herz, Tatkraft und durchaus auch Einfühlungsvermögen verborgen liegen. Es liegt ihr einfach nicht, Gefühlen Ausdruck zu verleihen.
    Es handelt sich bei diesem Buch jedoch nicht, wie der Titel vermuten lässt, um einen zusammenhängenden Roman, in dem Olive und ihre Familie im Mittelpunkt stehen. Die Autorin hat eine andere Herangehensweise gewählt und zeigt die Kitteridges und insbesondere Olive aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln, in einer Reihe von Kurzgeschichten, deren verbindende Klammer Olive ist, mal als Nahaufnahme in entscheidenen Momenten ihres Lebens, mal nur von fern als Randfigur oder gar nur als die Mathelehrerin oder die Frau von Henry, die in einem Nebensatz erwähnt wird.
    Elizabeth Strout nimmt den Leser mit auf einen Rundgang durch Crosby, Maine, öffnet Türen, die uns eine Geschichte lang Einblick in das Leben einer Figur geben, um sie dann wieder zu schließen und zur nächsten Tür, zur nächsten Person weiterzuziehen. Das hat den Nachteil, dass es viele Menschen gibt, die man kurz kennenlernt und dann nur noch von ferne sieht, obwohl man gern mehr über sie erfahren hätte, zeigt aber andererseits auch das (Kleinstadt)Leben in all seinen Facetten - die eigenen Probleme verschiedener Lebensphasen, das Miteinander in der Familie, der Kirchengemeinde, der Stadt. Wir treffen neben Henry, Olive und Christopher auf ein magersüchtiges Mädchen, ein älteres Ehepaar, das Geheimnisse voreinander hat, eine junge Witwe mit drei Kindern, eine alte Dame und ihren Verehrer und noch einige andere Figuren, die allesamt trotz der Kürze ihrer Auftritte lebendig ausgearbeitet und glaubhaft sind.
    In den allermeisten Kapiteln passiert nicht viel im Sinne von Action und Drama, doch auch das (scheinbar) ganz normale Leben hat seinen literarischen Reiz, wenn es so gut beschrieben wird wie hier.
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  • Rezension zu Mit Blick aufs Meer

    Der mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Roman der 1956 geborenen Schriftstellerin Elizabeth Strout, die erst spät zum Schreiben kam, hat ein zunächst wenig spektakuläres, ja auf den ersten Blick sogar biederes Sujet. Sie beschreibt das Leben von Menschen in einer idyllischen Kleinstadt an der Küste von Maine, der Stadt Crosby im Nordosten der USA. Alles scheint geregelt zu sein, der sonntägliche Kirchgang und klare gesellschaftlichen Rollen prägen und festigen das Leben der Menschen.
    Doch schon bald stellt der Leser, der das Buch mit wachsendem Interesse und Neugier liest und von einer Geschichte zur nächsten eilt, fest, dass der erste Eindruck trügerisch ist und dass hinter den Vorhängen der kleinen Einfamilienhäuser wenig in Ordnung ist und sich nicht selten wahre Familiendramen abspielen.
    Im Original heißt das Buch schlicht „Olive Knitterigde“ und das passt viel besser zu einem Buch, in der diese Frau quer über Jahrzehnte in fast allen Episoden auftaucht. Sie ist in ihrem Hauptberuf Lehrerin an der örtlichen Schule und, älter werdend, hat sie intime Kenntnisse von fast allen ehemaligen Schülern und deren Familienverhältnissen. Sie besitzt eine Persönlichkeit , die anderen Menschen Respekt einflösst, und weil sie die Wahrheit sagt, die Dinge beim Namen nennt, ist sie nicht bei allen beliebt.
    Olive ist verheiratet mit Henry, der die örtliche Apotheke leitet, im Unterschied zu der skeptischen Olive jeden Sonntag in die Kirche geht, und sonst seiner Frau gerne das Zepter der Lebensregie überlässt. Die wiederum kümmert sich während ihrer Zeit als Lehrerin und auch lange danach nicht nur um ihre Arbeit und ihren Mann, sondern Elizabeth Strout schildert sie als eine sich auch ungefragt einmischende aktive Frau, die anpackt, Menschen hilft und sie unterstützt und dabei gar nicht an sich und ihren Ruf denkt. Es sind eng miteinander verbundene Episoden, die Strout von Menschen aus Crosby erzählt, auch über Olives eigene Familie, ihren Mann, der der Ehe mit ihr so manches Mal entfliehen möchte und dann doch als treuer und verständnisvoller Ehemann bleibt, bis er zwei Jahre dement ins Heim muss und dann dort stirbt. Es gibt eine Menge Geschichten über ihren Sohn, der sich von seiner Mutter bevormundet fühlt, und von einer Schwiegertochter, zu der sie einfach keinen echten Kontakt bekommt.
    Immer wieder ist Olive Knitterigde involviert in jene Einzelschicksale, zu dessen Beobachter Strout ihre Leser macht. Manchmal denkt man, sie sei einfach nur neugierig, doch hinter allen Bemühungen von Olive ihr ganzes Leben lang steckt viel Mitgefühl mit all den Menschen, die es nie schafften, auch nur einen ihrer Träume wirklich zu leben. Zu ihnen gehört Olive durchaus dazu, doch mit zunehmendem Alter lernt sie, für sich selbst zu sorgen und nach dem Tod von Henry, den sie auf ihre Art geliebt hat, gelingt es ihr noch einmal mit einem Mann, den sie immer übersehen hatte, so etwas wie auch körperliches Glück zu empfinden.
    „Mit Blick aufs Meer“ ist ein leiser, ein sensibler Roman, dem es gelingt, hinter die Oberfläche menschlicher Schwächen und Sehnsüchte zu blicken und in ihnen durch die Hauptperson Olive Knitterigde das zu sehen, was sie sind: Menschen, die kämpfen um ihr Leben und ihr Glück, so wie jeder andere in jede anderen Stadt der Welt.
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  • Rezension zu Mit Blick aufs Meer

    Inhalt:
    Ausgezeichnet mit dem Pulitzerpreis
    Crosby, eine kleine Stadt an der Küste von Maine. Hier ist nicht gerade sehr viel los. Doch sieht man einmal genauer hin, ist jeder Mensch eine Geschichte und Crosby die ganze Welt. Elizabeth Strout fügt diese Geschichten mit liebevoller Ironie und feinem Gespür für Zwischenmenschliches zu einem unvergesslichen Roman.
    Sie kann manchmal eine rechte Nervensäge sein: Olive Kitteridge, die pensionierte Lehrerin. Weil sie zu allem, was in dem Städtchen Crosby geschieht, eine dezidierte Meinung hat, halten sie einige für überkritisch. Dann wieder überrascht sie durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl. Sie mischt sich ein und macht sich ihre Gedanken über ihre Mitmenschen: die schrille Barpianistin, die insgeheim einer verlorenen Liebe nachtrauert, einen ehemaligen Schüler, der keinen Sinn mehr im Leben sieht, ihren eigenen Sohn, der sich von ihren Empfindlichkeiten bevormundet fühlt, ihren Mann Henry, der die Ehe mit ihr nicht nur als Segen, sondern manchmal auch als Fluch empfindet. Und während sich die Menschen in Crosby mit ihrem ganz normalen Leben herumschlagen, den Problemen wie den Freuden, lernt Olive auf ihre alten Tage, das Leben zu lieben.
    Elizabeth Strouts Roman erzählt von Liebe und Kummer, von Toleranz und Aufbegehren. »Mit Blick aufs Meer« ist ein weises und anrührendes Buch über die Natur des Menschen in all seiner Verletzlichkeit und Stärke, erfrischend ehrlich und unglaublich schön. (Quelle: RandomHouse)
    Die Autorin:
    Elizabeth Strout wurde 1956 in Portland, Maine, geboren und wuchs in Kleinstädten in Maine und New Hampshire auf. Nach dem Jurastudium begann sie zu schreiben. Ihr erster Roman „Amy und Isabelle“ (1998 ) wurde für die Shortlist des Orange Prize und den PEN/Faulkner Award nominiert und wurde ein Bestseller. Für „Mit Blick aufs Meer“ bekam sie 2009 den Pulitzerpreis. Elizabeth Strout lebt in New York City.
    Meine Meinung:
    Angesiedelt ist der Roman in Crosby, einem kleinen Städtchen an der Küste von Maine.
    Dreh-und Angelpunkt ist Olive Kitteritdge, eine etwas barsche ehemalige Mathematiklehrerin. Sie schwingt das Zepter, ist rau, direkt - aber man merkt, dass es hinter der harten Schale anders aussieht. Ihrem sanften Mann Henry gehört die Apotheke. Dann gibt es da z.B. noch ihren Sohn oder die Apothekenhelferin Denise und das magersüchtige Mädchen.
    Eigentlich kann man diesen Roman eher als Ansammlung von Episoden ansehen als einen durchgehenden Roman. In wechselnden Erzählperspektiven - mal ist Olive die Hauptperson, mal wird sie nur erwähnt - werden dem Leser die Alltäglichkeiten des Lebens in einer Kleinstadt mit den Lebenslügen, Träumen, Versagen, Liebe und Tod vorgeführt. Diese Veränderungen gehen über Jahre und manches wird erst gegen Ende ersichtlich.
    Manche Personen werden nur gestreift, um dann wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
    Mir hat der Roman sehr gefallen und ich vergebe mal
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  • Rezension zu Mit Blick aufs Meer

    Olive und Henry Kitteridge leben mit ihrem Sohn Christopher in einer Kleinstadt in Maine. Sie arbeitete lange Zeit als Lehrerin und ist jedem im Ort ein Begriff, waehrend Henry als Apotheker der ruhige Pol der Familie ist. Olive wird als eine starke Frau mit ausgepraegten Ansichten dargestellt, die nicht bereit ist, sich Albernheiten gefallen zu lassen.
    Ihr Vater starb an einer Depression und eine geheime Angst dieser ebenfalls zu erliegen, laesst sie selten still stehen. Diese Kampfbereitschaft erwartet sie von jedem in ihrer Umgebung und laesst Schwaeche nicht gelten. Dass sie damit nicht nur Freunde findet, versteht sich von selbst.
    Der Roman berichtet von Henrys stiller Zuneigung zu seiner Assistentin, Olives heimlicher Liebe und Christophers Streben um Unabhaengigkeit und begleitet die drei ueber eine praegende Zeit im Leben. Was mich erstaunte, war die Fuelle an Nebenfiguren, deren Leben von Olives Tatkraft beeinflusst wird. Teilweise schwirrt einem der Kopf aufgrund der vielen neuen Namen und der haeufig wechselnden Umstaende. Zum Glueck gelang es der Autorin Olive und Henry so stark herauszuarbeiten, dass sie als erdender Aspekt die Geschichte zusammenhalten.
    Insgesamt hatte ich etwas anderes erwartet, was damit zusammenhaengt, dass ich im Podcast des Penguin Verlags einen Textauszug gehoert hatte, der in mir den Eindruck entstehen liess, dass "Olive Kitteridge" ein bitterboeser feministischer Psychoroman sein wuerde, in dem eine Frau Rache an anderen Frauen nimmt, die ihr Dasein zu bedrohen scheinen (a la Ingrid Noll, Anne Fine oder Barbara Vine). Nun, dies waren mein Erwartungen - gefunden habe ich einen soliden Familienroman, der in sich stimmig ist, teilweise Interesse und Beteiligung hervorruft, aber insgesamt zu vorhersehbar war. Vielleicht habe ich inzwischen zu viele amerikanische Romane dieser Art gelesen und war deshalb nicht ueberwaeltigt oder es war wirklich einfach mittelmaessig...
    Ich habe mich nicht gelangweilt, aber haette mir etwas mehr Schwung und Tiefe gewuenscht. Deshalb vergebe ich solide 3 Sterne:
    Der Roman ist bisher nur auf Englisch erschienen und Hinweise auf eine deutsche Veroeffentlichung konnte ich nicht finden.
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Ausgaben von Mit Blick aufs Meer

Taschenbuch

Seitenzahl: 480

Hardcover

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 352

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:00h

Mit Blick aufs Meer in anderen Sprachen

  • Deutsch: Mit Blick aufs Meer (Details)
  • Englisch: Olive Kitteridge (Details)

Besitzer des Buches 67

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